Mittwoch, 5. Februar 2020
I don't need a white fence, I don't need no man at home
honigbienchen, 11:16h
Samstag:
Fiebrige Träume sind nichts neues für mich.
Im Sommer, als ich mit einer Kehlkopfentzündung im Bett lag, träumte ich von Alex. Letztes Jahr von Sean. Diese Träume sind dann immer so real, dass ich einige Momente brauche, um zu verstehen, dass sie nicht wirklich passiert waren. Egal, wie realitätsfern sie sind.
Dieses Mal war ich zwar nur angeschlagen und hatte kein Fieber, aber eine Ibuprofen schien sich dennoch auf die Lebhaftigkeit meiner Träume auszuwirken.
Natürlich träumte ich von ihm. Eine Stunde Autofahrt in eine italienische Stadt, ein deutscher Straßenname aus meiner Heimatstadt. Fredrik und Daniele, die mit ein paar anderen vor einer grauen Mauer standen und rauchten. Ich ignorierte sie. Meine Aufmerksamkeit galt jemand anderem.
Er hatte den Arm um meine Taille gelegt. Ich sah zu ihm hoch, sein Lächeln war so bestechend. Der schwarze Dreitagebart, die Grübchen, die weißen geraden Zähne.
Im Wohnzimmer seiner Mutter, die nach meiner Email-Adresse fragte. Ich weiß, dass da noch mehr war, aber ich erinnere mich nicht mehr. Nur noch an das Gefühl, dass ich so überwältigt von seiner Nettigkeit war. Er war ein anderer Mensch. Er lächelte und lachte so viel.
Ich war noch im Halbschlaf als ich bereits differenzierte: Im Traum war er nett, charmant und liebenswürdig, in der Realität nicht. Das ist nie passiert. Vermisch es nicht. Diese Seite hat er dir nie gezeigt und wird er auch nie.
Im nächsten Traum war eine Vampirin mit roten Locken hinter mir her, die der aus Twilight ziemlich ähnlich sah. Wir verteilten uns im Land, ich kaufte einen Elektroschocker und schloss die Jalousien, in dem Wissen, dass es sie nicht aufhalten würde.
Ich wachte auf, bevor sie kam.
Der Traum, den ich heute Nachmittag hatte, fühlte sich am realistischsten an.
Eine Geburtstagsfeier von einem Freund meines Ex. Ein gemietetes Gebäude, die Inneneinrichtung aus altem, graubraunen Holz. Staubige Luft, ein paar Glühbirnen. Mein Ex gab der Gruppe eine Runde Bier aus, inklusive mir. Wir hatten nicht miteinander geredet. Ich trank mein Bier, unterhielt mich ganz wenig mit ein paar Leuten. Ich kannte niemanden. Ich ging hinaus in die kühle Nacht und sah Hendrik. Dann Josef. Dann Ina und Vroni und schließlich sogar Felix. Später war auch Lene auf einmal da. Ich umarmte sie, überglücklich, dass jemand da war, den ich kannte und mochte. Wir beschlossen eine Runde von dem Gebäude wegzugehen.
In zügigen Schritten ging uns ein Mädchen nach. Ihr Name war Oleana. (Kam das daher, dass ich zuvor in Tintenherz etwas über die giftige Wirkung von Oleander gelesen hatte?)
Kastanienbraune Haare, schwarze Kleidung und viel zu hohe Absätze, die dazu führten, dass sie uns nicht wirklich hinterher kam.
Ich hatte eine Ahnung, wer sie war und was sie wollte. Sie rief mir nach. Immer wieder, bis ich mich schließlich umdrehte und fragte:"Was willst du?"
Sie rief weiterhin Dinge, an die ich mich nicht erinnern kann. Ich drehte mich wieder um und machte Anstalten, weiter zu gehen.
Plötzlich blieb sie stehen und rief:"Ich hab mit Flo geschlafen."
