Dienstag, 17. September 2019
So won't you slide away back to the ocean
honigbienchen, 14:35h
Die Zeit nach meiner Arbeit ist doch nicht so entspannt, wie ich dachte.
Natürlich habe ich mehr Zeit und bekomme auch mehr Schlaf, aber eine richtige Erholung ist es nicht.
Das Praktikum ist ziemlich anstrengend, aber auch sehr spannend. Ich bekomme in so viele unterschiedliche Bereiche Einblicke, dafür bin ich wirklich dankbar.
Dennoch bin ich danach immer fix und fertig und habe keine Lust mehr auf Menschenmassen.
Gestern war ich nach dem Praktikum noch mit Ina und Vroni im Park. Danach waren wir noch essen. Es war wirklich schön. Wir genossen die letzten lauen Abende, schlenderten durch die beleuchtete Stadt und hatten eine gute Zeit. Wir trafen sogar kurz auf Joschua, der wohl ein bisschen überrascht war, dass ich so enthemmt war. Er hatte mich ein paar Wochen zuvor gefragt, ob ich mit ihm essen gehen wollte, aber es passte zeitlich bei mir nicht.
Na gut, vielleicht versuche ich es auch ein wenig zu vermeiden, weil ich kein Date haben will. Ich denke aber, dass er das mittlerweile gecheckt hat.
Letztens war ich mit Franzi und ein paar anderen Leuten bei einer Art Marathon mit Hindernissen. Es war so anstrengend. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich meinen Körper das letzte Mal so an seine Grenzen gebracht habe. Ich bin noch nie 16 km am Stück gejoggt. Plus Hindernisse war das echt nicht ohne. Wir waren ein Team aus sieben, drei Mädels und vier Männer. Ja, Männer. Ich frage mich immer, wo die ganzen Männer geblieben sind. Ich kann es euch sagen: Sie waren hier.
Ich weiß nicht, was es ist, aber die Kombination aus Teamwork, sportlicher Betätigung und Natur lies die Männer zu Tieren werden. Und ich fand es überaus anziehend. Ich muss auch sagen, dass die Männer aus unserem Team in guter Form waren. Und ja, es setzte mich minimal unter Druck, dass sie erst vor ein paar Wochen im Himalaya klettern/wandern waren. Wir haben uns an diesem Tag erst kennengelernt, aber nachdem wir die Ziellinie überquert hatte, fühlte es sich an, als würden wir uns schon länger kennen. Teamwork schweißt zusammen.
Ich war froh, dass wir starke, große Männer im Team hatten. Manche Hindernisse hätten wir ohne deren Hilfe nicht überwinden können. Meterhohe, glatte Wände zum Beispiel. Die Männer machten Räuberleitern, schoben uns nach oben und fingen uns auf der anderen Seite wieder auf. Sie trugen Baumstämme durch die Gegend. Einer kümmerte sich besonders gut um uns. Wir nahmen ein mehr oder weniger freiwilliges Bad im Eisbecken. Die Luft wurde aus meinen Lungen gepresst, das Wasser fühlte sich wie tausende kleine Nadelstiche auf meiner Haut an und ich war kurz davor auszusteigen. Ich konnte aber nicht. Also tauchte ich unter der Rampe - wie vorgesehen - durch und wuchtete mich mit letzter Kraft aus dem Becken. Er gab mir die Hand und zog mich raus. Während ich immer noch versuchte, Luft in meine Lungen zu bekommen, sagte er, wir sollten uns in die Sonne stellen. Er wartete stets bei den Hindernissen auf uns, reichte uns immer die Hand und passte auf uns auf. Ich weiß nicht, was es war. Die Männlichkeit der Kerle oder meine Kraftlosigkeit am Ende. Aber ich wurde weich. Weiblich. Verletzlich. Normalerweise würde ich sie alle provozieren und behaupten, dass ich das alles ganz alleine schaffen würde. Aber im Gegensatz zu anderen Kerlen, versuchten sie gar nicht, sich mit mir zu messen. Sie kannten ihre Stärken. Und sie wussten, dass ich früher oder später auf ihre Hilfe angewiesen war. Obwohl ich es schon vorher wusste, war es mir mittlerweile umso mehr klar. Falls ich mich jemals binden sollte, brauche ich einen starken Mann.
Während des Laufs fühle ich mich wie bei einem militärischen Training. In meinen Beinen habe ich gut Kraft, die sind nicht das Problem. Aber meine Arme. Irgendwann hatte ich gar keine Kraft mehr in ihnen. Die Männer mussten mich hochziehen, weil ich mich selbst nicht mehr ziehen konnte. Ich bin ihnen wirklich sehr dankbar. Sie haben alles gegeben.
