Dienstag, 3. Mai 2016
Save me if I beome my demons
honigbienchen, 20:25h
Hey ihr Lieben!
Tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber ihr wisst ja, die Schule.
Die letzten Wochen waren ziemlich ereignisreich - positiv wie negativ.
Freitag vor zwei Wochen haben Anna und ich Ina, Vroni und Caro von der Schule abgeholt und sind danach essen gegangen. Wir hatten sehr viel Spaß, vor allem als wir später im Auto gewisse Größen mit einem Geodreieck gemessen haben. :D
Am Freitagabend vor zwei Wochen wurde Flo ins Krankenhaus eingeliefert. Er hatte nachmittags schon Bauchkrämpfe, die sich verschlimmerten, so dass der Verdacht auf Blinddarm bestand. Er musste einige Untersuchungen durchmachen, die dazu führten, dass vier Ärzte vor seinem Röntgenbild standen und keiner wusste, was er hatte. Deshalb wurde er erst mal zur Beobachtung da gelassen und mit Schmerzmittel vollgepumpt. Trotzdem stand zur Debatte, dass er am nächsten Tag operiert werden könnte, weshalb ich mir natürlich Sorgen gemacht hab. Noch dazu weil es meiner Meinung nach viel zu viele inkompetente Ärzte gibt. Er hat mich angerufen und mich beruhigt, trotzdem hatte ich ein merkwürdiges Gefühl.
Am nächsten Tag kam dann raus, dass er einen Muskelbruch/Muskelriss hatte, etwas mit seiner Niere nicht in Ordnung war und er die Blutwerte eines Lawinenopfers hatte.
Mittags bin ich ins Krankenhaus gefahren, um ihn zu besuchen. Seine Eltern waren auch noch kurz da, sind aber dann wieder gefahren. Er hatte zum Glück ein Einzelzimmer. Es war ungewohnt, ihn so zu sehen, aber es ging ihm eigentlich ganz gut. Ich hab mich dann zu ihm ins Bett gekuschelt und wir haben viel geredet.
Er:"Wenn du da aus dem Fenster schaust, siehst du den Park, wo wir vor sieben Monaten Sternschnuppen geschaut haben."
Und tatsächlich: aus dem Fenster schaute, erblickte ich den Teil des Krankenhausparks, wo wir im August letzten Jahres händchenhaltend auf dem Rasen langen und die Sternschnuppennacht erlebt haben. Zugegeben, ich war angetrunken in dieser Nacht und wenn man rational denkt, war das alles ziemlich dumm und leichtsinnig von mir, aber es war eine tolle Nacht.
Ich:"Wer hätte das gedacht.."
Er:"Ich liebe dich, Schatz. Du bist das Beste, was mir passieren konnte."
Ich:"Du kannst nicht die ganze Zeit so liebe Sachen sagen, ich will nicht schon wieder heulen."
Er:"Ich will nur, dass du es nicht vergisst. Und ich finde es süß, wenn du bei so was weinst."
Ich:"Nein, das ist lächerlich und kitschig."
Er:"Ach Schatz."
Da es ihm dank Schmerzmittel relativ gut ging, konnten wir uns natürlich nicht davon abhalten, auf dem Krankenhausbett rumzumachen. Persönliche Krankenschwester hab ich erst gespielt, als er mich ins Bad entführt hat. Ich will gar nicht wissen, was die echte Krankenschwester dachte, als sie das Geschirr wegräumte und das Zimmer leer vorfand. :D
Insgesamt war ich vier Stunden im Krankenhaus, was mir aber viel kürzer vorkam. Ich will nicht wissen, was die Schwestern dachten, als ich sein Zimmer mit geschwollenen Lippen, zerzausten Haaren und *** T-Shirt verließ.
Abends war ich noch auf der Geburtstagsparty von Sophie und Sabrina. War ganz schön. Anna war etwas angetrunken und hat mir plötzlich Fragen gestellt wie "Hast du eigentlich einen Würgereiz beim bl*sen?" :D Fand ich sehr lustig, aber ich hab ihr jede Frage ausführlich beantwortet, weil ich mit solchen Dingen gegenüber meinen engsten Freunden offen umgehen will und weil sie wissen sollen, dass sie mir jede Frage stellen können, egal wie intim oder privat sie sein mag.
