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Donnerstag, 23. Juli 2020
Something gave you the nerve to touch my hand
honigbienchen, 14:53h
Etwas beschäftigt mich seit einer Weile. Chris. Und seine möglichen Gefühle für mich?!?
Ich war letzte Woche bei Ophélie zum Abendessen eingeladen. Sie hatte indisch gekocht, es war richtig lecker. Fredrik und Arturo (nicht Akurro, wie ich es verstanden hatte) waren auch da. Wir tranken noch ein Bier, dann musste ich mich verabschieden, weil ich am nächsten Tag lernen musste.
Als ich nach Hause kam, erhielt ich eine Nachricht von Chris. Ein Bild, ohne Kontext. Das Bild war ein Meme, mit der Überschrift "When your crush says they haven't had sex in a while" - darunter "Use me".
Ich war ganz leicht angetrunken, weshalb ich sofort Panik schob. Normalerweise würde ich mir gar keine Gedanken machen, wenn Chris mir so etwas schickt. Unsere Grenzen sind abgeklärt. Dachte ich zumindest.
Wir hatten ein oder zwei Wochen nicht mehr geschrieben, dann kam dieses Bild ohne einen Kommentar. Selbst das würde ich nicht merkwürdig finden, wenn es vor ein paar Wochen nicht diese Situation gegeben hätte: Als wir im Park ein paar Bier tranken, erzählte er mir, dass Enis ihn gefragt hätte, warum zwischen Chris und mir nicht laufen würde, wenn wir uns doch so gut verstehen.
Ich habe das Ganze gleich mit:"Ohh nein, ich bevorzuge eine klare Trennung zwischen Freundschaft und mehr!" abgetan. Ich dachte, er hätte es mir bloß so erzählt. Wollte er mich vielleicht doch testen, wie ich darauf reagiere?
Ich schrieb Macy und fragte sie um Rat.
Sie war noch wach und alles andere als überrascht. Sie meinte, dass Chris schon seit unserer Abireise nach Griechenland auf mich stehen würde.
Ich ließ vergangene Situationen revue passieren und betrachtete sie aus einem anderen Blickwinkel.
In der Schule haben wir viel gekuschelt, ich saß oft auf seinem Schoß, aber das war normal für uns. Er hat das mit ziemlich vielen Mädels gemacht. Ich würde ihn einfach als kuschelbedürftigen Typen einordnen.
Er hat sich gut mit meinem Ex verstanden, hat mich dahin gehend sogar bestärkt.
Auf einer von Annas Hauspartys teilten wir uns ein Doppelbett. Alles rein platonisch, ich war damals schon mit meinem Ex zusammen.
An Silvester sagte ich Chris, dass ich ihn lieben würde. Ich meinte es rein freundschaftlich und war auch ein wenig angetrunken, als wir auf der Couch in Annas Wohnzimmer saßen, aber er reagierte komisch.
In Griechenland saß ich auf einer Rückfahrt vom Strand im Bus neben ihm und stellte ihm all die Fragen, von denen ich mir wünschte, mein Ex hätte sie mir gestellt.
Chris sang laut "I ain't your mama" und spielte auf seinem Handy.
Nach Griechenland herrschte Funkstille. Wir verloren uns für ein paar Monate aus den Augen.
Ich verlor mich selbst.
An Silvester trafen wir uns bei Anna wieder, es war, als hätten wir nie den Kontakt verloren.
Dennoch trafen wir uns nicht ganz so oft.
Als die Trennung von meinem Ex kam und ich meinen Verstand verlor, fuhr ich eines Abends zu ihm. Zum Reden und zum Filme schauen. Wir haben das öfter gemacht. Ich würde nicht sagen, dass ich mit einer gewissen Erwartung zu ihm gefahren bin, aber ich ließ es darauf ankommen. Meine Welt stand Kopf, ich wusste nicht mehr, was richtig und was falsch war. Gott sei Dank ist nichts zwischen uns gelaufen.
Wir trafen uns im Sommer am See, zwangsläufig trifft man dort auf Leute, mit denen wir zur Schule gegangen sind. Ich sehe ihre Blicke und ich weiß, dass sie denken, dass zwischen uns etwas läuft. Männer und Frauen können scheinbar nicht nur befreundet sein.
Im Wasser hob er mich hoch und versuchte, mich unterzutauchen. Draußen im Trockenen cremte er mir den Rücken ein.
