Mittwoch, 24. April 2019
I don't need a man to save me, watch me fight
Und der Wankelmut geht weiter.
Ich dachte, ich weiß, was ich will.
Naja, irgendwie weiß ich das auch.
Ich will die platonische Grenze nicht überschreiten.
Ich schrieb ihm gemeine Dinge, um zu erreichen, dass er mir nicht mehr schreibt. Aber scheinbar stachelte ihn es noch mehr an und irgendwie schreiben wir immer noch.
Am Karfreitag hab ich mit Ina darüber geredet und sie meinte, ich soll einfach meine Bedürfnisse befriedigen.
Der Vorsatz mit der platonischen Grenze geriet daraufhin ins Wanken. Sollte ich einfach nicht so viel darüber nachdenken und einfach machen? Ohne Bedenken vor Konsequenzen?
Mein Entschluss stand noch nicht fest, aber gestern in der Arbeit redeten Anna und Dennis über den guten alten Heinrich. Also Eric. Und plötzlich fragte ich mich, wieviel sie wussten. Klar, es ist nichts passiert, aber kann man ihm vertrauen, wenn er sagt, es bliebe unter uns? Als ob er es nicht seinem besten Freund erzählt! Mit Anna ist er ja auch ziemlich gut befreundet und Dennis hat er sogar das letzte Mal als wir unterwegs waren, betrunken geschrieben, er möge ein Buch, das ich brauche, zur Seite legen. Leicht unangenehm. Wieviel wussten sie? Und wenn ich diese Grenze überschreiten würde, wäre ich nur die, die mal was mit ihm hatte?
Oder sollte ich einfach darauf scheißen, was sie wissen und denken könnten?
Die meisten Leute aus meiner Arbeit sind eine eingeschworene Clique, die sich schon ewig kennt. Sie haben alle um den selben Zeitraum angefangen zu studieren und arbeiten auch schon Jahre hier. Ist es unklug mir einen solchen Stempel aufdrücken zu lassen?
Ich meine, klar er ist bald weg, das ist unkompliziert. Aber seine ganzen Freunde sind noch da. Freunde, die etwas wissen könnten. Freunde, mit denen ich zusammen arbeite.
Seit gestern bin ich über die Maßen verwirrt. Dementsprechend nicht-biestig hab ich ihm auch geschrieben.
Wir treffen uns morgen zur Perlenübergabe. Mein Armband war letztes Mal auf seinem Bett gerissen und wir fanden alles wieder bis auf eine Perle. Diese Perle hat er dann am nächsten Tag gefunden. Er hat vorgeschlagen bei mir zu kochen, aber irgendwie ist mir das viiiiieeeeeel zu datingmäßig. Noch dazu hab ich bis 20.00 Uhr Vorlesung, also wäre das ein bisschen spät, um noch zu kochen. Aber ich will auch nicht wieder durch die Bars ziehen, weil ich erstens morgen einen ziemlich anstrengenden Tag habe und zweitens das Geld am Ende des Monats ein wenig knapp ist. Ich bin am Überlegen, ob ich ihn zu mir auf ein Bier einladen soll. Ich hab noch ziemlich viel Bier von meiner Einweihnungsparty da und ich wäre in einer gewohnten Umgebung. Oder ist das eine schlechte Idee? Wahrscheinlich ist es das. Oh man. Ich hoffe, ich mach nichts Dummes.
Ich wünschte wirklich, er wäre schwul.
Wir verstehen uns sehr gut und man kann viel Spaß mit ihm haben, aber alles außerhalb der platonischen Grenze ist irgendwie kompliziert.
Vielleicht denke ich auch zu viel nach.
Gerade bin ich in der Arbeit, später hab ich noch eine Vorlesung.
Miri wird mich ablösen. Mit ihr hat/hatte er ja auch was. Will ich da wirklich dazwischen geraten?
Am Freitag geh ich mit Macy und ein paar ihrer Freundinnen feiern. Das wird mir bestimmt gut tun.

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