Am nächsten Tag bin ich noch mal ins Krankenhaus, es verlief ähnlich wie am Tag davor.
Montag Nachmittag wurde er dann schließlich entlassen.
Die Woche verlief ganz gut als der Donnerstag morgen kam.
Ich hab Mittwochabends schon gemerkt, dass ich ziemlich schlapp war und bin deshalb auch früher ins Bett und hab den Wecker später gestellt.
Als der Wecker klingelte, fiel es mir ungewöhnlich schwer, aus dem Bett zu kommen. Ich ging ins Bad, wusch mein Gesicht und wollte zurück in mein Zimmer, um mich fertig zu machen. Im Gang war es auf einmal schwarz, obwohl ich mit hundertprozentig sicher war, dass ich das Licht angemacht habe. Ich riss die Augen weit auf, sah aber immer noch nichts. Wie ferngesteuert versuchte ich den Weg zu meinem Zimmer zu finden. Auf dem Weg dahin wurden meine Ohren taub und plötzlich gab mein Gleichgewichtssinn auf, weshalb ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Ab da habe ich ein Blackout. Ich hab es anscheinend geschafft zwei Mal gegen die Tür zu laufen, die Tür aufzumachen, meine Haarprodukte vom Regal zu stoßen und nochmal gegen den Spiegel zu laufen. Mir wurde erzählt, dass ich mit geöffneten Lippen und weit aufgerissenen Augen zusammengebrochen bin und nicht mehr reagiert habe. Ich sah aus "wie eine Leiche mit offenen Augen". Es fühlte sich an, als wäre mein Gehirn nicht mehr Teil meines Körpers, sondern würde irgendwo in einem schwarzen Universum herumschweben. Weil ich nicht mehr reagiert habe, wurde dann der Notarzt gerufen. In der Zwischenzeit bin ich wieder zu mir gekommen. Die Schwärze vor meinen Augen wurde langsam zu einem verschwommenen Bild, dann verschwanden das Verschwommene aus meinen Augen und die Taubheit in meinen Ohren langsam. Ich sagte angeblich Dinge wie:"Ich brauch keinen Notarzt, mir geht's gut. Ich muss in die Schule, ich brauch keinen Arzt."
Außerdem sagte ich:"Ich brauch eine Hose!" :D weil ich nur in Unterwäsche und einem T-Shirt von Flo geschlafen hab. Als ich dann von der Stelle, an der ich zusammengebrochen war, wieder ins Bett ging, lag ich im Bett und hab mich selbst ausgelacht, weil ich gegen die Tür gelaufen bin. :D Ja, ich bin ein absolut komischer Mensch. :P Die Beteiligten fanden das nicht ansatzweise so lustig wie ich und warfen mir eher besorgte Blicke zu. Ich wollte aber nicht, dass sie sich Sorgen machten und ich wollte auch keinen Arzt, weil es mir laut eigener Auffassung gut ging.
Der Notarzt kam natürlich trotzdem (mit dem großen Krankenwagen, wenn ich das bemerken darf :P) und hat mich untersucht. Er und seine Assistentin waren voll nett. Sie haben den Blutdruck gemessen und waren nicht so begeistert, als dieser ganz unten war. Dann haben sie mir Fragen gestellt wie "Tut das weh, wenn du das Kinn auf die Brust legst?", etc. Der Blutzucker wurde auch gemessen, der aber okay war. Der Arzt meinte, dass war vermutlich die Extremform von wenn man zu schnell aufsteht und einem schwindelig wird. Als am Schluss nochmal der Blutdruck gemessen wurde, hatte dieser sich verbessert, trotzdem meinte der Arzt, ich solle heute nicht in die Schule gehen. Also hab ich den Tag zu Hause im Bett verbracht und Faust gelesen, hatte zwar fast keinen Appetit, aber ansonsten ging es mir ganz gut. Als Flo gehört hat, dass ich zusammengebrochen bin, ist es sofort losgefahren und kam dann mit Schokolade bepackt in mein Zimmer. Ich hätte nicht damit gerechnet und war voll überrascht. Als er sich sehr ausführlich um mich gekümmert hat und im Dunkeln auf mir lag, verletzlicher als Menschen kaum sein können:
Er:"Was?"
