Sonntag, 5. Juli 2020
I can't fix each and all your problems, I'm no good with names and faces
Die letzte Woche hat mir bewiesen, dass meine Entscheidung, Leute aus meiner Vergangenheit hinter mir zu lassen, richtig war.
Ein glatter Bruch ist ein wahres Geschenk.
Mittwochs traf ich mich mit Macy und Fabi im Park. Wir tranken ein Bier, spielten Karten und redeten, danach gingen wir noch zu einem Italiener essen. Ich war zum ersten Mal wieder in einem Restaurant und es war normaler als ich dachte. Natürlich musste man Masken aufsetzen, außer man saß an seinem Tisch, aber daran habe ich mich eh schon sehr gewöhnt. Ich fühlte mich auch nicht unwohl, da wir im Freien und nicht drinnen saßen. Wir hatten ein bisschen Pech mit dem Wetter, weil plötzlich ein Gewitter aufzog und es in Strömen goss. Glücklicherweise saßen wir unter einem Schirm und keiner von uns ist aus Zucker. Es war ein wirklich schöner Tag.
Am nächsten Tag hatte Macy Geburtstag und entschloss sich spontan mit vier Freunden in einem chinesischen Restaurant zu feiern. Außer Fabi und ich waren noch Bella und Til eingeladen, die ich schon ein wenig kannte und einfach so gerne mochte. Es war richtig schön. Wir hatten extrem gute Gespräche, das Essen war köstlich und ich ertappte mich dabei, wie ich dachte:"Ja. Genau von solchen Leuten möchte ich umgeben sein."
Leute, die sich gegenseitig unterstützen, die sich nicht als Konkurrenz sehen. Leute, die extrem ehrgeizig und sehr erfolgreich sind. Die vor Wissen strotzen und mein Wissen dadurch bereichern. Die witzig sind, offen, ohne Vorurteile und im Reinen mit sich selbst.
Diese Runde war einfach perfekt, wir verstanden uns super.
Am Freitag habe ich mich nachmittags mit Lucy auf einen Kaffee getroffen. Ich habe sie im meinem Seminar kennengelernt und fand sie da schon richtig cool. Sie wirkte so im Reinen mit sich selbst, locker, offen, ein wenig verrückt und extrovertiert. Sie war mir direkt sympathisch. Wir saßen uns in den Außenbereich eines neu eröffneten Cafés. Die Straße brachte kurz ein paar Erinnerungen zurück. Ich war sie im letzten Herbst einige Male auf- und abgegangen. Aber ich verdrängte die Gedanken an Menschen aus meiner Vergangenheit sofort und konzentrierte mich auf die tolle Frau, die neben mir saß. Wir hatten vor allem während des Lock-downs viel geschrieben, aber ich kannte sie noch nicht so gut. Mein erster Eindruck hatte mich nicht getäuscht. Sie war cool, bedingungslos sie selbst, ein wenig verrückt, lustig, lachte laut und hatte eine extrem positive Ausstrahlung. Wir redeten zweieinhalb Stunden lang über alles mögliche. Sie ist intelligent, hat einen Sinn für Gerechtigkeit, hat unglaublich viele Geschichten auf Lager, ist sehr reflektiert und rational, ambitioniert, energetisch, liest, malt, spielt in einer Band und schmeißt nebenbei das Studium.
Mit solchen Leuten möchte ich befreundet sein.
Es gibt keinen Platz für negative Dinge in meinem Leben.
Abends kam Franzi noch zu mir. Wir kochten und setzten uns auf meinen Balkon. Mein Nachbar von gegenüber hatte auch ein paar Freunde da, er scheint netter zu sein, als ich gedacht hatte.
Franzi und ich redeten über alles mögliche. Je dunkler die Nacht desto philosophischer wurden wir, so sehr, dass mein Kopf rauchte. Franzi ist wie mein persönlicher Cheerleader. Sie ist unglaublich positiv, unterstützend, selbstbewusst, sehr erfolgreich (insbesondere wenn man ihr junges Alter beachtet) und so vieles mehr. Wir kamen auch auf den glatten Bruch zu sprechen, den ich durchgeführt hatte und sie verstand es. Sie war beeindruckt und wollte mehr davon in ihr Leben integrieren. Das Leben ist so kurz. Wir haben nur eine begrenzte Menge Energie. Wir sollten uns nur auf die Dinge konzentrieren, auf die Menschen, die uns wirklich glücklich machen.
Nachdem ich sie zur U-Bahn gebracht habe, schminkte ich mich im Bad ab, sah in den Spiegel und dachte:"Sie ist einer meiner besten Freunde." Ich kann mit ihr über einfach alles reden, egal wie intim es ist.
Ich hab wirklich ein großes Glück, so viele tolle Menschen in meinem Leben zu haben. Ich kann auch jedem nur raten, klare Schlussstriche zu ziehen. Es lenkt den Fokus wieder auf das Wesentliche.

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