Ich erstarrte. Es lies mich vollkommen kalt. Ich hatte damit gerechnet. Und ich wusste, was jetzt kam.
"Und?", fragte ich kühl.
Sie begann vorwurfsvoll zu erzählen, wie er nach dem Sex neben ihr lag und von mir erzählte. All die Dinge, die ich getan hatte, die dazu geführt hatten, dass er nun vollkommen bindungsunfähig ist und nie wieder lieben würde. All diese Dinge waren nie passiert.
Sie gab mir die Schuld an seinem Zustand, wie konnte ich ihn nur so verletzen, wo er mich doch so geliebt hatte. Sie warf mir weiterhin Dinge vor und verteidigte ihn, in einem Kampf, den - wenn überhaupt - er führen sollte.
In einer kurzen Redepause, unterbrach ich ihre Vorwürfe:"Er hat mich betrogen!"
Sie erstarrte. "Das glaub ich dir nicht!"
"Weißt du was? Ich wünsche dir von Herzen das Allerbeste!" Ich meinte es so. Sie tat mir leid.
Ich drehte mich um und ging meinen Freunden nach. Wir gingen durch die Gassen, die mich an die von Carcasonne erinnerten, aber scheinbar italienisch waren, zu Vronis Auto.
Die nächste Szene spielte sich im Eingangsbereich des Gebäudes ab. Alle Leute, die da waren, standen dort an die Wände gelehnt. Flo stand zwei Leute weiter links von mir. Wir warteten alle auf Oleanas Ankunft.
Ich rief:"Sei ein Mann!" Und klatschte bei jeder Silbe temperamentvoll in die Hände. Die anderen stimmten mit ein. Sie hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren.
Oleana kam durch die Tür und blickte verwundert in die Runde. Statt ihren schwarzen Klamotten trug sie jetzt ein enges, lilafarbenes Kleid. Sie sah Flo an, als wartete sie auf eine Erklärung, was hier los sei. Ihm liefen Tränen über die Wangen, er sagte ihren Namen und versuchte, ihre Hand zu nehmen.
Sie erstarrte und schaute ihn entgeistert an. "Nein!", flüsterte sie, vollkommen fassungslos. Sie zog ihre Hand weg, stand noch einige Momente schockiert da und lief dann auf mich zu. Mit schmerzverzerrtem Gesicht warf sie sich schluchzend in meine Arme. Ich umarmte sie fest und stolperte mir ihr zurück in den nächsten Raum, warf den Leuten einen eiskalten, warnenden Blick zu. Im nächsten Raum liefen ihr die Tränen nur so über die Wange. Ich spürte, wie ihr Herz mit einem Knacken brach.
Ich versuchte sie zu beruhigen, strich ihr über ihre Haare und ihren Rücken.
"Alles wird gut. Ich weiß genau, wie du dich fühlst."
Flo kam in den Raum. Ich nahm Oleana bei der Hand und führte sie durch die Hintertür auf einen Platz, der dem auf Carcasonne so ähnelte. Es war Tag, die Sonne stand hoch am Himmel. Im Gegensatz zu vorher war jetzt Sommer.
Ich schloss Oleana in der Mitte des Platzes erneut in meine Arme. Ihr Körper wurde immer noch von Schluchzern durchschüttelt. Ich war so davon eingenommen, sie zu trösten, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass Flo uns gefolgt war. Seine Aura hatte sich verändert. Sie war gefährlich geworden.
Lene, die an einen Baum gelehnt, am Rand des Platzes stand, kam auf uns zu und sagte, dass wir aufpassen sollten, weil Flo uns gefolgt war. Ich sah sein Gesicht zwischen Touristen. Wir liefen los, durch kleine enge Gassen.
Lene rief:"Die ersten zwei, drei Wochen nach der Trennung sind die gefährlichsten für eine Frau!" (Diese Info hatte ich aus Shallons Podcast)
Wir liefen und liefen, irgendwann kamen wir an Vronis Auto an. Dann wachte ich auf.
