Freitag, 26. April 2019
I'm better by myself
Und wieder sitze ich mit Restalkohol da und esse Reiswaffeln mit Aufstrich.
Ich sehe ziemlich fertig aus und so fühle ich mich auch.
Ich weiß gar nicht mehr, wann Eric gestern kam. Ich lag auf meiner Couch und las Dracula, als er klopfte, obwohl ich eine Klingel habe.
Er kam direkt von der Arbeit und hatte was zu essen mitgebracht. Ich hatte davor schon gegessen, deshalb wollte ich nichts.
Wir fingen an ein bisschen Smalltalk zu machen, entschieden uns aber relativ schnell dafür, ein Bier zu trinken.
Und damit begann alles.
Er hatte tatsächlich an meine Perle gedacht. Ich hatte schon die Befürchtung, dass er es vergessen hatte.
Wir tranken und redeten über alles Mögliche.
Wir waren bei unserem zweiten Bier, als er meinte, ich solle Musik anmachen.
Ich warnte ihn vor, dass er meine Musik vielleicht nicht mögen würde, aber er mochte sie tatsächlich. Er sah meine Playlist durch, wo von Heavy Metal bis Klassik und Disney Songs alles dabei war und meinte, dass das meine Persönlichkeit widerspiegeln würde. Er meinte, es wäre sehr schwer mich einzuschätzen und dass man mich nicht in eine Schublade stecken könne. Wir waren mittlerweile bei unserem dritten Bier, weshalb ich ihm erzählte, dass ich früher sehr gerne in eine Schublade gepasst hätte. Er meinte, das wäre langweilig. Mittlerweile sehe ich das auch so.
Wir redeten über Bands, die sich - ohne meine Erlaubnis - aufgelöst hatten, über Frauen, Lexy Roxx, eine WG mit Amanda Seyfried etc. Insbesondere redeten wir auf über Miri. Ich sagte ihm, dass Miri eine Frau für's Leben und kein Spielzeug sei und dass er gut zu ihr sein solle. Er meinte, dass er das ein wenig anders sehe und Miri sich schön auslebt. Ich kenne Miri nicht besonders gut, aber nach dem zu urteilen, was ich von ihr kenne und weiß, hat sie so viel zu bieten. Sie ist kein Spielzeug. Sie ist eine Frau, der man einen Antrag macht.
Ich war irgendwann so in meiner Musikwelt, dass ich gar nicht mehr so auf unsere Gespräche achtete.
Zeilen, die mir da durch den Kopf spukten:
I'm better by myself. I'm better when there's no you in my life.
Bad Boy, talking fast, talking dirty.
Ich war überrascht, dass er mich stets die Musik auswählen ließ, auch nachdem der Akku meines Handy leer war und wir seins benutzen mussten.
All my friends
Girls your age
Better by myself
Vagabund
Venneno
Throne
Waterloo (Cher)
Why did it have to be me?
Dancing with a wolf
Messy
Do U dirty
Pa pa
Bad guy
Animal
Milkshake
Another one bites the dust Remix
No good
Bitch came back
Ich saß auf meiner Couch, blinzelte Clint Eastwood, der an meiner Wand hängt, drei Mal zu und war viel zu angetrunken.
Um das zu toppen, holte Eric einen Likör aus meinem Kühlschrank, den wir leer machten. Keine gute Idee.
Er meinte, die Beschreibung von Samatha aus Sex and the City:"The ego of a man trapped in the Body of a woman" würde zu mir passen. Ich nahm es als Kompliment, weil ich genau das sein möchte, aber irgendwie habe ich nur meine Rolle gespielt.
Naja, ich war schon ich selbst, aber meine Mauern standen wie eine eins und ich ließ ihn das glauben, was er glauben wollte.
Wir redeten über Dracula, Frankenstein, Stolz und Vorurteil, Twilight, Harry Potter, Katharina die Große und die Vorteile ihrer Liebschaften. Ich zeigte ihm Madeleine Petsch. Er fragte, ob Avril Lavigne mein erster Crush gewesen wäre. Er lief in meiner Wohnung rum und suchte einen lila Stab. Wir wetteten, dass er ihn nicht finden würde.
Wenn er gewinnen würde, bekäme er einen Lapdance.
Wenn ich gewinnen würde, bekäme ich ein Kilo getrocknete Papaya.
Ja auch sonst geht's mir gut und ich denk überhaupt nicht nur an Essen. :D
Ich hab gewonnen.
Trotzdem hat er ihn später noch gefunden.
Wir waren auch auf dem Balkon, er wollte sogar auf's Dach klettern. Er hat's aber nicht gemacht, soweit ich weiß.
Ich beschwerte mich darüber, dass Männer nicht mehr männlich waren. Irgendwann fing ich auch wieder damit an, ihn zu mobben. War echt lustig. Also für mich. :D
Ich fragte ihn, ob ihn die Bilder aus meiner Wohnung verwirrten und zu meiner Überraschung verneinte er. Komischer Kautz.
Auf dem Balkon hat er mich auf einmal richtig frech auf den Arsch gehaut. Ich hab nach ihm getreten.
Meine armen Nachbarn. Ich hoffe, sie hassen mich nicht. Die Musik war zwar nicht so laut, aber ich glaube man hat es trotzdem gehört. Und andere Sachen auch.