Wir beschlossen, dass wir zusammen verreisen wollten. Fünf Tage Barcelona im September.
Wir sahen uns nach billigen Angeboten um und entdeckten ein Airbnb, in dem wir uns ein Doppelbett teilen würden. Ich weiß noch, wie Naomi sogar wetten wollte, dass zwischen uns etwas laufen würde und auch Felix die ganze Zeit schrieb, dass meistens etwas läuft, wenn eine Frau und ein Mann zusammen in den Urlaub fuhren. Ich war der festen Überzeugung, dass es nicht so sein würde.
In der ersten Nacht in Barcelona wachte ich kurz auf, Chris hatte seinen Arm um mich gelegt und schlief fest. Im Halbschlaf beschloss ich das ganze zu ignorieren und stempelte es als unbewusste Handlung ab.
Ich bekam meine Tage und entwickelte eine leichte Abwehrhaltung gegenüber Männern. Ständig spuckte mir die Zeile "I felt you kept me away from the heat and the action" im Kopf herum. Mein Ex hatte mich tatsächlich von allem ferngehalten und versuchte, mich zu verstecken, nur damit ich nicht herausfinde, was er getan hatte.
Ich bin jemand, der viel Zeit für sich braucht. Irgendwann geht mir jeder auf die Nerven. Auch Chris. In diesem Sommer fand ich heraus, dass es schwierig ist, eine Person zu finden, die was Reisen angeht, die gleichen Interessen hat.
Ich plane sehr gerne, beschäftige mich mit der Geschichte und habe lieber einen strukturierten Tagesablauf. Chris ist sehr viel spontaner, mag Geschichte überhaupt nicht und läuft lieber einfach drauf los.
Wir kamen trotzdem ganz gut auf einen gemeinsamen Nenner, aber trotzdem wähle ich seit dem meine Reisepartner sehr genau aus.
An einem Morgen standen wir früh auf und machen ein Picknick auf einem Berg, auf dem sich die Bunker eines Krieges befanden. Chris machte ein Foto von mir, als ich nicht hinsah und postete es mit der Unterschrift "Breakfast with a view". Ein Freund von ihm kommentierte kurz darauf "Ja und eine Aussicht ist auch noch dabei".
Wir flogen wieder nach Hause.
Bei unseren nachfolgenden Treffen kann ich mich nicht an Situationen erinnern, die man möglicherweise anderweitig interpretieren könnte.
Im Herbst trafen wir uns auf ein Bier auf dem kleinen Hügel im Park. Ich ließ die Situation mit Pietro anklingen, aber Chris blockte diesbezüglich total ab.
Händchenhalten bei unserem vorletzten Treffen.
Bei unserem letzten Treffen, bei dem auch Macy und Fabi anwesend waren, schlang Chris von hinten die Arme um mich und wir kuschelten. Wir hatten zuvor ein wenig getrunken, deshalb dachte ich auch nicht weiter darüber nach. Bis Macy später wieder ihre Bedenken äußerte.
Wenn man das rational durchliest, wirkt die Sache relativ eindeutig. Aber wenn man Chris kennt, ist es überhaupt nicht eindeutig. Er kuschelt gerne, er ist sehr touchy mit allen Mädels. Ich bin überhaupt nicht sein Typ und er auch nicht meiner. Ich meine klar, er ist sehr groß, sportlich, hat blonde Locken, Grübchen, guten Humor, ist unkompliziert und nett. Aber mehr als Freundschaft ist da nicht.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das Bild nicht doch als Spaß interpretieren sollte. Und selbst wenn es kein Spaß war: Die aktuelle Situation macht es uns schwer neue Leute kennenzulernen. Alle sind komplett unterpieps, weshalb es leichter ist, sich auf etwas zu stürzen, was man kennt, anstatt sich jemand Neues zu suchen. Diese Pandemie ist eine absolute Ausnahmesituation und begründet nicht unbedingt ein rationales Verhalten.
Ich werde es ignorieren. Ich denke nicht, dass er mich darauf ansprechen würde. Es ist allerhöchstens eine Schwärmerei, die jetzt in der Pandemie ihren Höhepunkt erreicht hat. Mehr nicht. So bleiben die Fronten klar und unsere Freundschaft wird nicht gefährdet.
Dann wäre da noch Fabi, einer von Chris' besten Freunden. Er hat ja schon letzten Herbst eine Freundschaft Plus vorgeschlagen, die ich souverän abgelehnt habe. Es gibt Situationen, in denen er viel Körperkontakt sucht, was ich natürlich ablehne. Reden er und Chris über solche Sachen? Verwirrend.
