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Donnerstag, 9. Juni 2016
They think that you're crazy and I do too
honigbienchen, 01:28h
Hey ihr Lieben!
Ich hab vorgestern meine letzte Prüfung hinter mich gebracht. Englisch. Mündlich. Ich hätte es besser gekonnt, aber es war okay. Bis auf dass ich irgendwann angefangen hab über Clint Eastwood zu reden. :D
Ich realisiere es immer noch nicht. Ich denke, wirklich erleichtert werde ich erst sein, wenn ich sehe, dass ich wirklich bestanden hab. Momentan verfolgt mich nämlich die Angst, dass ich in Mathe null Punkte haben könnte.
Ich dachte immer, dass ich heulen werde, wenn es vorbei ist. Aber ich hab nicht geheult. Nicht, dass ich total emotionslos in den Prüfungen saß - im Gegenteil.
Vielleicht zeige ich so wenig Reaktion, weil es immer noch nicht in meinem Gehirn angekommen ist. Ich kann es nicht glauben, dass ich nie wieder in der Schule sitzen werde und darauf warte dass der Sekundenzeiger sich schneller bewegt, dass ich nie wieder in der Mittagspause mit ein Pizzabaguette und kurz vor Ende der Pause noch Schokolade (um Musik zu überstehen) holen werde, dass ich nie wieder mit meinen Mädels die Pause auf den Tischen liegend in dem verbotenen Raum verbringen werde, dass ich nie wieder zu spät zu Bio kommen werde, dass ich nie wieder neben Felix in Deutsch sitzen werde, sein Luis-Vuitton-Federmäppchen auslachen werde und ihn gegen die Schulter hauen werde, wenn er mal wieder beschließt, zerknüllte Blockblätter in meiner Kapuze zu verstauen, dass ich nie wieder bei bescheuerten Bundesjugendspiele mitmachen muss, dass ich mich nie wieder bei den schlecht gelaunten Sekretärinnen abmelden muss, dass ich nie wieder über Lauras Kim-Kardashian-Antworten in Englisch lachen werde, dass ich nie wieder Schulferien haben werde und und und....
Grundsätzlich bin ich froh, dass es vorbei ist. Der Stress war manchmal echt extrem und es gab auch einige Menschen, die ich nicht unbedingt jeden Tag sehen wollte.
Die Schule war teilweise echt eine harte Zeit für mich, aber genau das ist das was mich stark gemacht hat. Und deshalb bereue ich keine meiner Entscheidungen. Es war manchmal echt nicht einfach für mich, ich hab ziemlich viel Schmerz erfahren, aber ich hab auch viel gelernt. Nichts biologisches oder mathematisches, dass einem ins Kurzzeitgedächtnis gepresst wird, nein. Ich hab viel über das Leben gelernt. Über Famile, Freundschaft, falsche Freunde, oberflächliche Idioten, hinterhältige Bitches, Veränderungen, Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und darüber, dass es nie wieder so sein wird, wie es einmal war. Das ist einerseits wunderschön und andererseits traurig. Deshalb ist es wichtig, jeden schönen Moment zu genießen und sich daran zu erinnern. Es heißt ja, dass "We remember the past better than it was" und meiner Meinung nach stimmt das. Wenn er dich verlässt, vergisst du schnell, wie oberflächlich und respektlos er war, weil du damit beschäftigt bist, das Leuchten seiner Augen zu vermissen. Wenn du zurück schaust, kommt es dir gar nicht mehr so schlimm vor, weil du diese Hürden bereits hinter dir gelassen hast. Aber wenn du dir die Posts durchließt, die du damals veröffentlicht hast, ist der Schmerz über den Verlust von Freunden wieder präsent.
Das ist der Grund weshalb ich blogge. Ich möchte mich daran erinnern. Egal ob ich 20, 43 oder 87 bin. An die guten und an die schlechten Dinge. Ich möchte, dass vielleicht eines Tages meine Kinder und Enkelkinder diesen Blog lesen. Ich möchte, dass ich selbst nie vergesse, wer ich einmal war und was aus mir geworden ist.
Ich genieße meine freie Zeit momentan. Ich kann meinen Alltag so gestalten wie ich will. Und trotzdem ist im Hintergrund die Frage, was ich danach machen werde. Meine Antwort: Ich weiß es nicht. Ich will Staatsanwältin werden, Schriftstellerin, mehr über Geschichte erfahren, Bücher lesen und Shakespeare's Dramen analysieren. Ich will etwas über meine Vorfahren wissen, kreativ sein, vielleicht was in der Musikbranche machen und etwas an unserem Rechtssystem ändern. Ich will reisen und die Welt entdecken, aber ich will immer wieder hierher zurückkommen. Denn ich glaube daran, dass meine Seele hier ankert.