Fiebrige Träume sind nichts neues für mich.
Im Sommer, als ich mit einer Kehlkopfentzündung im Bett lag, träumte ich von Alex. Letztes Jahr von Sean. Diese Träume sind dann immer so real, dass ich einige Momente brauche, um zu verstehen, dass sie nicht wirklich passiert waren. Egal, wie realitätsfern sie sind.
Dieses Mal war ich zwar nur angeschlagen und hatte kein Fieber, aber eine Ibuprofen schien sich dennoch auf die Lebhaftigkeit meiner Träume auszuwirken.
Natürlich träumte ich von ihm. Eine Stunde Autofahrt in eine italienische Stadt, ein deutscher Straßenname aus meiner Heimatstadt. Fredrik und Daniele, die mit ein paar anderen vor einer grauen Mauer standen und rauchten. Ich ignorierte sie. Meine Aufmerksamkeit galt jemand anderem.
Er hatte den Arm um meine Taille gelegt. Ich sah zu ihm hoch, sein Lächeln war so bestechend. Der schwarze Dreitagebart, die Grübchen, die weißen geraden Zähne.
Im Wohnzimmer seiner Mutter, die nach meiner Email-Adresse fragte. Ich weiß, dass da noch mehr war, aber ich erinnere mich nicht mehr. Nur noch an das Gefühl, dass ich so überwältigt von seiner Nettigkeit war. Er war ein anderer Mensch. Er lächelte und lachte so viel.
Ich war noch im Halbschlaf als ich bereits differenzierte: Im Traum war er nett, charmant und liebenswürdig, in der Realität nicht. Das ist nie passiert. Vermisch es nicht. Diese Seite hat er dir nie gezeigt und wird er auch nie.
Im nächsten Traum war eine Vampirin mit roten Locken hinter mir her, die der aus Twilight ziemlich ähnlich sah. Wir verteilten uns im Land, ich kaufte einen Elektroschocker und schloss die Jalousien, in dem Wissen, dass es sie nicht aufhalten würde.
Ich wachte auf, bevor sie kam.
Der Traum, den ich heute Nachmittag hatte, fühlte sich am realistischsten an.
Eine Geburtstagsfeier von einem Freund meines Ex. Ein gemietetes Gebäude, die Inneneinrichtung aus altem, graubraunen Holz. Staubige Luft, ein paar Glühbirnen. Mein Ex gab der Gruppe eine Runde Bier aus, inklusive mir. Wir hatten nicht miteinander geredet. Ich trank mein Bier, unterhielt mich ganz wenig mit ein paar Leuten. Ich kannte niemanden. Ich ging hinaus in die kühle Nacht und sah Hendrik. Dann Josef. Dann Ina und Vroni und schließlich sogar Felix. Später war auch Lene auf einmal da. Ich umarmte sie, überglücklich, dass jemand da war, den ich kannte und mochte. Wir beschlossen eine Runde von dem Gebäude wegzugehen.
In zügigen Schritten ging uns ein Mädchen nach. Ihr Name war Oleana. (Kam das daher, dass ich zuvor in Tintenherz etwas über die giftige Wirkung von Oleander gelesen hatte?)
Kastanienbraune Haare, schwarze Kleidung und viel zu hohe Absätze, die dazu führten, dass sie uns nicht wirklich hinterher kam.
Ich hatte eine Ahnung, wer sie war und was sie wollte. Sie rief mir nach. Immer wieder, bis ich mich schließlich umdrehte und fragte:"Was willst du?"
Sie rief weiterhin Dinge, an die ich mich nicht erinnern kann. Ich drehte mich wieder um und machte Anstalten, weiter zu gehen.
Plötzlich blieb sie stehen und rief:"Ich hab mit Flo geschlafen."
Ich erstarrte. Es lies mich vollkommen kalt. Ich hatte damit gerechnet. Und ich wusste, was jetzt kam.