Irgendwann meinte er, dass es schon so spät wäre, dass keine U-Bahnen mehr fahren würden.
Was für ein Zufall.
Ich hab schon damit gerechnet.
Und ich so:"Du kannst auch hier schlafen, ich kann dir die Couch ausziehen."
Hahaha.
Ich glaube, wir wussten beide, dass das nicht passieren würde.
Irgendwann aß ich Reiswaffeln, um den Alkohol ein bisschen aufzusaugen. Der Likör hatte echt nochmal reingehauen.
Er meinte, ich hätte beim letzten Mal dem Taxifahrer Geschichten erzählt. Wow. :D Gut, dass ich den nie wiedersehe.
Später lagen wir auf der Couch und ich schlief fast ein. Er meinte, wir sollten ins Bett gehen. Ich glaube, er wollte mich hochtragen, aber ich musste mich noch abschminken.
Ich zog mich um und schließlich lagen wir zusammen in meinem Bett.
Joah.
Also die platonische Grenze wurde definitiv überschritten.
Es ist ein bisschen mehr als Viertklässlerfummeln passiert. War okay für mich. Ich wollte nur das, was für mich gut war. Und das bekam ich.
Übrigens haben wir auch rumgeknutscht. Gut küssen ist ja immer sehr subjektiv, aber bei uns hat das irgendwie nicht so harmoniert. Zumindest stehe ich nicht auf diese Art von Küssen.
Wir waren auf, bis es draußen schon hell wurde. Keine Ahnung wie lange wir geschlafen haben. Um sieben klingelte der Wecker, den er gestellt hatte, um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen.
Tja, er beschloss den Wecker zu ignorieren und nutzte die Situation aus, dass wir beide in einem Bett lagen.
Ich machte mit, blieb aber meinen Prinzipien treu. Ich war der Boss. Mir war alles egal. Ich tat das worauf ich Lust hatte und gab den Ton an.
Ich war sehr kalt.
Und ich habe meinen Standardsatz gesagt:"Nimm es nicht persönlich."
Um halb neun beschloss er, sich dann mal in die Arbeit zu begeben. Sein Hemd war zerknittert und auch er hatte noch Restalkohol.
Ich war nicht Schuld daran. Er wollte noch Likör dazukippen. Mit drei Bier wäre das nicht passiert.
Ich fühlte mich ziemlich fertig. Er ging ins Bad und ich setzte mich teilnahmelos auf die Couch. Mir war alles so egal.
So egal, dass ich ihm nicht mal mehr sagte, dass das unter uns bleiben müsse.
Ich denke, man kann ihm eh nicht vertrauen. Er hat mir gestern sehr ähm private Videos gezeigt, die ihm seine ehemalige Freundschaft Plus geschickt hat. Man kann den Typen nicht vertrauen.
Trotzdem. Sollte ich rausfinden, dass er es rumerzählt, gibt es Ärger.
Irgendwie dachte ich manchmal an Peter. Das ist ein neuer Typ aus der Arbeit, der gar nicht wie ein Peter, sondern eher wie ein Florentino aussieht. Eigentlich nicht mein Typ, aber ein wahrer Sonnenschein. Sehr süß und irgendwie sehr attraktiv. Und ja, ich glühe den an. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, ob er zurück glüht. :D
Eric gab mir eine halbe Umarmung zum Abschied, weil ich mich nicht von meiner Position auf der Couch erhob. Genau mein Humor.
Dann ist er gegangen. Ich las Dracula fertig, aß Reiswaffel, trank Wasser, räumte die leeren Flaschen auf und schaute das neue Musikvideo von Taylor Swift. Geile Kombination. Ich liebe sie.
Joah und jetzt?
Ich denke, das war eine einmalige Sache für mich.
Es war ganz cool und ich bereue es auch nicht. Aber ich muss auf zu neuen Ufern.
Heute trifft er sich übrigens mit Miri. Ich weiß nicht, wieviel sie weiß, aber ich will nicht dazwischen geraten.
Ich geh heute mit Macy feiern. Ich freue mich schon sehr.
Ich hab auch jetzt noch Restalkohol, muss noch putzen und wollte eigentlich laufen gehen. Mal schauen. Lernen funktioniert heute wahrscheinlich eher weniger. Klassisch. Ich sollte nicht mehr unter der Woche trinken.
Sorry, wenn dieser Post total durcheinander ist. Ich schreibe einfach auf, was mir gerade einfällt.
Bei manchen Liedern, Worten, Eindrücken hab ich plötzlich wieder Flashbacks.





https://www.youtube.com/watch?v=FuXNumBwDOM

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Donnerstag, 25. April 2019
You might see the good in me but that don't beat the hood in me
Er könnte jede Minute da sein.
Ich hab meine bequemste Jeans an, ein weißes lockeres T-Shirt und meine Haare im Pferdeschwanz.
Macy sagt, ich soll es tun.
Ich hab keine Ahnung, was ich will.
Es wäre vermutlich eine schlechte Idee. Danach gibt es kein Zurück mehr.
Ich sitze auf meiner Couch, esse gebratene Süßkartoffeln und schaue ein Video über den Brexit.
Ich schätze, ich bin nervös.