Ein Hindernis bestand aus einem 15m-hohen Klettergerüst. Wer mich nicht kennt: Ich hab Höhenangst.
Ich war kurz davor das Hindernis zu umgehen, aber Franzi überredete mich. Der eine Typ (ich hab natürlich seinen Namen vergessen), der immer besonders umschauend war, hob mich mit Hilfe einer Räuberleiter über die Rampe, damit ich zum Gerüst gelangen konnte. Meine Arme waren mittlerweile nur noch schlabbrige Spaghetti. So saß ich erst auf zwei Metern Höhe fest und versuchte irgendwie mich gut zu positionieren, um losklettern zu können. Dank meiner Kraftlosigkeit dauerte das eine Weile. Irgendwann war sogar schon der Typ neben mir. Da ich wirklich schon fertig war, versuchte ich auch nicht mehr ein Pokerface aufzusetzen. Dank meiner schnellen Atmung, meinem unsicheren Blick und wie ich ängstlich auf meiner Unterlippe herumbiss, war ihm wohl schnell klar, was Sache war.
Er:"Hast du Höhenangst?"
Ich nickte.
Er:"Ich auch. Aber wir machen das jetzt!"
Er wirkte überhaupt nicht so, als hätte er vor irgendwas Angst und auch nicht, als er neben mir hochkletterte.
Ich bat Franzi mir irgendetwas zu erzählen, damit ich abgelenkt war und nicht nach unten schauen würde. Sie erzählte mir von ihrer Arbeit, während ich übervorsichtig Schritt für Schritt nach oben kletterte.
Rückblickend kann ich es gar nicht so glauben, aber ich hab es geschafft. Verrückt. Ohne dieses Team, diesen Zusammenhalt, hätte ich mich das nie getraut.
Am letzten Hindernis fiel einer aus unserem Team hin. Ich kann mich sogar noch an seinen Namen erinnern. Marius. Er war spontan mitgekommen, war in der Nacht aber feiern und hatte noch guten Restalkohol. Nach sieben km meinte er schon, dass es ihm nicht mehr allzu gut ginge. Nach zehn km hatte er in beiden Waden Krämpfe. Am letzten Hindernis waren die Krämpfe so stark, dass er nicht mehr weiterlaufen konnte und hinfiel. Der extrem rücksichtsvolle Typ massierte ihm die Krämpfe raus. Marius legte seine Arme um die Schultern von ihm und einem anderen, und so schleppten wir uns alle ins Ziel.
Wir tranken und aßen erst mal ein bisschen. Die anderen lagen rum, während ich mich dehnte. Meine Oberschenkelmuskeln fühlten sich nach etwa zehn km nach Muskelkater an. Ich wusste, dass ich es morgen sehr bereuen würde, wenn ich mich jetzt nicht wenigstens ein bisschen dehnte.
Ich war wirklich gut fertig. Ich hatte nur wenig Schlaf, Franzi und ich sind lange Auto gefahren und dann haben wir uns so verausgabt.
Aber: Es war so cool!
Ich hab so was zuvor noch nie gemacht. Es war wirklich eine tolle Erfahrung. Und es war schön zu sehen, dass es noch richtige Männer gab.
Ich gehe ja eher mit den weiblichen Jungs in die Uni. Natürlich sind nicht alle so, aber die meisten. Selbstverständlich sind sie auch sehr lieb, aber es tut gut, Leute kennenzulernen, die komplett anders sind.
Franzi und ich wollten noch ein bisschen da bleiben, der Rest unseres Teams musste leider schon los. Wir verabschiedeten uns. Dann machen Franzi und ich uns auf zu den Duschen.
Es liefen nicht nur heiße Männer mit, sondern auch sehr heiße Frauen. Und die standen jetzt wie griechische Göttinnen unter der eiskalten Dusche. Ein sehr ästhetischer Anblick.
Nach der Dusche kauften Franzi und ich uns etwas zu essen und legten uns dann erst mal auf Franzis Picknickdecke zum Schlafen. Das tat so gut.
Danach schlenderten wir noch ein bisschen über das Gelände und fuhren dann nach Hause.
Ja, ich konnte mich am nächsten Tag noch bewegen. Aber sehr eingeschränkt. Meine Spaghettiarme tun mir heute noch weh. :D
Letzte Woche war ich ein bisschen für shoppen, was ich auch schon ewig nicht mehr gemacht habe.
Ich kaufte ein paar Klamotten, aber mein Herz ging auf, als ich im Buchladen stand.
