Dienstag, 7. Juli 2020
I need to forgive myself


https://www.youtube.com/watch?v=Z-AKECxbr1A

Eine Sache bei der ich mich schwer tue: Mir selbst zu vergeben. Nicht so hart mit mir ins Gericht zu gehen.
Hab ich mir schon für meine letzte Beziehung vergeben?
Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Das alleine ist ein Indiz dafür, dass ich es nicht getan habe.
Was mich diesbezüglich blockiert, ist wahrscheinlich die Tatsache, dass ich mir dann Schwäche eingestehen müsste. Und Schwäche, die nicht rational begründet ist und ich passen nicht zusammen.
Im Nachhinein war der Weg mit roten Fahnen gepflastert, die ich teilweise unbewusst, teilweise bewusst ignoriert habe. Aus Angst, Schwäche und Überzeugung. Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer. Aber man fühlt sich auch dumm, weil man sich von Gefühlen hat leiten lassen, anstatt rational das Handeln einer Person zu beurteilen.
Ich geh in jedem Bereich meines Lebens hart mit mir selbst ins Gericht. Ich erwarte Perfektion, Wissen und habe keinen Platz für Fehler.
Daran muss ich definitiv arbeiten. Fehler sind menschlich. Fehler sind gut. Ich lerne aus meinen Fehlern, ich lerne aus den Fehlern anderer. Ich höre niemals auf zu lernen.
Und ist es nicht irgendwo eine positive Eigenschaft, dass man so sehr an eine Person geglaubt hat? Auch wenn es danach eine pure Enttäuschung war. Aber es beweist doch Großherzigkeit und Optimismus. Das ist etwas Gutes.

~ I've been torturing myself everyday over every single mistake I've made
~ 'cause I let them in, so surely I'm to blame
~ I know it ain't right and something's gotta chance now
~ I gave my heart to the wrong somebody else and I need to forgive myself
~ It's gonna be hard trusting my feelings again, 'cause what if they mess up again?
~ When I gave my heart to the wrong somebody else I never forgave myself

