Dienstag, 28. Januar 2020
It's new, the shape of your body, it's blue, the feeling I've got
honigbienchen, 22:13h
Du siehst doch die Kippe in seinem Mund und sagst "Hi".
Wenn das nicht auf mich zutrifft, dann weiß ich auch nicht.
Seit Silvester war es ziemlich stressig. Ich musste meine Präsentation für die Arbeit vorbereiten, die ich im Sommer geschrieben habe. Es hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich gedacht hätte.
Ich hab schon Präsentationen vor über 100 Leuten auf englisch gehalten, aber das hier war die erste Präsentation die in die Examensnote zählt. Deshalb war ich sehr nervös. Ich steh nicht gerne im Mittelpunkt, ich rede nicht gerne frei und hab unzählige Augen auf mir. In dieser Hinsicht bin ich wirklich sehr introvertiert.
Die Veranstaltung ging insgesamt über drei Tage. Mein Herz hörte am ersten Tag schon gar nicht auf zu rasen, obwohl ich erst am nächsten Tag dran sein würde. Die vielen Menschen schüchternen mich ein, abernoch mehr Angst hatte ich vor den Fragen, die der Prof stellen würde. An sich wirkt er sehr nett, aber er kann bestimmt auch anders. Vor allem, wenn man nicht seiner Meinung ist.
Die Präsentationen waren wirklich gut. Als ich heim kam, raste mein Herz immer noch und ich war sehr aufgekratzt. Ich gab meiner Präsentation den letzten Schliff, druckte die Handouts aus, präsentierte sie ein letztes Mal und als um elf Uhr abends eine ganze Packung Kekse. Als ich im Bett lag, raste mein Herz immer noch und es fiel mir schwer einzuschlafen.
Als er Wecker um halb fünf klingelte, war ich nicht bereit. Ich trank keine Kaffee, weil ich nicht wollte, dass meine noch mehr zitterten als sie es eh schon tun würden. Ich frühstückte, packte meine Sachen und fuhr los. Ich war die erste, die da war, abgesehen von einerwissenschaftlichen Mitarbeiterin. Sie beruhigte mich ein wenig. Die Präsentationen vor mir waren auch gut. In der Pause vor meiner Präsentation nahm ich sieben Rescuetropfen auf der Toilette, obwohl auf der Packung stand, dass man höchstens vier nehmen sollte. In der Präsentation danach merkte ich, wie ich ein wenig müde wurde, aber als ich dran war, schien schon wieder alles abgebaut zu sein, so wie mein Herz raste. Ich war so nervös. Ich begann meine Präsentation. Ich achtete auf meine Körperhaltung, meine Handbewegungen und auf Augenkontakt. Wie die wissenschaftliche Mitarbeiterin zuvor gesagt hatte, schwand meine Nervosität je länger ich dort vorne stand und redete. Ich gestaltete meine Präsentation sehr mitreißend, weshalb es viele Fragen danach gab. Ich beantworte sie soweit gut. Eine Frage des Professors konnte ich nicht beantworten. Aber er war scheinbar noch so in meinem Thema drin, dass er vergaß, die Diskussion einzuleiten und stattdessen die Mittagspause ankündigte.
Völlig fertig und apathisch packte mich meine Sachen zusammen. Eine Kommolitonin gab mir die restlichen Handouts mit dem Kommentar "Sau geile Präsentation, wirklich sau geil!" zurück.
Auch Julia sagte mir, dass sie es richtig gut fand und der Prof scheinbar "beeindruckend" gemurmelt hätte. Ich war fix und fertig mit der Welt. Erleichtert, dass es vorbei war, aber unsicher, was dabei rauskommen würde. Das Feedback war gut, aber die Note gibt im Endeffekt der Prof.
Julia und ich gingen runter zur U-Bahn, um uns beim Bäcker etwas zum Essen zu holen. Erst auf der Treppe fiel mir auf, dass ich gar keine Diskussion geführt hatte. War es dem Prof aufgefallen?
In der Schlange vom Bäcker tippte mir jemand auf die Schulter. Anna Lena. Sie hatte die Präsentation vor mir gehalten, zu einem ähnlichen Thema wie meinem. Völlig erleichtert umarmte ich sie erst mal. Wir kauften uns etwas zu essen und setzten uns in einer größeren Gruppe zu frühlingshaften Temperaturen in den kleinen Park vor dem Gebäude. Die Mädels waren wirklich alle so lieb. Wir kauften uns noch einen Kaffee, dann ging es weiter mit den Präsentationen.
Ich dachte, dass ich am Ende des Tages fix und fertig sein und sofort schlafen würde. Ich konnte nicht schlafen. Ich war immer noch zu aufgekratzt. Ich machte Sport, um meinen Körper zu ermüden, aber es half nicht wirklich. Ich schlief sehr unruhig und schlecht, wachte ständig auf.
Am nächsten Tag packte ich meine Sachen und fuhr zum letzten Tag der Präsentationen.
Auch die waren gut.
Danach konnte ich mich endlich entspannen. Ich fuhr heim und schlief.
Sonntags feierte Chris seinen Geburtstag. Ich kam, blieb aber nicht lange, weil ich immer noch total fertig war. Trotzdem war es sehr schön.
Pietro hat mich schon in meiner Vorbereitungswoche geschrieben, ob ich Zeit hätte, aber ich sagte ihm ab.
Über Weihnachten war er irgendwie zu meinem emotionalen Fluchtauto geworden, um mich vor der Präsentation abzulenken. Nach meiner Präsentation war er mir so egal.
Ich hatte nicht mal Lust ihn zu sehen. Dann wieder schon. Wir verabredeten uns für vorletzten Dienstag.
Diese Stimmungsschwankungen, mein Heißhunger auf Schokolade und meine Verfrorenheit hätten mir zu denken geben sollen. Ich hätte sie später bekommen sollen, aber der Stress hatte wohl meinen Zyklus beeinflusst. Ich bekam am Dienstag Nachmittag meine Tage.
Ich war absolut unentschlossen, ob ich ihm absagen sollte oder es ihm erst sagen sollte, wenn er hier war. #wastehistime2020. Letzteres war definitiv mein teuflisches Ich.
Irgendwie hatte ich so gar keinen Bock auf ihn. Es war mir auch egal, wenn er jetzt aus meinem Leben verschwinden würde. Ich hatte definitiv die Oberhand.
Ich fragte Ina um Rat, sie meinte er hinge gar von mir ab. Ich entschloss mich, ihm nicht abzusagen. Ich wollte mich betrinken und rumknutschen.
Er kam zehn Minuten zu spät. Ich hörte gerade "it's not u it's me" und trocknete Geschirr ab. Ich öffnete ihm die Tür, zwei Küsschen auf die Wange. Während ich mein Frühstück für den nächsten Tag vorbereitete, erzählte er mir, dass er zuerst an einer falschen Tür geklingelt hatte.
Er sah die Wärmflasche auf meiner Couch und nahm sie in die Hand.
Er:"Are you on your period?"
Ich:"Yeah."
Er:"Really?"
Ich:"Yeah, I got it fifteen minutes before you got here."
Lüge.
Er grinste und sagte:"It's fine."
Ich fragte, was er trinken wollte und wie immer entschieden wir uns für Wodka und Saft. Er wollte sich ebenso sehr betrinken wie ich mich. Auch er hatte kein Leben in den letzten Wochen gehabt. Er würde auch in nächster Zeug keins haben, da seine Prüfungen anstanden.
Wir fingen an zu trinken und Ring of fire zu spielen. Mit Unterbrechungen.
Einmal entdeckte er ein Buch in dem Fach unter meinem Couchtisch. Tintenherz. Auf Nachfrage erklärte ich ihm, dass es früher mein Lieblingsbuch gewesen war, auch wenn ich nicht wirklich viel mit Fantasy anfangen konnte. Er las sich die Zusammenfassung hinten durch, die natürlich auf deutsch war, weshalb et nichts verstand - außer Capricorn.
Er:"Doesn't it mean...?" Ihm fehlte das Wort.
Ich:"He's the villian. But it's also a zodiac sign."
Er:"Exaclty! So you're on Team Meggie?"
Ich:"No. I mean she's nice, but I've always been in love with Staubfinger."
Er:"Why?"
Ich:"In my opinion this is the best character an author ever created."
Er:"Really? Why?"
Ich:"You love him and you hate him. He does some bad things but you understand why he does them. He actually has a good heart."
Er:"This is what every girl wants. A bad boy with good intentions."
Ich:"Not if you've been with a bad guy for a long time."
Er:"Have you? How long?"
Ich:"Almost two years."
Er:"Why was he bad?"
Ich:"He wasn't nice to people, he talked shit about his friends behind their back and he took a lot of drugs."
Er:"What kind of drugs?"
Ich zählte die auf, von denen ich es sicher wusste, begann bei Koks und endete mit Benzos.
Er:"And you stayed with him?"
Ich:"I didn't know. He told me he would only smoke weed, but people talk. His friends told me that he takes insane amounts of drugs. That's why I'm just done with bad guys."
Wie widersprüchlich. Der nächste böse Junge saß hier neben mir auf der Couch.
Er bat mich Musik anzumachen. Ich machte meine Musik an und es war mir so egal, ob er sie mochte oder nicht.
Er nahm meine Polaroidkamera und wollte ein Bild von mir machen, der Film war aber leer. Nachdem ich endlich herausgefunden hatte, wie man den austauscht - betrunken ist das echt nicht so einfach - hatte er schon meinen Eimer Cocktailtomaten entdeckt. Er sagte, dass man sie nicht waschen sollte, wenn man sie nicht sofort essen wollte und dass man sie im Kühlschrank aufbewahren muss. Äh nein, da verlieren sie ihren Geschmack.
Er machte ein Spiel daraus, sich eine Tomate zu nehmen, bis zur Tür zu gehen und von dort aus die Tomate in den Eimer zu werfen. Er traf jedes Mal. Ich schoss ein Polaroid von ihm.
Irgendwann saßen wir wieder auf der Couch und er fing wieder damit an, dass er gerne eine Beziehung hätte.
Er:"You know, in Milan I didn't want a relationship, but now that I'm here I do. It's so weird. And also kind of hopeless becaude I'm gonna be here for two months and then in Rotterdam. Nobody's gonna want that."
Ich:"Maybe you should just get a sex doll."
Wir redeten ein wenig über Sexpuppen, dann kam er wieder auf das Thema Beziehung zu sprechen. Er vermisse die Routine, die Sicherheit und nach einem langen schlechten Tag zu jemandem nach Hause zu kommen. Er hatte mir schon mal erzählt, dass er nicht wirklich glücklich war, weshalb ich ihm erklärte, dass er so eine koabhängige Beziehung kreieren würde, wenn er nicht alleine glücklich ist. Ich versuchte ihm auch das Prinzip des emotionalen Fluchtwagens zu erklären, aber das hat er nicht wirklich verstanden. Ich hätte ihm direkt Shallons Videos zeigen sollen.
Er fragte, ob ich tanzen wollte und ob ich dazu ein langsames Lied anmachen konnte.
Ich war schon ganz gut dabei. Das einzige Lied, das mir in den Sinn kam war "Endlich sehe ich das Licht" aus Rapunzel. (Übrigens: Ist Flynn Rider nicht der heißeste Disney Prinz? Oder zeigt das nur wieder meinen schlechten Männergeschmack?)
Das Lied begann, ich legte meine linke Hand in seine und meine Rechte auf seine Schulter. Wir tanzten auf sehr engem Raum, aber dank meines Alkoholpegels war ich völlig von der Musik eingenommen.
Er:"This is very romantic. You should kiss me."
Entschuldige mal, wer ist hier der Mann?
Ich:"No! YOU should kiss me."
Entschuldige mal, wo war meine Hartnäckigkeit?
Er:"Let's meet in the middle."
Ich:"Meet me halfway."
Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und wir küssten uns. Es war sehr süß und sanft, im Hintergrund ertönte "was ich seh bist duuu". Ich wartete darauf, dass es wild und leidenschaftlich wurde, so wie sonst, aber das wurde es nicht. Warum küsste er mich so?
Irgendwann saßen wir wieder auf der Couch. Die Themen waren total durcheinander.
Er:"Did you ever take drugs?"
Ich:"No, I've never even smoked a cigarette."
Er:"Wow, you're so pure."
Ich:"I know. Can you see my halo?"
Er:"How do you even know that word? Oh yeah, you're christian."
Ich verschwieg, dass ich das Wort aus anderen Gründen kannte.
Er wollte erneut tanzten. Ich nahm die imaginäre Schleppe meines Kleides, hob sie hoch und machte einen Knicks vor ihm. Er drückte einen Kuss auf meinen rechten Handrücken und zog mich in die Tanzposition. Wir wogen uns zu "Tequila does" zur Musik. Ich warf meinen Kopf zurück und fühlte es. Er liebt mich nicht wie es der Tequila tut, niemand kann das.
Er:"We're acutally pretty good at this."
Ich:"Yeah, I'm not stepping on your feet."
In dem Moment stieg ich ihm auf die Füße.
Plötzlich lief "Side Nigga" im Hintergrund, womit er gar nicht einverstanden war. Er setzte sich auf die Couch, nahm mein Handy und wollte das Lied ändern. Wie frech. Er fragte nach meinem Passwort und ich versuchte es ihm weg zunehmen. Wir kämpften um mein Handy und plötzlich drehte er mich so, dass ich in der Baby-Position in seinen Armen auf seinem Schoß lag. Er sah zu mit herunter und küsste mich. Wieder sanft und zärtlich. Er machte nicht mal Anstalten mich irgendwie unangemessen anzufassen.
Nicht mit mir. Ich setzte mich auf und belagerte seinen Schoß. Endlich kam ein wenig Feuer in die Sache. Es war nicht ganz so wild wie sonst, ich vermute, dass er sich zurück hielt, weil er wusste, dass es heute nicht allzu weit gehen würde.
Plötzlich lief "Fat botttom girls" und zu meiner Überraschung sagte er, dass er dieses Lied liebte. Same Schnucki.
Wir machten weiter rum.
Ich glaube, dass er es war, der auf die Idee kam, feiern zu gehen. Ich hatte mega Lust, musste aber morgen arbeiten. Das hielt mich nicht davon ab.
Er musste mich nicht mal richtig überreden. Ich war ewig nicht mehr tanzen gewesen und mir fehlte es.
Ich bezweifelte, das am Dienstag viel los sein würde, weshalb er noch ein paar Mädels von Tinder einladen wollte. Ich wusste nicht, ob das eine gute Idee war.
Ich:"Do you really think they're gonna be okay with that? I don't wanna hurt anybody's feelings."
Erst war er sich sicher, dass es für sie okay war. Zwei Mädels sagten auch direkt zu. Dann war er sich doch nicht mehr sicher und beschloss, dass wir beide alleine gehen würden.
Ich zog mich um, während er im Bad war. Ich schlüpfte gerade in meine Lederhose, als er wieder kam.
Er:"You're wearing THAT to the club?"
Ich:"Yeah, it's comfy and easy to dance with."
Er:"You look so good. Every guy is gonna approach you."
Ich suchte noch nach einem Oberteil. Ich hatte drei zur Auswahl. Das erste war ein enges, bauchfreies T-Shirt. Ich poste übertrieben vor ihm.
Er:"That's hot."
Ich:"I should wear a bra. Usually I wear a bra underneath."
Den BH hatte er mir vorher ausgezogen. Er überredete mich, keinen anzuziehen.
Betrunken wie ich war, stellte ich lediglich eine Bedingung:"But you have to protect me from weird guys."
Er war einverstanden.
Er wollte ein letztes Mal mein finales Outfit sehen.
Er:"Show me the back. Most important thing."
Betrunken drehte ich mich um und ließ meine Hüfte kreisen. Er zog mich zu sich und küsste mich.
Was war eigentlich los mit mir? Ich würde überall ohne BH hingehen - außer in den Club. Und selbst dann würde ich kein weißes, enges, durchsichtiges T-Shirt anziehen.
Wir tranken einen Wodkashot bevor wir gingen. Wobei es sogar mehr als ein Shot war.
An der U-Bahn diskutierten/stritten wir spielerisch. Er ging rückwärts, mir zu gewandt und lachte, während ich ihn spaßeshalber schubste. Hatte ich ihn plötzlich geküsst oder er mich? Jedenfalls küssten wir uns auf einmal. In der Öffentlichkeit. Wir küssen uns NIE in der Öffentlichkeit. Nicht einmal außerhalb der Action.
Die U-Bahn kam, er tat erst so, als würde er sich auf alle Sitze legen, so dass ich keinen Platz mehr hatte, dann zog er mich neben sich.
Ich kann mich nicht mehr wirklich an die Fahrt erinnern.
Als wir ausstiegen, ging ich zum Geldautomaten, weil ich kein Bargeld mehr hatte. Ich hob 20 € ab. Ich war so betrunken, ich brauchte definitiv keine Drinks mehr im Clubs, somit blieb nur noch Geld für den Eintritt und die Garderobe übrig.
Er fragte, ob ich nicht mehr Geld brauchte, was mich verwirrte. Wieviel gab er denn sonst in Clubs aus?
Meine Frage wurde beantwortet als er 100 € anhob. Was war los mit ihm?
Wir gingen in Richtung Club. Es war so scheiß kalt, deshalb liefen wir ein Stück. Bis die kalte Winterluft in meiner Lunge wehtat.
Im Club angekommen, gaben wir unsere Sachen an der Garderobe ab. Es war mehr los, als ich erwartet hatte. Natürlich war der Club nicht voll, aber 20 oder 30 Leute waren da. Vielleicht war ich aber auch betrunken und sah alles doppelt.
Wir fingen an zu tanzen und ich genoss es so sehr. Ich hatte es vermisst. Manchmal, wenn ich alleine tanzte, kam Pietro plötzlich her und küsste mich stürmisch. War das eine Art Reviermarkierung oder war ein gruseliger Typ auf dem Weg zu mir?
Wir machten rum und tanzten alles andere als jugendfrei.
Irgendwann fragte er mich, ob ich etwas trinken wollte. Ich sollte nicht, aber ich tat es trotzdem. Er bestellte zwei Bier. Hatte ich letztes Jahr nicht gelernt, dass man nie Wodka mit Bier mischen sollte?
Ich wollte ihm das Geld dafür geben, aber er lehnte ab. Ich versuchte es ihm zu zustecken aber er hielt mich davon ab.
Wir fingen wieder an ziemlich heiß zu tanzen.
Ich sah nur mich.
Ab und zu auch ihn, aber ich konzentriere mich auf das Gefühl, das mir die Musik gab.
Irgendwann gingen wir raus. Er fragte mich mit "Do you mind?", ob es okay für mich war, wenn er rauchte.
Ich glaube, er fragte andere nach einer Zigarette als uns ein Typ ansprach. Ich kann mich nicht mehr an vieles erinnern. Erst sagte er mir, dass ich eine richtig tolle Frau wäre. Dann fragte er Pietro etwas, der nachdenklich in die Ferne starrte und rauchte. Pietro schüttelte daraufhin den Kopf. Der Typ fragte ihn erneut was, was Pietro mit "Yeah" beantwortete. Darauf gab der Typ erst ihm ein High Five, dann mir. Wir redeten noch weiter mit dem Typ, aber davon weiß ich nichts mehr. Irgendwann war er weg. Pietro rauchte eine neue Zigarette. Oder war es eine neue Szene? Ich weiß es nicht mehr.
Plötzlich lief ein Lied, das ich mochte (keine Ahnung welches) und ich sagte:"Oh, I love this song!" Pietro schnippte seine fast ungerauchte Zigarette auf den Boden, nahm meine Hand und zog mich nach innen zurück auf die Tanzfläche. Wir tanzten erneut.
Irgendwann nahm er meine Hand und führte mich in einen VIP-Raum, der am Dienstag scheinbar nicht benutzt wurde und dementsprechend komplett leer war. Dieser Raum ist lediglich durch einen dicken Vorhang vom Rest getrennt. Er setzte sich auf die Sitzfläche an der Wand und zog mich auf seinen Schoß. Wir fingen an rumzumachen. Es war extrem intensiv. Sehr viel Augenkontakt, langsame Bewegungen. Im Nachhinein kann ich nur hoffen, dass in diesem Raum keine Überwachungskameras waren. Einmal kam sogar ein Typ rein, er sagte etwas zu uns und mir war es peinlich, dass wir erwischt wurden. Ich sah den Typ nicht, weil ich mit dem Rücken zu ihm stand und er auch gleich wieder weg war. Wir waren sofort zurück in unserer Sphäre.
Irgendwann beschlossen wir nach Hause zu gehen. An der Garderobe fand ich meine Nummer nicht mehr, aber glücklicherweise hatte ich zuvor ein Foto davon gemacht.
Wir zogen unsere Jacken an und gingen raus. Es war so scheiß kalt. Als ich das sagte, wickelte er mir seinen Schal um den Hals. Ich weiß nicht mehr, ob er meine Hand genommen hatte oder anders rum. Jedenfalls gingen wir Händchen haltend durch die eiskalten nächtlichen Straßen. Ich kann mich nicht an viel erinnern, außer, dass ich das Gefühl hatte, dass er sehr glücklich war. Er ist nach wie vor niemand, der viel lacht oder lächelt. Er ist eher ernst und nachdenklich unterwegs. Ich erinnere mich daran, einen Witz gemacht, gelacht und zu ihm hoch gesehen zu haben. Er wirkte sehr glücklich, als er den Kopf in den Nacken legte und lachte.
Der Weg war ziemlich lang, aber vielleicht kam es mir auch nur so lange vor, weil ich betrunken und mir so kalt war. Er bot mir seine Handschuhe an, aber ich lehnte dankend ab.
Er redete davon, dass wir nach Berlin fahren und dort in einen Club gehen müssten. Er hatte vielleicht mit gerechnet, dass ich nein sagen würde. Er wusste, dass ich Berlin nicht mochte. Aber ich sagte:"I would acutally do that."
Er:"Really?"
Ich:"Yeah."
Ich meinte es auch so. Berlin und ich waren nie miteinander warm geworden, aber was spricht gegen ein Abenteuer? Als ich das letzte Mal da war, hab ich viel durch gemacht, was meine Meinung über diese Stadt sicherlich mitgeprägt hat.
Als wir endlich an seiner Wohnung ankamen, wäre ich fast daran vorbeigelaufen.
Oben angekommen zog ich meine Jacke, meine Schuhe und seinen Schal aus. Er räumte kurz in seinem Zimmer rum, dann suchte er im Bad eine Zahnbürste für mich. Erst fand er keine, dann aber doch. Wir putzten Zähne, ich war so betrunken. Er hatte mir ein T-Shirt rausgelegt, das ich überzog.
Auf seinem Sitzkissen lag ein dunkelblauer BH. Ich fragte ihn, ob er für morgen einen Wecker stellen könnte. Er bat mich die Nachttischlampe auszumachen. Ich tat wie getan, danach schlief ich sofort ein.
Ich wurde davon wach, wie eine Plastikflasche knisterte. Kurz darauf bewegte sich das Bett, Pietro ging ins Bad. Ich schloss die Augen wieder. Er kam herein, setzte sich auf meine Seite des Bettes und weckte mich auf, indem er über meinen Rücken strich.
Er:"Hey. You need to wake up."
Ich grummelte und fragte verschlafen:"What time is it?"
Er:"Half past nine."
Betrunken, wie ich es noch war, dachte ich, er meinte halb neun.
Cool, dann kann ich ja noch ganz entspannt in meine Wohnung fahren, mich umziehen und meine Sachen packen.
Er sagte, dass er den Wecker um acht zwar gehört, aber
Er ging ins Bad, ich zog meine Klamotten an und sah auf mein Handy.
9.37 Uhr.
Fuck.
Um zehn sollte ich in der Arbeit sein.
Dank meines Pegels fand ich es eher lustig als besorgniserregend.
Wir verließen seine Wohnung, er ging nochmal zurück, weil er sein Handy vergessen hatte.
Danach gingen wir die morgendlichen Straßen entlang.
Er fragte nach meinem Job, ich sagte:"You sould join me" und hakte mich bei ihm unter. Er sagte, er würde vorbei kommen "to whisper dirty things in your ear".
An einem Bäcker machten wir Halt. Er nahm einen Espresso und ein Wasser, ich einen Laugenring und einen Cappuccino. Von den 100 €, die er vor wenigen Stunden abgehoben hatte, schien nichts mehr übrig zu sein, vielleicht hatte er sie auch verloren. Ich übernahm das zahlen und wir machten uns weiter auf den Weg. An der Kreuzung verabschiedeten wir uns mit zwei Küsschen auf die Wange, er musste zur U-Bahn, ich zur Arbeit. Mittlerweile war ich schon vier Minuten zu spät. Ich komme sonst immer mindestens 15 Minuten zu früh. Ich ging über die Kreuzung, machte Sprachnachrichten an Fabi und Toni und kam mit zehn Minuten Verspätung in der Arbeit an. Meine Chefin war glücklicherweise nicht da, dafür Lena. Sie sah mein Outfit und ich erzählte ihr von meinem Zustand. Wir redeten sehr ausführlich über ihren Ex, von dem sie einfach nicht los kommt, obwohl er einfach ein scheiß Kerl ist.
Sie fragte mich immer wieder, ob ich etwas brauchte, aber mir ging es gut, ich war nicht mal müde.
Produktivität sah natürlich anders aus, aber wenigstens war ich einigermaßen fit. Am Ende meiner Schicht merkte ich aber wie fertig ich war. Vielleicht verlor der Alkohol mittlerweile seine Wirkung. Nach einem längeren Gespräch mit Julia fuhr ich endlich heim. Ich wollte schlafen, aber alles drehte sich. Essen konnte ich auch nicht wirklich, also lag ich einfach nur da und ließ die vergangenen Stunden revue passieren.
