Montag, 15. April 2019
Bubble gum, I chew you up and run
Ich hab mich am letzten Freitag mit Chris auf ein Bier getroffen.
Es war wirklich schön, ihn endlich mal wiederzusehen.
Wir haben erst über allgemeine und oberflächliche Dinge geredet.
Dann haben wir über alles Mögliche philosophiert.
Ich fragte, ob man bei einem Mann überhaupt zu weit gehen kann.
Er verneinte es, mit der Ausnahme, dass der Mann das Mädchen nicht attraktiv findet.
Er fand auch, dass Männer, die vielleicht nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechen, oft viel selbstbewusster sind als Frauen.
Er meinte, wir Frauen sollten endlich verstehen, dass wir das schönere Geschlecht wären.
Ich erzählte ihm, dass ich glaubte, dass Männer nur nach dem Gefühl streben, während sich Frauen darüber Gedanken machen, ob der Mann es überhaupt verdient habe sie so zu sehen.
Er begründete dies mit einer sehr überzeugenden Theorie, die in der Evolution wurzelt.
Chris ist wirklich ein korrekter Kerl. Max meinte, dass, wenn er ein Mädchen wäre, Chris sein Traumtyp wäre, da er groß, gutaussehend, lustig, bodenständig, nett und sportlich ist.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich denke auch, dass viele Mädchen auf ihn stehen, aber er hat hohe Ansprüche. Er ist momentan auf der Suche nach einer Beziehung und deshalb finde ich es absolut gerecht fertigt.
Chris hat schon einige Mädchen "abgewiesen" (natürlich auf nette Art), weil er z.B. nicht mit Mädels schläft, die auf ihn stehen. Was ich ziemlich korrekt finde. So ziemlich jeder andere Kerl würde sich einfach nehmen, was sich ihm anbietet und hinterher auf ihre Gefühle scheißen.
Deshalb hat Chris auch ein wirklich wirklich tolles Mädchen verdient.
Wir bestellten ein zweites Bier, der ganz schnuckelige Kellner machte ein freche Bemerkung, ich konterte mit einer noch frecheren.
Chris kannte den Kellner und erzählte mir, dass er schon immer ein Frauenheld war. Klassisch. Was anderes hätte ich dem nicht zugetraut.
Als wir bezahlten, spendierte uns der Kellner noch einen Francelico und Chris sagte zu mir, ich solle nicht so viel Bier trinken, weil meine Klappe wohl wieder zu groß war. Der Kellner nahm es aber mit Humor und Chris sagte, als er weg war, dass er ganz genau gecheckt habe, dass ich ihn anglühe.
Mir ist der Kellner schon mal aufgefallen. Eigentlich ist er nicht mein Typ, aber irgendwie ganz attraktiv. Warum sollte ich nicht?
Nicht dass ich denke, dass da irgendwas passieren wird, wahrscheinlich glüht ihn jede zweite Kundin an, aber warum sollte ich nicht flirten?
Chris und ich waren die letzten, die das Lokal um 12 verließen. Wir gingen zum Bahnhof und ich war natürlich wieder ein wenig angetrunken.
Ich erzählte Chris übrigens von der Situation mit Eric und er riet mir, neutral zu sein.
Chris hat immer gute Ratschläge.
Ich fuhr heim, aß um halb eins noch einen Burger und ging ins Bett.
Verwirrende Träume von dem Kellner und mir, wie wir an der Bar saßen, redeten und er mir von seiner Freundin aus Pennsylvania erzählte.
In meinem nächsten Traum ging ich nachts - wie so oft - von der Bib durch den kleinen Park in die Arbeit, weil dort meine Sachen waren. Vor mir waren drei Polizisten, die scheinbar den Park durchsuchten. Ich überholte sie, bemerkte rechts im Schatten eine Gestalt. Ich ging mit gesenktem Kopf und schnellen Schritten weiter. Die Gestalt folgte mir. Der Park ist ziemlich schlecht beleuchtet und das Licht an der Arbeit geht erst an, wenn man einen Meter davor ist.
Die Gestalt war ein großer Mann mit Hut und Mantel. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, es war stets im Schatten. Erfolgte mir und auf ein mal war er nur noch zwei Meter von mir entfernt. Ich schrie panisch und wachte auf.
Das ist vielleicht paranoid - aber sollte ich diesen Weg um Mitternacht nicht mehr gehen?
Jeder hat grundsätzlich freien Zugang dazu und ich bin nicht bewaffnet und alleine.
Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken.
Ich höre die ganze Zeit "Messy" von Kiiara, es ist einfach geil.
Eric hat mir übrigens noch ein paar Mal geschrieben, aber ich hab solange mit bösen und irrationalen Aussagen geantwortet, bis er es gelassen hat.
Er ist zu nah.
Da werde ich zum Biest.
Heute habe ich gelernt, gekocht und jetzt fahr ich gleich noch arbeiten und in die Bib.
Drückt mir die Daumen, dass der Weg sicher ist.

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