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Sonntag, 5. Juli 2020
I can't fix each and all your problems, I'm no good with names and faces
Die letzte Woche hat mir bewiesen, dass meine Entscheidung, Leute aus meiner Vergangenheit hinter mir zu lassen, richtig war.
Ein glatter Bruch ist ein wahres Geschenk.
Mittwochs traf ich mich mit Macy und Fabi im Park. Wir tranken ein Bier, spielten Karten und redeten, danach gingen wir noch zu einem Italiener essen. Ich war zum ersten Mal wieder in einem Restaurant und es war normaler als ich dachte. Natürlich musste man Masken aufsetzen, außer man saß an seinem Tisch, aber daran habe ich mich eh schon sehr gewöhnt. Ich fühlte mich auch nicht unwohl, da wir im Freien und nicht drinnen saßen. Wir hatten ein bisschen Pech mit dem Wetter, weil plötzlich ein Gewitter aufzog und es in Strömen goss. Glücklicherweise saßen wir unter einem Schirm und keiner von uns ist aus Zucker. Es war ein wirklich schöner Tag.
Am nächsten Tag hatte Macy Geburtstag und entschloss sich spontan mit vier Freunden in einem chinesischen Restaurant zu feiern. Außer Fabi und ich waren noch Bella und Til eingeladen, die ich schon ein wenig kannte und einfach so gerne mochte. Es war richtig schön. Wir hatten extrem gute Gespräche, das Essen war köstlich und ich ertappte mich dabei, wie ich dachte:"Ja. Genau von solchen Leuten möchte ich umgeben sein."
Leute, die sich gegenseitig unterstützen, die sich nicht als Konkurrenz sehen. Leute, die extrem ehrgeizig und sehr erfolgreich sind. Die vor Wissen strotzen und mein Wissen dadurch bereichern. Die witzig sind, offen, ohne Vorurteile und im Reinen mit sich selbst.
Diese Runde war einfach perfekt, wir verstanden uns super.
Am Freitag habe ich mich nachmittags mit Lucy auf einen Kaffee getroffen. Ich habe sie im meinem Seminar kennengelernt und fand sie da schon richtig cool. Sie wirkte so im Reinen mit sich selbst, locker, offen, ein wenig verrückt und extrovertiert. Sie war mir direkt sympathisch. Wir saßen uns in den Außenbereich eines neu eröffneten Cafés. Die Straße brachte kurz ein paar Erinnerungen zurück. Ich war sie im letzten Herbst einige Male auf- und abgegangen. Aber ich verdrängte die Gedanken an Menschen aus meiner Vergangenheit sofort und konzentrierte mich auf die tolle Frau, die neben mir saß. Wir hatten vor allem während des Lock-downs viel geschrieben, aber ich kannte sie noch nicht so gut. Mein erster Eindruck hatte mich nicht getäuscht. Sie war cool, bedingungslos sie selbst, ein wenig verrückt, lustig, lachte laut und hatte eine extrem positive Ausstrahlung. Wir redeten zweieinhalb Stunden lang über alles mögliche. Sie ist intelligent, hat einen Sinn für Gerechtigkeit, hat unglaublich viele Geschichten auf Lager, ist sehr reflektiert und rational, ambitioniert, energetisch, liest, malt, spielt in einer Band und schmeißt nebenbei das Studium.
Mit solchen Leuten möchte ich befreundet sein.
Es gibt keinen Platz für negative Dinge in meinem Leben.
Abends kam Franzi noch zu mir. Wir kochten und setzten uns auf meinen Balkon. Mein Nachbar von gegenüber hatte auch ein paar Freunde da, er scheint netter zu sein, als ich gedacht hatte.
Franzi und ich redeten über alles mögliche. Je dunkler die Nacht desto philosophischer wurden wir, so sehr, dass mein Kopf rauchte. Franzi ist wie mein persönlicher Cheerleader. Sie ist unglaublich positiv, unterstützend, selbstbewusst, sehr erfolgreich (insbesondere wenn man ihr junges Alter beachtet) und so vieles mehr. Wir kamen auch auf den glatten Bruch zu sprechen, den ich durchgeführt hatte und sie verstand es. Sie war beeindruckt und wollte mehr davon in ihr Leben integrieren. Das Leben ist so kurz. Wir haben nur eine begrenzte Menge Energie. Wir sollten uns nur auf die Dinge konzentrieren, auf die Menschen, die uns wirklich glücklich machen.
Nachdem ich sie zur U-Bahn gebracht habe, schminkte ich mich im Bad ab, sah in den Spiegel und dachte:"Sie ist einer meiner besten Freunde." Ich kann mit ihr über einfach alles reden, egal wie intim es ist.
Ich hab wirklich ein großes Glück, so viele tolle Menschen in meinem Leben zu haben. Ich kann auch jedem nur raten, klare Schlussstriche zu ziehen. Es lenkt den Fokus wieder auf das Wesentliche.