Ich wurde melancholisch. "Cruel summer" beschrieb meine Gemütslage. Er wirkte so glücklich letzte Nacht und irgendwas löste das in mir aus. Warum hatte er mich so geküsst? Wir hatten definitiv Grenzen überschritten. Es machte mich traurig. Wir würden nie funktionieren, zum Glück, aber mein Körper wollte, dass wir funktionierten und zog meinen Verstand mit in die scheiße rein.
Ich war verwirrt.
Mädels sind nur verwirrt, wenn sie wie eime Kategorie behandelt werden, aber in einer ganz anderen Kategorie sind.
Es gibt drei Kategorien: Freundin (Kumpel), Affäre/Freundschaft Plus und feste Freundin. Ich war verwirrt, weil er mich teilweise wie eine Freundin behandelte, obwohl ich ganz klar in die zweite Kategorie gehörte.
Ich wusste, dass ich mich zurückziehen musste. Ich sah die Sache zu emotional. Oxytocin wurde ausgeschüttet.
Zwei Tage später ging es mir besser. Ich sah das ganze wieder rational, aus der Sicht eines objektiven Beobachters. Es war ganz natürlich, dass mein Körper ihn wollte. Ich hatte keine einzige Regel beachtet.
Aber auch mein Verstand funktionierte wieder. Er war wirklich dreist. Er wollte mich verliebt in sich machen. Sonst würde er mich nicht so küssen, mich nicht so behandeln.
Und alle die sagen, dass er ja wirklich in mich verliebt sein könnte (wie Toni es anfangs vermutete): Nein. Wenn ich in jemanden verliebt bin, merkte ich mir, was derjenige sagt und stell nicht dieselben Fragen drei oder vier Mal. Ich erzähle nichts von anderen Mädels, von Tinder und lasse einen fremden BH offensichtlich in meinem Zimmer liegen.
Er wollte spielen. Dann lasst die Spiele beginnen.
Ich habe zwar anfangs nach seinem Schatten-Ich gefragt, aber es nie gegen ihn verwendet. Genauso wenig wie biologische Aspekte. Aber vielleicht sollte ich andere Seiten aufziehen.
Ich meine, er macht das wahrscheinlich mit ziemlich vielen Mädels und nicht jede hinterfragt es so rational.
Andererseits sollte ich mich vielleicht auch einfach auf mich konzentrieren und meine Energie nicht verschwenden. Einfach meinen Spaß haben, ohne in außer Gefecht zu setzen.
Ich hab mich Max geredet, der mir die Sache aus männerpsychologischer Sicht erklärte. Er war der Feind. Max hatte einige Monate in Italien gelebt und kann durch seine Beobachtungsfähigkeit die Mentalität italienischer Männer sehr gut einschätzen.
Fakt ist: Er versucht mich dazu zu bringen, Gefühle für ihn zu entwickeln. Was ich richtig dreist finde, da die Grenzen von Anfang an klar waren.
Wir werden sehen, wie es weiter geht. Er hat es auf jeden Fall geschafft mich zu verwirren.
Am Wochenende hat er gefragt, ob ich nach Berlin fahren wollte. Es wäre ein Abenteuer also warum nicht?
Wir planen gerade ein bisschen, aber ich versuche mich nicht zu sehr darauf einstellen. Er war zwar bisher immer zuverlässig, aber wer weiß was passiert. Ich muss mich zusammenreißen, um nicht die ganze Zeit in willkürlichen Szenarien bezüglich Berlin zu verfallen. Gute wie schlechte. Ich muss auf alles vorbereitet sein.
Wir werden sehen. Er übernimmt gerade ein bisschen die Planung, was ich sehr männlich finde.
Heute geh ich mit ein paar Leuten wieder in eine Karaoke Bar. Neue Leute tun mir bestimmt gut.
Gestern Abend war ich bei Lene, was sehr schön war. Ich hab schon an ihren Nachrichten aus den Tagen zuvor gemerkt, dass sie jemanden zum Reden braucht. Normalerweise sind wir beide überhaupt nicht spontan, aber ausnahmsweise kamen wir auf einen Nenner. Ich hab so viel Liebe für sie übrig. Wir haben einfach eine Verbindung.
Nun ja, ich muss jetzt arbeiten.
Wenn das nicht auf mich zutrifft, dann weiß ich auch nicht.
Seit Silvester war es ziemlich stressig. Ich musste meine Präsentation für die Arbeit vorbereiten, die ich im Sommer geschrieben habe. Es hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich gedacht hätte.
Ich hab schon Präsentationen vor über 100 Leuten auf englisch gehalten, aber das hier war die erste Präsentation die in die Examensnote zählt. Deshalb war ich sehr nervös. Ich steh nicht gerne im Mittelpunkt, ich rede nicht gerne frei und hab unzählige Augen auf mir. In dieser Hinsicht bin ich wirklich sehr introvertiert.
Die Veranstaltung ging insgesamt über drei Tage. Mein Herz hörte am ersten Tag schon gar nicht auf zu rasen, obwohl ich erst am nächsten Tag dran sein würde. Die vielen Menschen schüchternen mich ein, abernoch mehr Angst hatte ich vor den Fragen, die der Prof stellen würde. An sich wirkt er sehr nett, aber er kann bestimmt auch anders. Vor allem, wenn man nicht seiner Meinung ist.
Die Präsentationen waren wirklich gut. Als ich heim kam, raste mein Herz immer noch und ich war sehr aufgekratzt. Ich gab meiner Präsentation den letzten Schliff, druckte die Handouts aus, präsentierte sie ein letztes Mal und als um elf Uhr abends eine ganze Packung Kekse. Als ich im Bett lag, raste mein Herz immer noch und es fiel mir schwer einzuschlafen.
Als er Wecker um halb fünf klingelte, war ich nicht bereit. Ich trank keine Kaffee, weil ich nicht wollte, dass meine noch mehr zitterten als sie es eh schon tun würden. Ich frühstückte, packte meine Sachen und fuhr los. Ich war die erste, die da war, abgesehen von einerwissenschaftlichen Mitarbeiterin. Sie beruhigte mich ein wenig. Die Präsentationen vor mir waren auch gut. In der Pause vor meiner Präsentation nahm ich sieben Rescuetropfen auf der Toilette, obwohl auf der Packung stand, dass man höchstens vier nehmen sollte. In der Präsentation danach merkte ich, wie ich ein wenig müde wurde, aber als ich dran war, schien schon wieder alles abgebaut zu sein, so wie mein Herz raste. Ich war so nervös. Ich begann meine Präsentation. Ich achtete auf meine Körperhaltung, meine Handbewegungen und auf Augenkontakt. Wie die wissenschaftliche Mitarbeiterin zuvor gesagt hatte, schwand meine Nervosität je länger ich dort vorne stand und redete. Ich gestaltete meine Präsentation sehr mitreißend, weshalb es viele Fragen danach gab. Ich beantworte sie soweit gut. Eine Frage des Professors konnte ich nicht beantworten. Aber er war scheinbar noch so in meinem Thema drin, dass er vergaß, die Diskussion einzuleiten und stattdessen die Mittagspause ankündigte.
Völlig fertig und apathisch packte mich meine Sachen zusammen. Eine Kommolitonin gab mir die restlichen Handouts mit dem Kommentar "Sau geile Präsentation, wirklich sau geil!" zurück.
Auch Julia sagte mir, dass sie es richtig gut fand und der Prof scheinbar "beeindruckend" gemurmelt hätte. Ich war fix und fertig mit der Welt. Erleichtert, dass es vorbei war, aber unsicher, was dabei rauskommen würde. Das Feedback war gut, aber die Note gibt im Endeffekt der Prof.
Julia und ich gingen runter zur U-Bahn, um uns beim Bäcker etwas zum Essen zu holen. Erst auf der Treppe fiel mir auf, dass ich gar keine Diskussion geführt hatte. War es dem Prof aufgefallen?
In der Schlange vom Bäcker tippte mir jemand auf die Schulter. Anna Lena. Sie hatte die Präsentation vor mir gehalten, zu einem ähnlichen Thema wie meinem. Völlig erleichtert umarmte ich sie erst mal. Wir kauften uns etwas zu essen und setzten uns in einer größeren Gruppe zu frühlingshaften Temperaturen in den kleinen Park vor dem Gebäude. Die Mädels waren wirklich alle so lieb. Wir kauften uns noch einen Kaffee, dann ging es weiter mit den Präsentationen.
Ich dachte, dass ich am Ende des Tages fix und fertig sein und sofort schlafen würde. Ich konnte nicht schlafen. Ich war immer noch zu aufgekratzt. Ich machte Sport, um meinen Körper zu ermüden, aber es half nicht wirklich. Ich schlief sehr unruhig und schlecht, wachte ständig auf.
Am nächsten Tag packte ich meine Sachen und fuhr zum letzten Tag der Präsentationen.
Auch die waren gut.
Danach konnte ich mich endlich entspannen. Ich fuhr heim und schlief.
Sonntags feierte Chris seinen Geburtstag. Ich kam, blieb aber nicht lange, weil ich immer noch total fertig war. Trotzdem war es sehr schön.
Pietro hat mich schon in meiner Vorbereitungswoche geschrieben, ob ich Zeit hätte, aber ich sagte ihm ab.
Über Weihnachten war er irgendwie zu meinem emotionalen Fluchtauto geworden, um mich vor der Präsentation abzulenken. Nach meiner Präsentation war er mir so egal.
Ich hatte nicht mal Lust ihn zu sehen. Dann wieder schon. Wir verabredeten uns für vorletzten Dienstag.
Diese Stimmungsschwankungen, mein Heißhunger auf Schokolade und meine Verfrorenheit hätten mir zu denken geben sollen. Ich hätte sie später bekommen sollen, aber der Stress hatte wohl meinen Zyklus beeinflusst. Ich bekam am Dienstag Nachmittag meine Tage.
Ich war absolut unentschlossen, ob ich ihm absagen sollte oder es ihm erst sagen sollte, wenn er hier war. #wastehistime2020. Letzteres war definitiv mein teuflisches Ich.
Irgendwie hatte ich so gar keinen Bock auf ihn. Es war mir auch egal, wenn er jetzt aus meinem Leben verschwinden würde. Ich hatte definitiv die Oberhand.
Ich fragte Ina um Rat, sie meinte er hinge gar von mir ab. Ich entschloss mich, ihm nicht abzusagen. Ich wollte mich betrinken und rumknutschen.
Er kam zehn Minuten zu spät. Ich hörte gerade "it's not u it's me" und trocknete Geschirr ab. Ich öffnete ihm die Tür, zwei Küsschen auf die Wange. Während ich mein Frühstück für den nächsten Tag vorbereitete, erzählte er mir, dass er zuerst an einer falschen Tür geklingelt hatte.
Er sah die Wärmflasche auf meiner Couch und nahm sie in die Hand.
Er:"Are you on your period?"
Ich:"Yeah."
Er:"Really?"
Ich:"Yeah, I got it fifteen minutes before you got here."
Lüge.
Er grinste und sagte:"It's fine."
Ich fragte, was er trinken wollte und wie immer entschieden wir uns für Wodka und Saft. Er wollte sich ebenso sehr betrinken wie ich mich. Auch er hatte kein Leben in den letzten Wochen gehabt. Er würde auch in nächster Zeug keins haben, da seine Prüfungen anstanden.
Wir fingen an zu trinken und Ring of fire zu spielen. Mit Unterbrechungen.
Einmal entdeckte er ein Buch in dem Fach unter meinem Couchtisch. Tintenherz. Auf Nachfrage erklärte ich ihm, dass es früher mein Lieblingsbuch gewesen war, auch wenn ich nicht wirklich viel mit Fantasy anfangen konnte. Er las sich die Zusammenfassung hinten durch, die natürlich auf deutsch war, weshalb et nichts verstand - außer Capricorn.
Er:"Doesn't it mean...?" Ihm fehlte das Wort.
Ich:"He's the villian. But it's also a zodiac sign."
Er:"Exaclty! So you're on Team Meggie?"
Ich:"No. I mean she's nice, but I've always been in love with Staubfinger."
Er:"Why?"
Ich:"In my opinion this is the best character an author ever created."
Er:"Really? Why?"
Ich:"You love him and you hate him. He does some bad things but you understand why he does them. He actually has a good heart."
Er:"This is what every girl wants. A bad boy with good intentions."
Ich:"Not if you've been with a bad guy for a long time."
Er:"Have you? How long?"
Ich:"Almost two years."
Er:"Why was he bad?"
Ich:"He wasn't nice to people, he talked shit about his friends behind their back and he took a lot of drugs."
Er:"What kind of drugs?"
Ich zählte die auf, von denen ich es sicher wusste, begann bei Koks und endete mit Benzos.
Er:"And you stayed with him?"
Ich:"I didn't know. He told me he would only smoke weed, but people talk. His friends told me that he takes insane amounts of drugs. That's why I'm just done with bad guys."
Wie widersprüchlich. Der nächste böse Junge saß hier neben mir auf der Couch.
Er bat mich Musik anzumachen. Ich machte meine Musik an und es war mir so egal, ob er sie mochte oder nicht.
Er nahm meine Polaroidkamera und wollte ein Bild von mir machen, der Film war aber leer. Nachdem ich endlich herausgefunden hatte, wie man den austauscht - betrunken ist das echt nicht so einfach - hatte er schon meinen Eimer Cocktailtomaten entdeckt. Er sagte, dass man sie nicht waschen sollte, wenn man sie nicht sofort essen wollte und dass man sie im Kühlschrank aufbewahren muss. Äh nein, da verlieren sie ihren Geschmack.
Er machte ein Spiel daraus, sich eine Tomate zu nehmen, bis zur Tür zu gehen und von dort aus die Tomate in den Eimer zu werfen. Er traf jedes Mal. Ich schoss ein Polaroid von ihm.
Irgendwann saßen wir wieder auf der Couch und er fing wieder damit an, dass er gerne eine Beziehung hätte.
Er:"You know, in Milan I didn't want a relationship, but now that I'm here I do. It's so weird. And also kind of hopeless becaude I'm gonna be here for two months and then in Rotterdam. Nobody's gonna want that."
Ich:"Maybe you should just get a sex doll."
Wir redeten ein wenig über Sexpuppen, dann kam er wieder auf das Thema Beziehung zu sprechen. Er vermisse die Routine, die Sicherheit und nach einem langen schlechten Tag zu jemandem nach Hause zu kommen. Er hatte mir schon mal erzählt, dass er nicht wirklich glücklich war, weshalb ich ihm erklärte, dass er so eine koabhängige Beziehung kreieren würde, wenn er nicht alleine glücklich ist. Ich versuchte ihm auch das Prinzip des emotionalen Fluchtwagens zu erklären, aber das hat er nicht wirklich verstanden. Ich hätte ihm direkt Shallons Videos zeigen sollen.
Er fragte, ob ich tanzen wollte und ob ich dazu ein langsames Lied anmachen konnte.
Ich war schon ganz gut dabei. Das einzige Lied, das mir in den Sinn kam war "Endlich sehe ich das Licht" aus Rapunzel. (Übrigens: Ist Flynn Rider nicht der heißeste Disney Prinz? Oder zeigt das nur wieder meinen schlechten Männergeschmack?)
Das Lied begann, ich legte meine linke Hand in seine und meine Rechte auf seine Schulter. Wir tanzten auf sehr engem Raum, aber dank meines Alkoholpegels war ich völlig von der Musik eingenommen.
Er:"This is very romantic. You should kiss me."
Entschuldige mal, wer ist hier der Mann?
Ich:"No! YOU should kiss me."
Entschuldige mal, wo war meine Hartnäckigkeit?
Er:"Let's meet in the middle."
Ich:"Meet me halfway."
Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und wir küssten uns. Es war sehr süß und sanft, im Hintergrund ertönte "was ich seh bist duuu". Ich wartete darauf, dass es wild und leidenschaftlich wurde, so wie sonst, aber das wurde es nicht. Warum küsste er mich so?
Irgendwann saßen wir wieder auf der Couch. Die Themen waren total durcheinander.
Er:"Did you ever take drugs?"
Ich:"No, I've never even smoked a cigarette."
Er:"Wow, you're so pure."
Ich:"I know. Can you see my halo?"
Er:"How do you even know that word? Oh yeah, you're christian."
Ich verschwieg, dass ich das Wort aus anderen Gründen kannte.
Er wollte erneut tanzten. Ich nahm die imaginäre Schleppe meines Kleides, hob sie hoch und machte einen Knicks vor ihm. Er drückte einen Kuss auf meinen rechten Handrücken und zog mich in die Tanzposition. Wir wogen uns zu "Tequila does" zur Musik. Ich warf meinen Kopf zurück und fühlte es. Er liebt mich nicht wie es der Tequila tut, niemand kann das.
Er:"We're acutally pretty good at this."
Ich:"Yeah, I'm not stepping on your feet."
In dem Moment stieg ich ihm auf die Füße.
Plötzlich lief "Side Nigga" im Hintergrund, womit er gar nicht einverstanden war. Er setzte sich auf die Couch, nahm mein Handy und wollte das Lied ändern. Wie frech. Er fragte nach meinem Passwort und ich versuchte es ihm weg zunehmen. Wir kämpften um mein Handy und plötzlich drehte er mich so, dass ich in der Baby-Position in seinen Armen auf seinem Schoß lag. Er sah zu mit herunter und küsste mich. Wieder sanft und zärtlich. Er machte nicht mal Anstalten mich irgendwie unangemessen anzufassen.
Nicht mit mir. Ich setzte mich auf und belagerte seinen Schoß. Endlich kam ein wenig Feuer in die Sache. Es war nicht ganz so wild wie sonst, ich vermute, dass er sich zurück hielt, weil er wusste, dass es heute nicht allzu weit gehen würde.
Plötzlich lief "Fat botttom girls" und zu meiner Überraschung sagte er, dass er dieses Lied liebte. Same Schnucki.
Wir machten weiter rum.
Ich glaube, dass er es war, der auf die Idee kam, feiern zu gehen. Ich hatte mega Lust, musste aber morgen arbeiten. Das hielt mich nicht davon ab.
Er musste mich nicht mal richtig überreden. Ich war ewig nicht mehr tanzen gewesen und mir fehlte es.
Ich bezweifelte, das am Dienstag viel los sein würde, weshalb er noch ein paar Mädels von Tinder einladen wollte. Ich wusste nicht, ob das eine gute Idee war.
Ich:"Do you really think they're gonna be okay with that? I don't wanna hurt anybody's feelings."
Erst war er sich sicher, dass es für sie okay war. Zwei Mädels sagten auch direkt zu. Dann war er sich doch nicht mehr sicher und beschloss, dass wir beide alleine gehen würden.
Ich zog mich um, während er im Bad war. Ich schlüpfte gerade in meine Lederhose, als er wieder kam.
Er:"You're wearing THAT to the club?"
Ich:"Yeah, it's comfy and easy to dance with."
Er:"You look so good. Every guy is gonna approach you."
Ich suchte noch nach einem Oberteil. Ich hatte drei zur Auswahl. Das erste war ein enges, bauchfreies T-Shirt. Ich poste übertrieben vor ihm.
Er:"That's hot."
Ich:"I should wear a bra. Usually I wear a bra underneath."
Den BH hatte er mir vorher ausgezogen. Er überredete mich, keinen anzuziehen.
Betrunken wie ich war, stellte ich lediglich eine Bedingung:"But you have to protect me from weird guys."
Er war einverstanden.
Er wollte ein letztes Mal mein finales Outfit sehen.
Er:"Show me the back. Most important thing."
Betrunken drehte ich mich um und ließ meine Hüfte kreisen. Er zog mich zu sich und küsste mich.
Was war eigentlich los mit mir? Ich würde überall ohne BH hingehen - außer in den Club. Und selbst dann würde ich kein weißes, enges, durchsichtiges T-Shirt anziehen.
Wir tranken einen Wodkashot bevor wir gingen. Wobei es sogar mehr als ein Shot war.
An der U-Bahn diskutierten/stritten wir spielerisch. Er ging rückwärts, mir zu gewandt und lachte, während ich ihn spaßeshalber schubste. Hatte ich ihn plötzlich geküsst oder er mich? Jedenfalls küssten wir uns auf einmal. In der Öffentlichkeit. Wir küssen uns NIE in der Öffentlichkeit. Nicht einmal außerhalb der Action.
Die U-Bahn kam, er tat erst so, als würde er sich auf alle Sitze legen, so dass ich keinen Platz mehr hatte, dann zog er mich neben sich.
Ich kann mich nicht mehr wirklich an die Fahrt erinnern.
Als wir ausstiegen, ging ich zum Geldautomaten, weil ich kein Bargeld mehr hatte. Ich hob 20 € ab. Ich war so betrunken, ich brauchte definitiv keine Drinks mehr im Clubs, somit blieb nur noch Geld für den Eintritt und die Garderobe übrig.
Er fragte, ob ich nicht mehr Geld brauchte, was mich verwirrte. Wieviel gab er denn sonst in Clubs aus?
Meine Frage wurde beantwortet als er 100 € anhob. Was war los mit ihm?
Wir gingen in Richtung Club. Es war so scheiß kalt, deshalb liefen wir ein Stück. Bis die kalte Winterluft in meiner Lunge wehtat.
Im Club angekommen, gaben wir unsere Sachen an der Garderobe ab. Es war mehr los, als ich erwartet hatte. Natürlich war der Club nicht voll, aber 20 oder 30 Leute waren da. Vielleicht war ich aber auch betrunken und sah alles doppelt.
Wir fingen an zu tanzen und ich genoss es so sehr. Ich hatte es vermisst. Manchmal, wenn ich alleine tanzte, kam Pietro plötzlich her und küsste mich stürmisch. War das eine Art Reviermarkierung oder war ein gruseliger Typ auf dem Weg zu mir?
Wir machten rum und tanzten alles andere als jugendfrei.
Irgendwann fragte er mich, ob ich etwas trinken wollte. Ich sollte nicht, aber ich tat es trotzdem. Er bestellte zwei Bier. Hatte ich letztes Jahr nicht gelernt, dass man nie Wodka mit Bier mischen sollte?
Ich wollte ihm das Geld dafür geben, aber er lehnte ab. Ich versuchte es ihm zu zustecken aber er hielt mich davon ab.
Wir fingen wieder an ziemlich heiß zu tanzen.
Ich sah nur mich.
Ab und zu auch ihn, aber ich konzentriere mich auf das Gefühl, das mir die Musik gab.
Irgendwann gingen wir raus. Er fragte mich mit "Do you mind?", ob es okay für mich war, wenn er rauchte.
Ich glaube, er fragte andere nach einer Zigarette als uns ein Typ ansprach. Ich kann mich nicht mehr an vieles erinnern. Erst sagte er mir, dass ich eine richtig tolle Frau wäre. Dann fragte er Pietro etwas, der nachdenklich in die Ferne starrte und rauchte. Pietro schüttelte daraufhin den Kopf. Der Typ fragte ihn erneut was, was Pietro mit "Yeah" beantwortete. Darauf gab der Typ erst ihm ein High Five, dann mir. Wir redeten noch weiter mit dem Typ, aber davon weiß ich nichts mehr. Irgendwann war er weg. Pietro rauchte eine neue Zigarette. Oder war es eine neue Szene? Ich weiß es nicht mehr.
Plötzlich lief ein Lied, das ich mochte (keine Ahnung welches) und ich sagte:"Oh, I love this song!" Pietro schnippte seine fast ungerauchte Zigarette auf den Boden, nahm meine Hand und zog mich nach innen zurück auf die Tanzfläche. Wir tanzten erneut.
Irgendwann nahm er meine Hand und führte mich in einen VIP-Raum, der am Dienstag scheinbar nicht benutzt wurde und dementsprechend komplett leer war. Dieser Raum ist lediglich durch einen dicken Vorhang vom Rest getrennt. Er setzte sich auf die Sitzfläche an der Wand und zog mich auf seinen Schoß. Wir fingen an rumzumachen. Es war extrem intensiv. Sehr viel Augenkontakt, langsame Bewegungen. Im Nachhinein kann ich nur hoffen, dass in diesem Raum keine Überwachungskameras waren. Einmal kam sogar ein Typ rein, er sagte etwas zu uns und mir war es peinlich, dass wir erwischt wurden. Ich sah den Typ nicht, weil ich mit dem Rücken zu ihm stand und er auch gleich wieder weg war. Wir waren sofort zurück in unserer Sphäre.
Irgendwann beschlossen wir nach Hause zu gehen. An der Garderobe fand ich meine Nummer nicht mehr, aber glücklicherweise hatte ich zuvor ein Foto davon gemacht.
Wir zogen unsere Jacken an und gingen raus. Es war so scheiß kalt. Als ich das sagte, wickelte er mir seinen Schal um den Hals. Ich weiß nicht mehr, ob er meine Hand genommen hatte oder anders rum. Jedenfalls gingen wir Händchen haltend durch die eiskalten nächtlichen Straßen. Ich kann mich nicht an viel erinnern, außer, dass ich das Gefühl hatte, dass er sehr glücklich war. Er ist nach wie vor niemand, der viel lacht oder lächelt. Er ist eher ernst und nachdenklich unterwegs. Ich erinnere mich daran, einen Witz gemacht, gelacht und zu ihm hoch gesehen zu haben. Er wirkte sehr glücklich, als er den Kopf in den Nacken legte und lachte.
Der Weg war ziemlich lang, aber vielleicht kam es mir auch nur so lange vor, weil ich betrunken und mir so kalt war. Er bot mir seine Handschuhe an, aber ich lehnte dankend ab.
Er redete davon, dass wir nach Berlin fahren und dort in einen Club gehen müssten. Er hatte vielleicht mit gerechnet, dass ich nein sagen würde. Er wusste, dass ich Berlin nicht mochte. Aber ich sagte:"I would acutally do that."
