Freitag, 19. Juni 2020
You're savage, love, did somebody break your heart?
honigbienchen, 12:48h
Mein Handy ist seit zwei Wochen kaputt...und ich liebe es.
Natürlich nicht nur, aber überwiegend auf jeden Fall.
Ich nehme mir immer mal wieder handyfreie Tage. Aber zwei Wochen ohne Handy war ich das letzte Mal im Urlaub als ich 16 Jahre alt war.
Ich merkte schon in der Selbstisolation, dass ich nicht wirklich Lust hatte, mit Menschen zu schreiben. Meine Engsten sind natürlich von all dem ausgenommen. Aber ich hatte keine Lust auf Smalltalk, brauchte lange, um zu antworten und der ständige Gedanke im Hinterkopf, dass ich manchen Personen noch antworten musste, stresste mich.
Deshalb kam es mir ganz gelegen, als sich mein Handy vor zwei Wochen verabschiedete. Mir fehlt es lediglich für Notfälle (die glücklicherweise nicht eingetreten sind) und zum Musik hören.
Musik hören in den öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich dann durch Lesen ausgetauscht. Das mache ich manchmal auch so, aber mit Kopfhörern im Ohr ist es nochmal leichter, die unantastbare Mauer zwischen mir und anderen Menschen hochzuziehen.
Ich war aber auch so in "Der große Gatsby" vertieft, dass ich die Mauer automatisch hochzog. Das überraschte mich. Ich habe das Buch zum letzten Mal in Toulouse gelesen, als ich Lene vor zwei Jahren besucht habe. Es hatte mich damals nicht ganz so gefesselt. Vielleicht war ich auch abgelenkt von der schönen Stadt, als ich im Schatten eines Baumes auf einer Bank am Flussufer der Garonne saß, mein kleiner schwarzer Koffer neben mir und auf die sonnenbeschienenen Gebäude sah. Dieses Mal fesselte es mich umso mehr. Ich tauche ein in die Welt des Nick, so tief, dass ich sogar schon die U-Bahn verpasst habe, obwohl sie direkt neben mir stand.
Musik hören wurde damit ganz gut ersetzt. Allerdings lese ich nicht, während ich durch die Straßen gehe. Ich bin so vertieft in Bücher, ich würde binnen Kürze gegen etwas oder jemanden laufen. In solchen Situationen fehlen mir meine Musik und meine Kopfhörer. Mit Hilfe derer fällt es mir leichter, die Blicke von Menschen auszublenden. Momentan bin ich sowieso ein wenig unsicher. Es fällt mir schwerer als sonst, Menschen und ihre Blicke zu ignorieren. Letzte Woche habe ich sogar einmal böse zurückgeschaut, was sonst nicht meine Art ist und mir im Nachhinein auch Leid tut. Ich wollte einfach nur in meine Wohnung, weg von Menschen.
Vermutlich muss ich mich erst wieder daran gewöhnen.
Und an meinem Selbstbewusstsein arbeiten.
Vor einer Woche habe ich mich mit Ina und Vroni zum Grillen getroffen. Natürlich mit Abstand und an der frischen Luft. Es. war. so. wunderschön. Wir kochten, aßen, hörten Musik, redeten, lachten so unglaublich viel und machten Pläne für diesen Sommer. Gott, ich liebe sie so sehr. Wir saßen um das Feuer herum und ich sagte die ganze Zeit:"Ach, das Leben ist so gut zu uns."
Ich fühlte den Lebenswert meines Lebens in einer ganz anderen Form. Meine Freunde geben mir Sicherheit. Sie geben mir Selbstbewusstsein. Nicht durch Komplimente, nein, einfach, weil sie da sind. Ist es nicht das größte Kompliment, wenn jemand deine pure Anwesenheit mag?