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Mittwoch, 24. Juni 2020
Aquí estás, ya no puedes detenerte
Der glatte Bruch, von dem ich letztens gesprochen habe, scheint nicht nur bezüglich Kerlen eine Auswirkung zu haben.
Ich habe mehrere Nummern gelöscht, auch die von Eric und die von Naomi.
Heute kam eine Nachricht von ihr, in der sie fragte, ob das noch meine Nummer sei.
Ich habe noch nicht geantwortet.
Wir haben uns eineinhalb Jahre lang nicht gesehen, haben seit einem Jahr keinen Kontakt mehr.
Ich weiß, dass die den Zugriff auf mich bzw. mich als Sicherheit gerne hätte.
Für den Fall, dass es mit ihrem Freund nicht gut ausgeht.
Sie geht davon aus, dass ich bedingungslos für sie da sein, sie auffangen und mich mit ihr in das Nachtleben stürzen werde.
Ich kann nicht direkt sagen, dass sie Unrecht hat.
Es ist schwierig.
Ich bin ihr unglaublich dankbar, für alles, was sie für mich getan hat. Insbesondere bei der Trennung von meinem Ex war sie sehr für mich da, war Teil der Mission und packte mich eine Woche später in ihr Auto, mit dem wir zu einem entfernten See fuhren, an dem ihr Opa eine Wohnung hatte. Wir verbrachten dort das Wochenende, wanderten, gingen spazieren, Kaffee trinken und schauten Dokumentationen. Sie war neben mir, als mein Ex an diesem Wochenende anrief, um zu fragen, wie es mir ginge.
Ich liebe Naomi. Ich werde sie immer lieben.
Ihre impulsive Art, die ich oft so mag, weil sie mich aus meiner Komfortzone rausholt und mit sich mitreißt, hat aber auch ihre Schattenseiten.
Schattenseiten, über die ich viel nachgedacht habe und die ich nicht mehr ignorieren kann.
Sie geht oft ziemlich schnell an die Decke, bezeichnet alles außer ihre eigene Meinung als "Kindergarten" und macht unüberlegte Dinge, zieht Leute mit rein, die nichts mit der Sache zu tun haben.
Sie ist extrem unzuverlässig. Wie oft hat sie mir schon spontan abgesagt, mich lange warten lassen oder spontan den Treffpunkt geändert, an dem ich auftauchen sollte.
Für jemanden, der gerne plant, zuverlässig und pünktlich ist, ist das ziemlich nervenaufreibend.
Sie hat kein gutes Selbstwertgefühl. Ihr Selbstbewusstsein basiert auf der Meinung von Männern. "Männer mögen dies, Männer mögen das,...er hat mein Bild auf Instragram gelikt, er hat meine Story angeschaut,...ich habe seine ganzen weiblichen Follower gestalkt und keine davon ist schön...ich hab mit ihm geschlafen, weil ich dachte, ich kann jetzt nicht mehr nein sagen...als ich Moritz fragte, wer von uns beiden besser aussähe, meinte er, wir sähen beide gleich aus,...ich war eifersüchtig, weil Alex so viel Interesse an dir gezeigt hat..."
Ich könnte die Liste fortführen. Insbesondere Instagram spielt eine entscheidende Rolle in ihrem Leben. Wie oft musste ich schon hunderte Fotos/Boomerangs/Videos machen, Filter begutachten, Bildunterschriften bewerten, nur für diese Plattform.