Er:"Really?"
Ich:"Yeah."
Ich meinte es auch so. Berlin und ich waren nie miteinander warm geworden, aber was spricht gegen ein Abenteuer? Als ich das letzte Mal da war, hab ich viel durch gemacht, was meine Meinung über diese Stadt sicherlich mitgeprägt hat.
Als wir endlich an seiner Wohnung ankamen, wäre ich fast daran vorbeigelaufen.
Oben angekommen zog ich meine Jacke, meine Schuhe und seinen Schal aus. Er räumte kurz in seinem Zimmer rum, dann suchte er im Bad eine Zahnbürste für mich. Erst fand er keine, dann aber doch. Wir putzten Zähne, ich war so betrunken. Er hatte mir ein T-Shirt rausgelegt, das ich überzog.
Auf seinem Sitzkissen lag ein dunkelblauer BH. Ich fragte ihn, ob er für morgen einen Wecker stellen könnte. Er bat mich die Nachttischlampe auszumachen. Ich tat wie getan, danach schlief ich sofort ein.
Ich wurde davon wach, wie eine Plastikflasche knisterte. Kurz darauf bewegte sich das Bett, Pietro ging ins Bad. Ich schloss die Augen wieder. Er kam herein, setzte sich auf meine Seite des Bettes und weckte mich auf, indem er über meinen Rücken strich.
Er:"Hey. You need to wake up."
Ich grummelte und fragte verschlafen:"What time is it?"
Er:"Half past nine."
Betrunken, wie ich es noch war, dachte ich, er meinte halb neun.
Cool, dann kann ich ja noch ganz entspannt in meine Wohnung fahren, mich umziehen und meine Sachen packen.
Er sagte, dass er den Wecker um acht zwar gehört, aber
Er ging ins Bad, ich zog meine Klamotten an und sah auf mein Handy.
9.37 Uhr.
Fuck.
Um zehn sollte ich in der Arbeit sein.
Dank meines Pegels fand ich es eher lustig als besorgniserregend.
Wir verließen seine Wohnung, er ging nochmal zurück, weil er sein Handy vergessen hatte.
Danach gingen wir die morgendlichen Straßen entlang.
Er fragte nach meinem Job, ich sagte:"You sould join me" und hakte mich bei ihm unter. Er sagte, er würde vorbei kommen "to whisper dirty things in your ear".
An einem Bäcker machten wir Halt. Er nahm einen Espresso und ein Wasser, ich einen Laugenring und einen Cappuccino. Von den 100 €, die er vor wenigen Stunden abgehoben hatte, schien nichts mehr übrig zu sein, vielleicht hatte er sie auch verloren. Ich übernahm das zahlen und wir machten uns weiter auf den Weg. An der Kreuzung verabschiedeten wir uns mit zwei Küsschen auf die Wange, er musste zur U-Bahn, ich zur Arbeit. Mittlerweile war ich schon vier Minuten zu spät. Ich komme sonst immer mindestens 15 Minuten zu früh. Ich ging über die Kreuzung, machte Sprachnachrichten an Fabi und Toni und kam mit zehn Minuten Verspätung in der Arbeit an. Meine Chefin war glücklicherweise nicht da, dafür Lena. Sie sah mein Outfit und ich erzählte ihr von meinem Zustand. Wir redeten sehr ausführlich über ihren Ex, von dem sie einfach nicht los kommt, obwohl er einfach ein scheiß Kerl ist.
Sie fragte mich immer wieder, ob ich etwas brauchte, aber mir ging es gut, ich war nicht mal müde.
Produktivität sah natürlich anders aus, aber wenigstens war ich einigermaßen fit. Am Ende meiner Schicht merkte ich aber wie fertig ich war. Vielleicht verlor der Alkohol mittlerweile seine Wirkung. Nach einem längeren Gespräch mit Julia fuhr ich endlich heim. Ich wollte schlafen, aber alles drehte sich. Essen konnte ich auch nicht wirklich, also lag ich einfach nur da und ließ die vergangenen Stunden revue passieren.
Ich wurde melancholisch. "Cruel summer" beschrieb meine Gemütslage. Er wirkte so glücklich letzte Nacht und irgendwas löste das in mir aus. Warum hatte er mich so geküsst? Wir hatten definitiv Grenzen überschritten. Es machte mich traurig. Wir würden nie funktionieren, zum Glück, aber mein Körper wollte, dass wir funktionierten und zog meinen Verstand mit in die scheiße rein.
Ich war verwirrt.
Mädels sind nur verwirrt, wenn sie wie eime Kategorie behandelt werden, aber in einer ganz anderen Kategorie sind.
Es gibt drei Kategorien: Freundin (Kumpel), Affäre/Freundschaft Plus und feste Freundin. Ich war verwirrt, weil er mich teilweise wie eine Freundin behandelte, obwohl ich ganz klar in die zweite Kategorie gehörte.
Ich wusste, dass ich mich zurückziehen musste. Ich sah die Sache zu emotional. Oxytocin wurde ausgeschüttet.
Zwei Tage später ging es mir besser. Ich sah das ganze wieder rational, aus der Sicht eines objektiven Beobachters. Es war ganz natürlich, dass mein Körper ihn wollte. Ich hatte keine einzige Regel beachtet.
Aber auch mein Verstand funktionierte wieder. Er war wirklich dreist. Er wollte mich verliebt in sich machen. Sonst würde er mich nicht so küssen, mich nicht so behandeln.
Und alle die sagen, dass er ja wirklich in mich verliebt sein könnte (wie Toni es anfangs vermutete): Nein. Wenn ich in jemanden verliebt bin, merkte ich mir, was derjenige sagt und stell nicht dieselben Fragen drei oder vier Mal. Ich erzähle nichts von anderen Mädels, von Tinder und lasse einen fremden BH offensichtlich in meinem Zimmer liegen.
Er wollte spielen. Dann lasst die Spiele beginnen.
Ich habe zwar anfangs nach seinem Schatten-Ich gefragt, aber es nie gegen ihn verwendet. Genauso wenig wie biologische Aspekte. Aber vielleicht sollte ich andere Seiten aufziehen.
Ich meine, er macht das wahrscheinlich mit ziemlich vielen Mädels und nicht jede hinterfragt es so rational.
Andererseits sollte ich mich vielleicht auch einfach auf mich konzentrieren und meine Energie nicht verschwenden. Einfach meinen Spaß haben, ohne in außer Gefecht zu setzen.
Ich hab mich Max geredet, der mir die Sache aus männerpsychologischer Sicht erklärte. Er war der Feind. Max hatte einige Monate in Italien gelebt und kann durch seine Beobachtungsfähigkeit die Mentalität italienischer Männer sehr gut einschätzen.
Fakt ist: Er versucht mich dazu zu bringen, Gefühle für ihn zu entwickeln. Was ich richtig dreist finde, da die Grenzen von Anfang an klar waren.
Wir werden sehen, wie es weiter geht. Er hat es auf jeden Fall geschafft mich zu verwirren.
Am Wochenende hat er gefragt, ob ich nach Berlin fahren wollte. Es wäre ein Abenteuer also warum nicht?
Wir planen gerade ein bisschen, aber ich versuche mich nicht zu sehr darauf einstellen. Er war zwar bisher immer zuverlässig, aber wer weiß was passiert. Ich muss mich zusammenreißen, um nicht die ganze Zeit in willkürlichen Szenarien bezüglich Berlin zu verfallen. Gute wie schlechte. Ich muss auf alles vorbereitet sein.
Wir werden sehen. Er übernimmt gerade ein bisschen die Planung, was ich sehr männlich finde.
Heute geh ich mit ein paar Leuten wieder in eine Karaoke Bar. Neue Leute tun mir bestimmt gut.
Gestern Abend war ich bei Lene, was sehr schön war. Ich hab schon an ihren Nachrichten aus den Tagen zuvor gemerkt, dass sie jemanden zum Reden braucht. Normalerweise sind wir beide überhaupt nicht spontan, aber ausnahmsweise kamen wir auf einen Nenner. Ich hab so viel Liebe für sie übrig. Wir haben einfach eine Verbindung.
Nun ja, ich muss jetzt arbeiten.
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Sonntag, 26. Januar 2020
I washed my hands off you clean
honigbienchen, 00:26h
23.20 Uhr.
Hey Violet - Clean.
Hey, you still in for Berlin?
Ich wurde rot.
Hey Violet - Clean.
Hey, you still in for Berlin?
Ich wurde rot.
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Donnerstag, 23. Januar 2020
You'll be the last to know
honigbienchen, 14:07h
And if I bleed you'll be the last to know.
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Dienstag, 7. Januar 2020
Got the key to life
honigbienchen, 12:25h
Ich bin gut in das neue Jahr gestartet.
Lene hat eine kleine Feier in ihrer neuen Wohnung gemacht und es war wirklich schön.
Am Tag zuvor waren wir frühstücken, was auch sehr schön war. Ich sprach sie darauf an, dass ich mir Sorgen gemacht hatte, ob sie genügend ist. Sie sagte, es wäre in dieser Hinsicht alles in Ordnung und ich glaubte ihr. Sie erzählte mir, dass sie momentan eine schwierige Phase in ihrer Beziehung hat, was mich seit dem beschäftigt. Ich versuchte natürlich ihr einen Rat zu geben, aber die Wahrheit ist, dass ich keine Ahnung von Beziehungen habe.
Ich will sie einfach nur glücklich sehen. Sie hat im letzten Jahr viel durchgemacht und ich hoffe, dass dieses Jahr für sie besser wird.
Sie und ich saßen an Silvester mit Addi auf dem Küchenboden und redeten. Als Addi auf ihre Beziehung zu sprechen kam, merkte ich, dass sie etwas belastete. Sehr. Sie hatte mir am Tag davor schon erzählt, was das Problem war, aber scheinbar habe ich unterschätzt wie sehr sie das beeinflusst.
Ich will mich nicht in andere Beziehungen einmischen. Jeder muss selbst wissen, was er tut. Ich will auch keine zu extremen Ratschläge geben, die zum Beispiel eine Trennung beinhalten. Aber ich will auch sehen, wie sie glücklich ist.
Gut möglich, dass sich das alles wieder einpendelt.
Trotzdem beschäftigt es mich sehr.
In einer Beziehung gibt es scheinbar auch einige schwere Phasen.
Ich bin nicht bereit dafür.
Ich will mich um mich und meine eigenen Probleme kümmern, an mir selbst arbeiten und wachsen. Ich hab keine Zeit mich noch um die Probleme einer anderen Person bzw. einer ganzen Beziehung zu kümmern.
Die Zeit ist noch nicht gekommen.
Noch dazu wurde mir an Silvester erneut bewusst, dass Jungs in meinem Alter sich einfach nicht wirklich um ihre mentale Gesundheit bemühen. So etwas brauche ich nicht.
Wir spielten Beerpong, schossen mit Konfettikanonen durch die Gegend, machten Fotos, aßen viel und unterhielten uns. Es war wirklich eine nette Runde.
Um zwölf schrie ich "Ich liebe mich" in den Himmel, wie ich es die letzten fünf Jahre auch getan hatte.
Denn ich liebe mich.
Zum ersten Mal hab ich ein Selbstwertgefühl, Vertrauen in mich und nicht so viel Angst vor der Zukunft. Ich vertraue in Gott, in meine Fähigkeiten und bin mutiger geworden.
Ich stieß auf mich an. Mit mir selbst.
Ich habe dieses Jahr so viel gelernt. Vor allem in den letzten Monaten habe ich eine große Entwicklung durchgemacht.
Ich habe meinen Körper schon mal geliebt, aber nie so, dass ich mich bedingungslos mit ihm im Einklang gefühlt habe. Das hat sich dieses Jahr geändert.
Ich habe sehr an meiner mentalen Gesundheit gearbeitet und viel reflektiert. Alles, was ich jemals fühlte, war logisch. Pure Logik. Ich hab mich früher immer dafür fertig gemacht, mich als verrückt und komisch bezeichnet und versucht, Gefühle zu unterdrücken. Jetzt sehe ich alles klar.
Ich lernte, dass die Dinge so passieren, wie sie passieren sollen, wenn man den Fokus ausschließlich auf sich legt. Es ist fast ein bisschen magisch.
Ich lernte, Bestellungen an das Universum zu machen. Unglaublich, aber es funktioniert wirklich.
Ich muss niemanden glücklich machen, außer mich selbst.
Ich hasse es, die Gefühle anderer Menschen zu verletzen. Aber ich hasse es mehr, meine eigenen Gefühle zu verletzen.
Ich arbeite daran, klare Grenzen zu ziehen, diese aufzuzeigen und mit den notwendigen Konsequenzen zu versehen, sobald sie jemand überschreitet.
Ich arbeite daran, meinen Körper noch mehr zu schätzen.
Lene hat eine kleine Feier in ihrer neuen Wohnung gemacht und es war wirklich schön.
Am Tag zuvor waren wir frühstücken, was auch sehr schön war. Ich sprach sie darauf an, dass ich mir Sorgen gemacht hatte, ob sie genügend ist. Sie sagte, es wäre in dieser Hinsicht alles in Ordnung und ich glaubte ihr. Sie erzählte mir, dass sie momentan eine schwierige Phase in ihrer Beziehung hat, was mich seit dem beschäftigt. Ich versuchte natürlich ihr einen Rat zu geben, aber die Wahrheit ist, dass ich keine Ahnung von Beziehungen habe.
Ich will sie einfach nur glücklich sehen. Sie hat im letzten Jahr viel durchgemacht und ich hoffe, dass dieses Jahr für sie besser wird.
Sie und ich saßen an Silvester mit Addi auf dem Küchenboden und redeten. Als Addi auf ihre Beziehung zu sprechen kam, merkte ich, dass sie etwas belastete. Sehr. Sie hatte mir am Tag davor schon erzählt, was das Problem war, aber scheinbar habe ich unterschätzt wie sehr sie das beeinflusst.
Ich will mich nicht in andere Beziehungen einmischen. Jeder muss selbst wissen, was er tut. Ich will auch keine zu extremen Ratschläge geben, die zum Beispiel eine Trennung beinhalten. Aber ich will auch sehen, wie sie glücklich ist.
Gut möglich, dass sich das alles wieder einpendelt.
Trotzdem beschäftigt es mich sehr.
In einer Beziehung gibt es scheinbar auch einige schwere Phasen.
Ich bin nicht bereit dafür.
Ich will mich um mich und meine eigenen Probleme kümmern, an mir selbst arbeiten und wachsen. Ich hab keine Zeit mich noch um die Probleme einer anderen Person bzw. einer ganzen Beziehung zu kümmern.
Die Zeit ist noch nicht gekommen.
Noch dazu wurde mir an Silvester erneut bewusst, dass Jungs in meinem Alter sich einfach nicht wirklich um ihre mentale Gesundheit bemühen. So etwas brauche ich nicht.
Wir spielten Beerpong, schossen mit Konfettikanonen durch die Gegend, machten Fotos, aßen viel und unterhielten uns. Es war wirklich eine nette Runde.
Um zwölf schrie ich "Ich liebe mich" in den Himmel, wie ich es die letzten fünf Jahre auch getan hatte.
Denn ich liebe mich.
Zum ersten Mal hab ich ein Selbstwertgefühl, Vertrauen in mich und nicht so viel Angst vor der Zukunft. Ich vertraue in Gott, in meine Fähigkeiten und bin mutiger geworden.
Ich stieß auf mich an. Mit mir selbst.
Ich habe dieses Jahr so viel gelernt. Vor allem in den letzten Monaten habe ich eine große Entwicklung durchgemacht.
Ich habe meinen Körper schon mal geliebt, aber nie so, dass ich mich bedingungslos mit ihm im Einklang gefühlt habe. Das hat sich dieses Jahr geändert.
Ich habe sehr an meiner mentalen Gesundheit gearbeitet und viel reflektiert. Alles, was ich jemals fühlte, war logisch. Pure Logik. Ich hab mich früher immer dafür fertig gemacht, mich als verrückt und komisch bezeichnet und versucht, Gefühle zu unterdrücken. Jetzt sehe ich alles klar.
Ich lernte, dass die Dinge so passieren, wie sie passieren sollen, wenn man den Fokus ausschließlich auf sich legt. Es ist fast ein bisschen magisch.
Ich lernte, Bestellungen an das Universum zu machen. Unglaublich, aber es funktioniert wirklich.
Ich muss niemanden glücklich machen, außer mich selbst.
Ich hasse es, die Gefühle anderer Menschen zu verletzen. Aber ich hasse es mehr, meine eigenen Gefühle zu verletzen.
Ich arbeite daran, klare Grenzen zu ziehen, diese aufzuzeigen und mit den notwendigen Konsequenzen zu versehen, sobald sie jemand überschreitet.
Ich arbeite daran, meinen Körper noch mehr zu schätzen.
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Dienstag, 31. Dezember 2019
I've been seeing somebody but I've not found a way to tell you
honigbienchen, 15:57h
Dinge die ich gefühlt habe
Anfang des Jahres empfand ich die purste Dankbarkeit. Mir wurde bewusst, wie sehr ich eigentlich geliebt werde. Ein paar Tage darauf wurde mein Herz von schwerer Enttäuschung umspült. Ich hatte den besten Kuss meines bisherigen Lebens, eine der witzigsten und verrücktesten Nächte meines Lebens. Mir fiel es schwer, "Nein" zu sagen, womit ich mir das Leben schwer machte. Ich war verwirrt, weil ich nicht genau wusste, was ich wollte und es überdramatisierte, anstatt es rational zu sehen.
Ich war kurz davor jemandem die dunkle Seite meines Mondes zu zeigen, machte aber einen Rückzieher. Glücklicherweise, denn später erfuhr ich, dass er gelogen hatte. Ich zweifelte an der Monogamie, dachte viel zu viel nach, hab mich sehr von meinen Trieben leiten lassen und war ziemlich introvertiert. Ich zog mich zurück, womit einige besser klar kamen als andere. Ich habe den Fehler gemacht Bier mit Wodka zu mixen. Ich war alleine im Park joggen, trank zu viel und schlief im Bett eines Anderen.
Ich ließ zu, dass ich auch Frauen anziehend fand und bewege mich immer sicherer in diesem Modus. Ich wollte die platonische Grenze nicht überschreiten, tat es aber dann doch. Notre Dame brannte, ich sah in ihm meinen Seelenverwandten und begriff das Wort "Wankelmut". Ich sagte "Nimm es nicht persönlich", obwohl es sehr persönlich war. Mir war alles egal, ich knutschte in Clubs und tanzte mir die Sorgen von der Seele.
Ich saß mit Restalkohol in Vorlesungen, habe mir zu viele Sorgen darüber gemacht, was Leute von mir denken könnten und glühte einen Typen nach dem anderen an.
Ich wollte keine Dates, weil ich nicht auf der Suche nach jemandem war und fand mich trotzdem bei Kerzenschein und romantischer Musik gegenüber einem Typen wieder. Ich war gemein, um Leute auf Distanz zu halten. Ich erkannte signifikante Unterschiede zwischen mir und einigen meiner Freunde, wenn es darum ging, was wirklich wichtig war. Ich war schüchtern und überfordert in der Anwesenheit attraktiver Männer, die Europawahlen haben mich in einen Zwiespalt gebracht und ich besuchte Paris erneut. Ich wurde Mitglied in einem studentischen Verein, ich nahm das Projekt der Selbstliebe ernsthaft in die Hand und distanzierte mich von Menschen, die mir nicht gut taten. Ich zweifelte daran, ob diese Stadt wirklich gut für mich war, auch wenn sie mir mein Herz immer wieder stielt. Ich hatte Zukunftsängste, stand um vier Uhr nachts nackt im Nieselregen auf meinem Balkon und vernachlässigte meine mentale Gesundheit aufgrund des Stress in der Uni.
"Schlafen könnt ihr, wenn ihr tot seid" wurde mein Motto, ich entdeckte neue, fantastische Musik und hatte viel Liebe für die Welt übrig. Ich lies mich von unerwarteten Situationen aus der Ruhe bringen, rannte vor meinen Problemen weg und schrieb in der Mittagshitze der heißesten Tage des Jahres Klausuren. Ich entschied mich dagegen die letzte Grenze zu überschreiten, sah das Gute in Zurückweisung und badete das erste Mal im Bach im Park. Ich war introvertiert, hatte bessere Diskussionen und eine ziemlich gute Chemie mit einer anderen Person. Niemand war wie Clint Eastwood, ich handelte ein Drama sehr gut und fragte mich erneut, ob Bier oder Musik besser war. Ich war sehr kühl, aber sehr stolz auf mich, war ziemlich froh, als jemand endlich aus meinem Leben war und erkannte, dass ich ein Helfersyndrom hatte. Ich spielte mit dem Feuer, entdeckte Shallon Lester, die mein Leben veränderte und schrieb meine Arbeit trotz einer fetten Kehlkopfentzündung. Dinge verliefen im Sand, mein Körper war am Ende und ich weinte zusammen mit meiner besten Freundin. Lover kam raus, ich machte ein Praktikum und lief einen Marathon, der mich an meine psychischen und körperlichen Grenzen brachte. Ich wurde verletzlich, nahm die Hilfe von Männern an und las endlich Illuminati, das mein bisheriges Lieblingsbuch vom Thron stieß. Ich nutzte jede Gelegenheit der Realität zu entfliehen, wartete nicht auf einen Kerl und hinterfragte meinen Alkoholkonsum.
Ich war sehr extrovertiert, schrieb einen Liebesbrief an mich selbst und erkannte, dass das Leben sehr zerbrechlich ist.
Ich wurde ein Jahr älter und sah nur mich.
Ich aß mit Freunden Nudeln mit viel zu viel Knoblauch und vier Uhr nachts, fühlte mich frei und ging alleine ins Museum. Ich lernte meine Nachbarin und ihre Freunde kennen, die meinen Horizont sehr erweiterten. Ich erkannte die Macht der Körpersprache und nutzte sie direkt für mich. Ich küsste jemanden, der so sehr mein Typ war nur für die Wissenschaft (und für den Ruf deutscher Frauen). Ich hatte meinen Ersti-Moment, den ich schon vor drei Jahren hätte haben sollen und es fühlte sich so richtig an. Ich hatte die tollste Aussicht auf die Stadt und kam absichtlich zu spät. Gott gab mir genau das, worum ich ihn bat und ich erkannte, dass es etwas war, das ich nicht wollte. Ich schrieb viele Songs, wurde immer rationaler und erkannte, dass ich Menschen, die nicht gut für mich waren, sehr lieben konnte. Ich ging nachdenklich zu meiner Musik durch die nebeligen Straßen im Herbst, bewegte mich auf gefährlichem Terrain und fand immer mehr zu mir selbst. Ich entwickelte ein Selbstwertgefühl, war im besten Musical meines bisherigen Lebens und mir wurde bewusst, dass Menschen für Emotionen leben.
Mein teuflisches Ich kam zum Vorschein, ich lernte, wie man Spaghetti Carbonara kochte und gab zu viel von mir preis. Ich ging regelmäßig in die Kirche, tat viele Dinge nur für mich und erkannte, dass ich nicht mehr der Retter sein wollte. Ich machte Polaroidbilder, musste des Öfteren Knutschflecken verstecken und konnte zum ersten Mal seit sechs Jahren die Adventszeit genießen. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf mich selbst, nahm mir viel Zeit für mich und fragte mich, ob mich meine Freunde überhaupt kannten. Ich traf ein unglaublich tolles Mädchen, war überrascht, dass Leute mich mochten und lernte endlich Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern sie zuzulassen, mich zu fragen, warum ich mich so fühlte und dann eine rationale Lösung dafür zu finden.
Und am Ende des Jahres bin ich immer noch in jemanden verliebt, dessen Psyche angeknackst war, der höchstwahrscheinlich schwul war und der vor langer Zeit gestorben ist.
Ich weiß, dass 2019 zu vielen wirklich scheiße war. Was mich betrifft, war das Jahr wirklich toll. Ich habe so viel gelernt wie noch nie, insbesondere in den letzten Monaten. Ich habe ein Selbstwertgefühl entwickelt und denke positiver und rationaler. Das Jahr hat meine Liebsten mit Gesundheit und Freude gesegnet und das ist alles, was ich wissen muss. Ich bin sehr gesegnet und sehr sehr dankbar. Ich hoffe, dass 2020 genauso toll, vielleicht sogar noch toller wird. Der Anfang einer neuen Dekade.
Januar: Kelsea Ballerini - Fun and Games | Taylor Edwards - Hard feelings
Februar: Riverdale Cast - Milkshake | Ariana Grande - Break up with you girlfriend
März: Marque - One to make her happy | Bausa - Vagabund
April: Kiiara - Messy | Dilara - DO IT YOURSELF | Hey Violet - Better by myself | Taylor Swift - ME!
Mai: Loote - Your side of the Bed | Annemarie - Bad girlfriend | Kalie Shorr - He's just not that into you | Grease - Summer lovin'
Juni: No Rome feat. The 1975 - Narcissist | Taylor Swift - You need to calm down | Metro Station - She likes girls
Juli: Julia Michaels - Falling for boys | Matthew Wilder - Break my strike | Glee - Anyway you want it/Lovin' touchin' squeezin' | Sabrina Carpener - Faking |Ariana Grande - In my head | Hayley Kiyoko - Girls like Girls | Bea Miller - it's not you it's me | RIN - Bros
August: Hayley Kiyoko - Curios
September: Taylor Swift - Miss Americana and the Heartbreak Prince | Taylor Swift - I forgot that you existed | Miley Cyrus - Slide away
Oktober: Hey Violet - Clean | Kristin Chenoweth feat. Ariana Grande - You don't own me | Miranda Lambert - Tequila does | Charli XOX - White Mercedes
November: Ariana Grande - Bad to you | Phoebe Ryan - Forgetting all about you | Dinah Jane - Bottled up
Dezember: The 1975 - Paris | Camila Cabello - My oh my | Juju - Hi Babe | The 1975 - A change of heart
Anfang des Jahres empfand ich die purste Dankbarkeit. Mir wurde bewusst, wie sehr ich eigentlich geliebt werde. Ein paar Tage darauf wurde mein Herz von schwerer Enttäuschung umspült. Ich hatte den besten Kuss meines bisherigen Lebens, eine der witzigsten und verrücktesten Nächte meines Lebens. Mir fiel es schwer, "Nein" zu sagen, womit ich mir das Leben schwer machte. Ich war verwirrt, weil ich nicht genau wusste, was ich wollte und es überdramatisierte, anstatt es rational zu sehen.