Ziemlich unangenehmes Gefühl.
Ich muss mir vor Augen halten, dass es vermutlich lügt, um das zu bekommen, was er will.
Wie wahrscheinlich jeder Typ.

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Mittwoch, 24. April 2019
I don't need a man to save me, watch me fight
Und der Wankelmut geht weiter.
Ich dachte, ich weiß, was ich will.
Naja, irgendwie weiß ich das auch.
Ich will die platonische Grenze nicht überschreiten.
Ich schrieb ihm gemeine Dinge, um zu erreichen, dass er mir nicht mehr schreibt. Aber scheinbar stachelte ihn es noch mehr an und irgendwie schreiben wir immer noch.
Am Karfreitag hab ich mit Ina darüber geredet und sie meinte, ich soll einfach meine Bedürfnisse befriedigen.
Der Vorsatz mit der platonischen Grenze geriet daraufhin ins Wanken. Sollte ich einfach nicht so viel darüber nachdenken und einfach machen? Ohne Bedenken vor Konsequenzen?
Mein Entschluss stand noch nicht fest, aber gestern in der Arbeit redeten Anna und Dennis über den guten alten Heinrich. Also Eric. Und plötzlich fragte ich mich, wieviel sie wussten. Klar, es ist nichts passiert, aber kann man ihm vertrauen, wenn er sagt, es bliebe unter uns? Als ob er es nicht seinem besten Freund erzählt! Mit Anna ist er ja auch ziemlich gut befreundet und Dennis hat er sogar das letzte Mal als wir unterwegs waren, betrunken geschrieben, er möge ein Buch, das ich brauche, zur Seite legen. Leicht unangenehm. Wieviel wussten sie? Und wenn ich diese Grenze überschreiten würde, wäre ich nur die, die mal was mit ihm hatte?
Oder sollte ich einfach darauf scheißen, was sie wissen und denken könnten?
Die meisten Leute aus meiner Arbeit sind eine eingeschworene Clique, die sich schon ewig kennt. Sie haben alle um den selben Zeitraum angefangen zu studieren und arbeiten auch schon Jahre hier. Ist es unklug mir einen solchen Stempel aufdrücken zu lassen?
Ich meine, klar er ist bald weg, das ist unkompliziert. Aber seine ganzen Freunde sind noch da. Freunde, die etwas wissen könnten. Freunde, mit denen ich zusammen arbeite.
Seit gestern bin ich über die Maßen verwirrt. Dementsprechend nicht-biestig hab ich ihm auch geschrieben.
Wir treffen uns morgen zur Perlenübergabe. Mein Armband war letztes Mal auf seinem Bett gerissen und wir fanden alles wieder bis auf eine Perle. Diese Perle hat er dann am nächsten Tag gefunden. Er hat vorgeschlagen bei mir zu kochen, aber irgendwie ist mir das viiiiieeeeeel zu datingmäßig. Noch dazu hab ich bis 20.00 Uhr Vorlesung, also wäre das ein bisschen spät, um noch zu kochen. Aber ich will auch nicht wieder durch die Bars ziehen, weil ich erstens morgen einen ziemlich anstrengenden Tag habe und zweitens das Geld am Ende des Monats ein wenig knapp ist. Ich bin am Überlegen, ob ich ihn zu mir auf ein Bier einladen soll. Ich hab noch ziemlich viel Bier von meiner Einweihnungsparty da und ich wäre in einer gewohnten Umgebung. Oder ist das eine schlechte Idee? Wahrscheinlich ist es das. Oh man. Ich hoffe, ich mach nichts Dummes.
Ich wünschte wirklich, er wäre schwul.
Wir verstehen uns sehr gut und man kann viel Spaß mit ihm haben, aber alles außerhalb der platonischen Grenze ist irgendwie kompliziert.
Vielleicht denke ich auch zu viel nach.
Gerade bin ich in der Arbeit, später hab ich noch eine Vorlesung.
Miri wird mich ablösen. Mit ihr hat/hatte er ja auch was. Will ich da wirklich dazwischen geraten?
Am Freitag geh ich mit Macy und ein paar ihrer Freundinnen feiern. Das wird mir bestimmt gut tun.

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Montag, 22. April 2019
La déesse et le roi
La déesse du lac argenté et le roi de la lune.

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Dienstag, 16. April 2019
Die Nacht, in der Notre Dame brannte
Die Nachricht erreichte mich gestern, als ich gerade in der Arbeit angekommen bin.
Ich dachte zuerst an einen Terroranschlag.
Nie hätte ich gedacht, dass das Ausmaß dieses Feuers so groß sein würde. Als ich googlete und die Bilder sah, brach es mir das Herz. So viel Geschichte, Kultur und Glaube. So viele Erinnerungen von Menschen, Erlebnisse und Emotionen.
Ich gehe stets unbewusst davon aus, dass alte Gebäude für immer bestehen bleiben. Zumindest in Deutschland. Stichwort Denkmalschutz und Restaurierungen. Dass Notre Dame lichterloh brennen würde war für mich so realistisch, wie wenn der Eifelturm umfallen würde.