Für jemanden der kein Instragram hat, der auch gerne mal das Handy weg legt und nicht erreichbar sein will, ist das ein wenig befremdlich.
Hat sie mich wirklich als Person wahrgenommen?
Toni meinte, sie hätte mich oft übergangen, über mich bestimmt.
Mir war das gar nicht so aufgefallen.
Aber im Nachhinein kann ich sagen, dass ich vielleicht ein Mittel zum Zweck war, damit sie noch eher ihre Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellen konnte. Oft hat sie meine Bedürfnisse übergangen.
Ich habe auch in der Selbstisolation viel darüber nachgedacht, mit welchen Menschen ich befreundet sein möchte.
Ich möchte mit starken, selbstständigen und unabhängigen Frauen befreundet sind, die relativ rational sind, ein gutes Selbstwertgefühl haben, auf die Meinung von Männern scheißen, die zuhören, die sich im Konflikt nicht über andere stellen, die nicht so viel auf sozialen Medien unterwegs sind, die zuverlässig sind und bei denen für alle Persönlichkeiten Platz ist.
So leid es mir tut, diese Person ist Naomi nicht.
Und diese Person wird sie auch nicht sein.
Ich habe versucht, ihr Selbstwertgefühl zu stärken, sich nicht von Männern abhängig zu machen, aber ich bin nicht durchgedrungen.
Was ja auch okay ist, jeder soll das machen, was ihn glücklich macht.
Aber mich macht es nicht mehr glücklich.
Es hat eine Zeit lang gedauert, um es zu begreifen, aber mittlerweile weiß ich, dass ich niemandem etwas schulde. Die einzige Person, ich ich glücklich machen muss, bin ich selbst.
Ich bin auch Naomi nichts schuldig.
Ich bin nicht mehr ihr Sicherheitsnetz.
Ich will mich nur noch mit Menschen umgeben, die mich vorwärts bringen.
Ich weiß noch nicht, ob ihr antworten werde und was.
Es führt wahrscheinlich zu einer Diskussion.
Wir werden sehen.
Nun zu schöneren Dingen.
Gestern habe ich mich mit Chris getroffen. Wir haben uns Bier gekauft und uns in den Park gesetzt. Ich wusste gar nicht, wohin mit meinen ganzen Gefühlen, als ich die ganzen Menschen im Park sah. Es machte mich so glücklich. Wir setzten uns auf einen freien Platz, tranken und redeten. Mein erstes Bier seit fast einem halben Jahr. Dementsprechend schnell spürte ich es auch. Dementsprechend viel Müll redete ich dann auch. Aber Chris war es gewohnt und fand es lustig. Wir checkten die Leute aus (wir sind beide so was von unterpieps), redeten und genossen die Sonne. Nach meinem zweiten Bier war Schluss für mich, Chris spürte es auch, da er vom Vortag noch verkatert war und irgendwann gingen wir Händchen haltend oder Arm in Arm durch die Straßen. Chris kuschelt immer sehr gerne und diesmal begriff ich, warum Menschen auf die Idee kommen könnten, dass wir zusammen wären.
Wir verabschiedeten uns an der U-Bahn, ich fuhr heim, aß und schaute "365 Days" auf meinem Balkon. Gott sei dank mit Kopfhörern, wer hätte gedacht, dass das so eskaliert. :D
Heute treff ich mich mit Ina und Vroni im Park und wir freuen uns ungefähr schon seit Wochen darauf. Das wird toll.