Ich war kurz davor jemandem die dunkle Seite meines Mondes zu zeigen, machte aber einen Rückzieher. Glücklicherweise, denn später erfuhr ich, dass er gelogen hatte. Ich zweifelte an der Monogamie, dachte viel zu viel nach, hab mich sehr von meinen Trieben leiten lassen und war ziemlich introvertiert. Ich zog mich zurück, womit einige besser klar kamen als andere. Ich habe den Fehler gemacht Bier mit Wodka zu mixen. Ich war alleine im Park joggen, trank zu viel und schlief im Bett eines Anderen.
Ich ließ zu, dass ich auch Frauen anziehend fand und bewege mich immer sicherer in diesem Modus. Ich wollte die platonische Grenze nicht überschreiten, tat es aber dann doch. Notre Dame brannte, ich sah in ihm meinen Seelenverwandten und begriff das Wort "Wankelmut". Ich sagte "Nimm es nicht persönlich", obwohl es sehr persönlich war. Mir war alles egal, ich knutschte in Clubs und tanzte mir die Sorgen von der Seele.
Ich saß mit Restalkohol in Vorlesungen, habe mir zu viele Sorgen darüber gemacht, was Leute von mir denken könnten und glühte einen Typen nach dem anderen an.
Ich wollte keine Dates, weil ich nicht auf der Suche nach jemandem war und fand mich trotzdem bei Kerzenschein und romantischer Musik gegenüber einem Typen wieder. Ich war gemein, um Leute auf Distanz zu halten. Ich erkannte signifikante Unterschiede zwischen mir und einigen meiner Freunde, wenn es darum ging, was wirklich wichtig war. Ich war schüchtern und überfordert in der Anwesenheit attraktiver Männer, die Europawahlen haben mich in einen Zwiespalt gebracht und ich besuchte Paris erneut. Ich wurde Mitglied in einem studentischen Verein, ich nahm das Projekt der Selbstliebe ernsthaft in die Hand und distanzierte mich von Menschen, die mir nicht gut taten. Ich zweifelte daran, ob diese Stadt wirklich gut für mich war, auch wenn sie mir mein Herz immer wieder stielt. Ich hatte Zukunftsängste, stand um vier Uhr nachts nackt im Nieselregen auf meinem Balkon und vernachlässigte meine mentale Gesundheit aufgrund des Stress in der Uni.
"Schlafen könnt ihr, wenn ihr tot seid" wurde mein Motto, ich entdeckte neue, fantastische Musik und hatte viel Liebe für die Welt übrig. Ich lies mich von unerwarteten Situationen aus der Ruhe bringen, rannte vor meinen Problemen weg und schrieb in der Mittagshitze der heißesten Tage des Jahres Klausuren. Ich entschied mich dagegen die letzte Grenze zu überschreiten, sah das Gute in Zurückweisung und badete das erste Mal im Bach im Park. Ich war introvertiert, hatte bessere Diskussionen und eine ziemlich gute Chemie mit einer anderen Person. Niemand war wie Clint Eastwood, ich handelte ein Drama sehr gut und fragte mich erneut, ob Bier oder Musik besser war. Ich war sehr kühl, aber sehr stolz auf mich, war ziemlich froh, als jemand endlich aus meinem Leben war und erkannte, dass ich ein Helfersyndrom hatte. Ich spielte mit dem Feuer, entdeckte Shallon Lester, die mein Leben veränderte und schrieb meine Arbeit trotz einer fetten Kehlkopfentzündung. Dinge verliefen im Sand, mein Körper war am Ende und ich weinte zusammen mit meiner besten Freundin. Lover kam raus, ich machte ein Praktikum und lief einen Marathon, der mich an meine psychischen und körperlichen Grenzen brachte. Ich wurde verletzlich, nahm die Hilfe von Männern an und las endlich Illuminati, das mein bisheriges Lieblingsbuch vom Thron stieß. Ich nutzte jede Gelegenheit der Realität zu entfliehen, wartete nicht auf einen Kerl und hinterfragte meinen Alkoholkonsum.
Ich war sehr extrovertiert, schrieb einen Liebesbrief an mich selbst und erkannte, dass das Leben sehr zerbrechlich ist.
Ich wurde ein Jahr älter und sah nur mich.
Ich aß mit Freunden Nudeln mit viel zu viel Knoblauch und vier Uhr nachts, fühlte mich frei und ging alleine ins Museum. Ich lernte meine Nachbarin und ihre Freunde kennen, die meinen Horizont sehr erweiterten. Ich erkannte die Macht der Körpersprache und nutzte sie direkt für mich. Ich küsste jemanden, der so sehr mein Typ war nur für die Wissenschaft (und für den Ruf deutscher Frauen). Ich hatte meinen Ersti-Moment, den ich schon vor drei Jahren hätte haben sollen und es fühlte sich so richtig an. Ich hatte die tollste Aussicht auf die Stadt und kam absichtlich zu spät. Gott gab mir genau das, worum ich ihn bat und ich erkannte, dass es etwas war, das ich nicht wollte. Ich schrieb viele Songs, wurde immer rationaler und erkannte, dass ich Menschen, die nicht gut für mich waren, sehr lieben konnte. Ich ging nachdenklich zu meiner Musik durch die nebeligen Straßen im Herbst, bewegte mich auf gefährlichem Terrain und fand immer mehr zu mir selbst. Ich entwickelte ein Selbstwertgefühl, war im besten Musical meines bisherigen Lebens und mir wurde bewusst, dass Menschen für Emotionen leben.
Mein teuflisches Ich kam zum Vorschein, ich lernte, wie man Spaghetti Carbonara kochte und gab zu viel von mir preis. Ich ging regelmäßig in die Kirche, tat viele Dinge nur für mich und erkannte, dass ich nicht mehr der Retter sein wollte. Ich machte Polaroidbilder, musste des Öfteren Knutschflecken verstecken und konnte zum ersten Mal seit sechs Jahren die Adventszeit genießen. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf mich selbst, nahm mir viel Zeit für mich und fragte mich, ob mich meine Freunde überhaupt kannten. Ich traf ein unglaublich tolles Mädchen, war überrascht, dass Leute mich mochten und lernte endlich Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern sie zuzulassen, mich zu fragen, warum ich mich so fühlte und dann eine rationale Lösung dafür zu finden.
Und am Ende des Jahres bin ich immer noch in jemanden verliebt, dessen Psyche angeknackst war, der höchstwahrscheinlich schwul war und der vor langer Zeit gestorben ist.
Ich weiß, dass 2019 zu vielen wirklich scheiße war. Was mich betrifft, war das Jahr wirklich toll. Ich habe so viel gelernt wie noch nie, insbesondere in den letzten Monaten. Ich habe ein Selbstwertgefühl entwickelt und denke positiver und rationaler. Das Jahr hat meine Liebsten mit Gesundheit und Freude gesegnet und das ist alles, was ich wissen muss. Ich bin sehr gesegnet und sehr sehr dankbar. Ich hoffe, dass 2020 genauso toll, vielleicht sogar noch toller wird. Der Anfang einer neuen Dekade.
Januar: Kelsea Ballerini - Fun and Games | Taylor Edwards - Hard feelings
Februar: Riverdale Cast - Milkshake | Ariana Grande - Break up with you girlfriend
März: Marque - One to make her happy | Bausa - Vagabund
April: Kiiara - Messy | Dilara - DO IT YOURSELF | Hey Violet - Better by myself | Taylor Swift - ME!
Mai: Loote - Your side of the Bed | Annemarie - Bad girlfriend | Kalie Shorr - He's just not that into you | Grease - Summer lovin'
Juni: No Rome feat. The 1975 - Narcissist | Taylor Swift - You need to calm down | Metro Station - She likes girls
Juli: Julia Michaels - Falling for boys | Matthew Wilder - Break my strike | Glee - Anyway you want it/Lovin' touchin' squeezin' | Sabrina Carpener - Faking |Ariana Grande - In my head | Hayley Kiyoko - Girls like Girls | Bea Miller - it's not you it's me | RIN - Bros
August: Hayley Kiyoko - Curios
September: Taylor Swift - Miss Americana and the Heartbreak Prince | Taylor Swift - I forgot that you existed | Miley Cyrus - Slide away
Oktober: Hey Violet - Clean | Kristin Chenoweth feat. Ariana Grande - You don't own me | Miranda Lambert - Tequila does | Charli XOX - White Mercedes
November: Ariana Grande - Bad to you | Phoebe Ryan - Forgetting all about you | Dinah Jane - Bottled up
Dezember: The 1975 - Paris | Camila Cabello - My oh my | Juju - Hi Babe | The 1975 - A change of heart
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Mittwoch, 18. Dezember 2019
You used to have a face straight out of a magazine, now you just look like anyone
honigbienchen, 11:46h
Dieser Post wurde insgesamt an fünf Tagen zu fünf unterschiedlichen Emotionen geschrieben. Es ist gut möglich, dass er ein wenig unstrukturiert und verwirrend ist:
Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll.
Ich hatte einen Sinneswandel.
Ich sitze seit einigen Minuten hier und die Worte kommen nicht.
Okay, mittlerweile sind es 15 Minuten, in denen ich nur auf den Bildschirm starre.
Pietro lud mich gestern zu sich ein.
Ich hatte irgendwie ein Gefühl, weshalb ich zur m-Playlist die nächtlichen Straßen entlang ging.
Ich klingelte, stieg gemächlich die Treppen hinauf in den ersten Stock. Als ich erneut klingeln wollte, machte er die Tür auf.
Zwei Küsschen auf die Wange, er entschuldigte sich für das Chaos in der Wohnung.
Ist halt eine Männer-WG, was soll man da schon groß erwarten.
Er fragte, ob ich was trinken wollte und öffnete eine Flasche Rotwein.
Ich war mir nicht sicher, ob vorher der Schatten ungünstig auf seinen Hals gefallen war, aber jetzt sah ich es.
Obwohl er einen Rollkragenpulli trug, konnte ich einen Knutschfleck auf der linken Seite seines Halses sehen.
War ich überrascht?
Nein.
Mir war bewusst, dass ich nicht die Einzige bin, mit der er trinkt.
Kratze es an meinem Ego?
Ja.
Ich habe mir immer wieder vor Augen gehalten, dass da viele andere sind und mir ihn sogar mir anderen vorgestellt. Aber so deutliche Spuren waren anscheinend noch mal etwas Anderes.
Ich blieb rational.
Es ist nicht so, dass mein Herz verletzt war. Ich will ihn ja gar nicht auf diese Art und Weise. Wir sind nicht einmal auf einer Wellenlänge.
Aber scheinbar ist mein Ego größer, als ich gedacht hätte.
Mir ist bewusst, dass mein Ego nicht gerade klein ist, aber dass ich deshalb dicht machte und etwas kühl wurde, verwunderte mich.
Oder war es nur, weil ich nicht damit gerechnet hatte?
Vielleicht bereute ich auch, dass ich ihm Dinge von mir erzählt hatte, die ihn eigentlich nichts angingen. Information ist ein Privileg, das man nicht einfach so bekommen sollte. Nun ja, ich war selbst schuld. Ich wusste genau, dass er Alkohol meine Zunge lockern würde.
Ich habe vorgestern aufgehört zu schreiben.
Die Worte wollten einfach nicht kommen.
Also starten wir einen neuen Versuch.
Wie schon gesagt, machte ich dicht.
Ich bemühte mich nicht mehr um eine Konversation, aber das machte nichts, weil er das in die Hand nahm.
Trotzdem redeten wir relativ normal weiter und ich denke nicht, dass er was gemerkt hat.
Irgendwann kamen wir auf das Thema mentale Gesundheit zu sprechen. Er meinte, dass ich ziemlich glücklich wirke. Er dagegen ist schon dankbar für das, was er hat und hat auch Momente, in denen er glücklich ist. Dann aber gibt es wieder Momente, in denen er nicht glücklich ist und nicht weiß warum. Wenn er mal seine Emotionen, vor allem die schlechten, zulassen und nicht verdrängen würde, könnte er den Grund bestimmt rausfinden.
Es überraschte mich nicht, dass er oft unglücklich war. Er ist genau wie ein Großteil der Leute, mit denen ich zur Schule gegangen bin. Ein armer reicher Junge.
Ich erzählte von einigen meiner Freunde, die sich psychologische Hilfe gesucht hatten und wie schön es ist, mitanzusehen wie sie glücklicher werden und wachsen.
Er:"Did you ever go to a therapist?"
Ich:"No. But maybe I should have. I'm at a good place now, but maybe I would have gotten there earlier if I went to a therapist."
Er meinte, dass er es seinen Freunden nicht erzählen würde, weil er nicht wollte, dass sie sich Sorgen machen.
In manchen Dingen ist er so rational, in anderen überhaupt nicht.
Nun ja, das muss er selbst auf die Reihe kriegen. Ich bin nicht seine Therapeutin oder seine Mutter. Ich werde Menschen nicht mehr retten. Jeder muss sich selbst retten.
Er wollte über etwas fröhlicheres reden und fing wieder an mich zu kitzeln. Ich kitzelte ihn zurück.
Wir machten Squats in seiner Küche, ich gab ihm einen Klaps auf den Arsch, er mir ebenfalls.
Er behauptete, dass er 1,92 Meter groß war, was ich ihm nicht abnahm. Ich habe einige Freunde, die lustigerweise alle 1,93 Meter groß sind und deshalb kann ich das ziemlich gut einschätzen. Meiner Schätzung nach war er 1,86 Meter groß, was er heftig dementierte. Meine Größe schätzte der tatsächlich auf den Zentimeter genau.
Er kam wieder auf das Thema Betrügen zu sprechen und fragte, wie ich es erfahren hatte. Ich erzählte ihm, dass Ina es über einige Ecken herausgefunden hatte und es mir gesagt hatte. Dann erfuhr ich, dass auch er betrogen wurde, was mich überraschte. Es war ein One-Night-Stand. Er kannte seine Ex so gut, dass er so lange nachhakte, bis sie es ihm sagte. Er ließ ein paar Dinge im Hinblick auf sein Ego fallen, die definitiv rote Fahnen waren. Ich sah sie.
Er wollte meinen Pfefferspray sehen und ich musste ihn davon abhalten, es aus dem Fenster zu sprühen.
Er fragte mich zum dritten Mal, was mein Lieblingsbuch war.
Immer noch Illuminati, Schnucki.
Ich kam irgendwie auf Ophelie zu sprechen, er erzählte mir von seinem letzten Crush. Ein Mädchen, das er im September kennengelernt hatte, nur zwei Nächte mit ihr verbrachte. Sie sah aus wie aus einem alten Film, aber er hatte keinen Kontakt mit ihr, da sie einen Freund hatte.
Er zeigte mir Bilder von seiner Katze als sie noch ein Baby war und ich schmolz dahin. Wie konnte er nur die ganze Zeit sagen, dass sie der Teufel wäre und er sie nicht mochte?
Ebenso zeigte er mir ein Kinderfoto von sch, welches ich nicht annähernd so süß fand.
Wir kamen auf das Thema Kitzeln zu sprechen und kamen irgendwie zu der Abmachung, dass er mich zehn Sekunden lang kitzeln durfte, ohne dass ich mich dagegen wehren durfte. Die Flasche Wein war mittlerweile leer, was erklärte, wieso ich einverstanden war. Ich glaube, ich durfte das im Gegenzug auch bei ihm machen, aber das geriet später in Vergessenheit.
Er warf die Flasche in den Müll und führte mich in sein Zimmer. Er nahm meine Hand und zog mich aufs Bett, genauer gesagt auf seinen Schoß. Er fragte, ob ich eine Massage wollte. Hölle ja, mein Rücken war absolut verspannt. Er sagte, dass ich dafür noch zu viel anhatte. Ich ließ die Hüllen noch auf seinem Schoß fallen.
Er meinte, ich sollte mich auf den Bauch legen, was ich auch tat.
Ich spührte, wie er mich kitzelte und ich versuchte ein Kichern und Zucken zu unterdrücken. Dann holte er das Massageöl sowie seine Box, mit der er Musik anmachte. Er fing an meinen Rücken zu massieren. Zugegeben, er war wirklich gut darin. Es schien eine richtige Routine im Einklang mit der Musik zu sein. Als das Lied vorbei war, machte er es von vorne an und legte genau die selbe Performance hin. Mein Kopf hinterfragte das kritisch, mein Rücken jubelte nur.
Als das Lied zu Ende war, legte er sich neben mich.
Ich:"Can I hire you?"
Er:"I only take naturals."
Ich war nicht überrascht.
Er küsste mich.
Wir verbrachten die nächsten beiden Stunden damit rumzumachen.
Unglücklicherweise versuchte ich einen sicheren Hafen für ihn zu schaffen. Nun ja nicht ganz. Ich sagte lediglich, dass er sich selbst nicht so unter Druck setzen sollte. Er ging gar nicht wirklich darauf ein, ich merkte, dass es ihm unangenehm war. Warum halte ich mich nicht an das, was ich selbst predige?
Gut, ich hätte auch meinen Teil davon, aber dennoch ist es nicht meine Position. Er muss seinen Scheiß selbst auf die Reihe kriegen.
Wir redeten noch ein wenig, dann machten wir uns bettfertig. Er legte mir eine neue Zahnbürste raus.
Ich konnte erneut nicht widerstehen. Ich sah in seinem Kulturbeutel nach. Neben meinen alten Zahnbürsten lag eine neue, die definitv nicht meine war. Es überraschte mich nicht. Ich brauchte lediglich Klarheit.
Wir gingen ins Bett. Als ich ihm Halbschlaf war, stupste er mich an und fragte:"Hey, are you cold?"
Ich murmelte verschlafen:"Hm?"
Er:"Do you need a T-Shirt?"
Ich:"No, I'm fine."
Ich schlief ein. Ich hatte die Zeile "Make that sound when you pull it out" im Kopf. Er redete nicht im Schlaf in dieser Nacht. Vielleicht schlief ich auch zu tief.
Als der Wecker klingelte, war ich nicht bereit. Wir waren erst nach halb zwei ins Bett gegangen.
Er lies den ersten Alarm klingeln, erst beim zweiten wachten wir wirklich auf.
Er:"Hey Sweetie."
Ich war müde und minimal verkatert. Wir machten verschlafenen Smalltalkt, dann zog ich mich an,
Er fragte, ob ich Frühstück wollte, ich sagte, er solle liegen bleiben, weil er später los musste als ich.
Er tat meiner Bitte ab, stand auf und machte Tee, so wie Brot. Ich ging währenddessen ins Bad.
Mein Makeup musste wohl auf seinem Kissen gelandet sein, denn auf meinem Gesicht befand sich nur noch wenig davon.
Ich ging in die Küche. Er hatte bereits Tee gekocht, Butter, Nutella und Marmelade rausgestellt. Ich wollte nur ein bisschen von dem Brot, das er toastete. Wir teilten es, ich bestrich meins mit Butter, er mit Butter und Marmelade.
Wir redeten ein wenig, diskutierten wieder, wer wessen Bitch wäre.
Er:"What do you want so you stop saying that I'm your bitch?"
Ich überlegte und antwortete:"Books. Like 100.000."
Er:"Okay, I'm gonna rent an airplane and throw out the books."
Er erzählte, dass er am Donnerstag eine Prüfung hatte. Warum war er so dumm und traf sich zwei Tage davor mit mir und trank?
Nach dem Frühstück nahm ich meinen Mantel und zog meine Schuhe an. Die Küsschen auf die Wange waren relativ kühl, obwohl seine Hand auf meiner Hüfte lag. Er wünschte mir frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Mein "Bye" war ziemlich kalt und als ich die Treppen herunter ging und sich die Tür hinter mir schloss, war ich mir nicht sicher, ob wir uns überhaupt wieder sehen würden.
Ich hörte an diesem Tag sehr oft "A Change of heart" von The 1975.
Zu diesen Zeitpunkt kamen viele Dinge zusammen. Ich war kurz davor meine Tage zu bekommen,, übermüdet und mein Ego war angekratzt. Ich fühlte mich nicht gut und ich fragte mich, was er mir überhaupt gab. Außer Spaß. Ich hatte keine Antwort. Was tat ich überhaupt hier?
Auf der anderen Seite wusste ich, dass, wenn ich mit diesem Gefühl auseinander setzte und meinen Schlafmangel aufholen würde, mich wieder besser fühlen würde.
Ich hatte recht.
Es dauerte tatsächlich nur einen Tag, um meinen Ego wieder herzustellen.
Ich war dankbar für diese Erfahrungen.
Wir müssen im Licht der Wahrheit gehen, auch wenn es blendet, unangenehm ist und die Aufmerksamkeit auf uns lenkt.
Wenn ich eins dieses Jahr gelert habe, war es, dass man jeden belügen kann. Wirklich jeden. Außer sich selbst.
Früher hätte ich dieses komische Gefühl einfach verdrängt, heute setze ich mich damit auseinander und führte es auf mein Ego zurück.
Mittlerweile sehe ich die Sache wieder ein bsischen anders.
Mir wurde wieder bewusst, wie viel wichtiger andere Dinge sind. Die Gesundheit meiner Liebsten. Meine Psyche. Dass ich meiner besten Freundin bei einer Sache nicht helfen kann und es mich fertig macht, sie im Auto weinen zu sehen. Dass ich mir Sorgen um sie mache, weil ich weiß, dass sie für andere stark sein will und dabei sich selbst vergisst. Ich mache mir Sorgen, weil ich nicht weiß, ob sie genügend isst. Der Einklang mit mir selbst ist wichtiger. Dass ich ein guter Mensch bin, tolle Erinnerungen schaffe und an mir selbst arbeite. Als ob ein Typ, der mein Leben für ein paar Monate kreuzt mich von meinem Weg abbrigen wird. Ich werde daraus lernen und Erfahrungen sammeln.
Ich schreibe zum vierten Mal an diesem Post, diesmal angetrunken, was dazu führt, dass meine Finger nur so über die Tastertur fliegen.
Ich habe letztes Mal die Oberhand verloren. Ich hab ihm persönliche Dinge von mir erzählt, wurde kurz sentimental. Zwar war ich angetrunken, aber das ist keine Entschuldigung. Das war der Moment, in dem ich mich nicht mehr vollkommen auf mich konzentriert habe.
Oh honey no.
Die Oberhand hab ich zurück.
Falls ich ihn überhaupt wieder sehe.
Er wird die nächsten Wochen daheim verbringen und ich weiß nicht, ob ich mich melden würde.
Wir werden sehen.
Ich denke natürlich an ihn. Betrunken und nüchtern. Aber nicht auf eine romantische Art und Weise.
Gerade war ich auf Chris Einweihungsfeier und hab eine Ex von Flos ehemaligem Freund getroffen. Johanna. Verrückt wie klein die Welt ist.
Ich mochte sie immer, auch ihr Ex war einer von den wenigen, die ich von Flos Freunden mochte. Ich erinnerte mich an die Halloweenparty ihres Ex. An die Villa, die wie in einem amerikanischen Film dekoriert war. An Johannas Halloweenkostüm vor drei Jahren, eine blutüberströmte Braut. Sehr cool. Ich dagegen trug ein Kostüm, das überhaupt nicht meinem Selbstbewusstsein entsprach. Ich erinnere mich, wie sich die beste Freundin (Tanja) von Flos Ex draußen beim Kiffen auf seinen Schoß gehockt hatte, ich mich minimal verarscht gefühlt habe, wieder hinein gegangen bin und die Türe zugeknallt habe.
Von da an saß ich mit Meike, die einzige, die mich damals vor Flo gewarnt hatte ("Halte dich von gebrochenen Männern fern. Die ziehen dich nur mit in die Scheiße rein." - wie recht sie doch hatte), etwas abseits vom Rest an der Treppe und redete stundenlang mit ihr. Ich war traurig als sie gehen musste. Irgendwann kam auch die Polizei vorbei, weil es zu laut wurde. Der Polizist grinste mich an, als er meine Polizeimütze sah.
Irgendwann sind Flo und ich dann nach Hause gegangen, Tanja im Schlepptau. Ich bemühte mich nicht um eine Konversation. Mittlerweile war es mir egal, was sie von mir dachte und was sie womöglich seiner Ex erzählen könnte. Das war der Beginn des Tiefpunktes.
Schön zu sehen, dass es auch Johanna besser geht. Ihre Haare waren heller, ihr Lächeln war immer noch dasselbe. Ihre offene Art ebenso. Sie hatte einen neuen Freund und sie schien glücklich zu sein. Krass, dass auch sie immer noch sagt, wie viele Gerüchte sich um Flo ranken. Gerüchte der schlechten Sorte. Sie meinte, dass sie es immer krass fand, dass ich mit ihm zusammen war, obwohl er so viel Scheiße gebaut hat. Da sind wir mittlerweile zu zweit.
Aber das alles ist lange her.
Klar, hat das Aufeinandertreffen mit ihr ein paar Erinnerungen zurück gebracht. Aber es war schön jemanden aus dieser Gruppe zu treffen, den ich schon immer mochte.
Ich bin mittlerweile an einem besseren Ort. Damals war ich sehr jung und hatte nicht unbedingt eine Vorstellung davon, wie eine Beziehung funktioniert.
