Freitag, 26. April 2019
I'm better by myself
Und wieder sitze ich mit Restalkohol da und esse Reiswaffeln mit Aufstrich.
Ich sehe ziemlich fertig aus und so fühle ich mich auch.
Ich weiß gar nicht mehr, wann Eric gestern kam. Ich lag auf meiner Couch und las Dracula, als er klopfte, obwohl ich eine Klingel habe.
Er kam direkt von der Arbeit und hatte was zu essen mitgebracht. Ich hatte davor schon gegessen, deshalb wollte ich nichts.
Wir fingen an ein bisschen Smalltalk zu machen, entschieden uns aber relativ schnell dafür, ein Bier zu trinken.
Und damit begann alles.
Er hatte tatsächlich an meine Perle gedacht. Ich hatte schon die Befürchtung, dass er es vergessen hatte.
Wir tranken und redeten über alles Mögliche.
Wir waren bei unserem zweiten Bier, als er meinte, ich solle Musik anmachen.
Ich warnte ihn vor, dass er meine Musik vielleicht nicht mögen würde, aber er mochte sie tatsächlich. Er sah meine Playlist durch, wo von Heavy Metal bis Klassik und Disney Songs alles dabei war und meinte, dass das meine Persönlichkeit widerspiegeln würde. Er meinte, es wäre sehr schwer mich einzuschätzen und dass man mich nicht in eine Schublade stecken könne. Wir waren mittlerweile bei unserem dritten Bier, weshalb ich ihm erzählte, dass ich früher sehr gerne in eine Schublade gepasst hätte. Er meinte, das wäre langweilig. Mittlerweile sehe ich das auch so.
Wir redeten über Bands, die sich - ohne meine Erlaubnis - aufgelöst hatten, über Frauen, Lexy Roxx, eine WG mit Amanda Seyfried etc. Insbesondere redeten wir auf über Miri. Ich sagte ihm, dass Miri eine Frau für's Leben und kein Spielzeug sei und dass er gut zu ihr sein solle. Er meinte, dass er das ein wenig anders sehe und Miri sich schön auslebt. Ich kenne Miri nicht besonders gut, aber nach dem zu urteilen, was ich von ihr kenne und weiß, hat sie so viel zu bieten. Sie ist kein Spielzeug. Sie ist eine Frau, der man einen Antrag macht.
Ich war irgendwann so in meiner Musikwelt, dass ich gar nicht mehr so auf unsere Gespräche achtete.
Zeilen, die mir da durch den Kopf spukten:
I'm better by myself. I'm better when there's no you in my life.
Bad Boy, talking fast, talking dirty.
Ich war überrascht, dass er mich stets die Musik auswählen ließ, auch nachdem der Akku meines Handy leer war und wir seins benutzen mussten.
All my friends
Girls your age
Better by myself
Vagabund
Venneno
Throne
Waterloo (Cher)
Why did it have to be me?
Dancing with a wolf
Messy
Do U dirty
Pa pa
Bad guy
Animal
Milkshake
Another one bites the dust Remix
No good
Bitch came back
Ich saß auf meiner Couch, blinzelte Clint Eastwood, der an meiner Wand hängt, drei Mal zu und war viel zu angetrunken.
Um das zu toppen, holte Eric einen Likör aus meinem Kühlschrank, den wir leer machten. Keine gute Idee.
Er meinte, die Beschreibung von Samatha aus Sex and the City:"The ego of a man trapped in the Body of a woman" würde zu mir passen. Ich nahm es als Kompliment, weil ich genau das sein möchte, aber irgendwie habe ich nur meine Rolle gespielt.
Naja, ich war schon ich selbst, aber meine Mauern standen wie eine eins und ich ließ ihn das glauben, was er glauben wollte.
Wir redeten über Dracula, Frankenstein, Stolz und Vorurteil, Twilight, Harry Potter, Katharina die Große und die Vorteile ihrer Liebschaften. Ich zeigte ihm Madeleine Petsch. Er fragte, ob Avril Lavigne mein erster Crush gewesen wäre. Er lief in meiner Wohnung rum und suchte einen lila Stab. Wir wetteten, dass er ihn nicht finden würde.
Wenn er gewinnen würde, bekäme er einen Lapdance.
Wenn ich gewinnen würde, bekäme ich ein Kilo getrocknete Papaya.
Ja auch sonst geht's mir gut und ich denk überhaupt nicht nur an Essen. :D
Ich hab gewonnen.
Trotzdem hat er ihn später noch gefunden.
Wir waren auch auf dem Balkon, er wollte sogar auf's Dach klettern. Er hat's aber nicht gemacht, soweit ich weiß.
Ich beschwerte mich darüber, dass Männer nicht mehr männlich waren. Irgendwann fing ich auch wieder damit an, ihn zu mobben. War echt lustig. Also für mich. :D
Ich fragte ihn, ob ihn die Bilder aus meiner Wohnung verwirrten und zu meiner Überraschung verneinte er. Komischer Kautz.