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Sonntag, 21. Juni 2020
Until I realized you a epic fail
'Cause it's a new day, I'm in a new place.

Es fühlt sich irgendwie so gut an, wenn ich auf die Menschen zurückblicke, die ich hinter mir gelassen habe.
Ich hab gerade ein paar Fotos angeschaut und dachte:"Wow. Wegen dieser Person hast du so viel geweint?"
Es ist irgendwie witzig. Kerle gehen oft schneller als Mädels, lassen sich von neuen Dingen ablenken. Aber sie kommen immer zurück.
Mädels sind unter Umständen beständiger, aber wenn sie einmal mit jemandem fertig sind, sind sie mit ihm für immer fertig.
Wenn jemand aus meinem Leben verschwindet, verschwindet er ganz daraus. Ich möchte nicht, dass diese Person mich weiterhin beobachten kann, sei es nur durch Profilbilder. Ich lösche Nummern sehr gerne. Du bist entweder ganz in meinem Leben oder gar nicht. Ich will nicht, dass Personen, mit denen ich abgeschlossen habe, noch Zugriff auf mich haben. Dass sie eines Nachts, wenn sie betrunken sind und ihre Verflossenen durchgehen, die Möglichkeit haben, mir zu schreiben. Und mich unter Umständen verwirren. Ich bin ein Privileg, keine Option.
Genau dieser klare Bruch scheint dazu zu führen, dass sie zurückkommen. Ich sehe es oft erst Monate oder Jahre später, in Facebook-Nachrichten, die von Personen kommen, mit denen ich nicht befreundet bin. Ich antworte nie. "Hay, sorry das ich mich so plötzlich wieder melde, ich hab dich auf Fb gesehen und wollte wissen wie es dir ergangen ist". Ja, genau mit dieser Rechtsschreibung und Kommasetzung. Wegen dem hab ich so viel Schmerz gespürt? Er schreibt in keinem schönen Deutsch, ist klein und war damals nicht mutig genug, mir die Wahrheit zu sagen. Das ist rückblickend wirklich lächerlich.
Das neue Handy hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Kontakte nochmal genau durchzusehen und zu prüfen, wer wirklich Zugriff auf mich haben sollte. Ich löschte Simons und Pietros Nummer. Es fühlt sich so gut an.
Das ist eine neuer Lebensabschnitt, voller Möglichkeiten.
Es ist Zeit, wieder zu leben.