Das war einfach meine Welt.
Und als ich durch die Bücher stöberte, wurde mir plötzlich etwas bewusst: Ich nutze jede Gelegenheit, um der Realität zu entfliehen. Musik, Geschichte, Bücher. Wenn ich tief darin eintauche, bekomme ich äußerst wenig von dem mit, was um mich herum geschieht. Es ist nicht so, dass ich die Realität nicht mag. Ich liebe mein Leben. Aber manchmal fällt es mir schwer, mit Menschenmassen umzugehen. In dieser Hinsicht hat definitiv meine Introvertiertheit die Oberhand.
Ich kaufte "Illuminati", was ich schon immer mal lesen wollte. Der Film ist ein Meisterwerk. Ich habe erst die ersten hundert Seiten des Buches gelesen und bin jetzt schon begeistert. Ich habe schon so vieles gelernt über Geschichte, Physik, Religion, Symbologie und Menschen. Die Idee und die Recherchen des Autors sind überragend.
Mal sehen, ob es "Julia" vom Thron stößt.
Heute arbeite ich, später muss ich noch ins Praktikum. Ich wollte eventuell laufen gehen, mal sehen, wie mein Körper das mitmacht.
Mit Eric hab ich mich übrigens nicht mehr getroffen. Ich schlug ihm einen Abend vor, aber als bis Mittag keine Antwort kam, hatte ich keine Lust mehr. Ich schaltete mein Handy aus, packte meine Sachen und fuhr nach Hause. Ich sitze nicht herum und warte auf einen Kerl.
Glücklicherweise wäre es bei ihm sowieso nicht gegangen, was er mir am Abend schrieb. Man stelle sich vor, ich hätte bis abends da gesessen und auf seine Nachricht gewartet. Nicht mit mir.
Dennoch schrieb er mir kurz darauf, dass ich doch nach Hamburg kommen sollte.
Ich bin im Zwiespalt. Ich war noch nie in Hamburg und würde wirklich gerne mal hin - unabhängig von ihm. Einfach um mir die Stadt anzuschauen. Aber ich will nicht für einen Kerl in eine Stadt fahren. Wenn ich mit einer Freundin fahren würde, könnte ich sie schlecht für einen Abend alleine lassen, nur weil ich mich mit ihm treffe.
Im September habe ich eh keine Zeit, weshalb ich mich nicht sofort entscheiden muss.
Wir werden sehen.
Natürlich habe ich mehr Zeit und bekomme auch mehr Schlaf, aber eine richtige Erholung ist es nicht.
Das Praktikum ist ziemlich anstrengend, aber auch sehr spannend. Ich bekomme in so viele unterschiedliche Bereiche Einblicke, dafür bin ich wirklich dankbar.
Dennoch bin ich danach immer fix und fertig und habe keine Lust mehr auf Menschenmassen.
Gestern war ich nach dem Praktikum noch mit Ina und Vroni im Park. Danach waren wir noch essen. Es war wirklich schön. Wir genossen die letzten lauen Abende, schlenderten durch die beleuchtete Stadt und hatten eine gute Zeit. Wir trafen sogar kurz auf Joschua, der wohl ein bisschen überrascht war, dass ich so enthemmt war. Er hatte mich ein paar Wochen zuvor gefragt, ob ich mit ihm essen gehen wollte, aber es passte zeitlich bei mir nicht.
Na gut, vielleicht versuche ich es auch ein wenig zu vermeiden, weil ich kein Date haben will. Ich denke aber, dass er das mittlerweile gecheckt hat.
Letztens war ich mit Franzi und ein paar anderen Leuten bei einer Art Marathon mit Hindernissen. Es war so anstrengend. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich meinen Körper das letzte Mal so an seine Grenzen gebracht habe. Ich bin noch nie 16 km am Stück gejoggt. Plus Hindernisse war das echt nicht ohne. Wir waren ein Team aus sieben, drei Mädels und vier Männer. Ja, Männer. Ich frage mich immer, wo die ganzen Männer geblieben sind. Ich kann es euch sagen: Sie waren hier.
Ich weiß nicht, was es ist, aber die Kombination aus Teamwork, sportlicher Betätigung und Natur lies die Männer zu Tieren werden. Und ich fand es überaus anziehend. Ich muss auch sagen, dass die Männer aus unserem Team in guter Form waren. Und ja, es setzte mich minimal unter Druck, dass sie erst vor ein paar Wochen im Himalaya klettern/wandern waren. Wir haben uns an diesem Tag erst kennengelernt, aber nachdem wir die Ziellinie überquert hatte, fühlte es sich an, als würden wir uns schon länger kennen. Teamwork schweißt zusammen.