Ich war einmal in Paris und wollte dieses Jahr wieder dort hin. Ich muss ehrlich sagen, dass Notre Dame nicht meine Lieblingskirche in Paris war. Es war mir zu touristisch und irgendwie geht es gegen mein Anstandsgefühl, wenn man Geldwechselautomaten und Souvenierläden in einer Kirche aufbaut. Mir fehlte die andächtige Stimmung einer Kirche und es war nicht besonders hilfreich, dass Touristen laut mit ihren Kameras herumfotografierten. Aber das sieht jeder anders.
Deshalb hat mir persönlich Sacre Cœr viel bessesr gefallen. Auch weil ich den Baustil mehr mag als den gothischen, aber insbesondere, weil ich mich wirklich wie in einer Kirche fühlte. Es war ein Hause Gottes und keine Touristenattraktion, die man so schnell wie möglich abklappern musste.
Dennoch war Notre Dame sehr beeindruckend - wie so ziemlich alles in Paris.
Wenn ich mir vorstelle, dass eines einer geliebten Schlösser oder Burgen in Flammen aufgehen würde...
Ich weiß, dass es nur Materielles ist und man kann von Glück sagen, dass niemand verletzt wurde - bis auf einen Feuerwehrmann. Dennoch ist es traurig, dass es dazu gekommen ist. Ich möchte nicht wissen, wie sich die Franzosen, die eh so nationalstolz und patriotisch sind, fühlen.
Aufgrund dieser Nachricht konnte ich mich in der Arbeit nicht wirklich konzentrieren. Glücklicherweise war nicht viel zu tun, so dass ich bald in die Bib gehen konnte. Ich lernte vor mich hin und irgendwann blieb ein Typ an meinem Tisch stehen. Es war Max, der fragte, was ich hier mache.
Wir gingen raus um uns kurz ein wenig zu unterhalten.
Wir redeten über Faust, unbequeme Hosen und die Vorteile von Röcken, als Max auf ein Thema zu sprechen kam.
Er:"Und warst du am Wochenende weg?"
Ich:"Am Wochenende nicht, aber letzte Woche."
Er:"Wann?"
Ich:"Am Mittwoch."
Er:"Ah cool und mit wem?"
Ich versuchte nicht zu grinsen, weil ich genau wusste, was er interpretieren würde.
Er:"Mit Eric?"
Ich:"Ssccchh! Wir wollten ihn doch Heinrich nennen!"
Ich sah mich im Gebäude um, konnte aber niemanden entdecken. Eric kennt einige Leute und ich kann nicht gebrauchen, dass irgendjemand irgendwas weiß.
Er:"Stimmt, okay: Wie war's mit Heinrich?"
Ich:"Ganz nett."
Er:"Wart ihr tanzen?"
Ich:"Ne, nur was trinken."
Er:"Ah cool und wo?"
Ich zählte die Bars auf.
Max grinste und fragte:"Und hat er dich nach Hause gebracht?"
Ich:"Nein."
Er:"Hast du ihn nach Hause gebracht?"
Ich konnte nicht anders als lachen, stellte meinen (nicht ganz so krassen Bizeps zur Schau) und antwortete:"Klar! Wie eine richtige Frau."
Er:"Echt?"
Ich:"Ja."
Er:"Und wie war's?"
Ich:"Oh Gott, nein, es ist nichts passiert!"
Er:"Wie?"
Ich:"Es ist nichts gelaufen."
Er:"Und du hast trotzdem bei ihm übernachtet? Habt ihr in einem Bett geschlafen?"
Ich:"Ja."
Er:"Oh Gott, das würde ich ja gar nicht packen."
Ich:"Ja, er hat's auch ein paar Mal versucht, aber ich wollte nicht."
Er:"Das ist ja voll die Folter!"
Ich:"Ich hab ihm angeboten zu gehen, aber er hat abgelehnt."
Er:"Wieso wolltest du nichts mit ihm haben?"
Ich:"Weil wir Arbeitskollegen waren und seine ganzen Freunde noch bei mir in der Arbeit sind."
Er:"Ja und, er hat doch bald Examen oder?"
Ich:"Er hat's schon."
Er:"Eben, dann ist er eh bald weg."
Ich:"Ja, er geht in ein paar Monaten nach Hamburg."
Er:"Eben, dann ist er weg und es ist unkompliziert. Ich glaube, du solltest das ein bisschen sportlicher sehen."
Ich:"Ja, mal schauen."
Wir haben noch ein bisschen weiter geredet, dann bin ich zurück in die Bib und hab wieder gelernt. Ich war aber nur bis halb elf dort, weil ich mich nicht mehr so gut konzentrieren konnte.
Auf dem Weg von der U-Bahn zu meiner Wohnung hörte ich "Begin Again."



https://www.youtube.com/watch?v=cMPEd8m79Hw


Heute war ich arbeiten und danach noch mit Hendrik im Park einen Kaffee trinken. Ich weiß nicht, was momentan los ist, aber ich sehe einen Snack nach dem anderen.
Nachmittags hat mich ein Kerl ein paar Blöcke vor meiner Wohnung anquatscht. Wir hatten eine ganz nette Konversation, aber er wollte mir nicht seinen Ausweis zeigen, weshalb ich ihm nicht meine Nummer gab. Das war der Beweis dafür, dass er über sein Alter gelogen hatte. Außerdem war er eh nicht mein Typ.