Ich:"Nichts."
Er:"Du schaust so."
Mit Tränen in den Augen flüsterte ich:"Ich liebe dich."
Er schenkte mir ein umwerfendes Lächeln.
Er:"Ohh, ich liebe dich auch."
Er strahlte ein unglaubliches Glück aus.
Er:"Du hast es gesagt."
Ich:"Ja, endlich mal."
Er:"Ich hab mir schon voll die Gedanken gemacht."
Ich:"Echt? Oh nein! Ich brauch nur immer ein bisschen."
Er:"Mach dir keinen Stress, Süße."
Ja, ich habe es tatsächlich gesagt. Fast zwei Monate nach dem er es zum ersten Mal und die darauffolgende Zeit immer wieder gesagt hat, obwohl ich ihm nicht auf die selbe Art antwortete. Die emanzipierte Seite meines Ichs lacht mich aus und belächelt meine Schwäche. Wer hätte das gedacht? Ich war mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt dazu fähig bin zu lieben. Ich habe früher immer gesagt, dass ich das nie sagen könnte, bevor ich nicht mindestens ein halbes Jahr mit dem Mann zusammen bin und nicht bevor er alles von mir kennt. Die Wahrheit ist, er wird nie alles von mir kennen. Ich werde immer meine Geheimnisse haben, dieser Blog ist nur eines von wenigen Dingen, von denen er nichts ahnt. Es sind keine dunklen Geheimnisse, nur sehr persönliche, von denen nicht viele Menschen wissen. Vielleicht wird er einmal einen Teil von diesen Geheimnissen kennen lernen, vielleicht auch nicht. Je nachdem wie ich mich fühle. Und obwohl ich kein halbes Jahr mit ihm zusammen bin, bin ich mir trotzdem sicher. Es fühlt sich einfach so an. Ich will jetzt echt nicht kitschig sein, aber die Art wie respektvoll und liebevoll er mit mir umgeht, wie er mein Wohlergehen immer über das seine stellt, sein Sinn für Gerechtigkeit, sein Sturkopf, seine Hartnäckigkeit, sein bedingungsloses und geduldiges Warten, die Art wie er meine Dämonen zum Schweigen bringt, sein sturm-und-drängerisches Streben nach dem wonach sein Herz sich sehnt, seine Loyalität, wie er mich zum Lachen bringt, meine absolut komische und verrückte Art hinnimmt, wie respektvoll er mit den wichtigsten Menschen in meinem Leben umgeht, wie er meine Mauern runterreißt und Emotionen aus mir herausbringt, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Das alles und noch viel mehr (aber ich wills nicht übertreiben, ich weiß, dass das echt nervig sein kann :P) macht ihn zu einem wirklich besonderen Menschen für mich.
Sonntagabend kam er nochmal vorbei und hat übernachtet, weil er am nächsten Tag keine Schule hatte. Mein Handy ist an diesem Abend (mal wieder) runtergefallen und hat nun endgültig seinen Geist aufgegeben. Es reagiert zwar noch, wenn ich es an den Laptop anschließe, da ich aber meine Galerie mit einem Avastcode gesichert habe, komm ich nicht an die Fotos ran. Hat da zufällig jemand einen Tipp für mich? :D
Flo hat mich dann am nächsten Tag in die Schule gefahren, obwohl ich genauso gut zu Hause hätte bleiben können, so unnötig war der Unterricht. :D
Weil am Freitag das Matheabi anstand und ich richtig Angst davor hatte, stand Flo am Donnerstag auf einmal überraschend vor meiner Türe. Er hat mir einen Babytigerkuscheltier (ich bin mir sicher, dass das kein korrektes Deutsch ist, aber egal :D), weil er weiß, dass ich Tiger liebe, und Schokolade vorbei gebracht, um mir ein bisschen die Angst vor dem Abi zu nehmen. Ich war voll überrascht. Ich hätte nicht damit gerechnet und bin dann ganz kitschig dahin geschmolzen. :D
Ich:"Oh Gott, ich schmelze gerade voll."