Ich war froh, dass wir starke, große Männer im Team hatten. Manche Hindernisse hätten wir ohne deren Hilfe nicht überwinden können. Meterhohe, glatte Wände zum Beispiel. Die Männer machten Räuberleitern, schoben uns nach oben und fingen uns auf der anderen Seite wieder auf. Sie trugen Baumstämme durch die Gegend. Einer kümmerte sich besonders gut um uns. Wir nahmen ein mehr oder weniger freiwilliges Bad im Eisbecken. Die Luft wurde aus meinen Lungen gepresst, das Wasser fühlte sich wie tausende kleine Nadelstiche auf meiner Haut an und ich war kurz davor auszusteigen. Ich konnte aber nicht. Also tauchte ich unter der Rampe - wie vorgesehen - durch und wuchtete mich mit letzter Kraft aus dem Becken. Er gab mir die Hand und zog mich raus. Während ich immer noch versuchte, Luft in meine Lungen zu bekommen, sagte er, wir sollten uns in die Sonne stellen. Er wartete stets bei den Hindernissen auf uns, reichte uns immer die Hand und passte auf uns auf. Ich weiß nicht, was es war. Die Männlichkeit der Kerle oder meine Kraftlosigkeit am Ende. Aber ich wurde weich. Weiblich. Verletzlich. Normalerweise würde ich sie alle provozieren und behaupten, dass ich das alles ganz alleine schaffen würde. Aber im Gegensatz zu anderen Kerlen, versuchten sie gar nicht, sich mit mir zu messen. Sie kannten ihre Stärken. Und sie wussten, dass ich früher oder später auf ihre Hilfe angewiesen war. Obwohl ich es schon vorher wusste, war es mir mittlerweile umso mehr klar. Falls ich mich jemals binden sollte, brauche ich einen starken Mann.
Während des Laufs fühle ich mich wie bei einem militärischen Training. In meinen Beinen habe ich gut Kraft, die sind nicht das Problem. Aber meine Arme. Irgendwann hatte ich gar keine Kraft mehr in ihnen. Die Männer mussten mich hochziehen, weil ich mich selbst nicht mehr ziehen konnte. Ich bin ihnen wirklich sehr dankbar. Sie haben alles gegeben.
Ein Hindernis bestand aus einem 15m-hohen Klettergerüst. Wer mich nicht kennt: Ich hab Höhenangst.
Ich war kurz davor das Hindernis zu umgehen, aber Franzi überredete mich. Der eine Typ (ich hab natürlich seinen Namen vergessen), der immer besonders umschauend war, hob mich mit Hilfe einer Räuberleiter über die Rampe, damit ich zum Gerüst gelangen konnte. Meine Arme waren mittlerweile nur noch schlabbrige Spaghetti. So saß ich erst auf zwei Metern Höhe fest und versuchte irgendwie mich gut zu positionieren, um losklettern zu können. Dank meiner Kraftlosigkeit dauerte das eine Weile. Irgendwann war sogar schon der Typ neben mir. Da ich wirklich schon fertig war, versuchte ich auch nicht mehr ein Pokerface aufzusetzen. Dank meiner schnellen Atmung, meinem unsicheren Blick und wie ich ängstlich auf meiner Unterlippe herumbiss, war ihm wohl schnell klar, was Sache war.
Er:"Hast du Höhenangst?"
Ich nickte.
Er:"Ich auch. Aber wir machen das jetzt!"
Er wirkte überhaupt nicht so, als hätte er vor irgendwas Angst und auch nicht, als er neben mir hochkletterte.
Ich bat Franzi mir irgendetwas zu erzählen, damit ich abgelenkt war und nicht nach unten schauen würde. Sie erzählte mir von ihrer Arbeit, während ich übervorsichtig Schritt für Schritt nach oben kletterte.
Rückblickend kann ich es gar nicht so glauben, aber ich hab es geschafft. Verrückt. Ohne dieses Team, diesen Zusammenhalt, hätte ich mich das nie getraut.
Am letzten Hindernis fiel einer aus unserem Team hin. Ich kann mich sogar noch an seinen Namen erinnern. Marius. Er war spontan mitgekommen, war in der Nacht aber feiern und hatte noch guten Restalkohol. Nach sieben km meinte er schon, dass es ihm nicht mehr allzu gut ginge. Nach zehn km hatte er in beiden Waden Krämpfe. Am letzten Hindernis waren die Krämpfe so stark, dass er nicht mehr weiterlaufen konnte und hinfiel. Der extrem rücksichtsvolle Typ massierte ihm die Krämpfe raus. Marius legte seine Arme um die Schultern von ihm und einem anderen, und so schleppten wir uns alle ins Ziel.