Ich war letzte Woche bei Ophélie zum Abendessen eingeladen. Sie hatte indisch gekocht, es war richtig lecker. Fredrik und Arturo (nicht Akurro, wie ich es verstanden hatte) waren auch da. Wir tranken noch ein Bier, dann musste ich mich verabschieden, weil ich am nächsten Tag lernen musste.
Als ich nach Hause kam, erhielt ich eine Nachricht von Chris. Ein Bild, ohne Kontext. Das Bild war ein Meme, mit der Überschrift "When your crush says they haven't had sex in a while" - darunter "Use me".
Ich war ganz leicht angetrunken, weshalb ich sofort Panik schob. Normalerweise würde ich mir gar keine Gedanken machen, wenn Chris mir so etwas schickt. Unsere Grenzen sind abgeklärt. Dachte ich zumindest.
Wir hatten ein oder zwei Wochen nicht mehr geschrieben, dann kam dieses Bild ohne einen Kommentar. Selbst das würde ich nicht merkwürdig finden, wenn es vor ein paar Wochen nicht diese Situation gegeben hätte: Als wir im Park ein paar Bier tranken, erzählte er mir, dass Enis ihn gefragt hätte, warum zwischen Chris und mir nicht laufen würde, wenn wir uns doch so gut verstehen.
Ich habe das Ganze gleich mit:"Ohh nein, ich bevorzuge eine klare Trennung zwischen Freundschaft und mehr!" abgetan. Ich dachte, er hätte es mir bloß so erzählt. Wollte er mich vielleicht doch testen, wie ich darauf reagiere?
Ich schrieb Macy und fragte sie um Rat.
Sie war noch wach und alles andere als überrascht. Sie meinte, dass Chris schon seit unserer Abireise nach Griechenland auf mich stehen würde.
Ich ließ vergangene Situationen revue passieren und betrachtete sie aus einem anderen Blickwinkel.
In der Schule haben wir viel gekuschelt, ich saß oft auf seinem Schoß, aber das war normal für uns. Er hat das mit ziemlich vielen Mädels gemacht. Ich würde ihn einfach als kuschelbedürftigen Typen einordnen.
Er hat sich gut mit meinem Ex verstanden, hat mich dahin gehend sogar bestärkt.
Auf einer von Annas Hauspartys teilten wir uns ein Doppelbett. Alles rein platonisch, ich war damals schon mit meinem Ex zusammen.
An Silvester sagte ich Chris, dass ich ihn lieben würde. Ich meinte es rein freundschaftlich und war auch ein wenig angetrunken, als wir auf der Couch in Annas Wohnzimmer saßen, aber er reagierte komisch.
In Griechenland saß ich auf einer Rückfahrt vom Strand im Bus neben ihm und stellte ihm all die Fragen, von denen ich mir wünschte, mein Ex hätte sie mir gestellt.
Chris sang laut "I ain't your mama" und spielte auf seinem Handy.
Nach Griechenland herrschte Funkstille. Wir verloren uns für ein paar Monate aus den Augen.
Ich verlor mich selbst.
An Silvester trafen wir uns bei Anna wieder, es war, als hätten wir nie den Kontakt verloren.
Dennoch trafen wir uns nicht ganz so oft.
Als die Trennung von meinem Ex kam und ich meinen Verstand verlor, fuhr ich eines Abends zu ihm. Zum Reden und zum Filme schauen. Wir haben das öfter gemacht. Ich würde nicht sagen, dass ich mit einer gewissen Erwartung zu ihm gefahren bin, aber ich ließ es darauf ankommen. Meine Welt stand Kopf, ich wusste nicht mehr, was richtig und was falsch war. Gott sei Dank ist nichts zwischen uns gelaufen.
Wir trafen uns im Sommer am See, zwangsläufig trifft man dort auf Leute, mit denen wir zur Schule gegangen sind. Ich sehe ihre Blicke und ich weiß, dass sie denken, dass zwischen uns etwas läuft. Männer und Frauen können scheinbar nicht nur befreundet sein.
Im Wasser hob er mich hoch und versuchte, mich unterzutauchen. Draußen im Trockenen cremte er mir den Rücken ein.
Wir beschlossen, dass wir zusammen verreisen wollten. Fünf Tage Barcelona im September.
