Donnerstag, 7. Mai 2020
Who you're gonna blame, the star of the game?
Falls ich jemals einen Sohn haben sollte, mein Gott, bitte lass mich ihn zu einem guten Mann erziehen.

Nicht nur unitechnisch, auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich gerade viel mit Kriminalität. Ich schaue die True Crime Videos von Kendall Rae, höre den Podcast "Killer Instinct" und habe heute zum ersten Mal in meinem Leben "Aktenzeichen XY ungelöst" angeschaut.
Ich habe eine ziemlich gute Fantasie und auch wenn ich auf den ersten Blick oft kühl wirken mag, kann ich mich doch ganz gut in Leute hinein versetzen. Die nötige Distanz zu Kriminalfällen fehlt mir manchmal. Ich brauche abends im Bett nur für den Bruchteil einer Sekunde die Augen schließen und schon sehe ich Täter vor mir. Nicht nur das. Mein Gehirn überträgt die Situation automatisch auf mich. Der Täter steht plötzlich in meinem Zimmer. Wem aus meiner Umgebung kann ich nicht vertrauen? Ist mir jemand gefolgt? Beobachtet mich jemand schon längere Zeit?
Was insbesondere gegen mein sowieso schon stark ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl geht, sind Fälle, in denen der Täter die körperliche oder mentale Unterlegenheit eines Kindes oder einer Frau bewusst ausnutzt. Vor vielen Jahrhunderten war Kriminalität natürlich genauso ein soziales Phänomen, das unter Umständen sogar noch weiter verbreitet war. Aber Männer von Ehre haben sich mit fairen Mitteln duelliert, hinterhältiges Vorgehen war verpönt.
Frauen sind genau so Täter, ich will hier gar nicht einseitig argumentieren. Dennoch ist in vielen Statistiken belegt, dass deutlich mehr Männer polizeilich erfasst oder schlussendlich verurteilt werden. Im Dunkelfeld kann man von ähnlichen Unterteilungen ausgehen. Die Gründe dafür sind vielseitig. Eine für mich sehr plausible Erklärung ist die unterschiedliche Erziehung von Mädchen und Jungs, Stichwort "Power-Control-Theory" von J. Hagan. Dabei darf man nicht vergessen, dass manche Menschen auch von Geburt aus zu kriminellem Verhalten veranlagt sein können, weil ihn zum Beispiel ein Enzym fehlt, was zu gewalttätigen Reaktionen führen kann.
Insbesondere die Erziehung und das soziale Umfeld spielen eine Rolle.
All diese Dinge lassen mich in Frage stellen, ob ich überhaupt jemals Kinder haben will. Eigentlich schon. Aber wie kann ich sie zu guten Menschen erziehen?
Wie kann es sein, dass jede Frau eine andere Frau kennt, die vergewaltigt wurde, aber kein Mann einen Vergewaltiger kennt?
Ich kenne zwei Mädchen, die vergewaltigt wurden. Beide, als sie noch minderjährig waren. Sie sind mit mir zur Schule gegangen und hatten mit den psychischen Nachwirkungen extrem zu kämpfen.
Meine Gedanken schwirren mir nur so durch den Kopf, ich kann sie gar nicht in einer geordneten Reihenfolge hier niederschreiben.
Passt auf euch auf. Macht die Musik aus, wenn ihr nach Hause geht. Seid euch eurer Umgebung bewusst. Trefft Vorkehrungen, wie einen Selbstverteidigungskurs oder ein Pfefferspray. Wenn ihr das Gefühl habt, etwas stimmt nicht mit euch, redet mit jemandem darüber. Lasst euch behandeln. Geht, wenn möglich nach dem Feiern nicht alleine nach Hause. Und wenn doch, telefoniert mit jemandem. Hört auf euer Bauchgefühl, das ist der Instinkt, der unsere Spezies überleben lässt.

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