Es gibt so viele Dinge die mich interessieren und ich muss noch herausfinden, was ich schlussendlich tun werde.
Apropos Schriftstellerin: Ich hab es gerade mit schreiben probiert. So richtig geschrieben hab ich schon lange nicht mehr, das letzte Mal als ich fünfzehn war. Ich hatte einige Ideen über was ich schreiben will, aber es war so kurzfristig keine dabei, die ich sofort realisieren konnte. Also schrieb ich über mein Leben. Ich weiß nicht, ob es gut ist. Es ist komisch über sein Leben aus seiner Sicht zu schreiben. Ich glaube, es fällt mir einfacher über andere zu schreiben. Ich plane über unsere Abschlussfahrt zu schreiben. Gib mir drei Worte und ich spinne eine Geschichte daraus. Aber ich habe auch hohe Erwartungen an mich selbst, weshalb ich noch nie etwas fertig geschrieben habe (auch weil ich erst nach Rumänien und London muss, um diese Dinge fertigzustellen).
Ich weiß nicht, ob das meine Bestimmung ist. Es ist auf jeden Fall etwas, was mir schon seit der Grundschule Spaß gemacht hat und ich hoffe, dass sich mein Stil nicht dank mangelnder Übung in den letzten Jahren verschlechtert hat.
Aber wir werden sehen.
Jetzt ist erstmal Sommer. Auch wenn das Wetter momentan ÜBERHAUPT NICHT danach aussieht. Aber es ist Sommer. Also sollte ich alles tun, wovon "The Summer Set" in "Stories for Monday" singen: Auf Partys gehen, nacktbaden, trinken, Sex haben, herausfinden, wer ich bin, Spaß haben, die Zeit genießen, Erinnerungen machen.
Und das werde ich tun.
Ich weiß, dass dieser Post ziemlich verwirrend ist, aber das sind einfach die unstrukturierten Gedanken, die momentan mein Gehirn bevölkern und die ich loswerden musste.
Ich werde den restlichen Abend mit Musik hören verbringen.
Bis bald ♥
Ich hab vorgestern meine letzte Prüfung hinter mich gebracht. Englisch. Mündlich. Ich hätte es besser gekonnt, aber es war okay. Bis auf dass ich irgendwann angefangen hab über Clint Eastwood zu reden. :D
Ich realisiere es immer noch nicht. Ich denke, wirklich erleichtert werde ich erst sein, wenn ich sehe, dass ich wirklich bestanden hab. Momentan verfolgt mich nämlich die Angst, dass ich in Mathe null Punkte haben könnte.
Ich dachte immer, dass ich heulen werde, wenn es vorbei ist. Aber ich hab nicht geheult. Nicht, dass ich total emotionslos in den Prüfungen saß - im Gegenteil.
Vielleicht zeige ich so wenig Reaktion, weil es immer noch nicht in meinem Gehirn angekommen ist. Ich kann es nicht glauben, dass ich nie wieder in der Schule sitzen werde und darauf warte dass der Sekundenzeiger sich schneller bewegt, dass ich nie wieder in der Mittagspause mit ein Pizzabaguette und kurz vor Ende der Pause noch Schokolade (um Musik zu überstehen) holen werde, dass ich nie wieder mit meinen Mädels die Pause auf den Tischen liegend in dem verbotenen Raum verbringen werde, dass ich nie wieder zu spät zu Bio kommen werde, dass ich nie wieder neben Felix in Deutsch sitzen werde, sein Luis-Vuitton-Federmäppchen auslachen werde und ihn gegen die Schulter hauen werde, wenn er mal wieder beschließt, zerknüllte Blockblätter in meiner Kapuze zu verstauen, dass ich nie wieder bei bescheuerten Bundesjugendspiele mitmachen muss, dass ich mich nie wieder bei den schlecht gelaunten Sekretärinnen abmelden muss, dass ich nie wieder über Lauras Kim-Kardashian-Antworten in Englisch lachen werde, dass ich nie wieder Schulferien haben werde und und und....
Grundsätzlich bin ich froh, dass es vorbei ist. Der Stress war manchmal echt extrem und es gab auch einige Menschen, die ich nicht unbedingt jeden Tag sehen wollte.