Gut möglich, dass ich die auch immer noch nicht habe.
Aber mittlerweile habe ich ein Selbstwertgefühl entwickelt, was mir damals komplett gefehlt hat. Deshalb habe ich mich auch so behandeln lassen.
Ich wünsche ihm von Herzen alles gute, ich hoffe, er machte eine Therapie, besiegt seine Dämonen und wird glücklich.
Es gibt genug Plätze am Tisch. Jeder hat Glück verdient.
~now it's my time to depart and I just had a change of heart~
~wind my way out of the city~
~finding a girl who is equally pretty won't be hard~
~you're mad thinking you could ever save me~
~Oh, I just had a change of heart~
Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll.
Ich hatte einen Sinneswandel.
Ich sitze seit einigen Minuten hier und die Worte kommen nicht.
Okay, mittlerweile sind es 15 Minuten, in denen ich nur auf den Bildschirm starre.
Pietro lud mich gestern zu sich ein.
Ich hatte irgendwie ein Gefühl, weshalb ich zur m-Playlist die nächtlichen Straßen entlang ging.
Ich klingelte, stieg gemächlich die Treppen hinauf in den ersten Stock. Als ich erneut klingeln wollte, machte er die Tür auf.
Zwei Küsschen auf die Wange, er entschuldigte sich für das Chaos in der Wohnung.
Ist halt eine Männer-WG, was soll man da schon groß erwarten.
Er fragte, ob ich was trinken wollte und öffnete eine Flasche Rotwein.
Ich war mir nicht sicher, ob vorher der Schatten ungünstig auf seinen Hals gefallen war, aber jetzt sah ich es.
Obwohl er einen Rollkragenpulli trug, konnte ich einen Knutschfleck auf der linken Seite seines Halses sehen.
War ich überrascht?
Nein.
Mir war bewusst, dass ich nicht die Einzige bin, mit der er trinkt.
Kratze es an meinem Ego?
Ja.
Ich habe mir immer wieder vor Augen gehalten, dass da viele andere sind und mir ihn sogar mir anderen vorgestellt. Aber so deutliche Spuren waren anscheinend noch mal etwas Anderes.
Ich blieb rational.
Es ist nicht so, dass mein Herz verletzt war. Ich will ihn ja gar nicht auf diese Art und Weise. Wir sind nicht einmal auf einer Wellenlänge.
Aber scheinbar ist mein Ego größer, als ich gedacht hätte.
Mir ist bewusst, dass mein Ego nicht gerade klein ist, aber dass ich deshalb dicht machte und etwas kühl wurde, verwunderte mich.
Oder war es nur, weil ich nicht damit gerechnet hatte?
Vielleicht bereute ich auch, dass ich ihm Dinge von mir erzählt hatte, die ihn eigentlich nichts angingen. Information ist ein Privileg, das man nicht einfach so bekommen sollte. Nun ja, ich war selbst schuld. Ich wusste genau, dass er Alkohol meine Zunge lockern würde.
Ich habe vorgestern aufgehört zu schreiben.
Die Worte wollten einfach nicht kommen.
Also starten wir einen neuen Versuch.
Wie schon gesagt, machte ich dicht.
Ich bemühte mich nicht mehr um eine Konversation, aber das machte nichts, weil er das in die Hand nahm.
Trotzdem redeten wir relativ normal weiter und ich denke nicht, dass er was gemerkt hat.
Irgendwann kamen wir auf das Thema mentale Gesundheit zu sprechen. Er meinte, dass ich ziemlich glücklich wirke. Er dagegen ist schon dankbar für das, was er hat und hat auch Momente, in denen er glücklich ist. Dann aber gibt es wieder Momente, in denen er nicht glücklich ist und nicht weiß warum. Wenn er mal seine Emotionen, vor allem die schlechten, zulassen und nicht verdrängen würde, könnte er den Grund bestimmt rausfinden.
Es überraschte mich nicht, dass er oft unglücklich war. Er ist genau wie ein Großteil der Leute, mit denen ich zur Schule gegangen bin. Ein armer reicher Junge.
Ich erzählte von einigen meiner Freunde, die sich psychologische Hilfe gesucht hatten und wie schön es ist, mitanzusehen wie sie glücklicher werden und wachsen.
Er:"Did you ever go to a therapist?"
Ich:"No. But maybe I should have. I'm at a good place now, but maybe I would have gotten there earlier if I went to a therapist."
Er meinte, dass er es seinen Freunden nicht erzählen würde, weil er nicht wollte, dass sie sich Sorgen machen.
In manchen Dingen ist er so rational, in anderen überhaupt nicht.
Nun ja, das muss er selbst auf die Reihe kriegen. Ich bin nicht seine Therapeutin oder seine Mutter. Ich werde Menschen nicht mehr retten. Jeder muss sich selbst retten.
Er wollte über etwas fröhlicheres reden und fing wieder an mich zu kitzeln. Ich kitzelte ihn zurück.
Wir machten Squats in seiner Küche, ich gab ihm einen Klaps auf den Arsch, er mir ebenfalls.
Er behauptete, dass er 1,92 Meter groß war, was ich ihm nicht abnahm. Ich habe einige Freunde, die lustigerweise alle 1,93 Meter groß sind und deshalb kann ich das ziemlich gut einschätzen. Meiner Schätzung nach war er 1,86 Meter groß, was er heftig dementierte. Meine Größe schätzte der tatsächlich auf den Zentimeter genau.
Er kam wieder auf das Thema Betrügen zu sprechen und fragte, wie ich es erfahren hatte. Ich erzählte ihm, dass Ina es über einige Ecken herausgefunden hatte und es mir gesagt hatte. Dann erfuhr ich, dass auch er betrogen wurde, was mich überraschte. Es war ein One-Night-Stand. Er kannte seine Ex so gut, dass er so lange nachhakte, bis sie es ihm sagte. Er ließ ein paar Dinge im Hinblick auf sein Ego fallen, die definitiv rote Fahnen waren. Ich sah sie.
Er wollte meinen Pfefferspray sehen und ich musste ihn davon abhalten, es aus dem Fenster zu sprühen.
Er fragte mich zum dritten Mal, was mein Lieblingsbuch war.
Immer noch Illuminati, Schnucki.
Ich kam irgendwie auf Ophelie zu sprechen, er erzählte mir von seinem letzten Crush. Ein Mädchen, das er im September kennengelernt hatte, nur zwei Nächte mit ihr verbrachte. Sie sah aus wie aus einem alten Film, aber er hatte keinen Kontakt mit ihr, da sie einen Freund hatte.
Er zeigte mir Bilder von seiner Katze als sie noch ein Baby war und ich schmolz dahin. Wie konnte er nur die ganze Zeit sagen, dass sie der Teufel wäre und er sie nicht mochte?
Ebenso zeigte er mir ein Kinderfoto von sch, welches ich nicht annähernd so süß fand.
Wir kamen auf das Thema Kitzeln zu sprechen und kamen irgendwie zu der Abmachung, dass er mich zehn Sekunden lang kitzeln durfte, ohne dass ich mich dagegen wehren durfte. Die Flasche Wein war mittlerweile leer, was erklärte, wieso ich einverstanden war. Ich glaube, ich durfte das im Gegenzug auch bei ihm machen, aber das geriet später in Vergessenheit.
Er warf die Flasche in den Müll und führte mich in sein Zimmer. Er nahm meine Hand und zog mich aufs Bett, genauer gesagt auf seinen Schoß. Er fragte, ob ich eine Massage wollte. Hölle ja, mein Rücken war absolut verspannt. Er sagte, dass ich dafür noch zu viel anhatte. Ich ließ die Hüllen noch auf seinem Schoß fallen.
Er meinte, ich sollte mich auf den Bauch legen, was ich auch tat.
Ich spührte, wie er mich kitzelte und ich versuchte ein Kichern und Zucken zu unterdrücken. Dann holte er das Massageöl sowie seine Box, mit der er Musik anmachte. Er fing an meinen Rücken zu massieren. Zugegeben, er war wirklich gut darin. Es schien eine richtige Routine im Einklang mit der Musik zu sein. Als das Lied vorbei war, machte er es von vorne an und legte genau die selbe Performance hin. Mein Kopf hinterfragte das kritisch, mein Rücken jubelte nur.
Als das Lied zu Ende war, legte er sich neben mich.
Ich:"Can I hire you?"
Er:"I only take naturals."
Ich war nicht überrascht.
Er küsste mich.
Wir verbrachten die nächsten beiden Stunden damit rumzumachen.
Unglücklicherweise versuchte ich einen sicheren Hafen für ihn zu schaffen. Nun ja nicht ganz. Ich sagte lediglich, dass er sich selbst nicht so unter Druck setzen sollte. Er ging gar nicht wirklich darauf ein, ich merkte, dass es ihm unangenehm war. Warum halte ich mich nicht an das, was ich selbst predige?
Gut, ich hätte auch meinen Teil davon, aber dennoch ist es nicht meine Position. Er muss seinen Scheiß selbst auf die Reihe kriegen.
Wir redeten noch ein wenig, dann machten wir uns bettfertig. Er legte mir eine neue Zahnbürste raus.
Ich konnte erneut nicht widerstehen. Ich sah in seinem Kulturbeutel nach. Neben meinen alten Zahnbürsten lag eine neue, die definitv nicht meine war. Es überraschte mich nicht. Ich brauchte lediglich Klarheit.
Wir gingen ins Bett. Als ich ihm Halbschlaf war, stupste er mich an und fragte:"Hey, are you cold?"
Ich murmelte verschlafen:"Hm?"
Er:"Do you need a T-Shirt?"
Ich:"No, I'm fine."
Ich schlief ein. Ich hatte die Zeile "Make that sound when you pull it out" im Kopf. Er redete nicht im Schlaf in dieser Nacht. Vielleicht schlief ich auch zu tief.
Als der Wecker klingelte, war ich nicht bereit. Wir waren erst nach halb zwei ins Bett gegangen.
Er lies den ersten Alarm klingeln, erst beim zweiten wachten wir wirklich auf.
Er:"Hey Sweetie."
Ich war müde und minimal verkatert. Wir machten verschlafenen Smalltalkt, dann zog ich mich an,
Er fragte, ob ich Frühstück wollte, ich sagte, er solle liegen bleiben, weil er später los musste als ich.
Er tat meiner Bitte ab, stand auf und machte Tee, so wie Brot. Ich ging währenddessen ins Bad.
Mein Makeup musste wohl auf seinem Kissen gelandet sein, denn auf meinem Gesicht befand sich nur noch wenig davon.
Ich ging in die Küche. Er hatte bereits Tee gekocht, Butter, Nutella und Marmelade rausgestellt. Ich wollte nur ein bisschen von dem Brot, das er toastete. Wir teilten es, ich bestrich meins mit Butter, er mit Butter und Marmelade.
Wir redeten ein wenig, diskutierten wieder, wer wessen Bitch wäre.
Er:"What do you want so you stop saying that I'm your bitch?"
Ich überlegte und antwortete:"Books. Like 100.000."
Er:"Okay, I'm gonna rent an airplane and throw out the books."
Er erzählte, dass er am Donnerstag eine Prüfung hatte. Warum war er so dumm und traf sich zwei Tage davor mit mir und trank?
Nach dem Frühstück nahm ich meinen Mantel und zog meine Schuhe an. Die Küsschen auf die Wange waren relativ kühl, obwohl seine Hand auf meiner Hüfte lag. Er wünschte mir frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Mein "Bye" war ziemlich kalt und als ich die Treppen herunter ging und sich die Tür hinter mir schloss, war ich mir nicht sicher, ob wir uns überhaupt wieder sehen würden.
Ich hörte an diesem Tag sehr oft "A Change of heart" von The 1975.
Zu diesen Zeitpunkt kamen viele Dinge zusammen. Ich war kurz davor meine Tage zu bekommen,, übermüdet und mein Ego war angekratzt. Ich fühlte mich nicht gut und ich fragte mich, was er mir überhaupt gab. Außer Spaß. Ich hatte keine Antwort. Was tat ich überhaupt hier?
Auf der anderen Seite wusste ich, dass, wenn ich mit diesem Gefühl auseinander setzte und meinen Schlafmangel aufholen würde, mich wieder besser fühlen würde.
Ich hatte recht.
Es dauerte tatsächlich nur einen Tag, um meinen Ego wieder herzustellen.
Ich war dankbar für diese Erfahrungen.
Wir müssen im Licht der Wahrheit gehen, auch wenn es blendet, unangenehm ist und die Aufmerksamkeit auf uns lenkt.
Wenn ich eins dieses Jahr gelert habe, war es, dass man jeden belügen kann. Wirklich jeden. Außer sich selbst.
Früher hätte ich dieses komische Gefühl einfach verdrängt, heute setze ich mich damit auseinander und führte es auf mein Ego zurück.
Mittlerweile sehe ich die Sache wieder ein bsischen anders.
Mir wurde wieder bewusst, wie viel wichtiger andere Dinge sind. Die Gesundheit meiner Liebsten. Meine Psyche. Dass ich meiner besten Freundin bei einer Sache nicht helfen kann und es mich fertig macht, sie im Auto weinen zu sehen. Dass ich mir Sorgen um sie mache, weil ich weiß, dass sie für andere stark sein will und dabei sich selbst vergisst. Ich mache mir Sorgen, weil ich nicht weiß, ob sie genügend isst. Der Einklang mit mir selbst ist wichtiger. Dass ich ein guter Mensch bin, tolle Erinnerungen schaffe und an mir selbst arbeite. Als ob ein Typ, der mein Leben für ein paar Monate kreuzt mich von meinem Weg abbrigen wird. Ich werde daraus lernen und Erfahrungen sammeln.
Ich schreibe zum vierten Mal an diesem Post, diesmal angetrunken, was dazu führt, dass meine Finger nur so über die Tastertur fliegen.
Ich habe letztes Mal die Oberhand verloren. Ich hab ihm persönliche Dinge von mir erzählt, wurde kurz sentimental. Zwar war ich angetrunken, aber das ist keine Entschuldigung. Das war der Moment, in dem ich mich nicht mehr vollkommen auf mich konzentriert habe.
Oh honey no.
Die Oberhand hab ich zurück.
Falls ich ihn überhaupt wieder sehe.
Er wird die nächsten Wochen daheim verbringen und ich weiß nicht, ob ich mich melden würde.
Wir werden sehen.
Ich denke natürlich an ihn. Betrunken und nüchtern. Aber nicht auf eine romantische Art und Weise.
Gerade war ich auf Chris Einweihungsfeier und hab eine Ex von Flos ehemaligem Freund getroffen. Johanna. Verrückt wie klein die Welt ist.
Ich mochte sie immer, auch ihr Ex war einer von den wenigen, die ich von Flos Freunden mochte. Ich erinnerte mich an die Halloweenparty ihres Ex. An die Villa, die wie in einem amerikanischen Film dekoriert war. An Johannas Halloweenkostüm vor drei Jahren, eine blutüberströmte Braut. Sehr cool. Ich dagegen trug ein Kostüm, das überhaupt nicht meinem Selbstbewusstsein entsprach. Ich erinnere mich, wie sich die beste Freundin (Tanja) von Flos Ex draußen beim Kiffen auf seinen Schoß gehockt hatte, ich mich minimal verarscht gefühlt habe, wieder hinein gegangen bin und die Türe zugeknallt habe.
Von da an saß ich mit Meike, die einzige, die mich damals vor Flo gewarnt hatte ("Halte dich von gebrochenen Männern fern. Die ziehen dich nur mit in die Scheiße rein." - wie recht sie doch hatte), etwas abseits vom Rest an der Treppe und redete stundenlang mit ihr. Ich war traurig als sie gehen musste. Irgendwann kam auch die Polizei vorbei, weil es zu laut wurde. Der Polizist grinste mich an, als er meine Polizeimütze sah.
Irgendwann sind Flo und ich dann nach Hause gegangen, Tanja im Schlepptau. Ich bemühte mich nicht um eine Konversation. Mittlerweile war es mir egal, was sie von mir dachte und was sie womöglich seiner Ex erzählen könnte. Das war der Beginn des Tiefpunktes.
Schön zu sehen, dass es auch Johanna besser geht. Ihre Haare waren heller, ihr Lächeln war immer noch dasselbe. Ihre offene Art ebenso. Sie hatte einen neuen Freund und sie schien glücklich zu sein. Krass, dass auch sie immer noch sagt, wie viele Gerüchte sich um Flo ranken. Gerüchte der schlechten Sorte. Sie meinte, dass sie es immer krass fand, dass ich mit ihm zusammen war, obwohl er so viel Scheiße gebaut hat. Da sind wir mittlerweile zu zweit.
Aber das alles ist lange her.
Klar, hat das Aufeinandertreffen mit ihr ein paar Erinnerungen zurück gebracht. Aber es war schön jemanden aus dieser Gruppe zu treffen, den ich schon immer mochte.
Ich bin mittlerweile an einem besseren Ort. Damals war ich sehr jung und hatte nicht unbedingt eine Vorstellung davon, wie eine Beziehung funktioniert.
Gut möglich, dass ich die auch immer noch nicht habe.
Aber mittlerweile habe ich ein Selbstwertgefühl entwickelt, was mir damals komplett gefehlt hat. Deshalb habe ich mich auch so behandeln lassen.
Ich wünsche ihm von Herzen alles gute, ich hoffe, er machte eine Therapie, besiegt seine Dämonen und wird glücklich.
Es gibt genug Plätze am Tisch. Jeder hat Glück verdient.
~now it's my time to depart and I just had a change of heart~
~wind my way out of the city~
~finding a girl who is equally pretty won't be hard~
~you're mad thinking you could ever save me~
~Oh, I just had a change of heart~
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Dienstag, 17. Dezember 2019
I swear on my life that I've been a good girl, tonight I don't wanna be her
honigbienchen, 14:45h
Nachdem ich am Montag einen Weihnachtsgeschenke-Einkaufs-Marathon hingelegt habe, bin ich nach Hause und hab Mittag gegessen. Nach einem kurzen Schläfchen erhielt ich plötzlich eine Nachricht von Fredrik, der fragte, ob ich mit ihm für das Christmas Dinner einkaufen gehen wollte.
Ich bat ihn mir zwanzig Minuten zu geben, machte mich fertig und fuhr los. Ich dachte erst, dass es ein wenig komisch werden würde. Seitdem wir zusammen ein Bier getrunken haben, hatte ich ihn nicht mehr gesehen und auch ansonsten keinen Kontakt gehabt.
Ich hätte mir keine Gedanken machen brauchen. Er war so wie immer. Er ist einer der nettesten und witzigsten Menschen, die ich jemals kennengelernt habe. Ich sah ihn ein wenig verwirrt den Einkaufswagen durch die Milchprodukteabteilung schieben. Wir begrüßten uns, arbeiteten die Einkaufsliste ab und brachten uns auf den neuesten Stand.
Maria ist wieder mit ihrem britischen Ex zusammen. Oskar hatte es als Letzter erfahren, weshalb es ein wenig Drama gab. Fredrik und Oskar verstehen sich mittlerweile richtig gut.
Wir bezahlten den Großeinkauf und fuhren zu Fredriks Apparmentkomplex. Dort hatte er die Küche gemietet. Wir redeten viel, packten die Einkäufe aus und warteten auf den Rest der Gruppe. Oskar kam zuerst an. Er schaffte es den Ofen anzumachen, nachdem Fredrik und ich das nicht hinbekommen hatten. Wir machten Musik an und fingen an Glühwein mit Schuss zu trinken. Ich hatte keine Ahnung wohin dieser Abend führen würde. Ich hatte seit Mittag nichts mehr gegessen, war ziemlich hungrig und der Glühwein mit Schuss würde mir bestimmt schnell zu Kopf steigen. Ich hatte Recht.
Nach und nach kamen die anderen, Tal, Danielle, Martina, Guillemero und ein neues Mädchen, Ophelie aus Kanada. Wir kochten zusammen Hühnchen, viel Gemüse, einen norwegischen Salat, israelische Donuts und Kartoffelpüree. Es war sehr lecker. Obwohl wir alle großen Hunger hatten blieb einiges übrig. Es war so interessant, so viele Nationen gleichzeitig an einem Ort versammelt zu haben. Diese Leute sind wirklich unglaublich nett und süß. Und so unkompliziert, was ich ja von meinen Uni-Mädels eher nicht so gewohnt bin. Beim Essen unterhielt ich mich viel mit Martina über Italien.
Als wir abräumten, unterhielt ich mich zum ersten Mal mit Ophelie. Ihr Gesicht erinnerte mich an das meiner Uni-Freundin Chris. Ich war zuvor schon von ihrer Ausstrahlung fasziniert, die vollen dunkelrot geschminkten Lippen, die Piercings und ihr Lächeln verstärkten dies noch. Ich erfuhr, dass sie aus dem französischen Teil von Kanada kam, weshalb wir gleich anfingen, ein bisschen auf französisch zu reden. War es ihre Ausstrahlung? Ihr Lächeln? Ihre offene und herzliche Art? Ihre Geschichte? Ich wusste nicht was es war, aber irgendetwas fand ich sehr anziehend an ihr. Das letzte Mal, dass ich so fasziniert von einer Frau war ist schon eineinhalb Jahre her.
Sommer.
Ihre wilden Haare.
Ihre noch wildere Persönlichkeit.
Ophelie und ich waren absolut auf einer Wellenlänge.
Dennoch war mir schon beim Abendessen aufgefallen, wie nah Fredrik und sie sich sind. Ständiger Körperkontakt, die Blicke, die sie ihm zuwirft und wie nah sich ihre Gesichter waren. Wenn da nicht schon etwas lief, dann würde in Zukunft dort bestimmt was Laufen. Und es würde mich freuen. Das sind beides so nette, herzliche Menschen, ich mag sie beide wirklich sehr.
Da wir die Küche räumen mussten, packten wir die Sachen zusammen und gingen hoch in Fredriks Wohnung. Die Gruppe wollte dort weitertrinken, aber es war mittlerweile halb zwölf, weshalb ich mich verabschiedete. Vor allem Tal hatte über den Abend so viele nette Dinge zu mir gesagt, die mich wirklich flashten. Sie schien es von Herzen so zu meinen und ich fragte mich, warum ich immer überrascht bin, wenn Menschen mich mögen. Es ist nicht so, dass ich eine verbitterte und unhöfliche Person bin, die nicht gut im Smalltalk ist. Warum bin ich so streng mit mir selbst?
Ich fuhr heim, hörte Musik und ging ins Bett. Obwohl ich so müde war, schlief ich wirklich schlecht. Das musste an dem Glühwein liegen.
Gestern Abend traf ich mich mit Pietro. Ich bin jedes Mal überrascht, wenn er sich erneut meldet.
Ich bat ihn mir zwanzig Minuten zu geben, machte mich fertig und fuhr los. Ich dachte erst, dass es ein wenig komisch werden würde. Seitdem wir zusammen ein Bier getrunken haben, hatte ich ihn nicht mehr gesehen und auch ansonsten keinen Kontakt gehabt.
Ich hätte mir keine Gedanken machen brauchen. Er war so wie immer. Er ist einer der nettesten und witzigsten Menschen, die ich jemals kennengelernt habe. Ich sah ihn ein wenig verwirrt den Einkaufswagen durch die Milchprodukteabteilung schieben. Wir begrüßten uns, arbeiteten die Einkaufsliste ab und brachten uns auf den neuesten Stand.
Maria ist wieder mit ihrem britischen Ex zusammen. Oskar hatte es als Letzter erfahren, weshalb es ein wenig Drama gab. Fredrik und Oskar verstehen sich mittlerweile richtig gut.
Wir bezahlten den Großeinkauf und fuhren zu Fredriks Apparmentkomplex. Dort hatte er die Küche gemietet. Wir redeten viel, packten die Einkäufe aus und warteten auf den Rest der Gruppe. Oskar kam zuerst an. Er schaffte es den Ofen anzumachen, nachdem Fredrik und ich das nicht hinbekommen hatten. Wir machten Musik an und fingen an Glühwein mit Schuss zu trinken. Ich hatte keine Ahnung wohin dieser Abend führen würde. Ich hatte seit Mittag nichts mehr gegessen, war ziemlich hungrig und der Glühwein mit Schuss würde mir bestimmt schnell zu Kopf steigen. Ich hatte Recht.
Nach und nach kamen die anderen, Tal, Danielle, Martina, Guillemero und ein neues Mädchen, Ophelie aus Kanada. Wir kochten zusammen Hühnchen, viel Gemüse, einen norwegischen Salat, israelische Donuts und Kartoffelpüree. Es war sehr lecker. Obwohl wir alle großen Hunger hatten blieb einiges übrig. Es war so interessant, so viele Nationen gleichzeitig an einem Ort versammelt zu haben. Diese Leute sind wirklich unglaublich nett und süß. Und so unkompliziert, was ich ja von meinen Uni-Mädels eher nicht so gewohnt bin. Beim Essen unterhielt ich mich viel mit Martina über Italien.
Als wir abräumten, unterhielt ich mich zum ersten Mal mit Ophelie. Ihr Gesicht erinnerte mich an das meiner Uni-Freundin Chris. Ich war zuvor schon von ihrer Ausstrahlung fasziniert, die vollen dunkelrot geschminkten Lippen, die Piercings und ihr Lächeln verstärkten dies noch. Ich erfuhr, dass sie aus dem französischen Teil von Kanada kam, weshalb wir gleich anfingen, ein bisschen auf französisch zu reden. War es ihre Ausstrahlung? Ihr Lächeln? Ihre offene und herzliche Art? Ihre Geschichte? Ich wusste nicht was es war, aber irgendetwas fand ich sehr anziehend an ihr. Das letzte Mal, dass ich so fasziniert von einer Frau war ist schon eineinhalb Jahre her.
