Dienstag, 1. Mai 2018
So many things that you wish I knew but the story of us might be ending soon
Es war so klar.
Ich frage mich, warum ich es nicht habe kommen sehen, weil es so klar war.
Vor ein paar Tagen dachte ich, ich hab einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Ich mache jeden Tag kleine Schritte und es geht nur bergaufwärts, aber dieser Schritt war ein kleiner Meilenstein. Ich gestand mir ein, dass mein Ex und ich uns nie wirklich geliebt haben. Zumindest am Schluss nicht mehr. Und vielleicht auch nicht so wie es sein sollte. Ob ich dazu fähig bin ist die andere Frage. Das spielt aber momentan keine Rolle. Mit diesem Eingeständnis fühlte ich einen Seelenfrieden, den ich seit Monaten Stück für Stück aufbaue. Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich nach einer Vergangenheit an, die ich hinter mir gelassen hatte. Und natürlich, musste er das tun, was er am besten kann. Sich mir in den Weg stellen und es zerstören.
Okay, ich will nicht übertreiben. Er hat es nicht zerstört. Aber es nervt mich ungemein, dass er immer noch eine Wirkung auf mich hat.
Es braucht nur irgendjemand seinen Namen sagen und mein Herz fängt an Überstunden zu machen.
Heute war es besonders extrem.
Ich war mit Lene, Ina und Vroni auf einem Fest bei mir in der Nähe. Ich war sehr gut gelaunt und es war schön, die ganzen Leute von früher wieder zu sehen. Bei manchen mehr, bei manchen weniger. Wie sollte es anders in dieser Gegend sein, ging es neben trinken hauptsächlich um sehen und gesehen werden. Das ist nicht ganz meine Welt, aber das spielt keine Rolle. Wichtig war für mich nur, dass ich eine schöne Zeit mit meinen Freunden hab, die ich leider viel zu selten sehe.
Wir Mädels hatten uns einen Tisch geschnappt und nach einer Weile setzte sich Chris zu uns. Plötzlich sagte er:"Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen soll, aber ich hab den Flo vorher gesehen."
Ich nur:"Nein!"
Et voilá, das Herzrasen setzte ein, als könnte es sich noch genau an den September erinnern.
Zuerst war ich fassungslos, weil ich ihn nie auf so einer Veranstaltung erwartet hätte. Ich meine, traditionell und dann auch noch irgendwo schickimicki sind beides Dinge, die ihn nie interessiert haben.
Dann war ich sauer. Wie konnte er es wagen hier her zu kommen? Das ist mein Revier.
Dann schmiedete mein Kopf in Überstunden Pläne. Und ich beschloss: Ich muss ihm gegenüber treten.
Ich wusste schon damals, dass das erste Treffen nach der Trennung das komischste sein wird und es vielleicht am Besten ist, es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
Ich war nervös, aber ich fühlte mich gewappnet.
Die Leute sagen er ist richtig abgestürzt und ich bin glücklicherweise auf dem Weg mich wieder selbst zu finden.
Was hatte ich zu verlieren?
Ich bereitete mich auf alle möglichen Situationen vor: Überforderung, Mädels, Dinge, die ich nicht hören oder sehen will.
Und trotzdem war ich der Meinung, dass ich es tun musste.
Ich wollte ihm freundlich gegenüber treten, so als wäre das alles vor Jahren passiert und wir alte Bekannte.
Gut, vielleicht wollte ich ihm auch irgendwas unter die Nase reiben, indem ich Größe zeigte.
Ich fragte sowohl Felix, als auch Julius um Rat, ob das eine gute Idee wäre.
Felix:"Wo ist er? Ich hab Lust auf eine Schlägerei!"
Dann meinte er, ich solle einfach "arrogant sein".
Aber das würde ja bedeuten, dass es mir nicht egal ist.
Julius dagegen meinte:"Sei einfach die Sabrina, die du immer bist."
Und damit konnte ich schon mehr anfangen.
Ina und Vroni brachten gerade die Gläser zurück, plötzlich packte Vroni mich an der Schulter:
Sie:"Da ist der Flo! Siehst du ihn? Er ist gerade vorbeigegangen, aber ich glaube, er hat dich nicht gesehen."
Ich blickte in die Richtung, in die ihr Finger zeigte und sag nur noch, wie er raus ging.
Ich fasste den endgültigen Entschluss mich ihm zu stellen.
Meine Hände fingen an zu zittern, was nichts bedeuten muss, weil mein Kreislauf nicht der Beste ist.
Aber trotzdem nervt es mich.
Aber ich weiß, dass er eines Tages keine Auswirkungen mehr auf meinen Körper oder meine Gedanken haben wird.
Und eines Tages, werde ich ihm gegenüber treten.
Womit wir zu dem kommen, was passiert ist und zwar nichts. Ich hab ihn seit dem nicht mehr gesehen. Wir sind noch ein bisschen durchgegangen, weil ich es einfach irgendwie hinter mich bringen wollte, aber wir haben ihn nicht gesehen. Dafür einen seiner Freunde.
Ich schätze, es sollte nicht so sein. Der liebe Gott hat sich dabei bestimmt was gedacht.
Trotzdem nervt mich es, dass mich dieses Geschehen wieder ein bisschen zurückwirft. Nicht weit und ich bin mir sicher, dass das in ein paar Tagen wieder besser sein wird, aber trotzdem ein wenig.
Aber: Alles passiert aus einem Grund.
Und es gibt keine andere Option als daraus zu lernen und das Beste daraus zu machen.

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