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Dienstag, 14. Dezember 2021
And I know we're not just hanging out
honigbienchen, 22:24h
Puh. Keine Ahnung, was das war. Nachdem wir den Tag immer wieder verschoben haben, kamen wir heute Abend nach meiner Arbeit auf einen gemeinsamen Nenner.
Ich stand am ersten Tag meines Zyklus und war dementsprechend leicht genervt und verfroren unterwegs. Ich hörte "I bet you think about me" während ich darüber nachdachte, wie wenig Lust ich auf dieses Treffen hatte. Es lag nicht an Felix, sondern an meiner Verfassung. Ich war gestern Abend erst nach mehrstündiger Fahrt aus Frankreich zurück gekommen und obwohl ich ausgeschlafen hatte, wollte ich lieber in meinem warmen Bett bleiben und die Eindrücke meiner kurzen, aber feinen Flucht aus der vierten Welle verarbeiten.
Aber ich hatte zugesagt.
Ich kam absichtlich zwei Minuten zu spät, knöpfte meinen Mantel über dem Rollkragenpulli bis zum Hals zu, obwohl es wärmer war, als ich gedacht hätte. Aber ich wollte unter keinen Umständen irgendwelche Signale senden. Es nieselte als ich auf den Brunnen zuging, an dem er wartete. Er sah irgendwie so amerikanisch aus, wie er mit seiner Footballstatur in seiner Collegejacke und seinen Kopfhörern da stand.
Wir begrüßten uns mit einer Umarmung und gingen auf meinen Wunsch hin spazieren. Auf keinen Fall wollte ich ihm in irgendeinem Café datemäßig gegenüber sitzen. In einer Bäckerei am Rande des Parks kauften wir uns eine heiße Schokolade und einen grünen Tee. Er bezahlte, obwohl ich Einwände äußerte. Was war das hier?
Der Tee wärmte meine stets kalten Finger als wir durch den dunklen Park gingen. Trotz allem war ich paranoid und trug Pfefferspray und Alarmanlage griffbereit in meiner Manteltasche.
Wir sprachen über Weihnachten, Traditionen, Geschenke, Politik und was so in unserem Leben abgeht. Angesichts der aktuellen Zahlen war die Weihnachtsstimmung nur bedingt in dieser Stadt zu spüren. Nun ging ich durch den Park, in dem sich eigentlich Touristen tümmeln sollte, mit einem Politikersohn, der irgendwie so amerikanisch war. Und irgendwie auch gar nicht.
Wir gingen durch die Straßen der Stadt, vorbei an den machtigen Gebäuden, die mir immer das Herz stehlen.
Anfangs ließ ich ihn erzählen. Ich war nicht passiv, aber ohne gezielte Fragen, kriegt man nicht viel aus mir heraus. Teilweise klang es wie eine Werbung um seine Person. Ohne dass er eingebildet klang. Er sprach viel von seinen Zielen, seinen Zukunftsvorstellungen und was er sich von einer Frau wünscht. Auf letzteres versuchte ich nicht einzugehen, weil ich im platonischen Bereich bleiben wollte.
Wir gingen eine Stunde lang spazieren, was mir nach dem langen Sitzen echt gut tat. Er bot an, meine Tasche zu nehmen, ich lehnte dankend ab.
Als es stärker zu regnen begann, brachte er mich zur Bahn, wo wir uns verabschiedeten. Ich zog meine Maske auf, öffnete den obersten Mantelknopf und hörte "I bet you think about me".
Ich bin mir immer noch nicht genau sicher, was genau das war.
Ich stand am ersten Tag meines Zyklus und war dementsprechend leicht genervt und verfroren unterwegs. Ich hörte "I bet you think about me" während ich darüber nachdachte, wie wenig Lust ich auf dieses Treffen hatte. Es lag nicht an Felix, sondern an meiner Verfassung. Ich war gestern Abend erst nach mehrstündiger Fahrt aus Frankreich zurück gekommen und obwohl ich ausgeschlafen hatte, wollte ich lieber in meinem warmen Bett bleiben und die Eindrücke meiner kurzen, aber feinen Flucht aus der vierten Welle verarbeiten.
Aber ich hatte zugesagt.
Ich kam absichtlich zwei Minuten zu spät, knöpfte meinen Mantel über dem Rollkragenpulli bis zum Hals zu, obwohl es wärmer war, als ich gedacht hätte. Aber ich wollte unter keinen Umständen irgendwelche Signale senden. Es nieselte als ich auf den Brunnen zuging, an dem er wartete. Er sah irgendwie so amerikanisch aus, wie er mit seiner Footballstatur in seiner Collegejacke und seinen Kopfhörern da stand.
Wir begrüßten uns mit einer Umarmung und gingen auf meinen Wunsch hin spazieren. Auf keinen Fall wollte ich ihm in irgendeinem Café datemäßig gegenüber sitzen. In einer Bäckerei am Rande des Parks kauften wir uns eine heiße Schokolade und einen grünen Tee. Er bezahlte, obwohl ich Einwände äußerte. Was war das hier?
Der Tee wärmte meine stets kalten Finger als wir durch den dunklen Park gingen. Trotz allem war ich paranoid und trug Pfefferspray und Alarmanlage griffbereit in meiner Manteltasche.
Wir sprachen über Weihnachten, Traditionen, Geschenke, Politik und was so in unserem Leben abgeht. Angesichts der aktuellen Zahlen war die Weihnachtsstimmung nur bedingt in dieser Stadt zu spüren. Nun ging ich durch den Park, in dem sich eigentlich Touristen tümmeln sollte, mit einem Politikersohn, der irgendwie so amerikanisch war. Und irgendwie auch gar nicht.
Wir gingen durch die Straßen der Stadt, vorbei an den machtigen Gebäuden, die mir immer das Herz stehlen.
Anfangs ließ ich ihn erzählen. Ich war nicht passiv, aber ohne gezielte Fragen, kriegt man nicht viel aus mir heraus. Teilweise klang es wie eine Werbung um seine Person. Ohne dass er eingebildet klang. Er sprach viel von seinen Zielen, seinen Zukunftsvorstellungen und was er sich von einer Frau wünscht. Auf letzteres versuchte ich nicht einzugehen, weil ich im platonischen Bereich bleiben wollte.
Wir gingen eine Stunde lang spazieren, was mir nach dem langen Sitzen echt gut tat. Er bot an, meine Tasche zu nehmen, ich lehnte dankend ab.
Als es stärker zu regnen begann, brachte er mich zur Bahn, wo wir uns verabschiedeten. Ich zog meine Maske auf, öffnete den obersten Mantelknopf und hörte "I bet you think about me".
Ich bin mir immer noch nicht genau sicher, was genau das war.
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