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Sonntag, 21. Juni 2020
Glad I got my girls who keep me on the ground
Ich: beschließe dieses Jahr keinen Urlaub im Ausland zu machen, aus Sicherheitsgründen und um die deutsche Wirtschaft zu unterstützen.
Auch ich: fühle mich verlockt von Joschuas Angebot mit ihm übermorgen nach Rom zu fliegen, nur weil ich mich nach Abenteuern sehne.

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Freitag, 19. Juni 2020
You're savage, love, did somebody break your heart?
Mein Handy ist seit zwei Wochen kaputt...und ich liebe es.
Natürlich nicht nur, aber überwiegend auf jeden Fall.
Ich nehme mir immer mal wieder handyfreie Tage. Aber zwei Wochen ohne Handy war ich das letzte Mal im Urlaub als ich 16 Jahre alt war.
Ich merkte schon in der Selbstisolation, dass ich nicht wirklich Lust hatte, mit Menschen zu schreiben. Meine Engsten sind natürlich von all dem ausgenommen. Aber ich hatte keine Lust auf Smalltalk, brauchte lange, um zu antworten und der ständige Gedanke im Hinterkopf, dass ich manchen Personen noch antworten musste, stresste mich.
Deshalb kam es mir ganz gelegen, als sich mein Handy vor zwei Wochen verabschiedete. Mir fehlt es lediglich für Notfälle (die glücklicherweise nicht eingetreten sind) und zum Musik hören.
Musik hören in den öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich dann durch Lesen ausgetauscht. Das mache ich manchmal auch so, aber mit Kopfhörern im Ohr ist es nochmal leichter, die unantastbare Mauer zwischen mir und anderen Menschen hochzuziehen.
Ich war aber auch so in "Der große Gatsby" vertieft, dass ich die Mauer automatisch hochzog. Das überraschte mich. Ich habe das Buch zum letzten Mal in Toulouse gelesen, als ich Lene vor zwei Jahren besucht habe. Es hatte mich damals nicht ganz so gefesselt. Vielleicht war ich auch abgelenkt von der schönen Stadt, als ich im Schatten eines Baumes auf einer Bank am Flussufer der Garonne saß, mein kleiner schwarzer Koffer neben mir und auf die sonnenbeschienenen Gebäude sah. Dieses Mal fesselte es mich umso mehr. Ich tauche ein in die Welt des Nick, so tief, dass ich sogar schon die U-Bahn verpasst habe, obwohl sie direkt neben mir stand.
Musik hören wurde damit ganz gut ersetzt. Allerdings lese ich nicht, während ich durch die Straßen gehe. Ich bin so vertieft in Bücher, ich würde binnen Kürze gegen etwas oder jemanden laufen. In solchen Situationen fehlen mir meine Musik und meine Kopfhörer. Mit Hilfe derer fällt es mir leichter, die Blicke von Menschen auszublenden. Momentan bin ich sowieso ein wenig unsicher. Es fällt mir schwerer als sonst, Menschen und ihre Blicke zu ignorieren. Letzte Woche habe ich sogar einmal böse zurückgeschaut, was sonst nicht meine Art ist und mir im Nachhinein auch Leid tut. Ich wollte einfach nur in meine Wohnung, weg von Menschen.
Vermutlich muss ich mich erst wieder daran gewöhnen.
Und an meinem Selbstbewusstsein arbeiten.
Vor einer Woche habe ich mich mit Ina und Vroni zum Grillen getroffen. Natürlich mit Abstand und an der frischen Luft. Es. war. so. wunderschön. Wir kochten, aßen, hörten Musik, redeten, lachten so unglaublich viel und machten Pläne für diesen Sommer. Gott, ich liebe sie so sehr. Wir saßen um das Feuer herum und ich sagte die ganze Zeit:"Ach, das Leben ist so gut zu uns."
Ich fühlte den Lebenswert meines Lebens in einer ganz anderen Form. Meine Freunde geben mir Sicherheit. Sie geben mir Selbstbewusstsein. Nicht durch Komplimente, nein, einfach, weil sie da sind. Ist es nicht das größte Kompliment, wenn jemand deine pure Anwesenheit mag?
Sie fehlen mir, wenn ich in der Stadt bin. Ich ziehe mich sehr zurück und obwohl auch einige meiner Freunde in der Stadt leben, habe ich sie bisher nicht getroffen. Einerseits, weil ich nicht wirklich wollte, bzw. diese innere Blockade erst einmal überwinden muss und andererseits, weil es sich noch nicht ergeben hat. Aber daran muss und werde ich arbeiten. Zeit für mich ist unverzichtbar, aber ein gesundes Gleichgewicht ist wohl das, was mich langfristig am glücklichsten macht.
Mein neues Handy ist heute angekommen. Ich muss sowieso erst die Karte stanzen lassen, aber unabhängig davon, bin ich gar nicht so scharf darauf, es einzuschalten und direkt wieder online und erreichbar zu sein. Die Nachrichten haben sich wahrscheinlich angestaut. Andererseits ist es auch wieder schön, täglich von meinen Liebsten zu hören.