Dann war ich noch joggen und hab gekocht.
Morgen geh ich mit Julia und Toni was trinken. In der Bar, in der wir uns schon im ersten Semester getroffen haben. Ich bin gespannt wie es wird.

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Montag, 15. April 2019
Bubble gum, I chew you up and run
Ich hab mich am letzten Freitag mit Chris auf ein Bier getroffen.
Es war wirklich schön, ihn endlich mal wiederzusehen.
Wir haben erst über allgemeine und oberflächliche Dinge geredet.
Dann haben wir über alles Mögliche philosophiert.
Ich fragte, ob man bei einem Mann überhaupt zu weit gehen kann.
Er verneinte es, mit der Ausnahme, dass der Mann das Mädchen nicht attraktiv findet.
Er fand auch, dass Männer, die vielleicht nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechen, oft viel selbstbewusster sind als Frauen.
Er meinte, wir Frauen sollten endlich verstehen, dass wir das schönere Geschlecht wären.
Ich erzählte ihm, dass ich glaubte, dass Männer nur nach dem Gefühl streben, während sich Frauen darüber Gedanken machen, ob der Mann es überhaupt verdient habe sie so zu sehen.
Er begründete dies mit einer sehr überzeugenden Theorie, die in der Evolution wurzelt.
Chris ist wirklich ein korrekter Kerl. Max meinte, dass, wenn er ein Mädchen wäre, Chris sein Traumtyp wäre, da er groß, gutaussehend, lustig, bodenständig, nett und sportlich ist.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich denke auch, dass viele Mädchen auf ihn stehen, aber er hat hohe Ansprüche. Er ist momentan auf der Suche nach einer Beziehung und deshalb finde ich es absolut gerecht fertigt.
Chris hat schon einige Mädchen "abgewiesen" (natürlich auf nette Art), weil er z.B. nicht mit Mädels schläft, die auf ihn stehen. Was ich ziemlich korrekt finde. So ziemlich jeder andere Kerl würde sich einfach nehmen, was sich ihm anbietet und hinterher auf ihre Gefühle scheißen.
Deshalb hat Chris auch ein wirklich wirklich tolles Mädchen verdient.
Wir bestellten ein zweites Bier, der ganz schnuckelige Kellner machte ein freche Bemerkung, ich konterte mit einer noch frecheren.
Chris kannte den Kellner und erzählte mir, dass er schon immer ein Frauenheld war. Klassisch. Was anderes hätte ich dem nicht zugetraut.
Als wir bezahlten, spendierte uns der Kellner noch einen Francelico und Chris sagte zu mir, ich solle nicht so viel Bier trinken, weil meine Klappe wohl wieder zu groß war. Der Kellner nahm es aber mit Humor und Chris sagte, als er weg war, dass er ganz genau gecheckt habe, dass ich ihn anglühe.
Mir ist der Kellner schon mal aufgefallen. Eigentlich ist er nicht mein Typ, aber irgendwie ganz attraktiv. Warum sollte ich nicht?
Nicht dass ich denke, dass da irgendwas passieren wird, wahrscheinlich glüht ihn jede zweite Kundin an, aber warum sollte ich nicht flirten?
Chris und ich waren die letzten, die das Lokal um 12 verließen. Wir gingen zum Bahnhof und ich war natürlich wieder ein wenig angetrunken.
Ich erzählte Chris übrigens von der Situation mit Eric und er riet mir, neutral zu sein.
Chris hat immer gute Ratschläge.
Ich fuhr heim, aß um halb eins noch einen Burger und ging ins Bett.
Verwirrende Träume von dem Kellner und mir, wie wir an der Bar saßen, redeten und er mir von seiner Freundin aus Pennsylvania erzählte.
In meinem nächsten Traum ging ich nachts - wie so oft - von der Bib durch den kleinen Park in die Arbeit, weil dort meine Sachen waren. Vor mir waren drei Polizisten, die scheinbar den Park durchsuchten. Ich überholte sie, bemerkte rechts im Schatten eine Gestalt. Ich ging mit gesenktem Kopf und schnellen Schritten weiter. Die Gestalt folgte mir. Der Park ist ziemlich schlecht beleuchtet und das Licht an der Arbeit geht erst an, wenn man einen Meter davor ist.
Die Gestalt war ein großer Mann mit Hut und Mantel. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, es war stets im Schatten. Erfolgte mir und auf ein mal war er nur noch zwei Meter von mir entfernt. Ich schrie panisch und wachte auf.
Das ist vielleicht paranoid - aber sollte ich diesen Weg um Mitternacht nicht mehr gehen?
Jeder hat grundsätzlich freien Zugang dazu und ich bin nicht bewaffnet und alleine.
Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken.
Ich höre die ganze Zeit "Messy" von Kiiara, es ist einfach geil.
Eric hat mir übrigens noch ein paar Mal geschrieben, aber ich hab solange mit bösen und irrationalen Aussagen geantwortet, bis er es gelassen hat.
Er ist zu nah.
Da werde ich zum Biest.
Heute habe ich gelernt, gekocht und jetzt fahr ich gleich noch arbeiten und in die Bib.
Drückt mir die Daumen, dass der Weg sicher ist.

