Mittwoch, 20. November 2019
Your fingerprints, there ain't a sign of them on my body
Ich hatte gestern einen sehr erleuchtenden Moment.
Ich habe viel über Lena und über Frauen insgesamt nachgedacht.
Warum lassen wir uns manchmal wie Scheiße behandeln?
Der Grund dafür liegt klar in unserem mangelnden Selbstwertgefühl und der Angst, die Zukunft könnte nichts Besseres bringen.
Ist das nicht das Schlimmste, was wir tun können? Ein auf Angst basiertes Denken?
Warum versuchen wir nicht positiv an das Leben heran zugehen mit der festen Überzeugung, dass alles für uns passiert?
Ich bin mir sicher, dann wird es auch so passieren.
Warum versuchen wir Typen zu ändern?
Warum daten wir das Potential anstelle dessen, was wirklich vor uns steht?
Wir sind nicht dazu da, Typen dabei zu helfen, die beste Version ihrer Selbst zu sein. Das müssen sie alleine schaffen.
Das gleiche gilt für deren Meinungen.
Wenn mir ein Typ sagt, er will keine Beziehung - aus welchen Gründen auch immer - werde ich einen Teufel tun und ihm vom Gegenteil überzeugen.
Das wäre verschwendete Energie.
Zudem würde ein Mann, der sich seiner Meinung sicher und standhaft ist, sich nicht überzeugen lassen.
Lässt er sich überzeugen, ist er entweder nicht standhaft oder hat Spielchen gespielt.
So oder so würde es also ein schlechtes Licht auf ihn werfen.
Das Selbe gilt für mich. Ich würde auch nicht wollen, dass jemand um mich kämpft, wenn ich sage, dass ich noch nicht bereit für eine Beziehung bin. Ich sage das nicht, um irgendeinen Instinkt in Männern zu wecken.
Man stelle sich vor, ich sage das, weil ich einfach nur ehrlich bin. Ehrlich zu anderen Menschen und vor allem ehrlich zu mir selbst.
Wieso haben wir das Bedürfnis anders als unsere Vorgängerinnen zu sein?
Seine Ex hat ihn so verletzt - ich werde ihn heilen.
Seine Ex hat verrückte Sachen gemacht - ich werde entspannt sein.
Seine Ex hat ihn betrogen - ich werde ihm zeigen, dass er wieder lieben kann.
Nein.
Einfach nur Nein.
Es ist nicht unsere Aufgabe, einen sicheren Hafen für Männer zu schaffen.
Der Gedanke dahinter ja kein schlechter, auch ich habe das Helfersyndrom. Aber Männer müssen sich genau so mit sich selbst auseinandersetzen und für ihre mentale Gesundheit sorgen wie Frauen. Wir müssen uns dazu zwingen, nicht die Ritter in glänzender Rüstung zu spielen für Typen, die nicht mal ihre eigenen Dämonen besiegen können. Was auch kein Vorwurf sein soll. Aber dafür gibt es Therapeuten und Psychologen.
Wir werden nicht dafür bezahlt, wenn wir die Hobbytherapeuten, Sicherheitsnetze und Lebenserleichterer für Typen spielen.
Jeder, wirklich jeder von uns, wurde schon einmal verletzt.
Das ist keine Entschuldigung dafür, in Selbstmitleid zu baden und andere Menschen mit hinein zuziehen.
Wenn du mental nicht gesund bist, wird sich das auf Menschen aus deiner Umgebung auswirken. Wenn du dir nicht Zeit nimmst, deine Wunden zu heilen, wirst du Menschen verletzen, die dich nie verletzt haben. Du wirst Menschen für das bestrafen, was ihre Vorgänger dir angetan haben. Das ist ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss.
Wir sollten uns auch nichts schön reden.
Es gibt keine gemixten Signale.
Wenn man aus den Signalen nicht schlau wird, ist er es nicht.
Jemand, der wirklich verrückt nach dir ist, wird dich nicht daran zweifeln lassen, was er für dich empfindet.
Wenn dir jemand zeigt, wer er ist - glaub ihm.
Ein "Er verletzt mich nur, um mich von sich zu stoßen, weil er Angst hat, dass seine Gang mir etwas antut, wenn sie mich als seine Schwachstelle entdeckt" ist im wahren Leben eher unrealistisch.
Wenn er dich verletzt, weil er ach so viel Angst davor hat, sich emotional auf jemanden einzulassen, ist er nicht bereit. Toxische Beziehungen fangen oft schon in der Kennenlernphase an. Denn genau dort setzen wir unsere Grenzen und bestimmen, welches Verhalten wir tolerieren.
Lasst uns alle an unserer mentalen Gesundheit arbeiten und unsere Erwartungen nach oben schrauben. Das ist der Schlüssel zu einem gesunden Selbstwertgefühl.

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