Sommer.
Ihre wilden Haare.
Ihre noch wildere Persönlichkeit.
Ophelie und ich waren absolut auf einer Wellenlänge.
Dennoch war mir schon beim Abendessen aufgefallen, wie nah Fredrik und sie sich sind. Ständiger Körperkontakt, die Blicke, die sie ihm zuwirft und wie nah sich ihre Gesichter waren. Wenn da nicht schon etwas lief, dann würde in Zukunft dort bestimmt was Laufen. Und es würde mich freuen. Das sind beides so nette, herzliche Menschen, ich mag sie beide wirklich sehr.
Da wir die Küche räumen mussten, packten wir die Sachen zusammen und gingen hoch in Fredriks Wohnung. Die Gruppe wollte dort weitertrinken, aber es war mittlerweile halb zwölf, weshalb ich mich verabschiedete. Vor allem Tal hatte über den Abend so viele nette Dinge zu mir gesagt, die mich wirklich flashten. Sie schien es von Herzen so zu meinen und ich fragte mich, warum ich immer überrascht bin, wenn Menschen mich mögen. Es ist nicht so, dass ich eine verbitterte und unhöfliche Person bin, die nicht gut im Smalltalk ist. Warum bin ich so streng mit mir selbst?
Ich fuhr heim, hörte Musik und ging ins Bett. Obwohl ich so müde war, schlief ich wirklich schlecht. Das musste an dem Glühwein liegen.
Gestern Abend traf ich mich mit Pietro. Ich bin jedes Mal überrascht, wenn er sich erneut meldet.
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Mittwoch, 11. Dezember 2019
I just wanna see you dance in slow motion
honigbienchen, 15:13h
Letzten Mittwoch fuhr ich nach der Arbeit kurz nach Hause, um ein bisschen zu schlafen. Ich war wirklich müde. Danach besuchte ich meine letzte Vorlesung für diesen Tag, die ziemlich interessant war.
Daraufhin fuhr ich heim, räumte auf, aß, duschte und machte mich fertig.
Ich schaute Dynasty, als er klingelte.
"Hey."
Schwarz stand ihm so gut.
"Welcome."
Ich ließ ihn herein, zwei Küsschen auf die Wange.
Er legte seinen Schal und seine Jacke ab, ich bot ihm etwas zu trinken an. Er scherzte erst damit, dass es für ihn heute nur bei einem Wasser bleiben würde - was ich ihm auch so abnahm. Dann wählte er den Wodka, womit ich überaus einverstanden war.
Ich ließ ihn sein Getränk selbst mixen und tat das selbe mit meinem. Wir setzten uns auf die Couch, er fragte, was ich anschauen würde.
Ich zeigte ihm Elizabeth Gilles, in die ich sehr verliebt bin (insbesondere in ihre Rolle der Fallon), aber er bevorzugte Monica, da sie verletzlicher wirkte.
Ich fragte, ob er verletzliche Mädels mochte, was er bejahte und damit erklärte, dass er gern der Mann ist, den Beschützer spielt und den Ton angibt.
Ich:"So you basically want a slave."
Er:"I wouldn't say it in that way but yeah."
Wie so oft wusste ich nicht, ob er scherzte oder nicht.
Wir redeten ziemlich viel. Er sagte, dass er am Tag zuvor in der Karaokebar war, es aber ziemlich langweilig gewesen war.
Er beschwerte sich, dass Apple ihm immer seine Ideen klauen würde und fragte, welche Erfindung ich rausbringen würde.
Ich erklärte ihm meine Idee eines Systems, dass einer Person Elektroschoks verpassen würde, sobald sie einen berührt.
Er fragte, ob ich Angst hätte, was ich bejahte. Wir sprachen über Pfeffersprays, Schießen und Selbstverteidigung.
Die Mischung meines ersten Getränks war schon ziemlich stark gewesen, aber ich mixte mir direkt eine neue.
Ich glaube, er fragte mich nach Haustieren. Schon wieder. Ich dachte: Wie oft willst du mir noch diese Frage stellen? Aber ich blieb höflich und beantwortete sie. Erneut.
Wir redeten über Essen. Er erzählte von einem italienischen Gericht, das 24 Stunden im Ofen sein musste. Und er sagte, dass er Käsespätzle mochte.
Plötzlich sagten wir irgendetwas gleichzeitig, weshalb er fragte, welches Sprichwort man in Deutschland dafür verwenden würde. Ich wusste nicht, ob es ein Sprichwort dafür gab, ich erinnerte mich lediglich an das, was wir in der Grundschule immer gesagt hatten:"Chips Cola verhext Kaugummi privat Schneeflocke öffentlich." Ohne jeglichen Sinnzusammenhang. Als ich das lachend laut aussprach, verstand er natürlich kein Wort, erklärte mir aber im Gegenzug, wie eine solche Situation in Italien gehandhabt wurde: Man verhakte seine kleinen Finger wie beim Klein-Finger-Schwur und sagt auf drei entweder Flick oder Flock. Das würde darüber entscheiden, ob man seelenverwandt war. Ich sagte natürlich flick, weil es das erste war und besser klang, er dagegen sagte flock. Hier schieden sich unsere Wege. :D
Ich wollte einfach nur ein deutsches Wort sagen, deshalb sah ich ihn an und sagte:"Kennzeichenerkennungsanlage" einfach nur um ihn zu verwirren und weil ich es lustig fand.
Wir tranken immer mehr, deshalb kann ich mich an einige Dinge nur bruchstückweise erinnern. Ich weiß nicht, wieso oder wie wir überhaupt auf das Thema gekommen sind, aber plötzlich erzählte ich ihm von Paul. Er fragte, wie er getötet wurde. Ich sah weg, weil meine Augen glasig wurden, blinzelte zwei Mal und versuchte das aufsteigende Gefühl der Ungerechtigkeit zu unterdrücken, bevor ich antwortete.
Glücklicherweise blieb unsere Stimmung nicht trüb. Wir sprachen über Könige, Beziehungen und Tiger. Apropos, ich glaube ich habe ihm erzählt, dass ich meinen Tiger Shirkan nennen würde und dass meine Brüste Shirkan und Baghira hießen. Er tippte darauf, dass Baghira die rechte war, womit er natürlich falsch lag. Wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge.
Irgendwann lag ich mit dem Kopf auf seinem Schoß und wir redeten so weiter. Dann setzte ich mich wieder auf, schenkte mir ein weiteres Glas ein und beobachtete ihn wie er die Polaroids betrachtete. Passend dazu erzählte ich von Macy, wie sie mein einziger Neujahreskuss gewesen war, die perfekten Lippen hatte und ein wundervoller Mensch war.
Er fing wieder an aus Harry Potter vorzulesen, was irgendwie cool war, weil ich ihn trotz seines Akzentes verstand. Zudem war es ziemlich lustig.
Er fragte nach einem Stift und malte die erste Seite meines Blocks voll mit sinnfreien Dingen wie seiner Unterschrift, einem Tiger und einem Hund, uns beiden auf der Erde, dem Mars, einer mathematischen Gleichung. Dann spielten wir ein, zwei Spiele, die aber ziemlich schnell vorbei waren. Er wollte Dynasty schauen, ich hatte aber schon den Laptop herunter gefahren. Ich fing wieder an von Elizabeth zu schwärmen, er zeigte mir Miriam Leone, die er ziemlich heiß fand.
Er stand auf, um sich einzuschenken, blickte dabei auf einen Spruch an meiner Wand und las vor:"'cause Darling I'm a nightmare dressed like a daydream." Er sah mich fragend an.
Ich:"Yeah. You better run as far as you can."
Als wir über Könige gesprochen hatten, hat er irgendwie mein Passwort rausgefunden. Oder vielleicht hab ich es eingegeben ohne darauf zu achten, dass er zusah. Auf jeden Fall wusste er es, was mich ziemlich nervte. Ich mochte mein Passwort und jetzt durfte ich es ändern.
Wir redeten über meine Rückenprobleme, weshalb er anfing meine Schultern und meine Nacken zu massieren. Was echt richtig gut tat. Er fragte, ob ich Massageöl da hätte, was ich verneinte. Daraufhin scherzte er damit, dass wir einfach Olivenöl nehmen könnten. Er bat mich Musik anzumachen und ich machte die "m"-Playlist an. Ich weiß nicht mehr, wie es dazu kam, aber irgendwann saß ich auf seinem Schoß, tanzte, trank und versuchte ihm einene Knutschfleck zu verpassen, als Rache dafür, dass ich im Theater mit einem Schal rumlaufen musste. Ich versuchte es wiederholt, aber er ließ es nicht zu, weshalb ich einfach tanzte. Zu spanischer Musik, "Body" von Jeremih, "Slow motion" und "We should be together" von Pia Mia. Mir war alles egal. Ich hatte Spaß.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich richtig erinnere, aber ich glaube, ich habe ihn plötzlich geküsst. Nachdem er wiederholt damit gerechnet hatte, dass ich ihn küssen würde, ich aber immer zu seinem Hals abschweifte, um ihm einen Knutschfleck zu verpassen, gab ich ihm das, was ich wollte. Gut, vielleicht wollte er es auch.
Meine T-Shirt wurde ziemlich schnell auf die Couch verbannt, er küsste meinen Hals und sagte dann:"You're gonna be so mad tomorrow." Ich wusste, was er getan hatte. Erneut würde ein lila Knutschfleck meinen Hals zieren.
Er hob mich hoch, setzte mich auf der Arbeitsplatte ab, wodurch ich ihm sein T-Shirt ausziehen konnte. Wir machten rum, mittlerweile lief "Whoregasm", als er sagte:"Let's go upstairs." Ich bat ihn meine Musik auszumachen, was er tat, bevor er mich hochhob und nach oben trug. Sehr männlich. Sehr sexy.
Danach schlug er vor, nochmal runter zugehen und weiter zu trinken. Keine Ahnung, was falsch bei mir war, aber ich war dabei, obwohl ich schon betrunken war.
Er fragte mich nach meiner schönsten Reise, ich erzählte ihm von dem simplen Kurztripp, der aber alles beinhaltete, was ich brauchte. Er erzählte von seiner Reise nach Kanada, als er 16 war. Obwohl er dort viel gekifft hatte, ging er als Junge hin und kam als Mann zurück. Er fing an ein paar Seiten darüber zu schreiben, wie er sich fühlte und machte das jetzt alle drei Jahre. Mittlerweile hat er 30 Seiten.
Ich verschwieg, dass ich fast täglich schrieb.
Er fragte, wo ich leben würde, wenn ich nicht hier leben dürfte.
In Deutschland Hamburg.
In der Welt Paris.
Wir spielten Ich hab noch nie, tranken Wodka. Aber irgendwann fing ich an Wasser zu trinken, um nicht zu dehydrieren. Außerdem aß ich Reiswaffeln. Irgendwann gegen drei Uhr beschlossen wir uns bettfertig zu machen. Ich gab ihm eine Zahnbürste und schminkte mich ab, während er schon mal nach oben ging. Als ich fertig war, machte ich das Licht aus. Ich war so betrunken, dass sich meine Augen nicht an die Dunkelheit gewöhnten.
"Fuck, I don't see anything."
Ich tastete mir den Weg nach oben.
"Are you blind?"
Ein wenig schmollend sagte ich "I'm so drunk", fiel in seine Arme und schlief auf der Stelle ein.
Gegen neun Uhr wachte ich auf. Ich war immer noch betrunken, aber mir ging er erstaunlich gut. Er war ebenfalls schon wach, ihm ging es deutlich schlechter. Er hatte Kopfschmerzen und war verkatert.
Ich hatte das Bedürfnis ihn zu nerven, also versuchte ich wieder ihm einen Knutschfleck zu verpassen, was nicht klappte. Ich war richtig gut drauf, er fragte nach einer Kopfschmerztablette. Ich gab ihm eine aus meiner Handtasche, wollte ihn aber weiterhin nerven. Aus diesem Grund fing er an mich zu kitzlen, was ungefähr mein Tod ist. Ich konnte nicht mehr vor lachen. Als ich mich wieder beruhigt hatte, gingen wir runter und frühstückten.
Ich machte meinen Adventskalender auf und brach das Stück Schokolade in zwei, weil ich so ein guter Mensch war und es mit ihm teilte. Er nahm mir beider Stücke aus der Hand und warf sie sich in den Mund.
Ich war fassungslos.
"How could you do that?"
Er öffnete eine Hand und zeigte mir ein Stück Schokolade. Er hatte mich verarscht.
"You almost broke my heart."
Bei Brot und Tee unterhielten wir uns über das Universum.
Danach ging er.
Ich schlief noch ein wenig und ging mittags in die Vorlesung, was nicht wirklich viel brachte, weil ich immer noch Restalkohol hatte.
Ansonsten gibt es nicht viel zu erzählen. Ich nehme mir viel Zeit für mich, gehe auf Weihnachtsmärkte und unternehme was mit Freunden. Am Freitag hat Toni uns alle zu sich zur Feuerzangenbowle eingeladen, was gemischte Gefühle in mir auslöste. Davon werde ich ein ander Mal erzählen. Gestern war ich mit Ina auf vier Weihnachtsmärkten und in den Straßen der Stadt unterwegs. Wir haben viele tolle Geschäfte und Dinge entdeckt und es war wunderschön. Heute geh ich mit einem Kumpel aus der Uni feiern, den ich schon fast ein Jahr lang nicht mehr gesehen habe. Ich bin gespannt wie es wird.
Daraufhin fuhr ich heim, räumte auf, aß, duschte und machte mich fertig.
Ich schaute Dynasty, als er klingelte.
"Hey."
Schwarz stand ihm so gut.
"Welcome."
Ich ließ ihn herein, zwei Küsschen auf die Wange.
Er legte seinen Schal und seine Jacke ab, ich bot ihm etwas zu trinken an. Er scherzte erst damit, dass es für ihn heute nur bei einem Wasser bleiben würde - was ich ihm auch so abnahm. Dann wählte er den Wodka, womit ich überaus einverstanden war.
Ich ließ ihn sein Getränk selbst mixen und tat das selbe mit meinem. Wir setzten uns auf die Couch, er fragte, was ich anschauen würde.
Ich zeigte ihm Elizabeth Gilles, in die ich sehr verliebt bin (insbesondere in ihre Rolle der Fallon), aber er bevorzugte Monica, da sie verletzlicher wirkte.
Ich fragte, ob er verletzliche Mädels mochte, was er bejahte und damit erklärte, dass er gern der Mann ist, den Beschützer spielt und den Ton angibt.
Ich:"So you basically want a slave."
Er:"I wouldn't say it in that way but yeah."
Wie so oft wusste ich nicht, ob er scherzte oder nicht.
Wir redeten ziemlich viel. Er sagte, dass er am Tag zuvor in der Karaokebar war, es aber ziemlich langweilig gewesen war.
Er beschwerte sich, dass Apple ihm immer seine Ideen klauen würde und fragte, welche Erfindung ich rausbringen würde.
Ich erklärte ihm meine Idee eines Systems, dass einer Person Elektroschoks verpassen würde, sobald sie einen berührt.
Er fragte, ob ich Angst hätte, was ich bejahte. Wir sprachen über Pfeffersprays, Schießen und Selbstverteidigung.
Die Mischung meines ersten Getränks war schon ziemlich stark gewesen, aber ich mixte mir direkt eine neue.
Ich glaube, er fragte mich nach Haustieren. Schon wieder. Ich dachte: Wie oft willst du mir noch diese Frage stellen? Aber ich blieb höflich und beantwortete sie. Erneut.
Wir redeten über Essen. Er erzählte von einem italienischen Gericht, das 24 Stunden im Ofen sein musste. Und er sagte, dass er Käsespätzle mochte.
Plötzlich sagten wir irgendetwas gleichzeitig, weshalb er fragte, welches Sprichwort man in Deutschland dafür verwenden würde. Ich wusste nicht, ob es ein Sprichwort dafür gab, ich erinnerte mich lediglich an das, was wir in der Grundschule immer gesagt hatten:"Chips Cola verhext Kaugummi privat Schneeflocke öffentlich." Ohne jeglichen Sinnzusammenhang. Als ich das lachend laut aussprach, verstand er natürlich kein Wort, erklärte mir aber im Gegenzug, wie eine solche Situation in Italien gehandhabt wurde: Man verhakte seine kleinen Finger wie beim Klein-Finger-Schwur und sagt auf drei entweder Flick oder Flock. Das würde darüber entscheiden, ob man seelenverwandt war. Ich sagte natürlich flick, weil es das erste war und besser klang, er dagegen sagte flock. Hier schieden sich unsere Wege. :D
Ich wollte einfach nur ein deutsches Wort sagen, deshalb sah ich ihn an und sagte:"Kennzeichenerkennungsanlage" einfach nur um ihn zu verwirren und weil ich es lustig fand.
Wir tranken immer mehr, deshalb kann ich mich an einige Dinge nur bruchstückweise erinnern. Ich weiß nicht, wieso oder wie wir überhaupt auf das Thema gekommen sind, aber plötzlich erzählte ich ihm von Paul. Er fragte, wie er getötet wurde. Ich sah weg, weil meine Augen glasig wurden, blinzelte zwei Mal und versuchte das aufsteigende Gefühl der Ungerechtigkeit zu unterdrücken, bevor ich antwortete.
Glücklicherweise blieb unsere Stimmung nicht trüb. Wir sprachen über Könige, Beziehungen und Tiger. Apropos, ich glaube ich habe ihm erzählt, dass ich meinen Tiger Shirkan nennen würde und dass meine Brüste Shirkan und Baghira hießen. Er tippte darauf, dass Baghira die rechte war, womit er natürlich falsch lag. Wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge.
Irgendwann lag ich mit dem Kopf auf seinem Schoß und wir redeten so weiter. Dann setzte ich mich wieder auf, schenkte mir ein weiteres Glas ein und beobachtete ihn wie er die Polaroids betrachtete. Passend dazu erzählte ich von Macy, wie sie mein einziger Neujahreskuss gewesen war, die perfekten Lippen hatte und ein wundervoller Mensch war.
Er fing wieder an aus Harry Potter vorzulesen, was irgendwie cool war, weil ich ihn trotz seines Akzentes verstand. Zudem war es ziemlich lustig.
Er fragte nach einem Stift und malte die erste Seite meines Blocks voll mit sinnfreien Dingen wie seiner Unterschrift, einem Tiger und einem Hund, uns beiden auf der Erde, dem Mars, einer mathematischen Gleichung. Dann spielten wir ein, zwei Spiele, die aber ziemlich schnell vorbei waren. Er wollte Dynasty schauen, ich hatte aber schon den Laptop herunter gefahren. Ich fing wieder an von Elizabeth zu schwärmen, er zeigte mir Miriam Leone, die er ziemlich heiß fand.
Er stand auf, um sich einzuschenken, blickte dabei auf einen Spruch an meiner Wand und las vor:"'cause Darling I'm a nightmare dressed like a daydream." Er sah mich fragend an.
Ich:"Yeah. You better run as far as you can."
Als wir über Könige gesprochen hatten, hat er irgendwie mein Passwort rausgefunden. Oder vielleicht hab ich es eingegeben ohne darauf zu achten, dass er zusah. Auf jeden Fall wusste er es, was mich ziemlich nervte. Ich mochte mein Passwort und jetzt durfte ich es ändern.
Wir redeten über meine Rückenprobleme, weshalb er anfing meine Schultern und meine Nacken zu massieren. Was echt richtig gut tat. Er fragte, ob ich Massageöl da hätte, was ich verneinte. Daraufhin scherzte er damit, dass wir einfach Olivenöl nehmen könnten. Er bat mich Musik anzumachen und ich machte die "m"-Playlist an. Ich weiß nicht mehr, wie es dazu kam, aber irgendwann saß ich auf seinem Schoß, tanzte, trank und versuchte ihm einene Knutschfleck zu verpassen, als Rache dafür, dass ich im Theater mit einem Schal rumlaufen musste. Ich versuchte es wiederholt, aber er ließ es nicht zu, weshalb ich einfach tanzte. Zu spanischer Musik, "Body" von Jeremih, "Slow motion" und "We should be together" von Pia Mia. Mir war alles egal. Ich hatte Spaß.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich richtig erinnere, aber ich glaube, ich habe ihn plötzlich geküsst. Nachdem er wiederholt damit gerechnet hatte, dass ich ihn küssen würde, ich aber immer zu seinem Hals abschweifte, um ihm einen Knutschfleck zu verpassen, gab ich ihm das, was ich wollte. Gut, vielleicht wollte er es auch.
Meine T-Shirt wurde ziemlich schnell auf die Couch verbannt, er küsste meinen Hals und sagte dann:"You're gonna be so mad tomorrow." Ich wusste, was er getan hatte. Erneut würde ein lila Knutschfleck meinen Hals zieren.
Er hob mich hoch, setzte mich auf der Arbeitsplatte ab, wodurch ich ihm sein T-Shirt ausziehen konnte. Wir machten rum, mittlerweile lief "Whoregasm", als er sagte:"Let's go upstairs." Ich bat ihn meine Musik auszumachen, was er tat, bevor er mich hochhob und nach oben trug. Sehr männlich. Sehr sexy.
Danach schlug er vor, nochmal runter zugehen und weiter zu trinken. Keine Ahnung, was falsch bei mir war, aber ich war dabei, obwohl ich schon betrunken war.
Er fragte mich nach meiner schönsten Reise, ich erzählte ihm von dem simplen Kurztripp, der aber alles beinhaltete, was ich brauchte. Er erzählte von seiner Reise nach Kanada, als er 16 war. Obwohl er dort viel gekifft hatte, ging er als Junge hin und kam als Mann zurück. Er fing an ein paar Seiten darüber zu schreiben, wie er sich fühlte und machte das jetzt alle drei Jahre. Mittlerweile hat er 30 Seiten.
Ich verschwieg, dass ich fast täglich schrieb.
Er fragte, wo ich leben würde, wenn ich nicht hier leben dürfte.
In Deutschland Hamburg.
In der Welt Paris.
Wir spielten Ich hab noch nie, tranken Wodka. Aber irgendwann fing ich an Wasser zu trinken, um nicht zu dehydrieren. Außerdem aß ich Reiswaffeln. Irgendwann gegen drei Uhr beschlossen wir uns bettfertig zu machen. Ich gab ihm eine Zahnbürste und schminkte mich ab, während er schon mal nach oben ging. Als ich fertig war, machte ich das Licht aus. Ich war so betrunken, dass sich meine Augen nicht an die Dunkelheit gewöhnten.
"Fuck, I don't see anything."
Ich tastete mir den Weg nach oben.
"Are you blind?"
Ein wenig schmollend sagte ich "I'm so drunk", fiel in seine Arme und schlief auf der Stelle ein.
Gegen neun Uhr wachte ich auf. Ich war immer noch betrunken, aber mir ging er erstaunlich gut. Er war ebenfalls schon wach, ihm ging es deutlich schlechter. Er hatte Kopfschmerzen und war verkatert.
Ich hatte das Bedürfnis ihn zu nerven, also versuchte ich wieder ihm einen Knutschfleck zu verpassen, was nicht klappte. Ich war richtig gut drauf, er fragte nach einer Kopfschmerztablette. Ich gab ihm eine aus meiner Handtasche, wollte ihn aber weiterhin nerven. Aus diesem Grund fing er an mich zu kitzlen, was ungefähr mein Tod ist. Ich konnte nicht mehr vor lachen. Als ich mich wieder beruhigt hatte, gingen wir runter und frühstückten.
Ich machte meinen Adventskalender auf und brach das Stück Schokolade in zwei, weil ich so ein guter Mensch war und es mit ihm teilte. Er nahm mir beider Stücke aus der Hand und warf sie sich in den Mund.
Ich war fassungslos.
"How could you do that?"
Er öffnete eine Hand und zeigte mir ein Stück Schokolade. Er hatte mich verarscht.
"You almost broke my heart."
Bei Brot und Tee unterhielten wir uns über das Universum.
Danach ging er.
Ich schlief noch ein wenig und ging mittags in die Vorlesung, was nicht wirklich viel brachte, weil ich immer noch Restalkohol hatte.
Ansonsten gibt es nicht viel zu erzählen. Ich nehme mir viel Zeit für mich, gehe auf Weihnachtsmärkte und unternehme was mit Freunden. Am Freitag hat Toni uns alle zu sich zur Feuerzangenbowle eingeladen, was gemischte Gefühle in mir auslöste. Davon werde ich ein ander Mal erzählen. Gestern war ich mit Ina auf vier Weihnachtsmärkten und in den Straßen der Stadt unterwegs. Wir haben viele tolle Geschäfte und Dinge entdeckt und es war wunderschön. Heute geh ich mit einem Kumpel aus der Uni feiern, den ich schon fast ein Jahr lang nicht mehr gesehen habe. Ich bin gespannt wie es wird.
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Dienstag, 3. Dezember 2019
Stop being an asshole and counting my eye rolls
honigbienchen, 14:37h
Es scheint als würde ausgerechnet die besinnliche Zeit voller Termine sein.
Ich versuche einen Mittelweg zu finden.
Viel erleben und trotzdem viel alleine sein und reflektieren.
Am Donnerstag hab ich mich mit Ina auf einen Kaffee getroffen. Ich finde es wirklich schön, dass wir uns momentan so oft sehen. Wir hatten wieder sehr viel zu lachen.
Abends bin ich noch mit Joschua Burger essen gegangen. Es war diesmal nicht so datingmäßig, sondern eher freundschaftlich, was ich sehr entspannt fand. Wir hatten gute Gespräche, viel zu lachen und als ich das nächste Mal auf die Uhr sah war es bereits zehn. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Wir bezahlten und gingen zurück zur Uni, da ich noch eine Stunde arbeiten musste.
