Montag, 8. April 2019
I like it when you take control even if you know that you don't
Ich hätte mich schon früher gemeldet, wenn es etwas Spannendes zu berichten gegeben hätte.
Ich war ziemlich gut ausgelastet in den letzten Wochen. Ich habe viel gelernt, gearbeitet und war mit meinem Praktikum beschäftigt.
Ab und zu hab ich ein paar Freunde getroffen.
Ich war sogar einmal feiern, mit Lene und Felix. Es war sehr toll, aber leider viel zu kurz. Felix war ziemlich müde und wollte schon nach eineinhalb Stunden im Club wieder gehen. Ich war gut dabei und hatte noch so viel Energie, die ich gerne rausgetanzt hätte. Aber meine Sicherheit geht vor, weshalb ich nicht alleine im Club bleiben wollte.
An diesem Abend bzw am nächsten Tag habe ich auch gelernt, dass es eine äußerst schlechte Idee ist, Bier und Wodka zu mischen. Ich wusste es zwar schon in dem Moment, als ich diese Idee laut aussprach, aber ich wollte, dass es mehr ballert. :D Am nächsten Tag war ich ein wenig verkatert und hatte nicht besonders viel Appetit.
Aber das war okay. Trotzdem würde ich es nicht nochmal machen. :D
Letzte Woche war ich mit Ina und Vroni essen, das war auch sehr schön und lustig.
Danach sind Ina und ich noch in die Bib gefahren und auf der Fahrt dorthin stahl mir die Stadt ein weiteres Mal mein Herz. In der Bib war es ein bisschen nervig, weil so eine Gruppe von Zweitis sich ziemlich cool gefühlt hat und die ganze Zeit reden musste. Ein Typ der neben uns saß, schnaufte die ganze Zeit so laut "wie eine Dampflock", dass wir zuerst dachten, jemand wäre in der Bib eingeschlafen.
Heute hab ich mich mit Hendrik in der Mensa getroffen. Es war tatsächlich schön. Hendrik versteht mich auf eine philosophischen Ebene sehr gut. Wir philosophieren ziemlich viel, wenn wir reden. Ich erzählte von meinen Gedanken, die ich schon ein paar Wochen mit mir rum trug und bisher nicht wirklich gegenüber jemandem erwähnt hatte. Ich nannte keine Namen, aber ich sagte ihm, dass ich mich momentan mehr oder weniger unbewusst von ein paar meiner Freunde distanziere. Nicht, weil ich sie nicht liebe oder weil ich nicht unendlich dankbar für sie sind. Es sind Charaktereigenschaften, mit denen ich gerade nicht so gut klar komme - und ich weiß nicht warum. Ich gehe diesbezüglich auch ziemlich hart mit mir selbst ins Gericht, weil ich natürlich daran denke, dass es auch an mir liegen kann. Warum komme ich damit nicht klar? Bei einer Person hab ich es bereits angesprochen, aber es ist wieder und wieder vorgekommen und scheinbar kann sie daran nichts ändern. Was okay ist, jeder hat seine Macken. Aber ich komme damit nicht gut klar, also frage ich mich, was ich daran ändern kann, wenn die Person nichts daran ändern kann. Die einzige Option war, mich zu distanzieren.
Ich fragte mich auch, ob es mir vielleicht nur mehr auffällt als früher?
Vor ca. vier Jahren habe ich die schlechten Eigenschaften von Menschen komplett ignoriert und mich nur auf die positiven Eigenschaften konzentriert und diese in den Vordergrund gerückt. Was gut für mich war, ich war ziemlich glücklich. Aber natürlich ist es realitätsfern und kann keine Dauerlösung sein. Sehe ich die Menschen heute rationaler?
Eine andere Person ist momentan eher negativ drauf. Das soll überhaupt kein Vorwurf sein, auch ich hatte schlechte Tage, Phasen, in denen ich alles andere außer positive Energie verbreitet habe. Aber es fällt mir vermehrt auf, dass diese Person oft von oben herab redet, andere Dinge und Menschen schlecht macht, nur weil sie anders sind und nicht dem Ideal dieser Person entsprechen. Irgendwie stört mich das, weil ich nicht immer hören möchte, wie blöd irgendwas ist, sondern von positiver Energie umgeben sein möchte. Ich glaube, diese Person ist momentan nicht ganz im Reinen mit sich selbst. Trotz alle dem ist sie generell eine sehr kritische Person. Was in vielen Situationen natürlich auch hilfreich und klug ist, aber ich habe das Bedürfnis über schöne Sachen zu reden, über tolle Menschen und nicht über Gegenteiliges. Was bringt es mir? Es hat nur einen schlechten Beigeschmack und natürlich stelle ich mir auch die Frage, wie sie über mich redet. Eigentlich ist mir das ziemlich egal, auch wenn ich es natürlich schade fände.
Ich erzählte Hendrik davon und erwähnte auch, dass es gemein von mir ist, dass ich mich in den letzten Wochen von diesen Personen ein wenig distanziert habe. Dass mir bewusst ist, dass jeder Makel hat - auch ich - und man Menschen deswegen nicht abschießen sollte.
Hendrik meinte, ich sähe mich stets in einem falschen Licht, wenn ich sage, ich wäre so gemein. Für ihn ist so was Alltag. Er meinte, er wisse, wie loyal ich bin, aber er würde sich komplett von solchen Leuten distanzieren, weil er darauf schaue, was ihm gut tue. An sich ist das keine schlechte Einstellung, aber wir wussten beide, dass ich das nicht machen werde. Ich verdanke diesen Menschen ziemlich viel und nur weil sie vielleicht eine schlechte Phase durchleben, werde ich sie nicht wegwerfen. Ich versuche, es nochmal anzusprechen und ansonsten es so gut es geht zu ignorieren und mich auf das Positive zu konzentrieren.
Ich hoffe, das klappt.
Irgendwie sehne ich mich nach positiven, lebensfrohen Menschen.
Wir werden sehen. Der Sommer bringt den Menschen bestimmt bessere Laune.
Später werde ich noch in die Bib und arbeiten gehen.
Ich muss noch fünf Rechtsgebiete lernen und hab noch weniger als zwei Wochen. Es wird also sportlich.
Dennoch verspüre ich wieder die Lust feiern und tanzen zu gehen. Aber vielleicht mal in einen anderen Club. Einen für Lesben. Mal was Neues ausprobieren. Das Problem ist nur jemanden zu finden, der mit mir dahin geht. :D
Am Mittwoch geh ich mit Eric was trinken - aber ganz harmlos, weil er am nächsten Tag arbeiten muss. Es ist wahrscheinlich eine schlechte Idee. Dennoch werde ich versuchen, das Ganze wieder auf die platonische Ebene zu befördern. Mal schauen, wie es so klappt.

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