Wir tranken und aßen erst mal ein bisschen. Die anderen lagen rum, während ich mich dehnte. Meine Oberschenkelmuskeln fühlten sich nach etwa zehn km nach Muskelkater an. Ich wusste, dass ich es morgen sehr bereuen würde, wenn ich mich jetzt nicht wenigstens ein bisschen dehnte.
Ich war wirklich gut fertig. Ich hatte nur wenig Schlaf, Franzi und ich sind lange Auto gefahren und dann haben wir uns so verausgabt.
Aber: Es war so cool!
Ich hab so was zuvor noch nie gemacht. Es war wirklich eine tolle Erfahrung. Und es war schön zu sehen, dass es noch richtige Männer gab.
Ich gehe ja eher mit den weiblichen Jungs in die Uni. Natürlich sind nicht alle so, aber die meisten. Selbstverständlich sind sie auch sehr lieb, aber es tut gut, Leute kennenzulernen, die komplett anders sind.
Franzi und ich wollten noch ein bisschen da bleiben, der Rest unseres Teams musste leider schon los. Wir verabschiedeten uns. Dann machen Franzi und ich uns auf zu den Duschen.
Es liefen nicht nur heiße Männer mit, sondern auch sehr heiße Frauen. Und die standen jetzt wie griechische Göttinnen unter der eiskalten Dusche. Ein sehr ästhetischer Anblick.
Nach der Dusche kauften Franzi und ich uns etwas zu essen und legten uns dann erst mal auf Franzis Picknickdecke zum Schlafen. Das tat so gut.
Danach schlenderten wir noch ein bisschen über das Gelände und fuhren dann nach Hause.
Ja, ich konnte mich am nächsten Tag noch bewegen. Aber sehr eingeschränkt. Meine Spaghettiarme tun mir heute noch weh. :D
Letzte Woche war ich ein bisschen für shoppen, was ich auch schon ewig nicht mehr gemacht habe.
Ich kaufte ein paar Klamotten, aber mein Herz ging auf, als ich im Buchladen stand.
Das war einfach meine Welt.
Und als ich durch die Bücher stöberte, wurde mir plötzlich etwas bewusst: Ich nutze jede Gelegenheit, um der Realität zu entfliehen. Musik, Geschichte, Bücher. Wenn ich tief darin eintauche, bekomme ich äußerst wenig von dem mit, was um mich herum geschieht. Es ist nicht so, dass ich die Realität nicht mag. Ich liebe mein Leben. Aber manchmal fällt es mir schwer, mit Menschenmassen umzugehen. In dieser Hinsicht hat definitiv meine Introvertiertheit die Oberhand.
Ich kaufte "Illuminati", was ich schon immer mal lesen wollte. Der Film ist ein Meisterwerk. Ich habe erst die ersten hundert Seiten des Buches gelesen und bin jetzt schon begeistert. Ich habe schon so vieles gelernt über Geschichte, Physik, Religion, Symbologie und Menschen. Die Idee und die Recherchen des Autors sind überragend.
Mal sehen, ob es "Julia" vom Thron stößt.
Heute arbeite ich, später muss ich noch ins Praktikum. Ich wollte eventuell laufen gehen, mal sehen, wie mein Körper das mitmacht.
Mit Eric hab ich mich übrigens nicht mehr getroffen. Ich schlug ihm einen Abend vor, aber als bis Mittag keine Antwort kam, hatte ich keine Lust mehr. Ich schaltete mein Handy aus, packte meine Sachen und fuhr nach Hause. Ich sitze nicht herum und warte auf einen Kerl.
Glücklicherweise wäre es bei ihm sowieso nicht gegangen, was er mir am Abend schrieb. Man stelle sich vor, ich hätte bis abends da gesessen und auf seine Nachricht gewartet. Nicht mit mir.
Dennoch schrieb er mir kurz darauf, dass ich doch nach Hamburg kommen sollte.
Ich bin im Zwiespalt. Ich war noch nie in Hamburg und würde wirklich gerne mal hin - unabhängig von ihm. Einfach um mir die Stadt anzuschauen. Aber ich will nicht für einen Kerl in eine Stadt fahren. Wenn ich mit einer Freundin fahren würde, könnte ich sie schlecht für einen Abend alleine lassen, nur weil ich mich mit ihm treffe.
Im September habe ich eh keine Zeit, weshalb ich mich nicht sofort entscheiden muss.
Wir werden sehen.
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