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Sonntag, 14. April 2019
If there's a line then I think that we crossed it


https://www.youtube.com/watch?v=2bNUyRCx2Yw

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Donnerstag, 11. April 2019
Some girls come and go before you know it
Wow.
Keine Ahnung wie es dazu kommen konnte.
Ich mache mir Gedanken darüber, was ich anziehe, um keine falschen Signale zu senden.
Auch ich: übernachte bei ihm.
Dabei fing alles so harmlos an.
Ich fand einen guten Mittelweg bei meiner Klamottenwahl: nicht die Overknees, dafür andere hohe Schuhe. Rote Nägel, aber dafür ein Rollkragenpulli. Haare im Pferdeschwanz.
Wir trafen uns vor der Uni. Ich war ein paar Minuten zu früh, weshalb ich in meinem Musikwahn auch erst mal an ihm vorbei ging, weil ich nicht gesehen hatte, dass er ebenfalls schon da war.
Wir gingen durch die wunderschöne Uni durch und erneut war ich dankbar, hier studieren zu können.
In der ersten Bar bekamen wir keinen Platz und warten wollten wir nicht, weshalb wir zur nächsten Bar gingen.
Dort war noch gar nichts los, aber das war nicht so schlimm. Der Barkeeper war mega nett, aber anscheinend dachte er, das hier wäre ein Date, denn er empfahl uns das Sofa in der hintersten Ecke der Bar. Glücklicherweise stand dort auch ein Sessel, den ich mir sofort klar machte, damit Eric nicht auf die Idee kam auf dem Sofa einen Arm um mich zu legen oder Ähnliches. Ich setzte mich nicht ladylike hin, sondern wie ein Kerl, indem ich die Ellenbogen auf die Kniestützte und die Bierfalsche in meinen Händen kreisen lies. Wir haben sehr viel über alles Mögliche geredet und es war wirklich nett. Ich verstehe mich wirklich gut mit ihm.
Irgendwann kam er darauf zu sprechen, dass er mich nicht richtig einschätzen könne und wir fingen an, gegenseitige Vermutungen aufzustellen, was wir beide dem Anderen nicht zu trauen würden. Es ging um Bäume fällen, Holz stapeln, mit Drogen dealen, grundlos Menschen verprügeln etc. Das war sehr unterhaltsam.
Ach ja, inzwischen waren wir nicht mehr bei unserem ersten Bier. Er hatte mich dazu überredet, auf Wodka Bull umzusteigen, wodurch auch unsere Gesprächsthemen offener wurden.
Ich möchte festhalten, dass er es war, der damit anfing, über lauter sexuelle Dinge wie Dreier, Frauen, Vorlieben etc zu reden.
Meine Zunge war inzwischen so gelockert, dass ich es ihm erzählte. Er erzählte mir aber auch Dinge von seiner Seite aus.
Die Alarmglocken hätten dabei schrillen sollen, aber bei mir schrillte gar nichts mehr.
Wir zogen zur nächsten Bar weiter. Die war ziemlich cool. Auch wenn einige Pärchen da waren, die rumknutschten. Eric holte uns noch einen Nachschub Wodka Bull und wir redeten dort weiter, wo wir aufgehört hatten. Er fragte mich, zu welchem Prozentanteil ich auf Frauen stehen würde und konnte es war nicht glauben, als ich mit 45% antwortete. Von da an fingen wir an, die Frauen abzuchecken, was ziemlich cool war. Er holte uns Shots, die keine richtigen, sondern größer als normale Shots waren. Ich vermied grundsätzlich den Blickkontakt, weil wir in dieser Bar nebeneinander sitzen mussten und noch war ein wenig Vernunft bei mir vorhanden.
Er sagte, ich hätte zwei Gesichter: Ein süßes, braves und eines im Dominakostüm. Er meinte, wenn man mich in der Bib sehen würde, denke man, ich wäre süß und heiß, aber nicht, dass ich noch eine andere Seite hätte. Nach dem Motto "Stille Wasser sind tief". Ich verzog das Gesicht, als er mich heiß nannte und habe irgendwas Böses darauf geantwortet.
Einmal war ich auf der Toilette, blicke mein Spiegelbild an und "Baby no hard feelings" schoss mir durch den Kopf.
Weitere Wodka Bull folgten, die wir aber an der Bar bestellten. Der Barkeeper gab uns Shots aus und wir checkten weiter die Mädels ab. Ich war wirklich schon sehr gut dabei, trank aber trotzdem noch einen weiteren Shot.
Nach einer Weile - wir waren mittlerweile schon sechs Stunden unterwegs - gingen wir aus der Bar raus. Wir gingen die Straße entlang, plötzlich zog er die Metalltür eines Hauses auf und wir standen in einem überdachten Hof, indem sich Tische und Stühle stapelten.
Er fing wieder damit an mich gegen die Wand zu drücken, aber ich schubste ihn wiederholt weg und setzte mich auf einen der Stühle. Ich habe keine Ahnung über was wir die ganze Zeit geredet haben, aber er hat vermehrt versucht, mich heiß zu machen. Hat nicht so geklappt, weil ich betrunken so kalt bin, wie meine Seele.