"Und?", fragte ich kühl.
Sie begann vorwurfsvoll zu erzählen, wie er nach dem Sex neben ihr lag und von mir erzählte. All die Dinge, die ich getan hatte, die dazu geführt hatten, dass er nun vollkommen bindungsunfähig ist und nie wieder lieben würde. All diese Dinge waren nie passiert.
Sie gab mir die Schuld an seinem Zustand, wie konnte ich ihn nur so verletzen, wo er mich doch so geliebt hatte. Sie warf mir weiterhin Dinge vor und verteidigte ihn, in einem Kampf, den - wenn überhaupt - er führen sollte.
In einer kurzen Redepause, unterbrach ich ihre Vorwürfe:"Er hat mich betrogen!"
Sie erstarrte. "Das glaub ich dir nicht!"
"Weißt du was? Ich wünsche dir von Herzen das Allerbeste!" Ich meinte es so. Sie tat mir leid.
Ich drehte mich um und ging meinen Freunden nach. Wir gingen durch die Gassen, die mich an die von Carcasonne erinnerten, aber scheinbar italienisch waren, zu Vronis Auto.
Die nächste Szene spielte sich im Eingangsbereich des Gebäudes ab. Alle Leute, die da waren, standen dort an die Wände gelehnt. Flo stand zwei Leute weiter links von mir. Wir warteten alle auf Oleanas Ankunft.
Ich rief:"Sei ein Mann!" Und klatschte bei jeder Silbe temperamentvoll in die Hände. Die anderen stimmten mit ein. Sie hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren.
Oleana kam durch die Tür und blickte verwundert in die Runde. Statt ihren schwarzen Klamotten trug sie jetzt ein enges, lilafarbenes Kleid. Sie sah Flo an, als wartete sie auf eine Erklärung, was hier los sei. Ihm liefen Tränen über die Wangen, er sagte ihren Namen und versuchte, ihre Hand zu nehmen.
Sie erstarrte und schaute ihn entgeistert an. "Nein!", flüsterte sie, vollkommen fassungslos. Sie zog ihre Hand weg, stand noch einige Momente schockiert da und lief dann auf mich zu. Mit schmerzverzerrtem Gesicht warf sie sich schluchzend in meine Arme. Ich umarmte sie fest und stolperte mir ihr zurück in den nächsten Raum, warf den Leuten einen eiskalten, warnenden Blick zu. Im nächsten Raum liefen ihr die Tränen nur so über die Wange. Ich spürte, wie ihr Herz mit einem Knacken brach.
Ich versuchte sie zu beruhigen, strich ihr über ihre Haare und ihren Rücken.
"Alles wird gut. Ich weiß genau, wie du dich fühlst."
Flo kam in den Raum. Ich nahm Oleana bei der Hand und führte sie durch die Hintertür auf einen Platz, der dem auf Carcasonne so ähnelte. Es war Tag, die Sonne stand hoch am Himmel. Im Gegensatz zu vorher war jetzt Sommer.
Ich schloss Oleana in der Mitte des Platzes erneut in meine Arme. Ihr Körper wurde immer noch von Schluchzern durchschüttelt. Ich war so davon eingenommen, sie zu trösten, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass Flo uns gefolgt war. Seine Aura hatte sich verändert. Sie war gefährlich geworden.
Lene, die an einen Baum gelehnt, am Rand des Platzes stand, kam auf uns zu und sagte, dass wir aufpassen sollten, weil Flo uns gefolgt war. Ich sah sein Gesicht zwischen Touristen. Wir liefen los, durch kleine enge Gassen.
Lene rief:"Die ersten zwei, drei Wochen nach der Trennung sind die gefährlichsten für eine Frau!" (Diese Info hatte ich aus Shallons Podcast)
Wir liefen und liefen, irgendwann kamen wir an Vronis Auto an. Dann wachte ich auf.
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