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Mittwoch, 10. Juni 2020
Beneath the chandelier of stars and atmosphere
Irgendwie verrückt, wie schnell man sich an Selbstisolation und Abstand halten gewöhnt.
Jedes Mal, wenn ich Menschen in Filmen sehe, die dicht an dicht stehen, sei es in "A star is born" oder "The people vs O.J. Simpson", widerstrebt es mir.
Abstand halten finde ich eigentlich ziemlich angenehm. Ich bin eher klein, weshalb mein persönlicher Sicherheitsbereich gerne überschritten wird, egal wie ablehnend meine Körperhaltung ist oder wie laut die Musik aus meinen Kopfhörern strömt. Vor allem große Männer haben damit weniger ein Problem, wie ich zum Beispiel von Felix erfahren habe.
Insbesondere in den öffentlichen Verkehrsmitteln fühle ich mich dadurch wohler. Keine Menschenmassen mehr in den U-Bahnen, niemand drückt sich ekelhaft gegen mich oder stellt sich genau neben mich, obwohl noch viele andere Plätze frei wären.
Die Corona-Krise hat bewirkt, dass mein persönlicher Sicherheitsbereich mehr gewahrt wird.
Dennoch komme ich an meine Grenzen, vor allem, wenn das Wetter schön ist. Dann habe ich das Bedürfnis mich einfach nur mit meinen Freunden in den Park zu setzen, ein bisschen was zu trinken und zu reden.
Ich hätte es nicht gedacht, aber ich würde tatsächlich mal gerne wieder mit jemanden rumknutschen. Ich habe in den letzten Wochen teilweise eine ziemliche Abneigung gegen Männer entwickelt. Nicht gegen Männer generell, aber gegen die, die schlecht erzogen sind. "Männer sind einfach schreckliche Menschen" (Tanya in Mamma Mia - Here we go again) wurde ein bisschen zu meinem Motto.
Ich bin dabei das Ganze wieder zu relativieren und entspannter zu sehen. Trotzdem haben sich meine Erwartungen dadurch in die Höhe geschraubt und ich werde nichts anderes mehr in meinem Leben dulden.
Umso mehr finde richtige Männer anziehend.
Auch ich: Glühe in den öffentlichen Verkehrsmitteln einen Typen an, der einfach nur nach Ärger schreit.
Nicht nur ich spüre die Trockenphase. Letzte Woche habe ich mich zum ersten Mal seit Februar mit Ina wieder getroffen. (das war wahrscheinlich die längste Zeit in der wir uns nicht gesehen haben - wenn man mal ihre Zeit in Nepal weglässt - und das seit 19 Jahren). Sie meinte, sie hätte, als sie zu mir gefahren ist, den Autofahrer hinter sich angeglüht, obwohl sie ihn nicht gesehen hat, aber "er ist einfach so heiß Auto gefahren". Hahaha, ich weiß genau, wie sie sich fühlt. Es hat mir auch richtig gut getan, mich mit ihr zu treffen. Wir haben zwar über (teils 17-minütige Sprachnachrichten) Kontakt gehalten und über spannende Themen wie Männer, die Schwächen des amerikanischen Schulsystems, die Zeugen Jehovas und Kriminalität diskutiert, aber persönlich ist das Ganze nochmal besser. Meine Freunde vermitteln mir ein Gefühl von Ausgeglichenheit, Ruhe und ich fühle mich mehr im Gleichgewicht mit mir selbst.
Das habe ich auch bemerkt, als ich mich am Samstag mit Lene getroffen habe. Wir sind durch den Park gegangen und haben uns an den See gesetzt und geredet. Ich fühlte eine Ausgeglichenheit in der pursten Form. Alles passiert so, wie es passieren soll. Ich kann andere Menschen nicht kontrollieren, ich kann nur meine Reaktion darauf kontrollieren.
Sie erzählte von ihren Zukunftsplänen und ihrer Unsicherheit diesbezüglich und davon, dass sie jemanden gefunden hat, der ihr hilft, mit gewissen Situationen umzugehen. Ich war so stolz auf sie. Sie erklärte mir bereits ein paar Zusammenhänge, die ich auch nicht gesehen hatte. Jemand Neutrales, der dir die nötigen Werkzeuge geben kann, um mit schwierigen Situationen umzugehen, ist oft die beste Lösung.
Sie sagte, sie fände es krass, dass ich immer alles ganz alleine mit mir ausmache.
Ich sagte, dass ich zwar viel mit mir selbst ausmache, aber schon auch die Meinungen meiner Familie und Freunde brauche.
Später dachte ich mehr darüber nach. Sie hatte recht. Ich mache sehr vieles mit mir selbst aus, mehr als mir bewusst war. Was mir besonders hilft, ist, die Dinge nieder zu schreiben, die ich fühle. Ich brauche schon den Input meiner Liebsten, vor allem, wenn ich zu stark zur einen oder zur anderen Seite schwenke und mir die goldene Mitte fehlt.
Auch Shallon Lester hilft mir unglaublich. Sie gibt mir die nötigen Werkzeuge, um mit gewissen Situationen klar zu kommen, so dass ich ein besserer Mensch werde.
Ja, ich mache wirklich viel mit mir selbst aus. Ist das noch in einem gesunden Rahmen? Ich fühle mich wohl dabei.
Gerade in Zeiten wie diesen ist es schwieriger, über tiefsinnige Dinge zu sprechen. Die kommen meist nur in persönlichen Gesprächen, die nachts oder unter dem Einfluss von Alkohol, zum Ausdruck kommen.
Nicht das ich gerade etwas hätte, was mir auf der Seele liegt. Ich habe Gefühle akzeptiert, hinterfragt und an Lösungen gearbeitet.
Früher habe ich immer alles verdrängt, was sehr belastend, verwirrend und überhaupt nicht förderlich war.
Ich stelle mich meinen Gefühlen.
Was nicht heißt, dass ich nicht noch einige Baustellen habe, denn das tue ich. Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sehen ganz oben.

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Samstag, 6. Juni 2020
But girls will be women


https://www.youtube.com/watch?v=SVkoy9m8Es8

~ boys will be boys, but girls will be women
~ and put your keys between your knuckles when there's boys around
~ we hide our figures, doing anything to shut their mouth

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