Er:"Nicht schmelzen!" :D
Mir gings an dem Tag nicht wirklich gut. Mein Körper macht den Stress nicht so mit, wie ich es gerne hätte. Meine Lymphknoten schwollen sowohl unterm Kiefer, als auch an der Leiste an und erzeugten nicht ganz so angenehme Schmerzen. Ich hatte leichtes Fieber, was mich nicht davon abhielt mit ihm zu eskalieren. :P
Donnerstagabend war der Gedanke ans Matheabi unerträglich, Freitagmorgen hab ich beschlossen, das ganze nicht an mich ranzulassen und das Abi mit Arroganz zu betrachten. Hat ganz gut funktioniert. Trotzdem war es halt Mathe.
Ich hatte einmal eine sehr merkwürdige Phase während des Abis. Ich hatte einen Ohrwurm von Susi und Strolch und saß dann da und hab in meinem Kopf gesungen:"Strolch ist toll, jeder liebt ihn. Er bricht Herzen jede Nacht..." :D Ja, ich bin super normal :P
In der Nacht auf Samstag hab ich dann den Stoff schön verarbeitet, indem ich von Oktanten geträumt habe.
Heute war das Deutschabi. Ich hatte definitiv weniger Angst, als vor Mathe und es war ganz okay. Am Freitag hab ich noch französisch und dann wars das mit den schriftlichen Prüfungen! Ich bin so froh, wenn diese Woche vorbei ist. :)
Heute werde ich mich noch ein bisschen entspannen, Musik hören und ein paar Filme schauen.
Ich wünsche euch einen wundervollen Abend und melde mich wieder, sobald ich kann! :* ♥
Tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber ihr wisst ja, die Schule.
Die letzten Wochen waren ziemlich ereignisreich - positiv wie negativ.
Freitag vor zwei Wochen haben Anna und ich Ina, Vroni und Caro von der Schule abgeholt und sind danach essen gegangen. Wir hatten sehr viel Spaß, vor allem als wir später im Auto gewisse Größen mit einem Geodreieck gemessen haben. :D
Am Freitagabend vor zwei Wochen wurde Flo ins Krankenhaus eingeliefert. Er hatte nachmittags schon Bauchkrämpfe, die sich verschlimmerten, so dass der Verdacht auf Blinddarm bestand. Er musste einige Untersuchungen durchmachen, die dazu führten, dass vier Ärzte vor seinem Röntgenbild standen und keiner wusste, was er hatte. Deshalb wurde er erst mal zur Beobachtung da gelassen und mit Schmerzmittel vollgepumpt. Trotzdem stand zur Debatte, dass er am nächsten Tag operiert werden könnte, weshalb ich mir natürlich Sorgen gemacht hab. Noch dazu weil es meiner Meinung nach viel zu viele inkompetente Ärzte gibt. Er hat mich angerufen und mich beruhigt, trotzdem hatte ich ein merkwürdiges Gefühl.
Am nächsten Tag kam dann raus, dass er einen Muskelbruch/Muskelriss hatte, etwas mit seiner Niere nicht in Ordnung war und er die Blutwerte eines Lawinenopfers hatte.
Mittags bin ich ins Krankenhaus gefahren, um ihn zu besuchen. Seine Eltern waren auch noch kurz da, sind aber dann wieder gefahren. Er hatte zum Glück ein Einzelzimmer. Es war ungewohnt, ihn so zu sehen, aber es ging ihm eigentlich ganz gut. Ich hab mich dann zu ihm ins Bett gekuschelt und wir haben viel geredet.
