Sonntag, 23. Oktober 2011
So nah und doch so fern!
Du stehst zwei Meter von mir entfernt. So nah. Ich schau dich an und du siehst mich. Eine halbe Sekunde, doch die Welt scheint stehen zu bleiben. Manchmal muss ich nur die Hand ausstrecken, um dich zu berühren. Gegen meinen Willen lass ich es. Ich stand neben dir, weiß du noch? Unter dem Sonnenschirm im Pausenhof. Du umrandet von deinen Kumpels, ich nur mit Lene. Ich weiß nicht, ob du mich bemerkt hast oder ob du nur so getan hast, aus Angst vor deinen Freunden. Es regnete. Die Tropfen prasselten auf den Schirm und ich fühlte mich so leicht, dass ich dachte, ich könnte wegfliegen.
Du standest ein paar cm entfernt von mir. Eine winzige Entfernung, aber du warst so weit weg.

Der erste Tag nach den Sommerferien. Ich hab dich die ganze Pause lang nicht gesehen und ging enttäuscht die Treppe hoch. Zwischen lauter Schülern, aber ich kam mir so einsam vor. Ich blickte vom Boden auf und sah direkt in deine Augen. Es war ein kurzer Moment, doch alles schien sich zu verlangsamen. Die Schüler gingen in Zeitlupe, ich höre kein Lachen mehr. Ich hab alles vergessen. Alles. Und dann hast du weggeschaut und alles wurde wieder normal. Oft bist du neben mir und du bist so weit weg.
Dann bist du mehrere Meter von mir entfernt und so nah, wenn du mich anschaust. So nah, als würde ich neben dir stehen. So verdammt nah.

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