Irgendwann meinte er, es würden keine U-Bahnen mehr fahren. Ich dachte nur: Fuck. Was soll ich machen? In der Arbeit schlafen? Solange durch die Stadt laufen, bis die U-Bahnen wieder fuhren?
Er tippte auf seinem Handy rum und sagte:"Pass auf, wir nehmen jetzt einfach ein Taxi zu mir."
Keine Ahnung, ob ich wusste, dass das eine schlechte Idee war. Ich war der Überzeugung, ich könne alles innerhalb der platonischen Grenzen halten.
Oh, ich vergaß: Er geht nach Hamburg. Das war wahrscheinlich der Hauptgrund, warum ich mich ein wenig entspannte und alles lockerer sah. Außerdem kommt er fast nicht mehr zu mir in die Arbeit, weil er in einer Kanzlei arbeitet und das ziemlich viel Zeit frisst.
Er machte die Metalltür auf und wir gingen wieder auf die Straße. Ich will nicht wissen, was die Menschen dachten, als wir da rauskamen. Unser Taxi war eine Minute später da und wir fuhren zu ihm.
Mit dem Aufzug fuhren wir in den dritten Stock. Er hatte mich zuvor schon von seinen nicht ganz so angenehmen Mitbewohnern erzählt und ich hoffte, wir würden keinem von ihnen begegnen.
Wir gingen in sein Zimmer, tranken Wasser. Er gab mir ein T-Shirt von sich, ich war der Überzeugung, er hätte sich umgedreht und wäre nicht so frech und würde schauen. Tja, da lag ich wohl falsch, weil er später ganz genau die Farbe meines BHs erwähnte - den ich natürlich anließ. Er hatte leider keine Hose für mich und ich überlegte kurz, einfach meine Jeans anzulassen. Tat es dann aber doch nicht. Das T-Shirt reichte bis zur Mitte meiner Oberschenkel und ich war viel zu müde, um mir über so was Gedanken zu machen. Wir gingen ins Bett. Um das klarzustellen: Es ist nichts gelaufen. Klar hat er es probiert, ziemlich oft sogar, aber ich mach ihm keinen Vorwurf. Er war echt gut angetrunken und seine Selbstbeherrschung war wohl nicht mehr die Beste, wenn eine halbnackte Frau neben ihm liegt. Ich glaube, ich hab angefangen ihn über Verwaltungsrecht vollzulabern und sagte Dinge wie:"Wusstest du, dass man Nebenbestimmungen isoliert anfechten kann?" Klar wusste er es, er hat schon sein 1. Examen. Dann gingen wir gemeinsam die Zulässigkeitsvoraussetzungen einer Anfechtungsklage durch und ich war echt ziemlich wütend, weil ich einen Punkt vergessen hatte und er mir nicht sagen wollte, welcher es war.
Wir haben gekuschelt und er hat immer wieder probiert, mich rumzukriegen.
Meine Standardantwort war:"Nein, wir sind Arbeitskollegen."
Er:"Sind wir schon sehr lange nicht mehr."
Ich:"Ich will das klar trennen."
Er nannte mir alle möglichen Argumente, dass er nicht mehr oft dort sei, dass es niemand erfahren müsse etc., aber ich gab nicht nach.
Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, ich wollte ihn nicht foltern.
Ich bot an, zu gehen, aber er legte den Arm um mich und murmelte:"Du gehst nirgendwo hin."
Es war vielleicht nicht besonders klug mit ihm zu kuscheln. Aber ich war zu betrunken und zu müde, darüber groß nachzudenken.
Manchmal, wenn ich mich nicht hundertprozentig sicher fühle, ist mein Körper in Alarmbereitschaft, weshalb ich des Öfteren zusammenzuckte, als ich einschlief. Er fing an meinen Nacken zu kraulen und irgendwie half das und ich schlief ein.
Wir wachten beide in Abständen auf, er versuchte es wieder. Als ich einmal im Halbschlaf war, merkte ich, wie er meine Wange und entlang meines Kieferknockens streichelte und mich auf die Stirn küsste. Wow, das war echt ein bisschen zu viel. Aber er war genau so betrunken wie ich, also wieso sollte ich ihm irgendwas vorwerfen. Insgesamt war er irgendwie sehr liebevoll, hat immer darauf geachtet, dass ich genügend Decke habe, mich immer wieder gefragt, ob alles okay ist.
Er hat keine Gardienen, das heißt, wir wachten endgültig mit dem Morgenlicht auf.
Er:"Alles okay?"
Ich grummelte nur. Ich wollte nicht in den Spiegel schauen und ich wollte mich nicht der halbwegs nüchternen Realität stellen, weshalb ich nur wie ein Morgenmuffel sagte:"Sag der blöden Sonne, sie soll wieder untergehen." Ich drehte mich auf die andere Seite, er legte seinen Arm um mich und wir dösten noch eine Weile. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich aussah. Ich konnte mich nicht abschminken, weshalb Mascarareste mein Gesicht verzierten und dunkle Schatten unter meinen Augen lagen, wie ich später im Spiegel feststellen musste. Ich will gar nicht wissen, wie sein Kissen aussah, aber ich hatte ihn gewarnt.