Er:"Wenn du da aus dem Fenster schaust, siehst du den Park, wo wir vor sieben Monaten Sternschnuppen geschaut haben."
Und tatsächlich: aus dem Fenster schaute, erblickte ich den Teil des Krankenhausparks, wo wir im August letzten Jahres händchenhaltend auf dem Rasen langen und die Sternschnuppennacht erlebt haben. Zugegeben, ich war angetrunken in dieser Nacht und wenn man rational denkt, war das alles ziemlich dumm und leichtsinnig von mir, aber es war eine tolle Nacht.
Ich:"Wer hätte das gedacht.."
Er:"Ich liebe dich, Schatz. Du bist das Beste, was mir passieren konnte."
Ich:"Du kannst nicht die ganze Zeit so liebe Sachen sagen, ich will nicht schon wieder heulen."
Er:"Ich will nur, dass du es nicht vergisst. Und ich finde es süß, wenn du bei so was weinst."
Ich:"Nein, das ist lächerlich und kitschig."
Er:"Ach Schatz."
Da es ihm dank Schmerzmittel relativ gut ging, konnten wir uns natürlich nicht davon abhalten, auf dem Krankenhausbett rumzumachen. Persönliche Krankenschwester hab ich erst gespielt, als er mich ins Bad entführt hat. Ich will gar nicht wissen, was die echte Krankenschwester dachte, als sie das Geschirr wegräumte und das Zimmer leer vorfand. :D
Insgesamt war ich vier Stunden im Krankenhaus, was mir aber viel kürzer vorkam. Ich will nicht wissen, was die Schwestern dachten, als ich sein Zimmer mit geschwollenen Lippen, zerzausten Haaren und *** T-Shirt verließ.
Abends war ich noch auf der Geburtstagsparty von Sophie und Sabrina. War ganz schön. Anna war etwas angetrunken und hat mir plötzlich Fragen gestellt wie "Hast du eigentlich einen Würgereiz beim bl*sen?" :D Fand ich sehr lustig, aber ich hab ihr jede Frage ausführlich beantwortet, weil ich mit solchen Dingen gegenüber meinen engsten Freunden offen umgehen will und weil sie wissen sollen, dass sie mir jede Frage stellen können, egal wie intim oder privat sie sein mag.
Am nächsten Tag bin ich noch mal ins Krankenhaus, es verlief ähnlich wie am Tag davor.
Montag Nachmittag wurde er dann schließlich entlassen.
Die Woche verlief ganz gut als der Donnerstag morgen kam.
Ich hab Mittwochabends schon gemerkt, dass ich ziemlich schlapp war und bin deshalb auch früher ins Bett und hab den Wecker später gestellt.
Als der Wecker klingelte, fiel es mir ungewöhnlich schwer, aus dem Bett zu kommen. Ich ging ins Bad, wusch mein Gesicht und wollte zurück in mein Zimmer, um mich fertig zu machen. Im Gang war es auf einmal schwarz, obwohl ich mit hundertprozentig sicher war, dass ich das Licht angemacht habe. Ich riss die Augen weit auf, sah aber immer noch nichts. Wie ferngesteuert versuchte ich den Weg zu meinem Zimmer zu finden. Auf dem Weg dahin wurden meine Ohren taub und plötzlich gab mein Gleichgewichtssinn auf, weshalb ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Ab da habe ich ein Blackout. Ich hab es anscheinend geschafft zwei Mal gegen die Tür zu laufen, die Tür aufzumachen, meine Haarprodukte vom Regal zu stoßen und nochmal gegen den Spiegel zu laufen. Mir wurde erzählt, dass ich mit geöffneten Lippen und weit aufgerissenen Augen zusammengebrochen bin und nicht mehr reagiert habe. Ich sah aus "wie eine Leiche mit offenen Augen". Es fühlte sich an, als wäre mein Gehirn nicht mehr Teil meines Körpers, sondern würde irgendwo in einem schwarzen Universum herumschweben. Weil ich nicht mehr reagiert habe, wurde dann der Notarzt gerufen. In der Zwischenzeit bin ich wieder zu mir gekommen. Die Schwärze vor meinen Augen wurde langsam zu einem verschwommenen Bild, dann verschwanden das Verschwommene aus meinen Augen und die Taubheit in meinen Ohren langsam. Ich sagte angeblich Dinge wie:"Ich brauch keinen Notarzt, mir geht's gut. Ich muss in die Schule, ich brauch keinen Arzt."
