Sonntag, 22. Januar 2017
When you said that nothing's gonna change
Egal wie lange man jemanden kennt. Schlussendlich enttäuscht dich jeder. Es können fünfzehn Jahre Freundschaft oder nur ein paar Monate sein, die man sich kennt. Ich glaube, ich muss mich damit abfinden, dass Menschen enttäuschend sind.
Momentan läuft es eigentlich ganz gut. Es gibt nicht viel Neues.
Ich hab seit drei Monaten wieder Kontakt mit Naomi und obwohl wir uns erst zwei Mal wiedergesehen haben, telefonieren wir ziemlich oft und sie kennt so viele Dinge von mir, die viele meiner engsten Freunde nicht kennen und das nur aus dem Grund, weil sie nachfragt. Wirklich. Es gibt keinen anderen Grund. Vor meinen Freunden ist mir nichts zu privat und auch wenn wir so oft unterschiedlicher Meinung sind, sie versteht mich, weil sie meine Gründe dafür kennt. Ich fühle mich so oft missverstanden, weil die wenigsten mich wirklich kennen und es fühlt sich einfach nur gut an, mit jemandem zu reden, der so verständnisvoll und ehrlich ist.
Sie hat gleich große Hoffnungen im Bezug auf unsere Freundschaft geäußert aber ich bin trotzdem vorsichtig, weil ich weiß wie sie ist, wenn sie in einer Beziehung ist. Ich lass es auf mich zukommen, aber momentan gibt es in meinem Freundeskreis niemanden, mit dem ich so auf einer Wellenlänge bin. Kann natürlich sein, dass es schnell, kurz und intensiv ist und wir dann wieder den Kontakt verlieren, aber mal schauen.
In letzter Zeit wurden Gründe geäußert, warum Chris nach Griechenland so abweisend war. Macy meinte, er steht/ stand auf mich. Was ziemlich unerwartet für mich kam. Klar, wir waren sehr vertraut und alles aber ich hab da nie mehr als Freundschaft gesehen und mut Flo hat er sich auch immer gut verstanden. Ich war letztens bei ihm und es war alles wie sonst. Ich glaube nicht dass da irgendwas dran ist.
Bei Anna und mir herrscht momentan Funkstille. Nicht wegen Streit oder so. Sie ist momentan sehr distanziert und meldet sich gar nicht mehr, weil sie sehr auf Max fixiert ist. Es ist enttäuschend aber was soll ich machen. Hinterher rennen nach dem wie sie mich behandelt hat, werde ich ihr ganz sicher nicht.
Sie hat mir an Silvester einen Todesblick geschenkt nur weil ich Max' Mütze anhatte. Ich mein geht's noch. Es ist nur eine Mütze und mir war totaö kalt, er hat sie mir von sich aus angeboten. Als ob ich ihr Max irgendeine wegschnappen würde. Obwohl es dann ganz lustig war, als sie Max danach dad Sakko abgeknöpft hat und den ganzen Abend lang demonstrativ getragen hat. Macy hat übrigens auch einen Todesblick bekommen, nur weil sie mit Max zur Sbahn gelaufen ist.
Die letzten Tage haben mir gezeigt, dass räumliche Distanz einer Freundschaft sehr wohl schaden kann. Es ist absolut nicht gesund und ich hoffe man kann das ab März wieder kitten. Eine sprachnachricht alle drei Tage ist echt keine Basis für eine Freundschaft, egal wie lange diese schon besteht. Noch dazu wenn ich wahrscheinlich eine der wenigen bin, die sich noch meldet. Ich hab keine falschen Versprechungen gemacht,darüber dass ich sie besuchen würde, einfach weil der Flug zu teuer ist. Aber ich weiß von so vielen, die behauptet haben, sie würden sie besuchen kommen und niemand hat das meines Wissens nach durchgezogen. Einfach weil das Leven weitergeht. Ich frag mich ob sich überhaupt irgendjemand von den Leuten noch regelmäßig meldet. Ich fühl mich leicht schlecht behandelt, wenn ich dann auf diese Art und Weise KontaKt halte. So geht man doch nicht mit seinen Freunden um. Klar, sie mag vielleicht nicht ständig Zeit haben, allerdings finde ich, dass man sich mal zwei Minuten Zeit nehmen kann um eine sprachnachricht anzuhören und dann zwei Minuten darauf zu antworten. Ist doch echt nicht zu viel verlangt. Noch dazu wenn ich eigentlich immer noch am selben Tag antworte und dann drei Tage warte, keinen Plan mehr hab worums ging und man eh nur über oberflächliche Dinge redet.
Ich glaub auch im Bezug auf meine Familie verstehen mich viele noch nicht. Was Familie angeht, bin ich im Herzen ein kleiner Italiener: Familie ist alles, Familie kommt vor allem und Famulue wird allem beschützt. Wenn sich jemand nicht daran hält,werde ich zum Monster. Und ich versteh nicht, wie meine älteste Freundin nicht verstehen kann, warum ich Ärzte nicht als Helden mit blütenreiner Weste und nur guten Absichten sehen kann, wenn es bereits einen Todesfall in meiner Familie wegen einem Arztfehler gab und erst letzten September einen in meinem engsten Freundeskreis. Ärzte sind keine heiligen und meine Psychologielehrerin hat uns damals in der Schule den Prozess der Entfremdung erklärt, den auch Ärzte durchlaufen. Klar können sie Menschen vielleicht irgendwann nicht mehr als Menschen ansehen, weil sie sich psychisch davon abkapseln müsssen, um auch schwere Diagnosen mitzuteilen. Aber trotzdem kann ich erwarten, dass ein Arzt alles in seiner Macht stehende tut , um zu helfen und diese Erfahrung hab ich und viele die ich kenne, lange nicht mehr gemacht.
Vielleicht erwarte ich auch zu viel Empathie von Menschen, aber ich hab nunmal hohe Erwartungen an die, die in meinem Leben sein wollen, weil es sonst einfach nur verletzend und enttäuschend ist.

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