Donnerstag, 3. Februar 2022
Und alle Kunst will Ewigkeit
honigbienchen, 22:59h
Und alle Kunst will Ewigkeit.
Muss ewig um sich bangen.
Ein Ausschnitt aus einem meiner Lieblingslieder, der mich gestern zum Nachdenken brachte. Will wirklich jede Kunst ewig bestehen?
Mir fällt kein gegenteiliges Beispiel ein.
Was ist mit meiner Kunst?
Ich bin ein ziemlich privater Mensch. Und auch introvertiert. Es liegt überhaupt nicht in meiner Natur, jemandem von meiner Kunst zu erzählen oder sie irgendwie öffentlich zu machen, geschweige denn auszuleben. Ich sage nicht, dass ich nie darüber nachgedacht habe, denn das habe ich. Sehr oft. Aber meine Kunst ist so privat. Es ist das innerste meiner Seele, meine tiefsten Emotionen und Gedanken. Und vor allem in einer Zeit, in der wir von Informationen überrollt werden, sehe ich Informationen über mich (und jede andere Person) als Privileg an, das man sich erarbeiten muss. Es ist eine Ehre jemanden auf einer so tiefen Ebene kennenzulernen. Ich weigere mich, alle Karten meiner Seele so auf den Tisch zu legen. Franzi und Ina sind die einzigen, die je Ausschnitte meiner Kunst lesen durften. Aber selbst diese Ausschnitte gehörten noch zu den oberflächlicheren. Das innerste meiner Seele habe ich noch nie jemandem gezeigt.
Und obwohl meine Natur diesbezüglich eher menschenscheu und beschützend ist, dachte ich darüber nach, was nach meinem Tod damit passieren würde.
Idealerweise altere ich sehr gesund und aktiv und schlafe irgendwann am Ende eines erfüllten Lebens glücklich und zufrieden ein. Ich wünsche mir ein solches Ende, aber wie realistisch ist es?
Mein Umfeld ist ähnlich gestrickt wie ich, privat und introvertiert. Niemand würde nach meinem Tod auf die Idee kommen, meine Kunst öffentlich zu machen - einfach weil sie so privat ist. Es wäre wahrscheinlich für alle eine Überraschung, würden sie die vielen zusammengefalteten Notizzettel finden, die ich so offensichtlich versteckte.
Das hieße, meine Kunst würde ungelesen bleiben. Unbetrachtet. Obwohl ich weiß, dass viele Menschen ähnlich fühlen wie ich. Ich verpacke es in Metaphern, verlinke verschiedene Werke zu einander. Würde es jemals jemand entschlüsseln können?
Emily Dickinsons Kunst wurde nach ihrem Tod von ihrem Bruder und dessen Frau (und ihrer mutmaßlichen Geliebten) veröffentlicht, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt.
Es widerstrebt mir, wenn Menschen, die mir nicht nahe stehen, einen so tiefen Einblick in meine Seele bekommen. Aber nach meinem Tod interessiert es mich wohl nicht mehr.
Bezüglich des zweiten Zitats bin ich mir ziemlich sicher. Kunst muss ewig um sich bangen. Heutzutage vielleicht nicht so extrem wie früher (Stichwort Speichermöglichkeiten, Bücherverbrennungen, Kriege) - zumindest in Westeuropa. Aber eine Demokratie ist zerbrechlich und wir können nicht davon ausgehen, dass es für immer unverändert so weiter geht.
Muss ewig um sich bangen.
Ein Ausschnitt aus einem meiner Lieblingslieder, der mich gestern zum Nachdenken brachte. Will wirklich jede Kunst ewig bestehen?
Mir fällt kein gegenteiliges Beispiel ein.
Was ist mit meiner Kunst?
Ich bin ein ziemlich privater Mensch. Und auch introvertiert. Es liegt überhaupt nicht in meiner Natur, jemandem von meiner Kunst zu erzählen oder sie irgendwie öffentlich zu machen, geschweige denn auszuleben. Ich sage nicht, dass ich nie darüber nachgedacht habe, denn das habe ich. Sehr oft. Aber meine Kunst ist so privat. Es ist das innerste meiner Seele, meine tiefsten Emotionen und Gedanken. Und vor allem in einer Zeit, in der wir von Informationen überrollt werden, sehe ich Informationen über mich (und jede andere Person) als Privileg an, das man sich erarbeiten muss. Es ist eine Ehre jemanden auf einer so tiefen Ebene kennenzulernen. Ich weigere mich, alle Karten meiner Seele so auf den Tisch zu legen. Franzi und Ina sind die einzigen, die je Ausschnitte meiner Kunst lesen durften. Aber selbst diese Ausschnitte gehörten noch zu den oberflächlicheren. Das innerste meiner Seele habe ich noch nie jemandem gezeigt.
Und obwohl meine Natur diesbezüglich eher menschenscheu und beschützend ist, dachte ich darüber nach, was nach meinem Tod damit passieren würde.
Idealerweise altere ich sehr gesund und aktiv und schlafe irgendwann am Ende eines erfüllten Lebens glücklich und zufrieden ein. Ich wünsche mir ein solches Ende, aber wie realistisch ist es?
Mein Umfeld ist ähnlich gestrickt wie ich, privat und introvertiert. Niemand würde nach meinem Tod auf die Idee kommen, meine Kunst öffentlich zu machen - einfach weil sie so privat ist. Es wäre wahrscheinlich für alle eine Überraschung, würden sie die vielen zusammengefalteten Notizzettel finden, die ich so offensichtlich versteckte.
Das hieße, meine Kunst würde ungelesen bleiben. Unbetrachtet. Obwohl ich weiß, dass viele Menschen ähnlich fühlen wie ich. Ich verpacke es in Metaphern, verlinke verschiedene Werke zu einander. Würde es jemals jemand entschlüsseln können?
Emily Dickinsons Kunst wurde nach ihrem Tod von ihrem Bruder und dessen Frau (und ihrer mutmaßlichen Geliebten) veröffentlicht, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt.
Es widerstrebt mir, wenn Menschen, die mir nicht nahe stehen, einen so tiefen Einblick in meine Seele bekommen. Aber nach meinem Tod interessiert es mich wohl nicht mehr.
Bezüglich des zweiten Zitats bin ich mir ziemlich sicher. Kunst muss ewig um sich bangen. Heutzutage vielleicht nicht so extrem wie früher (Stichwort Speichermöglichkeiten, Bücherverbrennungen, Kriege) - zumindest in Westeuropa. Aber eine Demokratie ist zerbrechlich und wir können nicht davon ausgehen, dass es für immer unverändert so weiter geht.
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