Auf dem Balkon hat er mich auf einmal richtig frech auf den Arsch gehaut. Ich hab nach ihm getreten.
Meine armen Nachbarn. Ich hoffe, sie hassen mich nicht. Die Musik war zwar nicht so laut, aber ich glaube man hat es trotzdem gehört. Und andere Sachen auch.
Irgendwann meinte er, dass es schon so spät wäre, dass keine U-Bahnen mehr fahren würden.
Was für ein Zufall.
Ich hab schon damit gerechnet.
Und ich so:"Du kannst auch hier schlafen, ich kann dir die Couch ausziehen."
Hahaha.
Ich glaube, wir wussten beide, dass das nicht passieren würde.
Irgendwann aß ich Reiswaffeln, um den Alkohol ein bisschen aufzusaugen. Der Likör hatte echt nochmal reingehauen.
Er meinte, ich hätte beim letzten Mal dem Taxifahrer Geschichten erzählt. Wow. :D Gut, dass ich den nie wiedersehe.
Später lagen wir auf der Couch und ich schlief fast ein. Er meinte, wir sollten ins Bett gehen. Ich glaube, er wollte mich hochtragen, aber ich musste mich noch abschminken.
Ich zog mich um und schließlich lagen wir zusammen in meinem Bett.
Joah.
Also die platonische Grenze wurde definitiv überschritten.
Es ist ein bisschen mehr als Viertklässlerfummeln passiert. War okay für mich. Ich wollte nur das, was für mich gut war. Und das bekam ich.
Übrigens haben wir auch rumgeknutscht. Gut küssen ist ja immer sehr subjektiv, aber bei uns hat das irgendwie nicht so harmoniert. Zumindest stehe ich nicht auf diese Art von Küssen.
Wir waren auf, bis es draußen schon hell wurde. Keine Ahnung wie lange wir geschlafen haben. Um sieben klingelte der Wecker, den er gestellt hatte, um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen.
Tja, er beschloss den Wecker zu ignorieren und nutzte die Situation aus, dass wir beide in einem Bett lagen.
Ich machte mit, blieb aber meinen Prinzipien treu. Ich war der Boss. Mir war alles egal. Ich tat das worauf ich Lust hatte und gab den Ton an.
Ich war sehr kalt.
Und ich habe meinen Standardsatz gesagt:"Nimm es nicht persönlich."
Um halb neun beschloss er, sich dann mal in die Arbeit zu begeben. Sein Hemd war zerknittert und auch er hatte noch Restalkohol.
Ich war nicht Schuld daran. Er wollte noch Likör dazukippen. Mit drei Bier wäre das nicht passiert.
Ich fühlte mich ziemlich fertig. Er ging ins Bad und ich setzte mich teilnahmelos auf die Couch. Mir war alles so egal.
So egal, dass ich ihm nicht mal mehr sagte, dass das unter uns bleiben müsse.
Ich denke, man kann ihm eh nicht vertrauen. Er hat mir gestern sehr ähm private Videos gezeigt, die ihm seine ehemalige Freundschaft Plus geschickt hat. Man kann den Typen nicht vertrauen.
Trotzdem. Sollte ich rausfinden, dass er es rumerzählt, gibt es Ärger.
Irgendwie dachte ich manchmal an Peter. Das ist ein neuer Typ aus der Arbeit, der gar nicht wie ein Peter, sondern eher wie ein Florentino aussieht. Eigentlich nicht mein Typ, aber ein wahrer Sonnenschein. Sehr süß und irgendwie sehr attraktiv. Und ja, ich glühe den an. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, ob er zurück glüht. :D
Eric gab mir eine halbe Umarmung zum Abschied, weil ich mich nicht von meiner Position auf der Couch erhob. Genau mein Humor.
Dann ist er gegangen. Ich las Dracula fertig, aß Reiswaffel, trank Wasser, räumte die leeren Flaschen auf und schaute das neue Musikvideo von Taylor Swift. Geile Kombination. Ich liebe sie.
Joah und jetzt?
Ich denke, das war eine einmalige Sache für mich.
Es war ganz cool und ich bereue es auch nicht. Aber ich muss auf zu neuen Ufern.
Heute trifft er sich übrigens mit Miri. Ich weiß nicht, wieviel sie weiß, aber ich will nicht dazwischen geraten.
Ich geh heute mit Macy feiern. Ich freue mich schon sehr.
Ich hab auch jetzt noch Restalkohol, muss noch putzen und wollte eigentlich laufen gehen. Mal schauen. Lernen funktioniert heute wahrscheinlich eher weniger. Klassisch. Ich sollte nicht mehr unter der Woche trinken.
Sorry, wenn dieser Post total durcheinander ist. Ich schreibe einfach auf, was mir gerade einfällt.
Bei manchen Liedern, Worten, Eindrücken hab ich plötzlich wieder Flashbacks.





https://www.youtube.com/watch?v=FuXNumBwDOM

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