Donnerstag, 5. November 2015
Part of the story
The struggle is part of the story.

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This slope is treacherous, this daydream is dangerous
Hey ihr Lieben!

Ich weiß, es ist schon länger her, aber wie gesagt, die Schule.
Es ist nichts allzu Spektakuläres in letzter Zeit passiert. Ich hab ein Mondscheinspaziergänge mit Ina und einige Mädelsabende damit verbracht, herauszufinden, was ich will. Resultat: Ich weiß es nicht.
Also eigentlich weiß ich schon was ich will.
Aber irgendwie kam ein Punkt wo ich meine Definition von Glück etwas in Frage gestellt habe. Und ich mich gefragt habe, ob es nicht längst zu spät ist.
Denn das ist es.
Es würde mich nicht komplett kalt lassen, wenn er gehen würde.
Ina kennt mich viel zu gut. Sie meinte, dass sie daran glaubt, dass es einen Teil in mir gibt, der sich nicht total bei einer Beziehung winden würde. Diesen Teil gibt es. Er ist nur in die letzten Ecke meines Charakters verdrängt worden. In letzter Zeit hat er sich in Tagesträumen und beim Anschauen der Sterne gemeldet. Ich befinde mich auf dem Weg in Richtung Abgrund.
Wie kann das sein? Ich meine, wir kennen uns drei Monate und schon hinterfrage ich meine Prinzipien?
Ich wollte nie, dass es so kommt.
Logisch gesehen, hätte ich ihn von Anfang an nicht an mich ranlassen dürfen.
Aber ich bereue es nicht.
Er hat mir neue Dimensionen gezeigt, andere Menschen und eine weniger logische Sicht auf mein Leben.
Er hat sich zwei Tage, nach dem wir nicht mehr geschrieben haben, wieder bei mir gemeldet. Seit dem ist es ganz normal. Nichts tiefsinniges, aber auch nichts Belangloses. Es ist relativ freundschaftlich, bis auf einige Ausnahmen.
Wir gehen morgen Schlittschuhlaufen.
Zur Erinnerung: Er war Eishockyspieler, hat ein Stipendium aus Kanada bekommen, es aber abgelehnt.
Das bedeutet, er kann vermutlich seeeehr gut Schlittschuhlaufen.
Ich kann eigentlich auch relativ gut Schlittschuhlaufen, ich hab auch schön öfter mit Freunden Eishocky gespielt, aber ich hatte seit zwei Jahren keine Schlittschuhe an. Das bedeutet, ich brauch wahrscheinlich erst wieder ein bisschen Zeit, um reinzukommen.
Deswegen habe ich ihm geschrieben:
Ich: Ich werde aber definitiv hinfallen.
Er: Ich fang dich. :)
Ich (gerne ein Zerstörer der romantischen Stimmung): Da bin ich ja mal gespannt. Wenn nicht verklag ich dich. :P
Er: Ich schaff das.
Hauptsächlich schreiben wir aber in einem spielerischen Streitstil. Nicht dass wir wirklich streiten. Wir forden uns gegenseitig heraus. Spielerisch.
Ich weiß nicht, was morgen passieren wird. Ina und Anna meinten, dass sie denken, dass er langsam mal "den Versuch wagt." Ich bin mir nicht sicher. Eigentlich macht er so was wie meine Hand nehmen oder mich auf die Schläfe zu küssen nur, wenn wir beide was getrunken haben und wenn es Nacht ist. Nicht, dass wir dabei voll besoffen wären. Ich schätze, er macht es als Absicherung, damit er es auf den Alkhol schieben kann, wenn ich was dagegen sagen würde. Es wäre ziemlich mutig in der Öffentlichkeit, am hellichten Tag und nüchtern "den Versuch zu starten".
Noch dazu haben wir uns einen Monat lang nicht mehr gesehen. Er hat in letzter Zeit sehr um ein Treffen gebettelt, ich musste ihm aus schulischen Gründen öfter absagen. Auch wenn meine Motivation nicht mehr dieselbe ist, lass ich mich trotzdem nicht vollkommen hängen.
Wir werden nie nur Freunde sein. Aber sobald wir diese Grenze überschreiten, wird es kompliziert, weil wir dann vor der Frage stehen: Und was jetzt?
Er weiß, was ich von Beziehungen halte.
Um meine Verwirrtheit mit Sigmund Freud auszudrücken:
Mein Über-Ich will, dass er geht.
Mein Es will, dass wir diese Grenze überschreiten.
Und mein Ich steht dazwischen und ist verwirrt.
Wenn er den Versuch starten würde, bin ich mir sicher, dass ich nicht den Willen hab, ihn wegzustoßen.
Dafür bin ich schon viel zu sehr darin verwickelt.
Ich wünschte es wäre nicht so, aber ich kann es nicht mehr ändern.
Er will sich treffen, bevor das Eisstadion aufmacht.
Was hat er nur vor?
Vermutlich werden wir irgendwelchen Leuten begegnen, die er kennt. Ehemalige Teamkollegen.
Einen von uns wird dieses Spiel in den Abgrund ziehen.
Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich diejenige sein werde.

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