Außerdem sagte ich:"Ich brauch eine Hose!" :D weil ich nur in Unterwäsche und einem T-Shirt von Flo geschlafen hab. Als ich dann von der Stelle, an der ich zusammengebrochen war, wieder ins Bett ging, lag ich im Bett und hab mich selbst ausgelacht, weil ich gegen die Tür gelaufen bin. :D Ja, ich bin ein absolut komischer Mensch. :P Die Beteiligten fanden das nicht ansatzweise so lustig wie ich und warfen mir eher besorgte Blicke zu. Ich wollte aber nicht, dass sie sich Sorgen machten und ich wollte auch keinen Arzt, weil es mir laut eigener Auffassung gut ging.
Der Notarzt kam natürlich trotzdem (mit dem großen Krankenwagen, wenn ich das bemerken darf :P) und hat mich untersucht. Er und seine Assistentin waren voll nett. Sie haben den Blutdruck gemessen und waren nicht so begeistert, als dieser ganz unten war. Dann haben sie mir Fragen gestellt wie "Tut das weh, wenn du das Kinn auf die Brust legst?", etc. Der Blutzucker wurde auch gemessen, der aber okay war. Der Arzt meinte, dass war vermutlich die Extremform von wenn man zu schnell aufsteht und einem schwindelig wird. Als am Schluss nochmal der Blutdruck gemessen wurde, hatte dieser sich verbessert, trotzdem meinte der Arzt, ich solle heute nicht in die Schule gehen. Also hab ich den Tag zu Hause im Bett verbracht und Faust gelesen, hatte zwar fast keinen Appetit, aber ansonsten ging es mir ganz gut. Als Flo gehört hat, dass ich zusammengebrochen bin, ist es sofort losgefahren und kam dann mit Schokolade bepackt in mein Zimmer. Ich hätte nicht damit gerechnet und war voll überrascht. Als er sich sehr ausführlich um mich gekümmert hat und im Dunkeln auf mir lag, verletzlicher als Menschen kaum sein können:
Er:"Was?"
Ich:"Nichts."
Er:"Du schaust so."
Mit Tränen in den Augen flüsterte ich:"Ich liebe dich."
Er schenkte mir ein umwerfendes Lächeln.
Er:"Ohh, ich liebe dich auch."
Er strahlte ein unglaubliches Glück aus.
Er:"Du hast es gesagt."
Ich:"Ja, endlich mal."
Er:"Ich hab mir schon voll die Gedanken gemacht."
Ich:"Echt? Oh nein! Ich brauch nur immer ein bisschen."
Er:"Mach dir keinen Stress, Süße."