Die Schule war teilweise echt eine harte Zeit für mich, aber genau das ist das was mich stark gemacht hat. Und deshalb bereue ich keine meiner Entscheidungen. Es war manchmal echt nicht einfach für mich, ich hab ziemlich viel Schmerz erfahren, aber ich hab auch viel gelernt. Nichts biologisches oder mathematisches, dass einem ins Kurzzeitgedächtnis gepresst wird, nein. Ich hab viel über das Leben gelernt. Über Famile, Freundschaft, falsche Freunde, oberflächliche Idioten, hinterhältige Bitches, Veränderungen, Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und darüber, dass es nie wieder so sein wird, wie es einmal war. Das ist einerseits wunderschön und andererseits traurig. Deshalb ist es wichtig, jeden schönen Moment zu genießen und sich daran zu erinnern. Es heißt ja, dass "We remember the past better than it was" und meiner Meinung nach stimmt das. Wenn er dich verlässt, vergisst du schnell, wie oberflächlich und respektlos er war, weil du damit beschäftigt bist, das Leuchten seiner Augen zu vermissen. Wenn du zurück schaust, kommt es dir gar nicht mehr so schlimm vor, weil du diese Hürden bereits hinter dir gelassen hast. Aber wenn du dir die Posts durchließt, die du damals veröffentlicht hast, ist der Schmerz über den Verlust von Freunden wieder präsent.
Das ist der Grund weshalb ich blogge. Ich möchte mich daran erinnern. Egal ob ich 20, 43 oder 87 bin. An die guten und an die schlechten Dinge. Ich möchte, dass vielleicht eines Tages meine Kinder und Enkelkinder diesen Blog lesen. Ich möchte, dass ich selbst nie vergesse, wer ich einmal war und was aus mir geworden ist.
Ich genieße meine freie Zeit momentan. Ich kann meinen Alltag so gestalten wie ich will. Und trotzdem ist im Hintergrund die Frage, was ich danach machen werde. Meine Antwort: Ich weiß es nicht. Ich will Staatsanwältin werden, Schriftstellerin, mehr über Geschichte erfahren, Bücher lesen und Shakespeare's Dramen analysieren. Ich will etwas über meine Vorfahren wissen, kreativ sein, vielleicht was in der Musikbranche machen und etwas an unserem Rechtssystem ändern. Ich will reisen und die Welt entdecken, aber ich will immer wieder hierher zurückkommen. Denn ich glaube daran, dass meine Seele hier ankert.
Es gibt so viele Dinge die mich interessieren und ich muss noch herausfinden, was ich schlussendlich tun werde.
Apropos Schriftstellerin: Ich hab es gerade mit schreiben probiert. So richtig geschrieben hab ich schon lange nicht mehr, das letzte Mal als ich fünfzehn war. Ich hatte einige Ideen über was ich schreiben will, aber es war so kurzfristig keine dabei, die ich sofort realisieren konnte. Also schrieb ich über mein Leben. Ich weiß nicht, ob es gut ist. Es ist komisch über sein Leben aus seiner Sicht zu schreiben. Ich glaube, es fällt mir einfacher über andere zu schreiben. Ich plane über unsere Abschlussfahrt zu schreiben. Gib mir drei Worte und ich spinne eine Geschichte daraus. Aber ich habe auch hohe Erwartungen an mich selbst, weshalb ich noch nie etwas fertig geschrieben habe (auch weil ich erst nach Rumänien und London muss, um diese Dinge fertigzustellen).
Ich weiß nicht, ob das meine Bestimmung ist. Es ist auf jeden Fall etwas, was mir schon seit der Grundschule Spaß gemacht hat und ich hoffe, dass sich mein Stil nicht dank mangelnder Übung in den letzten Jahren verschlechtert hat.
Aber wir werden sehen.
Jetzt ist erstmal Sommer. Auch wenn das Wetter momentan ÜBERHAUPT NICHT danach aussieht. Aber es ist Sommer. Also sollte ich alles tun, wovon "The Summer Set" in "Stories for Monday" singen: Auf Partys gehen, nacktbaden, trinken, Sex haben, herausfinden, wer ich bin, Spaß haben, die Zeit genießen, Erinnerungen machen.
Und das werde ich tun.
Ich weiß, dass dieser Post ziemlich verwirrend ist, aber das sind einfach die unstrukturierten Gedanken, die momentan mein Gehirn bevölkern und die ich loswerden musste.
Ich werde den restlichen Abend mit Musik hören verbringen.
Bis bald ♥
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