Wahrscheinlich hatte ich wieder eine ziemlich große Klappe und hab böse Dinge zu ihm gesagt, jedenfalls fingen wir auf dem Bett an zu "kämpfen". Ich trat ihm nicht in seine Juwelen, weshalb er gewann. Sonst hätte das anders ausgesehen. Er nahm diese Situation als neue Chance, es wieder zu probieren. Plötzlich küsste er nicht nur meinen Hals, sondern drückte seine Lippen auf meine. Ich schubste ihn sofort weg und rief:"Nicht die platonische Grenze überschreiten!" Als wäre die nicht schon vor Stunden überschritten worden. Aber er akzeptierte ist, sagte aber grinsend und ironisch:"Das ist alles rein platonisch hier."
Ich glaub ab diesem Zeitpunkt machte ich emotional dicht. Er war zu weit gegangen. Ich musste ihn förmlich aus dem Bett schubsen, damit er duschen ging. Er wollte die Arbeit Arbeit sein lassen und den ganzen Tag mit mir im Bett verbringen und all die Dinge tun, vor denen ich ihn stets abhielt.
Keine gute Idee und außerdem brauchte ich Zeit für mich. Er holte mir ein Glas Wasser und ging ins Bad. Ich saß mit meinem Glas in seinem T-Shirt auf dem Bett, starrte aus dem Fenster auf befahrene Straße und fragte mich, wie ich mich nur immer in solche Situationen bringe.
Er kam nach einiger Zeit wieder und ich drehte mich um und zog mich an. Ich gab ihm sein T-Shirt zurück, nahm mein Armband, dass ich beim Schlafen nicht ausgezogen hatte und das deshalb gerissen ist und wehrte seine Umarmungen und Versuche, mich wieder in sein Bett zu bekommen, mit bösen Sprüchen aus meiner großen Klappe ab.
Ich lachte ihn aus, weil er so kuschelbedürftig war, weil er mich "Mausi" nannte, er drückte mich wieder gegen seine Tür, aber ich schubste ihn weg.
Ich hatte definitiv noch Restalkhohol und bevor ich auf die Straße ging, musste ich mich meiner optischen Situation im Spiegel stellen. Auf dem Weg zum Bad begegnete ich seinem Mitbewohner, was ein wenig unangenehm war. Im Bad versuchte ich das Beste daraus zu machen, was nicht ganz so gut klappte. Meine Haare sahen definitiv nach Sex aus und mein Gesicht war bis auf die Ringe unter meinen Augen ziemlich blass. Glücklicherweise sah mein Outfit sehr viel souveräner aus, weshalb ich mich ein wenig besser fühlte. Trotzdem sehnte ich mich nach einer Dusche.
Zurück in Erics Zimmer, nahm ich meine Sachen, er nahm seine und wir verließen die Wohnung. Als ich meine hohen Schuhe anhatte merkte ich, dass ich DEFINTIV noch Restalkohol hatte. Ich redete ziemlich viel Müll auf dem Weg zu U-Bahn. In der U-Bahn stand ich ihm mit verschränkten Armen gegenüber und ignorierte alle anderen Menschen - was mir sonst echt schwer fällt. Ich bemühte mich nicht um ein Gespräch, weil die Müdigkeit einsetzte, aber er bemühte sich dafür umso mehr. Die U-Bahn brauchte ziemlich lange und ich sehnte mich nur nach meiner Zahnbürste und meinem Bett.
Er stieg früher aus, als ich, ich wünschte ihm viel Spaß bei der Arbeit, er wünschte mir viel Spaß beim Joggen.
Ich war froh, als er weg war. So konnte ich meine Kopfhörer aufsetzen und mich meiner Musik widmen. Und nachdenken.
An meiner Haltestelle stieg ich zu "Should've said no" und der dementsprechenden Racheengelhaltung aus. Als meine Wohnungstüre ins Schloss fiel, zog ich mich erstmal aus, ließ alles an Ort und Stelle auf den Boden fallen und putze Zähne und schminkte das ab, was noch übrig war. Dann trank ich Wasser, aß Reiswaffeln mit Aufstrich in meinem Bett und machte leicht betrunkene Sprachnachrichten für Macy und Ina. Um zehn Uhr beschloss ich noch ein wenig zu schlafen. Um eins wachte ich wieder auf, kochte mir etwas und jetzt sitze ich hier und schreibe diesen Eintrag.
Ina fragte mich, ob ich es bereue. Nein.
Würde ich es wieder tun? Ich würde diesen Abend bzw. diese Nacht genau so nochmal erleben, wenn ich zurückspulen könnte. Aber ich weiß nicht, ob ich in einer neuen Situation noch einmal bei ihm übernachten würde.
Ich wusste, dass er mich abfüllen wollte, um mir meine Geheimnisse zu entlocken. Aber dass es so endet hätte ich wirklich nicht gedacht.
Er sagte in der U-Bahn etwas davon, dass niemand was davon erfahren müsse, auch wenn nichts passiert ist.
Oh und hab ich schon erwähnt, dass er was mit Miri hatte? Die arbeitet auch bei mir.
Wo bin ich da nur reingeraten?
Ich werde später erstmal zu aggressiver Musik laufen gehen, sofern das Wetter mitspielt.
Keine Ahnung wie es weiter geht.
Ich lasse es einfach auf mich zukommen.
Aber ich bin sehr froh, dass er bald nach Hamburg geht.

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