Freitag, 15. Oktober 2021
I'm your national anthem, boy, put your hands up
honigbienchen, 23:10h
Die Kehrseite meiner sozialen Isolation ist die Überreaktion meiner Hormone. Trotz aller Gerüchte lief zwischen Chris und mir noch nie was. Ich merkte es schon letztes Jahr bei unserem Filmabend mit Fabi. Es war besser, wenn wir ab Einbruch der Dunkelheit nicht mehr alleine sind. Ich wusste gestern schon, dass es gefährlich werden könnte. In der Bar floss der Alkohol, was auch daran lag, dass uns der Kellner einen Shot nach dem anderen ausgab. Es waren ca. 15 Freunde von Chris da. Wir brachten uns auf den neuesten Stand, er machte Witze über meine Paranoia und bot spaßeshalber an, dass er bei mir auf der Türseite und ich auf der Wandseite schlafen könne, damit - wenn ein Eindringling kommt - er zuerst erwischt würde. Ich wollte ihm als Antwort einen Cocktail namens "Friendzone" ausgeben. Er erzählte mir von seiner Traumfrau, die neuerdings wieder Single ist. Ich gab ihm Tipps, wie er sie rumkriegen könnte. Irgendwann lag seine Hand nach einem Kommentar über meine Lederhose auf meinem Knie, ich legte meine spaßeshalber auch auf sein Knie. Seine Freunde, die gegenüber von uns saßen, redeten über uns, er tat so, als würden wir rummachen. Umarmungen, kuscheln, Blicke, Hände. Gefährliches Terrain. Als ich mich auf den Weg zur Bar gemacht hatte, war ich unsicher gewesen. Ich hatte keine positive Einstellung. Nun saß ich unter den Lichtern der Bar und fühlte mich wie eine gewisse "twin flame", die seit mehreren Wochen meine Faszination für sich einnimmt.
Wir zahlten und ich wusste, wenn wir in den Club gingen, würde es gefährlich werden. Und dann gibt es kein Zurück. Eine Freundschaft Plus geht selten gut aus. Entweder man landet in einer Beziehung oder geht getrennte Wege. Und beides davon will ich nicht. Noch dazu, weil ich die Samatha-Jones-Schiene fahre: The ego of a man trapped in the body of a woman.
Wenn ich nicht die Einzige bin, will ich es nicht. Zumindest in gewissen Situationen.
Wir standen auf und ich spürte den Schwindel. Der Raum drehte sich. Chris nahm meine Hand und führte mich an die frische Luft. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite lehnte ich mich gegen einen Baum. Eine Freundin von ihm, brachte mir Wasser, er kümmerte sich um mich. Ich musste mich nicht übergeben und wenn ich klug gewesen wäre, hätte ich auf meinen Körper gehört. Mir war tagsüber schon schwindelig gewesen, aber das ist keine Seltenheit bei mir, deswegen verwarf ich den Gedanken. Hier saß ich nun im Herbstlaub und hatte den Salat. Chris kümmerte sich rührend um mich, brauchte mich sogar zum Bahnhof. Alles drehte sich. Am Bahnhof wollte ich mich nicht hinsetzen, ich wollte nur kuscheln. So standen wir eng umschlugen am Bahnsteig und warteten auf meine Bahn. Ich stieg ein, er ging in den Club und schleppte ein Mädel ab. Ich kam glücklicherweise gut daheim an. Egal wie betrunken und/oder müde ich bin, ich schminke mich immer ab und putz meine Zähne. Dieses Mal nicht. Ich konnte nicht. Alles drehte sich. Auch heute dreht es sich noch. Entweder ist mein Blutdruck wieder im Keller oder ich bin angeschlagen. Heute beim Frisör sah ich aufgrund der Maske nur meine Augen im Spiegel. Ich sah aus wie eine Leiche. Das tue ich auch jetzt noch.
Auf jeden Fall war es gut, dass ich nicht mit in den Club gegangen bin. Ich habe zwar total Lust feiern zu gehen, aber wer weiß, was passiert wäre.
Die Nachwirkungen der Pandemie bringen sogar mich dazu, die immer auf klare Grenzen Wert legt, diese unter gewissen Umständen zu verwischen.
Aber ich habe letzte Woche ein Video gesehen, das mir unerwartet vorgeschlagen wurde und meine Blickrichtung verändert hat.
https://www.youtube.com/watch?v=HEu2EtBdVKk
Es ging weniger um die Obsession anderer von mir, sondern um die Kreation der Realität. Jeder kreiert seine eigene Realität. Ich kann meine Realität gestalten. Und das werde ich auch tun. Ich kreiere einen bloody valentine.
Wir zahlten und ich wusste, wenn wir in den Club gingen, würde es gefährlich werden. Und dann gibt es kein Zurück. Eine Freundschaft Plus geht selten gut aus. Entweder man landet in einer Beziehung oder geht getrennte Wege. Und beides davon will ich nicht. Noch dazu, weil ich die Samatha-Jones-Schiene fahre: The ego of a man trapped in the body of a woman.
Wenn ich nicht die Einzige bin, will ich es nicht. Zumindest in gewissen Situationen.
Wir standen auf und ich spürte den Schwindel. Der Raum drehte sich. Chris nahm meine Hand und führte mich an die frische Luft. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite lehnte ich mich gegen einen Baum. Eine Freundin von ihm, brachte mir Wasser, er kümmerte sich um mich. Ich musste mich nicht übergeben und wenn ich klug gewesen wäre, hätte ich auf meinen Körper gehört. Mir war tagsüber schon schwindelig gewesen, aber das ist keine Seltenheit bei mir, deswegen verwarf ich den Gedanken. Hier saß ich nun im Herbstlaub und hatte den Salat. Chris kümmerte sich rührend um mich, brauchte mich sogar zum Bahnhof. Alles drehte sich. Am Bahnhof wollte ich mich nicht hinsetzen, ich wollte nur kuscheln. So standen wir eng umschlugen am Bahnsteig und warteten auf meine Bahn. Ich stieg ein, er ging in den Club und schleppte ein Mädel ab. Ich kam glücklicherweise gut daheim an. Egal wie betrunken und/oder müde ich bin, ich schminke mich immer ab und putz meine Zähne. Dieses Mal nicht. Ich konnte nicht. Alles drehte sich. Auch heute dreht es sich noch. Entweder ist mein Blutdruck wieder im Keller oder ich bin angeschlagen. Heute beim Frisör sah ich aufgrund der Maske nur meine Augen im Spiegel. Ich sah aus wie eine Leiche. Das tue ich auch jetzt noch.
Auf jeden Fall war es gut, dass ich nicht mit in den Club gegangen bin. Ich habe zwar total Lust feiern zu gehen, aber wer weiß, was passiert wäre.
Die Nachwirkungen der Pandemie bringen sogar mich dazu, die immer auf klare Grenzen Wert legt, diese unter gewissen Umständen zu verwischen.
Aber ich habe letzte Woche ein Video gesehen, das mir unerwartet vorgeschlagen wurde und meine Blickrichtung verändert hat.
https://www.youtube.com/watch?v=HEu2EtBdVKk
Es ging weniger um die Obsession anderer von mir, sondern um die Kreation der Realität. Jeder kreiert seine eigene Realität. Ich kann meine Realität gestalten. Und das werde ich auch tun. Ich kreiere einen bloody valentine.
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