Ja, ich habe es tatsächlich gesagt. Fast zwei Monate nach dem er es zum ersten Mal und die darauffolgende Zeit immer wieder gesagt hat, obwohl ich ihm nicht auf die selbe Art antwortete. Die emanzipierte Seite meines Ichs lacht mich aus und belächelt meine Schwäche. Wer hätte das gedacht? Ich war mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt dazu fähig bin zu lieben. Ich habe früher immer gesagt, dass ich das nie sagen könnte, bevor ich nicht mindestens ein halbes Jahr mit dem Mann zusammen bin und nicht bevor er alles von mir kennt. Die Wahrheit ist, er wird nie alles von mir kennen. Ich werde immer meine Geheimnisse haben, dieser Blog ist nur eines von wenigen Dingen, von denen er nichts ahnt. Es sind keine dunklen Geheimnisse, nur sehr persönliche, von denen nicht viele Menschen wissen. Vielleicht wird er einmal einen Teil von diesen Geheimnissen kennen lernen, vielleicht auch nicht. Je nachdem wie ich mich fühle. Und obwohl ich kein halbes Jahr mit ihm zusammen bin, bin ich mir trotzdem sicher. Es fühlt sich einfach so an. Ich will jetzt echt nicht kitschig sein, aber die Art wie respektvoll und liebevoll er mit mir umgeht, wie er mein Wohlergehen immer über das seine stellt, sein Sinn für Gerechtigkeit, sein Sturkopf, seine Hartnäckigkeit, sein bedingungsloses und geduldiges Warten, die Art wie er meine Dämonen zum Schweigen bringt, sein sturm-und-drängerisches Streben nach dem wonach sein Herz sich sehnt, seine Loyalität, wie er mich zum Lachen bringt, meine absolut komische und verrückte Art hinnimmt, wie respektvoll er mit den wichtigsten Menschen in meinem Leben umgeht, wie er meine Mauern runterreißt und Emotionen aus mir herausbringt, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Das alles und noch viel mehr (aber ich wills nicht übertreiben, ich weiß, dass das echt nervig sein kann :P) macht ihn zu einem wirklich besonderen Menschen für mich.
Sonntagabend kam er nochmal vorbei und hat übernachtet, weil er am nächsten Tag keine Schule hatte. Mein Handy ist an diesem Abend (mal wieder) runtergefallen und hat nun endgültig seinen Geist aufgegeben. Es reagiert zwar noch, wenn ich es an den Laptop anschließe, da ich aber meine Galerie mit einem Avastcode gesichert habe, komm ich nicht an die Fotos ran. Hat da zufällig jemand einen Tipp für mich? :D
Flo hat mich dann am nächsten Tag in die Schule gefahren, obwohl ich genauso gut zu Hause hätte bleiben können, so unnötig war der Unterricht. :D
Weil am Freitag das Matheabi anstand und ich richtig Angst davor hatte, stand Flo am Donnerstag auf einmal überraschend vor meiner Türe. Er hat mir einen Babytigerkuscheltier (ich bin mir sicher, dass das kein korrektes Deutsch ist, aber egal :D), weil er weiß, dass ich Tiger liebe, und Schokolade vorbei gebracht, um mir ein bisschen die Angst vor dem Abi zu nehmen. Ich war voll überrascht. Ich hätte nicht damit gerechnet und bin dann ganz kitschig dahin geschmolzen. :D
Ich:"Oh Gott, ich schmelze gerade voll."
Er:"Nicht schmelzen!" :D
Mir gings an dem Tag nicht wirklich gut. Mein Körper macht den Stress nicht so mit, wie ich es gerne hätte. Meine Lymphknoten schwollen sowohl unterm Kiefer, als auch an der Leiste an und erzeugten nicht ganz so angenehme Schmerzen. Ich hatte leichtes Fieber, was mich nicht davon abhielt mit ihm zu eskalieren. :P
Donnerstagabend war der Gedanke ans Matheabi unerträglich, Freitagmorgen hab ich beschlossen, das ganze nicht an mich ranzulassen und das Abi mit Arroganz zu betrachten. Hat ganz gut funktioniert. Trotzdem war es halt Mathe.
Ich hatte einmal eine sehr merkwürdige Phase während des Abis. Ich hatte einen Ohrwurm von Susi und Strolch und saß dann da und hab in meinem Kopf gesungen:"Strolch ist toll, jeder liebt ihn. Er bricht Herzen jede Nacht..." :D Ja, ich bin super normal :P
In der Nacht auf Samstag hab ich dann den Stoff schön verarbeitet, indem ich von Oktanten geträumt habe.
Heute war das Deutschabi. Ich hatte definitiv weniger Angst, als vor Mathe und es war ganz okay. Am Freitag hab ich noch französisch und dann wars das mit den schriftlichen Prüfungen! Ich bin so froh, wenn diese Woche vorbei ist. :)
Heute werde ich mich noch ein bisschen entspannen, Musik hören und ein paar Filme schauen.
Ich wünsche euch einen wundervollen Abend und melde mich wieder, sobald ich kann! :* ♥
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