Dienstag, 3. Dezember 2019
Stop being an asshole and counting my eye rolls
Es scheint als würde ausgerechnet die besinnliche Zeit voller Termine sein.
Ich versuche einen Mittelweg zu finden.
Viel erleben und trotzdem viel alleine sein und reflektieren.
Am Donnerstag hab ich mich mit Ina auf einen Kaffee getroffen. Ich finde es wirklich schön, dass wir uns momentan so oft sehen. Wir hatten wieder sehr viel zu lachen.
Abends bin ich noch mit Joschua Burger essen gegangen. Es war diesmal nicht so datingmäßig, sondern eher freundschaftlich, was ich sehr entspannt fand. Wir hatten gute Gespräche, viel zu lachen und als ich das nächste Mal auf die Uhr sah war es bereits zehn. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Wir bezahlten und gingen zurück zur Uni, da ich noch eine Stunde arbeiten musste.
Ich war letzten Freitag mit Max und Ina feiern. Davor haben wir mit Fabi und Macy bei mir vorgeglüht. Wir hatten echt viel Spaß.
Macy erzählte von ihrer schweren Vergangenheit auf unserer Schule, den Problemen, die ihr die Menschen in dieser Stadt bereiteten und den Vorurteilen, mit denen sie zu kämpfen hat.
Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und das brach mir das Herz.
Sie erzählt mir schon einiges, das sie belastet, aber bei weitem nicht alles. In ihr schlummert noch so viel mehr Schmerz.
Dennoch muss ich sagen, dass sie wirklich Fortschritte macht. Ich sehe es. Sie steht für sich selbst sein, sie sagt ihre Meinung und sie ist verständnisvoll.
Ich bin davon überzeugt, dass sie sich eines Tages lieben wird.
Und ich kann es gar nicht erwarten, sie dann zu sehen. Sie ist jetzt schon eine wundervolle, tiefsinnige und sehr liebenswerte Person. Ich weiß, dass sie leuchten wird, sobald sie das auch selbst glaubt.
Ich habe mich stets so gefühlt, als würde ich nirgendwo so richtig dazu gehören.
Macy hat das noch in einem viel größeren Ausmaß gefühlt.
Aber ich finde es toll, wie sie an sich arbeitet, um das zu bekämpfen.
Macy war ziemlich oft mein Ritter in glänzender Rüstung, wenn ich von anderen Leuten enttäuscht wurde. Sie ist so verlässlich.
Sie hatte Bedenken, dass unsere Stimmung durch ihre Tränen im Keller war, aber das war sie nicht. Obwohl es uns alle geschockt hat, sie so zu sehen. Selbst ich hab sie noch nie weinen sehen.
Trotzdem konnte sie danach wieder lachen.
Der Clubabend war ganz okay. Die Musik war gut, aber mit den Menschen bin ich nicht wirklich warm geworden. Max war mehr oder weniger verzweifelt auf der Jagd und wurde immer frustrierter, als es nicht klappte.
Dann ging er sogar einfach, ohne sich von Ina und mir zu verabschieden.
Ina und ich gingen auch kurz darauf, fuhren zu mir, tranken Tee und schliefen. Am nächsten Tag fuhr sie mich sogar nach Hause. Es war wirklich sehr schön.
Ich bin sehr gesegnet. Meine Freunde sind wirklich toll.
Am Samstag habe ich meine ersten Plätzchen gebacken und am Sonntag war ich mit Ina auf einem Weihnachtsmarkt.
Gestern war ich in der Bib und abends in einem Gottesdienst. Diesmal in einer anderen Kirche, weil ich ihm näher sein wollte. Die Kirche war wunderschön, der Gottesdienst und die Predigt auch, aber die andächtige Stimmung fehlte mir. Unter all den Lichtern fühlte man sich sehr beobachtet. Trotzdem schaffte ich es, die Touristen auszublenden. Die Türen schlossen sich und die lärmende Stimmung der belebten Straße verstummte. Ruhe, Reflektion und Emotionalität begannen.
Danach schlenderte ich noch eine halbe Stunde durch die beleuchteten Straßen der Stadt und hörte Musik. Es war ziemlich kalt, aber der Anblick der Gebäude in Einheit mit den Klängen meiner Musik erfüllte mein Herz so sehr, dass ich fast ein wenig sentimental wurde. Niemand wird mir jemals dieses Gefühl geben können. Das kann nur ich mir geben. Ich konzentrierte mich ganz auf mich selbst. Ich war verliebt.
Ich ging in die Arbeit und erledigte noch, was getan werden musste. Danach fuhr ich heim.
Welch Ironie. Sobald man sich ausschließlich auf sich selbst konzentriert, kommen andere Menschen wieder an.
Pietro fragte, ob ich am Mittwoch Zeit hätte. Ich hatte. Obwohl ich sehr überrascht war, dass er sich überhaupt noch mal gemeldet hatte.
Eric schrieb mir, dass er gerne mal wieder ein Bier mit mir trinken würde.
Wollte ich das?
Ich fände es schon ganz interessant, mal wieder mit ihm zu quatschen.
Aber eigentlich bin ich froh, dass er weg ist. Aus diesem Grund hab ich überhaupt etwas mit ihm angefangen. Damit die Sache gegessen ist. Aber er schreibt mir immer noch, immer wieder.
Ich kann nicht sagen, was ich will. Momentan bin ich eher wieder ein bisschen abgeneigt, aber das ist stimmungsabhängig.
Andererseits: Laut Shallon ist es ein "Hölle Nein" wenn es kein "Hölle ja" ist.
Wir werden sehen. Ich hab vorerst andere Dinge zu tun.

... link (0 Kommentare)   ... comment