Ich war letzten Freitag mit Max und Ina feiern. Davor haben wir mit Fabi und Macy bei mir vorgeglüht. Wir hatten echt viel Spaß.
Macy erzählte von ihrer schweren Vergangenheit auf unserer Schule, den Problemen, die ihr die Menschen in dieser Stadt bereiteten und den Vorurteilen, mit denen sie zu kämpfen hat.
Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und das brach mir das Herz.
Sie erzählt mir schon einiges, das sie belastet, aber bei weitem nicht alles. In ihr schlummert noch so viel mehr Schmerz.
Dennoch muss ich sagen, dass sie wirklich Fortschritte macht. Ich sehe es. Sie steht für sich selbst sein, sie sagt ihre Meinung und sie ist verständnisvoll.
Ich bin davon überzeugt, dass sie sich eines Tages lieben wird.
Und ich kann es gar nicht erwarten, sie dann zu sehen. Sie ist jetzt schon eine wundervolle, tiefsinnige und sehr liebenswerte Person. Ich weiß, dass sie leuchten wird, sobald sie das auch selbst glaubt.
Ich habe mich stets so gefühlt, als würde ich nirgendwo so richtig dazu gehören.
Macy hat das noch in einem viel größeren Ausmaß gefühlt.
Aber ich finde es toll, wie sie an sich arbeitet, um das zu bekämpfen.
Macy war ziemlich oft mein Ritter in glänzender Rüstung, wenn ich von anderen Leuten enttäuscht wurde. Sie ist so verlässlich.
Sie hatte Bedenken, dass unsere Stimmung durch ihre Tränen im Keller war, aber das war sie nicht. Obwohl es uns alle geschockt hat, sie so zu sehen. Selbst ich hab sie noch nie weinen sehen.
Trotzdem konnte sie danach wieder lachen.
Der Clubabend war ganz okay. Die Musik war gut, aber mit den Menschen bin ich nicht wirklich warm geworden. Max war mehr oder weniger verzweifelt auf der Jagd und wurde immer frustrierter, als es nicht klappte.
Dann ging er sogar einfach, ohne sich von Ina und mir zu verabschieden.
Ina und ich gingen auch kurz darauf, fuhren zu mir, tranken Tee und schliefen. Am nächsten Tag fuhr sie mich sogar nach Hause. Es war wirklich sehr schön.
Ich bin sehr gesegnet. Meine Freunde sind wirklich toll.
Am Samstag habe ich meine ersten Plätzchen gebacken und am Sonntag war ich mit Ina auf einem Weihnachtsmarkt.
Gestern war ich in der Bib und abends in einem Gottesdienst. Diesmal in einer anderen Kirche, weil ich ihm näher sein wollte. Die Kirche war wunderschön, der Gottesdienst und die Predigt auch, aber die andächtige Stimmung fehlte mir. Unter all den Lichtern fühlte man sich sehr beobachtet. Trotzdem schaffte ich es, die Touristen auszublenden. Die Türen schlossen sich und die lärmende Stimmung der belebten Straße verstummte. Ruhe, Reflektion und Emotionalität begannen.
Danach schlenderte ich noch eine halbe Stunde durch die beleuchteten Straßen der Stadt und hörte Musik. Es war ziemlich kalt, aber der Anblick der Gebäude in Einheit mit den Klängen meiner Musik erfüllte mein Herz so sehr, dass ich fast ein wenig sentimental wurde. Niemand wird mir jemals dieses Gefühl geben können. Das kann nur ich mir geben. Ich konzentrierte mich ganz auf mich selbst. Ich war verliebt.
Ich ging in die Arbeit und erledigte noch, was getan werden musste. Danach fuhr ich heim.
Welch Ironie. Sobald man sich ausschließlich auf sich selbst konzentriert, kommen andere Menschen wieder an.
Pietro fragte, ob ich am Mittwoch Zeit hätte. Ich hatte. Obwohl ich sehr überrascht war, dass er sich überhaupt noch mal gemeldet hatte.
Eric schrieb mir, dass er gerne mal wieder ein Bier mit mir trinken würde.
Wollte ich das?
Ich fände es schon ganz interessant, mal wieder mit ihm zu quatschen.
Aber eigentlich bin ich froh, dass er weg ist. Aus diesem Grund hab ich überhaupt etwas mit ihm angefangen. Damit die Sache gegessen ist. Aber er schreibt mir immer noch, immer wieder.
Ich kann nicht sagen, was ich will. Momentan bin ich eher wieder ein bisschen abgeneigt, aber das ist stimmungsabhängig.
Andererseits: Laut Shallon ist es ein "Hölle Nein" wenn es kein "Hölle ja" ist.
Wir werden sehen. Ich hab vorerst andere Dinge zu tun.
Ich versuche einen Mittelweg zu finden.
Viel erleben und trotzdem viel alleine sein und reflektieren.
Am Donnerstag hab ich mich mit Ina auf einen Kaffee getroffen. Ich finde es wirklich schön, dass wir uns momentan so oft sehen. Wir hatten wieder sehr viel zu lachen.
Abends bin ich noch mit Joschua Burger essen gegangen. Es war diesmal nicht so datingmäßig, sondern eher freundschaftlich, was ich sehr entspannt fand. Wir hatten gute Gespräche, viel zu lachen und als ich das nächste Mal auf die Uhr sah war es bereits zehn. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Wir bezahlten und gingen zurück zur Uni, da ich noch eine Stunde arbeiten musste.
Ich war letzten Freitag mit Max und Ina feiern. Davor haben wir mit Fabi und Macy bei mir vorgeglüht. Wir hatten echt viel Spaß.
Macy erzählte von ihrer schweren Vergangenheit auf unserer Schule, den Problemen, die ihr die Menschen in dieser Stadt bereiteten und den Vorurteilen, mit denen sie zu kämpfen hat.
Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und das brach mir das Herz.
Sie erzählt mir schon einiges, das sie belastet, aber bei weitem nicht alles. In ihr schlummert noch so viel mehr Schmerz.
Dennoch muss ich sagen, dass sie wirklich Fortschritte macht. Ich sehe es. Sie steht für sich selbst sein, sie sagt ihre Meinung und sie ist verständnisvoll.
Ich bin davon überzeugt, dass sie sich eines Tages lieben wird.
Und ich kann es gar nicht erwarten, sie dann zu sehen. Sie ist jetzt schon eine wundervolle, tiefsinnige und sehr liebenswerte Person. Ich weiß, dass sie leuchten wird, sobald sie das auch selbst glaubt.
Ich habe mich stets so gefühlt, als würde ich nirgendwo so richtig dazu gehören.
Macy hat das noch in einem viel größeren Ausmaß gefühlt.
Aber ich finde es toll, wie sie an sich arbeitet, um das zu bekämpfen.
Macy war ziemlich oft mein Ritter in glänzender Rüstung, wenn ich von anderen Leuten enttäuscht wurde. Sie ist so verlässlich.
Sie hatte Bedenken, dass unsere Stimmung durch ihre Tränen im Keller war, aber das war sie nicht. Obwohl es uns alle geschockt hat, sie so zu sehen. Selbst ich hab sie noch nie weinen sehen.
Trotzdem konnte sie danach wieder lachen.
Der Clubabend war ganz okay. Die Musik war gut, aber mit den Menschen bin ich nicht wirklich warm geworden. Max war mehr oder weniger verzweifelt auf der Jagd und wurde immer frustrierter, als es nicht klappte.
Dann ging er sogar einfach, ohne sich von Ina und mir zu verabschieden.
Ina und ich gingen auch kurz darauf, fuhren zu mir, tranken Tee und schliefen. Am nächsten Tag fuhr sie mich sogar nach Hause. Es war wirklich sehr schön.
Ich bin sehr gesegnet. Meine Freunde sind wirklich toll.
Am Samstag habe ich meine ersten Plätzchen gebacken und am Sonntag war ich mit Ina auf einem Weihnachtsmarkt.
Gestern war ich in der Bib und abends in einem Gottesdienst. Diesmal in einer anderen Kirche, weil ich ihm näher sein wollte. Die Kirche war wunderschön, der Gottesdienst und die Predigt auch, aber die andächtige Stimmung fehlte mir. Unter all den Lichtern fühlte man sich sehr beobachtet. Trotzdem schaffte ich es, die Touristen auszublenden. Die Türen schlossen sich und die lärmende Stimmung der belebten Straße verstummte. Ruhe, Reflektion und Emotionalität begannen.
Danach schlenderte ich noch eine halbe Stunde durch die beleuchteten Straßen der Stadt und hörte Musik. Es war ziemlich kalt, aber der Anblick der Gebäude in Einheit mit den Klängen meiner Musik erfüllte mein Herz so sehr, dass ich fast ein wenig sentimental wurde. Niemand wird mir jemals dieses Gefühl geben können. Das kann nur ich mir geben. Ich konzentrierte mich ganz auf mich selbst. Ich war verliebt.
Ich ging in die Arbeit und erledigte noch, was getan werden musste. Danach fuhr ich heim.
Welch Ironie. Sobald man sich ausschließlich auf sich selbst konzentriert, kommen andere Menschen wieder an.
Pietro fragte, ob ich am Mittwoch Zeit hätte. Ich hatte. Obwohl ich sehr überrascht war, dass er sich überhaupt noch mal gemeldet hatte.
Eric schrieb mir, dass er gerne mal wieder ein Bier mit mir trinken würde.
Wollte ich das?
Ich fände es schon ganz interessant, mal wieder mit ihm zu quatschen.
Aber eigentlich bin ich froh, dass er weg ist. Aus diesem Grund hab ich überhaupt etwas mit ihm angefangen. Damit die Sache gegessen ist. Aber er schreibt mir immer noch, immer wieder.
Ich kann nicht sagen, was ich will. Momentan bin ich eher wieder ein bisschen abgeneigt, aber das ist stimmungsabhängig.
Andererseits: Laut Shallon ist es ein "Hölle Nein" wenn es kein "Hölle ja" ist.
Wir werden sehen. Ich hab vorerst andere Dinge zu tun.
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Dienstag, 26. November 2019
I'm a bad chick, I need a bad one with me
honigbienchen, 12:33h
Am Donnerstag ging ich mit Joschua Mittag essen. Er wollte anstelle des Geldes, das ich ihm schuldete, lieber von mir zum Essen eingeladen werden. Wieso eigentlich nicht?
Wir wollten uns eigentlich am Brunnen treffen, aber er kam mir schon entgegen, als ich die Treppen des U-Bahngeschosses nach oben stieg.
Wir gingen zu dem Italiener, bei dem wir auch das letzte Mal waren. Joschua ist ein ziemlicher Gentleman. Er hält mir jede Tür auf, lässt mich bei jeglichem Hindernis, das unseren Weg kreuzt und uns verbietet nebeneinander herzugehen, vorgehen und ist auch ansonsten sehr zuvorkommend.
Er bestellte eine Pizza, ich Spaghetti Carbonara. Halt stop. Ich hab nicht mal bestellt. Als der Kellner die Bestellung aufnahm, lies ich ihm den Vortritt und wollte danach bestellen, aber er handelte es so:“Für die Dame einmal Spaghetti Carbonara und für mich bitte Pizza XY.“
Ich lachte, weil ich noch nie erlebt hatte, dass jemand meine Bestellung übernahm und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
Das Essen kam und der Kellner verschwand wieder, aber Joschua hatte etwas vergessen.
Er hob die Hand und sagte zu dem Kellner:“Verzeihung? Könnte ich bitte die scharfe Soße haben?“
Der Kellner brachte die Soße und antwortete mit stark italienischem Akzent und mit Blick auf mich:“Ahh eine scharfe Soße, weil du auch eine scharfe Freundin hast.“
Wir lachten (ich ein bisschen verlegen), aber Joschua handelte die Situation souverän.
Wir unterhielten uns wirklich gut. Ich muss sowieso sagen, dass er diese ganze Datingsache extrem gut drauf hat. Er merkt sich Dinge, die ich ihm vor Monaten erzählt habe und stellt Fragen, die ich mir teilweise noch nicht einmal selbst gestellt habe. Man merkt einfach, dass er Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Er weiß, wie man einer Frau ein gutes Gefühl gibt.
Als wir fertig gegessen hatten, bestellte ich die Rechnung. Da ich mit Karte zahlte, musste ich mit dem Kellner hinter zur Kasse gehen. Als ich zurückkam stand Joschua schon fertig angezogen da, mit meinem Mantel in der Hand und half mir in ihn hinein. Ich war beeindruckt. Es war, als wäre er aus einem anderen Jahrhundert. Genau solche altmodischen Dinge mag ich.
Wir gingen zur Uni, ich hatte noch eine Vorlesung, er musste arbeiten. Er begleitete mich bis vor die Tür meines Vorlesungssaales. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich ging in meine Vorlesung.
Bevor ich losfuhr, um mich mit Joschua zu treffen, hatte ich Pietro geschrieben. Ich hatte nichts von ihm gehört und eigentlich geht es ja gegen meinen Stolz. Aber als ich am Montag mit Max bei einem Kaffee darüber redete, überzeugte er mich. Mit dem einfachen Argument:“Sonst kriegst du halt nicht, was du willst.“ Außerdem meinte er, ich sollte die Zügel in die Hand nehmen, weil er wahrscheinlich ein wenig verunsichert war. Und er sagte, ich sollte ihn zu meiner Bitch machen. Also schrieb ich:“Hey, my bitch. Wanna come over tonight?“
Als ich in der Vorlesung saß und nach zwei Stunden zum ersten Mal wieder auf mein Handy schaute, erwartete ich nicht, schon eine Antwort zu bekommen. Ich täuschte mich. Drei Nachrichten von Pietro. Ich rechnete mit einer Absage, aber ich täuschte mir erneut.
„Sounds good. The second one. About the first one no comment.“
Wir machten aus, dass er um neun zu mir kommen würde.
Die Vorlesung war ziemlich anstrengend. Ich bekam ziemlich starke Kopfschmerzen, weshalb ich mich nicht mehr konzentrieren konnte. Darum ging ich in der Pause heim. Ich kaufte Wein und Wodka, kochte und aß und legte mich nochmal eine Weile hin. Die Kopfschmerzen waren daraufhin zum Glück weg.
Ich räumte ein wenig auf, duschte und machte mich fertig. Ich war ein wenig nervös. Jemanden in seine Wohnung zu lassen ist ein ziemlicher Schritt. Für manche Kerle vielleicht nicht, deren Wohnungen aussehen als würden sie eine Woche und nicht ein Jahr dort wohnen. Wenn man es klug anstellt, kann man anhand meiner Wohnung einiges über mich herausfinden. Nicht jeder verdient es, mich auf diese Art und Weise zu kennen. Also verdeckte ich die Sachen, die zu persönlich waren.
Ich war oben, hörte „Bottled up“ mit meinen Kopfhörern und hatte die Balkontür geöffnet. Plötzlich erhielt ich einen Anruf von Pietro.
„Hey, are you sleeping?“, hörte ich ihn sowohl durch mein Handy als auch durch die offene Balkontüre. Er hatte lediglich geklopft anstatt zu klingeln, was ich aufgrund meiner Musik nicht gehört hatte.
Ich ging hinunter und öffnete ihm die Tür.
Irgendwie bin ich jedes Mal überrascht, wie groß er ist. Ich habe ihn stets kleiner in Erinnerung.
Zwei Küsschen auf die Wangen, er legte seine Jacke und seinen Schal ab. Er hatte sogar ein Hemd an. Wir machten Smalltalk, ich bot ihm was zu trinken an. Er entschied sich für den Wodka und untersuchte währenddessen meinen Kühlschrank, um herauszufinden, was ich aß. Da die Woche sich bereits dem Ende zuneigte, war die Auswahl nicht besonders groß. Er betitelte meinen Nudelsalat mit den Worten „That pasta looks sad“. Dann besichtigte er meine Wohnung und fand sie ziemlich cool.
Wir setzen uns auf die Couch, fingen an zu trinken und redeten ziemlich viel. Ich hab mein Selbstbewusstsein gefakt. Nicht alles, aber diese kleine Prise over the top auf jeden Fall. Oder vielleicht war es mir auch mittlerweile immer mehr egal.
Er legte sich quer auf die Couch, so dass ich überhaupt keinen Platz mehr hatte. Ich versuchte ihn zur Seite zu schieben, was nicht funktionierte, weshalb ich mich halb auf seine Brust legte und versuchte, mich so schwer wie möglich zu machen, damit er es unbequem hatte und mir wieder Platz machen würde. Es funktionierte, er setzte sich wieder auf.
Nach einem kurzen Blick auf mein Dekolleté fragte er:“Do you like your boobs?“
Ich:“Yeah. Why?“
Er:“I don‘t know, some girls are very insecure about them.“
Ich:“I‘ve been there too, but that‘s who I am. Why should I not love myself?“
Er:“I like that.“
Wir kamen mal wieder auf das Thema der deutschen Sprache zu sprechen. Er meinte, dass es sehr schwer sei und sich hart anhöre. Um das zu demonstrieren, nahm er „Sakrileg“, das auf meinem Couchtisch lag, schlug wahllos eine Seite auf und fing an auf deutsch daraus vorzulesen. Es hörte sich so lustig an, ich konnte fast nicht mehr aufhören zu lachen. Dann nahm er sich zum Gegenbeweis „Irristible alchimie“, das ebenfalls auf meinem Couchtisch lag, blätterte wieder wahllos zu einer Seite und fing an auf französisch zu lesen – obwohl er selbst kein französisch spricht. Aber ich muss zugeben, dass es sich besser anhörte als sein deutsch.
Irgendwas lag ihm auf dem Herzen, über das er reden wollte, aber er war noch nicht dazu bereit, als ich nachfragte. Später vergaßen wir es.
Er fragte, ob ich gerne eine Beziehung hätte, was ich verneinte. Er hingegen war mehr oder weniger auf der Suche nach einer, mit der Begründung, dass seine letzte schon zwei Jahre her ist, er ein Beziehungstyp ist und er gerne wieder jemanden hätte.
Ich hätte ihn ehrlich gesagt ganz anders eingeschätzt. Bisher kam es immer so rüber, als hätte er den Glauben an Beziehungen verloren. Vielleicht war es die dunkle Jahreszeit, die seine Meinung geändert hatte oder vielleicht war er auf jemanden getroffen, der seine Meinung geändert hat. Wer weiß, wie viele er am Start hat.
Er fragte, wieso ich keine Beziehung wollte und ich erklärte ihm, dass ich kein Beziehungstyp bin, dass ich noch nicht bereit dafür bin, noch an mir arbeiten muss und vor allen, dass ich nicht weiß, ob ich jemals dazu in der Lage sein werde, eine gesunde Beziehung zu führen.
Er:“Aren‘t you scared of never getting married?“
Ich:“No. I‘m fine alone. I don‘t need a man to have a family.“
Er:“Nice.“
Ich sagte, dass ich nicht an bedingungslose Liebe glaube, weil es für mich immer Bedingungen gibt. Er fragte nach den Voraussetzungen, die mein Traummann erfüllen müsste.
Ich erläuterte ihm einige, wie beispielsweise Intelligenz, die Fähigkeit zum Holzhacken und dass er noch lustiger sein musste als ich – was schwierig war, weil ich mich selbst ziemlich lustig finde und stets über meine eigenen Witze lache. Außerdem sagte ich, dass der Glaube an etwas eine Voraussetzung ist. Es muss kein Gott sein, aber der Glaube an eine Kraft, die übernatürlich und größer ist, als das was wir Menschen uns vorstellen und kontrollieren können, ist mir wichtig. Ich habe gläubige und nicht gläubige Menschen in meinem Umfeld und ich sehe einen signifikanten Unterschied, wenn es um das Thema Glücklich-Sein geht. Natürlich spielen da auch andere Faktoren eine Rolle. Aber ich war fast zwei Jahre mit einer Person zusammen, die an nichts glaubte. Nicht an einen Gott, nicht an ein Universum, nicht an Karma, nicht an das Gute in Menschen, nicht an mich und vor allem nicht an sich selbst. Das war Gift.
Er:“But you can‘t make a person believe in something.“
Ich:“I won‘t. But if you don‘t believe in something, I won‘t pick you.“
Er:“I‘m too logical to believe. But you‘re looking for perfection. You know, sometimes you meet someone who‘s not as beautiful but he makes you laugh and then you guys just click.“
Ich:“I‘m not looking for perfection. I just don‘t settle for less. I did it once and I‘m never gonna do it again.“
Er:“You settled for less?“
Ich:“Yeah.“
Irgendwann sagte er:“Tell me about your dreams.“
Ich:“When it comes to a job or in general?“
Er:“Whatever you like,“
Spaß halber antwortete ich:“I want to put people into prison. I wanna build a castle. I wanna have like twelve cats.“
Er:“Twelve?“
Ich:“Yeah, I‘m gonna be a cat lady.“
Er:“I always feel sorry for them.“
Ich:“Why?“
Er:“It‘s kind of sad.“
Dann sagte er, dass er gerne zwölf Hunde hätte, als ob das nicht genau so traurig wäre. :D
Wir tranken immer mehr, irgendwann prahlte ich mal wieder mit meiner Stärke. Also landeten wir wieder beim Armdrücken. Ich gab wirklich mein Bestes, durfte sogar beide Hände verwenden – auch als er mit seiner schwächeren Hand drückte. Ich hatte keine Chance.
Irgendwann wollte er vor die Tür gehen und bei meinen Nachbarn klingeln. Ich zog ihn an seinem Hemd wieder rein, schloss die Tür und schubste ihn mit dem Rücken dagegen. Er drehte den Spieß um, nahm meine Handgelenke und drückte sie über meinen Kopf, während er mich gegen den Einbauschrank presste. Ich grinste. Ich mochte dieses Spiel.
Dann wollte er auf den Balkon gehen. Ich schloss die Tür, als er draußen stand und sperrte ihn aus. Er drohte mir damit, dass er schreien würde und fing schon an meinen Namen laut zu sagen, sodass ich ihn um des Friedens Willen wieder hinein ließ. Er legte sich auf das Bett und tat so als würde er schlafen. Nachdem ich mit ihm kämpfte, damit er mir auch Platz ließ und wir Probe lagen, kamen wir zu dem Schluss, dass wir heute Nacht wohl oder übel kuscheln würden mussten.
Wir gingen wieder hinunter, tranken mehr und redeten. Er fragte mich, ob ich jemals was mit jemandem hatte, der vergeben war, was ich verneinte. Er hingegen bejahte es. Es war ein Mädchen, das schon fünf Jahre lang in einer Beziehung war.
Ich:“How could you do that?“
Er:“What? It‘s none of my business acutally.“
Ich:“She‘s the one to blame, but you‘re not innocent either.“
Er:“Would you never do that?“
Ich:“No.“
Er:“Why?“
Ich:“I respect the other woman. I‘ve been there too. I don‘t want men who cheat, it‘s not attractive. And I believe in Karma.“
Er:“I guess it‘s mostly because you‘ve been cheated on too. But you know, it‘s their decision.“
Ich:“I know. If you want to cheat, you will find a way. But it won‘t be me.“
Er:“I like that.“
Wir kamen auf ein paar lustigere Themen zu sprechen. Er zeigte mir Fotos von seinem letzten Silvester – an dem er sehr betrunken war – und wir sprachen darüber, wie wir unsere Weihnachtsferien verbringen würden.
Er entdeckte meine Polaroidkamera, die mir meine (fantastischen) Freunde zum Geburtstag geschenkt hatten. Er wollte damit Fotos machen, ich war dabei.
Zuerst machten wir die Denker-Pose. Als das Klicken des Blitzlichtes ertönte, schoss mir „You took a polaroid of us“ durch den Kopf. Ich schüttelte es und legte es ins Licht auf den Tisch. Wir lachten, als es sich nach und nach entwickelte. Dann schossen wir ein weiteres. Er wollte so tun, als wären wir betrunken. Wir interpretierten es unterschiedlich. Er schloss die Augen, ich ließ meine offen und tat, als würde ich den Flaschenhals der Wodkaflasche ablecken. Auf unserem letzten Foto taten wir beide so als würden wir den Flaschenhals ablecken. Unsere Zungen berührten sich kurz. Als alle Fotos fertig entwickelt waren, drehte es sie um und sagte, ich solle zwei auswählen. Ich zog beide Flaschenhalsbilder, ihm blieb damit das Denkerposebild.
Er meinte, er hätte noch ein Foto von uns. Er suchte es auf seinem Handy. Es war ein Foto von unserem ersten Kuss, mich sah man nur von hinten, den Kopf in den Nacken gelegt, um überhaupt zu ihm hoch zukommen. Pietro dagegen erkannte man sehr wohl. Houssan hatte dieses Bild gemacht, der kleine Bastard.
Peitro erzählte mir von einem Fest im Herbst, auf dem er sehr betrunken war. Er war verwundert, dass ein Mädel überhaupt mit ihm rumgemacht hatte, weil er in diesem Zustand sicher nicht gut geküsst hatte.
Ich:“You don‘t think you‘re a good kisser when you‘re drunk?“
Er:“You rated me a seven.“
Ich:“Right.“
Wir saßen ziemlich nah beieinander. Er starrte auf meine Lippen und senkte den Kopf ein wenig.
Ich:“Do you want a tipsy kiss?“
Er nickte.
Wir küssten uns.
Anfangs war es süß und unschuldig. Abwartend. Wir ließen unsere Hände bei uns. Dann vertieften wir den Kuss, es wurde intensiver und ehe ich mich versah, saß ich lediglich mit meiner Jeans bekleidet auf seinem Schoß und knöpfte sein Hemd auf. Wir machten rum und die Stimmung heizte sich ziemlich auf. Er hob mich hoch und sagte:“Let‘s go upstairs.“
Ich hatte nichts dagegen. Erst recht nicht, als er mich gegen die Wand gepresst küsste.