Wir sahen uns nach billigen Angeboten um und entdeckten ein Airbnb, in dem wir uns ein Doppelbett teilen würden. Ich weiß noch, wie Naomi sogar wetten wollte, dass zwischen uns etwas laufen würde und auch Felix die ganze Zeit schrieb, dass meistens etwas läuft, wenn eine Frau und ein Mann zusammen in den Urlaub fuhren. Ich war der festen Überzeugung, dass es nicht so sein würde.
In der ersten Nacht in Barcelona wachte ich kurz auf, Chris hatte seinen Arm um mich gelegt und schlief fest. Im Halbschlaf beschloss ich das ganze zu ignorieren und stempelte es als unbewusste Handlung ab.
Ich bekam meine Tage und entwickelte eine leichte Abwehrhaltung gegenüber Männern. Ständig spuckte mir die Zeile "I felt you kept me away from the heat and the action" im Kopf herum. Mein Ex hatte mich tatsächlich von allem ferngehalten und versuchte, mich zu verstecken, nur damit ich nicht herausfinde, was er getan hatte.
Ich bin jemand, der viel Zeit für sich braucht. Irgendwann geht mir jeder auf die Nerven. Auch Chris. In diesem Sommer fand ich heraus, dass es schwierig ist, eine Person zu finden, die was Reisen angeht, die gleichen Interessen hat.
Ich plane sehr gerne, beschäftige mich mit der Geschichte und habe lieber einen strukturierten Tagesablauf. Chris ist sehr viel spontaner, mag Geschichte überhaupt nicht und läuft lieber einfach drauf los.
Wir kamen trotzdem ganz gut auf einen gemeinsamen Nenner, aber trotzdem wähle ich seit dem meine Reisepartner sehr genau aus.
An einem Morgen standen wir früh auf und machen ein Picknick auf einem Berg, auf dem sich die Bunker eines Krieges befanden. Chris machte ein Foto von mir, als ich nicht hinsah und postete es mit der Unterschrift "Breakfast with a view". Ein Freund von ihm kommentierte kurz darauf "Ja und eine Aussicht ist auch noch dabei".
Wir flogen wieder nach Hause.
Bei unseren nachfolgenden Treffen kann ich mich nicht an Situationen erinnern, die man möglicherweise anderweitig interpretieren könnte.
Im Herbst trafen wir uns auf ein Bier auf dem kleinen Hügel im Park. Ich ließ die Situation mit Pietro anklingen, aber Chris blockte diesbezüglich total ab.
Händchenhalten bei unserem vorletzten Treffen.
Bei unserem letzten Treffen, bei dem auch Macy und Fabi anwesend waren, schlang Chris von hinten die Arme um mich und wir kuschelten. Wir hatten zuvor ein wenig getrunken, deshalb dachte ich auch nicht weiter darüber nach. Bis Macy später wieder ihre Bedenken äußerte.
Wenn man das rational durchliest, wirkt die Sache relativ eindeutig. Aber wenn man Chris kennt, ist es überhaupt nicht eindeutig. Er kuschelt gerne, er ist sehr touchy mit allen Mädels. Ich bin überhaupt nicht sein Typ und er auch nicht meiner. Ich meine klar, er ist sehr groß, sportlich, hat blonde Locken, Grübchen, guten Humor, ist unkompliziert und nett. Aber mehr als Freundschaft ist da nicht.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das Bild nicht doch als Spaß interpretieren sollte. Und selbst wenn es kein Spaß war: Die aktuelle Situation macht es uns schwer neue Leute kennenzulernen. Alle sind komplett unterpieps, weshalb es leichter ist, sich auf etwas zu stürzen, was man kennt, anstatt sich jemand Neues zu suchen. Diese Pandemie ist eine absolute Ausnahmesituation und begründet nicht unbedingt ein rationales Verhalten.
Ich werde es ignorieren. Ich denke nicht, dass er mich darauf ansprechen würde. Es ist allerhöchstens eine Schwärmerei, die jetzt in der Pandemie ihren Höhepunkt erreicht hat. Mehr nicht. So bleiben die Fronten klar und unsere Freundschaft wird nicht gefährdet.
Dann wäre da noch Fabi, einer von Chris' besten Freunden. Er hat ja schon letzten Herbst eine Freundschaft Plus vorgeschlagen, die ich souverän abgelehnt habe. Es gibt Situationen, in denen er viel Körperkontakt sucht, was ich natürlich ablehne. Reden er und Chris über solche Sachen? Verwirrend.
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