Donnerstag, 24. Dezember 2020
I can't stop you putting roots in my dreamland
Morgen ist Weihnachten.
Obwohl ich es versucht und es anfangs auch ganz gut geklappt hat, bin ich so wenig in Weihnachtsstimmung wie noch nie.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, die ich seit Oktober treffe, hab ich zur Sicherheit heute einen Corona-Schnelltest gemacht. Glücklicherweise war er negativ. Es entlastete mich ein wenig, aber die große Erleichterung blieb aus.
Einerseits fühle ich mich so von Liebe und Dankbarkeit erfüllt.
Andererseits empfinde ich eine unerklärliche Einsamkeit. Was sehr untypisch für mich ist. Ich fühle mich sehr selten einsam, weil ich gerne alleine bin.
Vielleicht ist es auch nicht Einsamkeit, die ich empfinde. Vielleicht ist es Nostalgie oder die Sehnsucht nach Erlebnissen. Das Verlangen danach, meine Jugend auszuleben.
Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf.
Ich hatte Hoffnung, dass es im Frühjahr bergauf geht. Aber machen diese ganzen Mutationen die Situation noch schlimmer?
Wie finde ich einen Mittelweg zwischen ein aufgeschlossener Mensch mit einem großen Herzen und ein überlegter Mensch, der sich selbst schützt zu sein?
Wie kann ich von anderen erwarten, herzlich zu sein, wenn ich selbst verschlossen und kühl bin?
Ich bin sensibel, aber noch nie habe ich den Schmerz anderer Menschen so intensiv gefühlt, wie in diesem Jahr. Empathie ist an sich eine gute Eigenschaft, aber sie führt dazu, dass mich viele Dinge belasten. Dinge, die nicht in meiner Macht liegen.
Hoffnung ist vielleicht die stärkste, aber gerade jetzt die wichtigste Emotion.
Wenn ich nicht positiv denke, wie kann ich auf einen guten Ausgang hoffen?
Der Glaube manifestiert.
Warum fang ich also nicht wieder aktiv damit an?
Weil ich nicht weiß, wohin mein Leben geht?
Bzw weil ich weiß, dass es im nächsten Jahr nicht besonders aufregend wird, dank der Examensvorbereitung und Corona?
Aber wie kann ich das überhaupt wissen?

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