Ich wollte noch einen kurzen Abstecher im Bad machen. Im hellen LED-Licht des Spiegels schimmerte mir ein dunkellila Knutschfleck in meiner Halsbeuge über meinem linken Schlüsselbein entgegen. Fuck. Ich wollte am Samstag ins Theater gehen und ein Kleid anziehen. Jetzt durfte ich das ganze Wochenende mit einem Schal rumlaufen. Ich würde mich an ihm rächen. Auch seinen Hals würde ein Knutschfleck zieren.
Er hatte es zuvor geschafft, die Badezimmertür auszurenken. Ich dachte, ich hätte sie wieder eingerenkt, aber dann stand ich im Bad und bekam die Tür nicht mehr auf. Ich fing an zu lachen, als er runterkommen und mich befreien musste. Ich löschte unten alle Lichter, legte meinen Schmuck ab und ging nach oben zu ihm.
Ich tat das, was Max mir geraten hatte. Ich nahm die Zügel in die Hand. Hölle, war ich selbstbewusst. Ich dachte, es würde ganz gut funktionieren – was es auch tat, bis es plötzlich nicht mehr funktionierte. Er nannte mir den Grund, ich war überzeugt, dass die Ursache mentaler Natur war. Er setzt sich ziemlich unter Druck. Das hielt uns nicht davon ab, die Schublade meines Bettkastens zu öffnen und andere Sachen zu machen.
Ich war immer noch in der Sphäre, in die er mich versetzt hatte und spielte gedankenverloren mit seinen Haaren. Er lachte, weil ich die Decke anstarrte.
Dann legte er sich neben mich. Ich ging nochmal hinunter, um mein Make-up abzumachen und Zähne zu putzen, er holte sich währenddessen ein Glas Wasser. Als ich wieder nach oben kam, lag er im Bett und machte eine Sprachnachricht auf italienisch.
Er:“That‘s my friend, say hi.“
Ich:“Hiii.“
Er redete auf italienisch weiter und ich hatte das Gefühl, dass es um mich ging. Das sagte ich ihm auch, aber er wollte mir nicht sagen, was er gesagt hatte. Deshalb fing ich an auf deutsch zu reden. Und ihn ein bisschen auf deutsch zu beschimpfen.
Danach lagen wir noch nebeneinander und redeten. Es war ein wenig deep talk dabei, aber auch banale Sachen, wie dass wir beide Essen Menschen vorzogen. Gegen ein beschlossen wir ins Bett zu gehen. Er stellte den Wecker mit seiner Applewatch und fragte, ob ich aus dem 19. Jahrhundert wäre, als ich meinen Wecker anhand eines altmodischen Weckers stellte. Ich holte noch eine zweite Bettdecke, weil er ein noch aggressiverer Deckenklauer war als ich. Dann schliefen wir. Ich versuchte es zumindest. Ich wachte sehr oft auf, hatte einen komischen Traum und einfach viel zu wenig Platz. Er redete wieder im Schlaf. Erst auf italienisch, dann sagte er plötzlich ganz enthusiastisch:“Fuck, I love it!“
Sehr amüsant.
Das Klingeln des Weckers riss mich aus meiner wohl einzigen Tiefschlafphase in dieser Nacht. Ich hatte ein wenig Restalkohol und war so müde. Ich wusste nicht, wie ich die Vorlesung überstehen sollte.
Trotzdem zog ich mich an und ging nach unten, um mir Frühstück zu machen. Er kam nach ein paar Minuten nach, wollte kurz von meinen Haferflocken probieren, hatte aber keine Zeit mehr für einen Tee.
Ich:“Did you sleep well?“
Er:“I had a lot of space.“
Er fragte, ob er im Schlaf geredet hätte, ich erzählte es ihm. Danach musste er gehen, um seine Vorlesung nicht zu verpassen. Er zog seine Jacke und seinen Schal an. Ich erinnerte ihn an sein Polaroidbild, das noch auf dem Tisch lag. Er steckte es in seinen Geldbeutel. Zwei Küsschen auf die Wange, dann ging er. Ich aß mein Frühstück, dann erhielt ich eine Nachricht, dass er seine Applewatch vergessen hätte. Er kam noch einmal, ich ging nach oben und holte sie ihm. Dann war er endgültig weg.
Ich frühstückte zu Ende, machte mit fertig und ging in die Vorlesung. Konzentration ist zwar etwas anderes, aber es war okay. Danach fuhr ich wieder heim und schlief erst einmal eine Runde.
Um fünf traf ich mich mit Max auf einen Kaffee. Ich erzählte ihm von der vorherigen Nacht und er gab mir Tipps, die sehr hilfreich waren.
Wir werden sehen, ob ich ihn überhaupt wiedersehe. Es ist an ihm, sich zu melden. Glücklicherweise hab ich diese Woche meine Tage, dann komm ich nicht in Versuchung.
Abends traf ich mich noch mit den beiden Julias und Toni bei Nadja, die in eine neue Wohnung gezogen war. Ich zog einen Rollkragenpulli an, um den Knutschfleck zu verdecken. Ich wollte keine Fragen beantworten. Der Abend war ganz schön.
Diese Woche geh ich endlich mal wieder feiern. Ich vermisse das Tanzen so sehr. Ich brauch etwas Neues.
Wir wollten uns eigentlich am Brunnen treffen, aber er kam mir schon entgegen, als ich die Treppen des U-Bahngeschosses nach oben stieg.
Wir gingen zu dem Italiener, bei dem wir auch das letzte Mal waren. Joschua ist ein ziemlicher Gentleman. Er hält mir jede Tür auf, lässt mich bei jeglichem Hindernis, das unseren Weg kreuzt und uns verbietet nebeneinander herzugehen, vorgehen und ist auch ansonsten sehr zuvorkommend.
Er bestellte eine Pizza, ich Spaghetti Carbonara. Halt stop. Ich hab nicht mal bestellt. Als der Kellner die Bestellung aufnahm, lies ich ihm den Vortritt und wollte danach bestellen, aber er handelte es so:“Für die Dame einmal Spaghetti Carbonara und für mich bitte Pizza XY.“
Ich lachte, weil ich noch nie erlebt hatte, dass jemand meine Bestellung übernahm und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
Das Essen kam und der Kellner verschwand wieder, aber Joschua hatte etwas vergessen.
Er hob die Hand und sagte zu dem Kellner:“Verzeihung? Könnte ich bitte die scharfe Soße haben?“
Der Kellner brachte die Soße und antwortete mit stark italienischem Akzent und mit Blick auf mich:“Ahh eine scharfe Soße, weil du auch eine scharfe Freundin hast.“
Wir lachten (ich ein bisschen verlegen), aber Joschua handelte die Situation souverän.
Wir unterhielten uns wirklich gut. Ich muss sowieso sagen, dass er diese ganze Datingsache extrem gut drauf hat. Er merkt sich Dinge, die ich ihm vor Monaten erzählt habe und stellt Fragen, die ich mir teilweise noch nicht einmal selbst gestellt habe. Man merkt einfach, dass er Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Er weiß, wie man einer Frau ein gutes Gefühl gibt.
Als wir fertig gegessen hatten, bestellte ich die Rechnung. Da ich mit Karte zahlte, musste ich mit dem Kellner hinter zur Kasse gehen. Als ich zurückkam stand Joschua schon fertig angezogen da, mit meinem Mantel in der Hand und half mir in ihn hinein. Ich war beeindruckt. Es war, als wäre er aus einem anderen Jahrhundert. Genau solche altmodischen Dinge mag ich.
Wir gingen zur Uni, ich hatte noch eine Vorlesung, er musste arbeiten. Er begleitete mich bis vor die Tür meines Vorlesungssaales. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich ging in meine Vorlesung.
Bevor ich losfuhr, um mich mit Joschua zu treffen, hatte ich Pietro geschrieben. Ich hatte nichts von ihm gehört und eigentlich geht es ja gegen meinen Stolz. Aber als ich am Montag mit Max bei einem Kaffee darüber redete, überzeugte er mich. Mit dem einfachen Argument:“Sonst kriegst du halt nicht, was du willst.“ Außerdem meinte er, ich sollte die Zügel in die Hand nehmen, weil er wahrscheinlich ein wenig verunsichert war. Und er sagte, ich sollte ihn zu meiner Bitch machen. Also schrieb ich:“Hey, my bitch. Wanna come over tonight?“
Als ich in der Vorlesung saß und nach zwei Stunden zum ersten Mal wieder auf mein Handy schaute, erwartete ich nicht, schon eine Antwort zu bekommen. Ich täuschte mich. Drei Nachrichten von Pietro. Ich rechnete mit einer Absage, aber ich täuschte mir erneut.
„Sounds good. The second one. About the first one no comment.“
Wir machten aus, dass er um neun zu mir kommen würde.
Die Vorlesung war ziemlich anstrengend. Ich bekam ziemlich starke Kopfschmerzen, weshalb ich mich nicht mehr konzentrieren konnte. Darum ging ich in der Pause heim. Ich kaufte Wein und Wodka, kochte und aß und legte mich nochmal eine Weile hin. Die Kopfschmerzen waren daraufhin zum Glück weg.
Ich räumte ein wenig auf, duschte und machte mich fertig. Ich war ein wenig nervös. Jemanden in seine Wohnung zu lassen ist ein ziemlicher Schritt. Für manche Kerle vielleicht nicht, deren Wohnungen aussehen als würden sie eine Woche und nicht ein Jahr dort wohnen. Wenn man es klug anstellt, kann man anhand meiner Wohnung einiges über mich herausfinden. Nicht jeder verdient es, mich auf diese Art und Weise zu kennen. Also verdeckte ich die Sachen, die zu persönlich waren.
Ich war oben, hörte „Bottled up“ mit meinen Kopfhörern und hatte die Balkontür geöffnet. Plötzlich erhielt ich einen Anruf von Pietro.
„Hey, are you sleeping?“, hörte ich ihn sowohl durch mein Handy als auch durch die offene Balkontüre. Er hatte lediglich geklopft anstatt zu klingeln, was ich aufgrund meiner Musik nicht gehört hatte.
Ich ging hinunter und öffnete ihm die Tür.
Irgendwie bin ich jedes Mal überrascht, wie groß er ist. Ich habe ihn stets kleiner in Erinnerung.
Zwei Küsschen auf die Wangen, er legte seine Jacke und seinen Schal ab. Er hatte sogar ein Hemd an. Wir machten Smalltalk, ich bot ihm was zu trinken an. Er entschied sich für den Wodka und untersuchte währenddessen meinen Kühlschrank, um herauszufinden, was ich aß. Da die Woche sich bereits dem Ende zuneigte, war die Auswahl nicht besonders groß. Er betitelte meinen Nudelsalat mit den Worten „That pasta looks sad“. Dann besichtigte er meine Wohnung und fand sie ziemlich cool.
Wir setzen uns auf die Couch, fingen an zu trinken und redeten ziemlich viel. Ich hab mein Selbstbewusstsein gefakt. Nicht alles, aber diese kleine Prise over the top auf jeden Fall. Oder vielleicht war es mir auch mittlerweile immer mehr egal.
Er legte sich quer auf die Couch, so dass ich überhaupt keinen Platz mehr hatte. Ich versuchte ihn zur Seite zu schieben, was nicht funktionierte, weshalb ich mich halb auf seine Brust legte und versuchte, mich so schwer wie möglich zu machen, damit er es unbequem hatte und mir wieder Platz machen würde. Es funktionierte, er setzte sich wieder auf.
Nach einem kurzen Blick auf mein Dekolleté fragte er:“Do you like your boobs?“
Ich:“Yeah. Why?“
Er:“I don‘t know, some girls are very insecure about them.“
Ich:“I‘ve been there too, but that‘s who I am. Why should I not love myself?“
Er:“I like that.“
Wir kamen mal wieder auf das Thema der deutschen Sprache zu sprechen. Er meinte, dass es sehr schwer sei und sich hart anhöre. Um das zu demonstrieren, nahm er „Sakrileg“, das auf meinem Couchtisch lag, schlug wahllos eine Seite auf und fing an auf deutsch daraus vorzulesen. Es hörte sich so lustig an, ich konnte fast nicht mehr aufhören zu lachen. Dann nahm er sich zum Gegenbeweis „Irristible alchimie“, das ebenfalls auf meinem Couchtisch lag, blätterte wieder wahllos zu einer Seite und fing an auf französisch zu lesen – obwohl er selbst kein französisch spricht. Aber ich muss zugeben, dass es sich besser anhörte als sein deutsch.
Irgendwas lag ihm auf dem Herzen, über das er reden wollte, aber er war noch nicht dazu bereit, als ich nachfragte. Später vergaßen wir es.
Er fragte, ob ich gerne eine Beziehung hätte, was ich verneinte. Er hingegen war mehr oder weniger auf der Suche nach einer, mit der Begründung, dass seine letzte schon zwei Jahre her ist, er ein Beziehungstyp ist und er gerne wieder jemanden hätte.
Ich hätte ihn ehrlich gesagt ganz anders eingeschätzt. Bisher kam es immer so rüber, als hätte er den Glauben an Beziehungen verloren. Vielleicht war es die dunkle Jahreszeit, die seine Meinung geändert hatte oder vielleicht war er auf jemanden getroffen, der seine Meinung geändert hat. Wer weiß, wie viele er am Start hat.
Er fragte, wieso ich keine Beziehung wollte und ich erklärte ihm, dass ich kein Beziehungstyp bin, dass ich noch nicht bereit dafür bin, noch an mir arbeiten muss und vor allen, dass ich nicht weiß, ob ich jemals dazu in der Lage sein werde, eine gesunde Beziehung zu führen.
Er:“Aren‘t you scared of never getting married?“
Ich:“No. I‘m fine alone. I don‘t need a man to have a family.“
Er:“Nice.“
Ich sagte, dass ich nicht an bedingungslose Liebe glaube, weil es für mich immer Bedingungen gibt. Er fragte nach den Voraussetzungen, die mein Traummann erfüllen müsste.
Ich erläuterte ihm einige, wie beispielsweise Intelligenz, die Fähigkeit zum Holzhacken und dass er noch lustiger sein musste als ich – was schwierig war, weil ich mich selbst ziemlich lustig finde und stets über meine eigenen Witze lache. Außerdem sagte ich, dass der Glaube an etwas eine Voraussetzung ist. Es muss kein Gott sein, aber der Glaube an eine Kraft, die übernatürlich und größer ist, als das was wir Menschen uns vorstellen und kontrollieren können, ist mir wichtig. Ich habe gläubige und nicht gläubige Menschen in meinem Umfeld und ich sehe einen signifikanten Unterschied, wenn es um das Thema Glücklich-Sein geht. Natürlich spielen da auch andere Faktoren eine Rolle. Aber ich war fast zwei Jahre mit einer Person zusammen, die an nichts glaubte. Nicht an einen Gott, nicht an ein Universum, nicht an Karma, nicht an das Gute in Menschen, nicht an mich und vor allem nicht an sich selbst. Das war Gift.
Er:“But you can‘t make a person believe in something.“
Ich:“I won‘t. But if you don‘t believe in something, I won‘t pick you.“
Er:“I‘m too logical to believe. But you‘re looking for perfection. You know, sometimes you meet someone who‘s not as beautiful but he makes you laugh and then you guys just click.“
Ich:“I‘m not looking for perfection. I just don‘t settle for less. I did it once and I‘m never gonna do it again.“
Er:“You settled for less?“
Ich:“Yeah.“
Irgendwann sagte er:“Tell me about your dreams.“
Ich:“When it comes to a job or in general?“
Er:“Whatever you like,“
Spaß halber antwortete ich:“I want to put people into prison. I wanna build a castle. I wanna have like twelve cats.“
Er:“Twelve?“
Ich:“Yeah, I‘m gonna be a cat lady.“
Er:“I always feel sorry for them.“
Ich:“Why?“
Er:“It‘s kind of sad.“
Dann sagte er, dass er gerne zwölf Hunde hätte, als ob das nicht genau so traurig wäre. :D
Wir tranken immer mehr, irgendwann prahlte ich mal wieder mit meiner Stärke. Also landeten wir wieder beim Armdrücken. Ich gab wirklich mein Bestes, durfte sogar beide Hände verwenden – auch als er mit seiner schwächeren Hand drückte. Ich hatte keine Chance.
Irgendwann wollte er vor die Tür gehen und bei meinen Nachbarn klingeln. Ich zog ihn an seinem Hemd wieder rein, schloss die Tür und schubste ihn mit dem Rücken dagegen. Er drehte den Spieß um, nahm meine Handgelenke und drückte sie über meinen Kopf, während er mich gegen den Einbauschrank presste. Ich grinste. Ich mochte dieses Spiel.
Dann wollte er auf den Balkon gehen. Ich schloss die Tür, als er draußen stand und sperrte ihn aus. Er drohte mir damit, dass er schreien würde und fing schon an meinen Namen laut zu sagen, sodass ich ihn um des Friedens Willen wieder hinein ließ. Er legte sich auf das Bett und tat so als würde er schlafen. Nachdem ich mit ihm kämpfte, damit er mir auch Platz ließ und wir Probe lagen, kamen wir zu dem Schluss, dass wir heute Nacht wohl oder übel kuscheln würden mussten.
Wir gingen wieder hinunter, tranken mehr und redeten. Er fragte mich, ob ich jemals was mit jemandem hatte, der vergeben war, was ich verneinte. Er hingegen bejahte es. Es war ein Mädchen, das schon fünf Jahre lang in einer Beziehung war.
Ich:“How could you do that?“
Er:“What? It‘s none of my business acutally.“
Ich:“She‘s the one to blame, but you‘re not innocent either.“
Er:“Would you never do that?“
Ich:“No.“
Er:“Why?“
Ich:“I respect the other woman. I‘ve been there too. I don‘t want men who cheat, it‘s not attractive. And I believe in Karma.“
Er:“I guess it‘s mostly because you‘ve been cheated on too. But you know, it‘s their decision.“
Ich:“I know. If you want to cheat, you will find a way. But it won‘t be me.“
Er:“I like that.“
Wir kamen auf ein paar lustigere Themen zu sprechen. Er zeigte mir Fotos von seinem letzten Silvester – an dem er sehr betrunken war – und wir sprachen darüber, wie wir unsere Weihnachtsferien verbringen würden.
Er entdeckte meine Polaroidkamera, die mir meine (fantastischen) Freunde zum Geburtstag geschenkt hatten. Er wollte damit Fotos machen, ich war dabei.
Zuerst machten wir die Denker-Pose. Als das Klicken des Blitzlichtes ertönte, schoss mir „You took a polaroid of us“ durch den Kopf. Ich schüttelte es und legte es ins Licht auf den Tisch. Wir lachten, als es sich nach und nach entwickelte. Dann schossen wir ein weiteres. Er wollte so tun, als wären wir betrunken. Wir interpretierten es unterschiedlich. Er schloss die Augen, ich ließ meine offen und tat, als würde ich den Flaschenhals der Wodkaflasche ablecken. Auf unserem letzten Foto taten wir beide so als würden wir den Flaschenhals ablecken. Unsere Zungen berührten sich kurz. Als alle Fotos fertig entwickelt waren, drehte es sie um und sagte, ich solle zwei auswählen. Ich zog beide Flaschenhalsbilder, ihm blieb damit das Denkerposebild.
Er meinte, er hätte noch ein Foto von uns. Er suchte es auf seinem Handy. Es war ein Foto von unserem ersten Kuss, mich sah man nur von hinten, den Kopf in den Nacken gelegt, um überhaupt zu ihm hoch zukommen. Pietro dagegen erkannte man sehr wohl. Houssan hatte dieses Bild gemacht, der kleine Bastard.
Peitro erzählte mir von einem Fest im Herbst, auf dem er sehr betrunken war. Er war verwundert, dass ein Mädel überhaupt mit ihm rumgemacht hatte, weil er in diesem Zustand sicher nicht gut geküsst hatte.
Ich:“You don‘t think you‘re a good kisser when you‘re drunk?“
Er:“You rated me a seven.“
Ich:“Right.“
Wir saßen ziemlich nah beieinander. Er starrte auf meine Lippen und senkte den Kopf ein wenig.
Ich:“Do you want a tipsy kiss?“
Er nickte.
Wir küssten uns.
Anfangs war es süß und unschuldig. Abwartend. Wir ließen unsere Hände bei uns. Dann vertieften wir den Kuss, es wurde intensiver und ehe ich mich versah, saß ich lediglich mit meiner Jeans bekleidet auf seinem Schoß und knöpfte sein Hemd auf. Wir machten rum und die Stimmung heizte sich ziemlich auf. Er hob mich hoch und sagte:“Let‘s go upstairs.“
Ich hatte nichts dagegen. Erst recht nicht, als er mich gegen die Wand gepresst küsste.
Ich wollte noch einen kurzen Abstecher im Bad machen. Im hellen LED-Licht des Spiegels schimmerte mir ein dunkellila Knutschfleck in meiner Halsbeuge über meinem linken Schlüsselbein entgegen. Fuck. Ich wollte am Samstag ins Theater gehen und ein Kleid anziehen. Jetzt durfte ich das ganze Wochenende mit einem Schal rumlaufen. Ich würde mich an ihm rächen. Auch seinen Hals würde ein Knutschfleck zieren.
Er hatte es zuvor geschafft, die Badezimmertür auszurenken. Ich dachte, ich hätte sie wieder eingerenkt, aber dann stand ich im Bad und bekam die Tür nicht mehr auf. Ich fing an zu lachen, als er runterkommen und mich befreien musste. Ich löschte unten alle Lichter, legte meinen Schmuck ab und ging nach oben zu ihm.
Ich tat das, was Max mir geraten hatte. Ich nahm die Zügel in die Hand. Hölle, war ich selbstbewusst. Ich dachte, es würde ganz gut funktionieren – was es auch tat, bis es plötzlich nicht mehr funktionierte. Er nannte mir den Grund, ich war überzeugt, dass die Ursache mentaler Natur war. Er setzt sich ziemlich unter Druck. Das hielt uns nicht davon ab, die Schublade meines Bettkastens zu öffnen und andere Sachen zu machen.
Ich war immer noch in der Sphäre, in die er mich versetzt hatte und spielte gedankenverloren mit seinen Haaren. Er lachte, weil ich die Decke anstarrte.
Dann legte er sich neben mich. Ich ging nochmal hinunter, um mein Make-up abzumachen und Zähne zu putzen, er holte sich währenddessen ein Glas Wasser. Als ich wieder nach oben kam, lag er im Bett und machte eine Sprachnachricht auf italienisch.
Er:“That‘s my friend, say hi.“
Ich:“Hiii.“
Er redete auf italienisch weiter und ich hatte das Gefühl, dass es um mich ging. Das sagte ich ihm auch, aber er wollte mir nicht sagen, was er gesagt hatte. Deshalb fing ich an auf deutsch zu reden. Und ihn ein bisschen auf deutsch zu beschimpfen.
Danach lagen wir noch nebeneinander und redeten. Es war ein wenig deep talk dabei, aber auch banale Sachen, wie dass wir beide Essen Menschen vorzogen. Gegen ein beschlossen wir ins Bett zu gehen. Er stellte den Wecker mit seiner Applewatch und fragte, ob ich aus dem 19. Jahrhundert wäre, als ich meinen Wecker anhand eines altmodischen Weckers stellte. Ich holte noch eine zweite Bettdecke, weil er ein noch aggressiverer Deckenklauer war als ich. Dann schliefen wir. Ich versuchte es zumindest. Ich wachte sehr oft auf, hatte einen komischen Traum und einfach viel zu wenig Platz. Er redete wieder im Schlaf. Erst auf italienisch, dann sagte er plötzlich ganz enthusiastisch:“Fuck, I love it!“
Sehr amüsant.
Das Klingeln des Weckers riss mich aus meiner wohl einzigen Tiefschlafphase in dieser Nacht. Ich hatte ein wenig Restalkohol und war so müde. Ich wusste nicht, wie ich die Vorlesung überstehen sollte.
Trotzdem zog ich mich an und ging nach unten, um mir Frühstück zu machen. Er kam nach ein paar Minuten nach, wollte kurz von meinen Haferflocken probieren, hatte aber keine Zeit mehr für einen Tee.
Ich:“Did you sleep well?“
Er:“I had a lot of space.“
Er fragte, ob er im Schlaf geredet hätte, ich erzählte es ihm. Danach musste er gehen, um seine Vorlesung nicht zu verpassen. Er zog seine Jacke und seinen Schal an. Ich erinnerte ihn an sein Polaroidbild, das noch auf dem Tisch lag. Er steckte es in seinen Geldbeutel. Zwei Küsschen auf die Wange, dann ging er. Ich aß mein Frühstück, dann erhielt ich eine Nachricht, dass er seine Applewatch vergessen hätte. Er kam noch einmal, ich ging nach oben und holte sie ihm. Dann war er endgültig weg.
Ich frühstückte zu Ende, machte mit fertig und ging in die Vorlesung. Konzentration ist zwar etwas anderes, aber es war okay. Danach fuhr ich wieder heim und schlief erst einmal eine Runde.
Um fünf traf ich mich mit Max auf einen Kaffee. Ich erzählte ihm von der vorherigen Nacht und er gab mir Tipps, die sehr hilfreich waren.
Wir werden sehen, ob ich ihn überhaupt wiedersehe. Es ist an ihm, sich zu melden. Glücklicherweise hab ich diese Woche meine Tage, dann komm ich nicht in Versuchung.
Abends traf ich mich noch mit den beiden Julias und Toni bei Nadja, die in eine neue Wohnung gezogen war. Ich zog einen Rollkragenpulli an, um den Knutschfleck zu verdecken. Ich wollte keine Fragen beantworten. Der Abend war ganz schön.
Diese Woche geh ich endlich mal wieder feiern. Ich vermisse das Tanzen so sehr. Ich brauch etwas Neues.
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