Sie fehlen mir, wenn ich in der Stadt bin. Ich ziehe mich sehr zurück und obwohl auch einige meiner Freunde in der Stadt leben, habe ich sie bisher nicht getroffen. Einerseits, weil ich nicht wirklich wollte, bzw. diese innere Blockade erst einmal überwinden muss und andererseits, weil es sich noch nicht ergeben hat. Aber daran muss und werde ich arbeiten. Zeit für mich ist unverzichtbar, aber ein gesundes Gleichgewicht ist wohl das, was mich langfristig am glücklichsten macht.
Mein neues Handy ist heute angekommen. Ich muss sowieso erst die Karte stanzen lassen, aber unabhängig davon, bin ich gar nicht so scharf darauf, es einzuschalten und direkt wieder online und erreichbar zu sein. Die Nachrichten haben sich wahrscheinlich angestaut. Andererseits ist es auch wieder schön, täglich von meinen Liebsten zu hören.
Natürlich nicht nur, aber überwiegend auf jeden Fall.
Ich nehme mir immer mal wieder handyfreie Tage. Aber zwei Wochen ohne Handy war ich das letzte Mal im Urlaub als ich 16 Jahre alt war.
Ich merkte schon in der Selbstisolation, dass ich nicht wirklich Lust hatte, mit Menschen zu schreiben. Meine Engsten sind natürlich von all dem ausgenommen. Aber ich hatte keine Lust auf Smalltalk, brauchte lange, um zu antworten und der ständige Gedanke im Hinterkopf, dass ich manchen Personen noch antworten musste, stresste mich.
Deshalb kam es mir ganz gelegen, als sich mein Handy vor zwei Wochen verabschiedete. Mir fehlt es lediglich für Notfälle (die glücklicherweise nicht eingetreten sind) und zum Musik hören.
Musik hören in den öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich dann durch Lesen ausgetauscht. Das mache ich manchmal auch so, aber mit Kopfhörern im Ohr ist es nochmal leichter, die unantastbare Mauer zwischen mir und anderen Menschen hochzuziehen.
Ich war aber auch so in "Der große Gatsby" vertieft, dass ich die Mauer automatisch hochzog. Das überraschte mich. Ich habe das Buch zum letzten Mal in Toulouse gelesen, als ich Lene vor zwei Jahren besucht habe. Es hatte mich damals nicht ganz so gefesselt. Vielleicht war ich auch abgelenkt von der schönen Stadt, als ich im Schatten eines Baumes auf einer Bank am Flussufer der Garonne saß, mein kleiner schwarzer Koffer neben mir und auf die sonnenbeschienenen Gebäude sah. Dieses Mal fesselte es mich umso mehr. Ich tauche ein in die Welt des Nick, so tief, dass ich sogar schon die U-Bahn verpasst habe, obwohl sie direkt neben mir stand.
Musik hören wurde damit ganz gut ersetzt. Allerdings lese ich nicht, während ich durch die Straßen gehe. Ich bin so vertieft in Bücher, ich würde binnen Kürze gegen etwas oder jemanden laufen. In solchen Situationen fehlen mir meine Musik und meine Kopfhörer. Mit Hilfe derer fällt es mir leichter, die Blicke von Menschen auszublenden. Momentan bin ich sowieso ein wenig unsicher. Es fällt mir schwerer als sonst, Menschen und ihre Blicke zu ignorieren. Letzte Woche habe ich sogar einmal böse zurückgeschaut, was sonst nicht meine Art ist und mir im Nachhinein auch Leid tut. Ich wollte einfach nur in meine Wohnung, weg von Menschen.
Vermutlich muss ich mich erst wieder daran gewöhnen.
Und an meinem Selbstbewusstsein arbeiten.
Vor einer Woche habe ich mich mit Ina und Vroni zum Grillen getroffen. Natürlich mit Abstand und an der frischen Luft. Es. war. so. wunderschön. Wir kochten, aßen, hörten Musik, redeten, lachten so unglaublich viel und machten Pläne für diesen Sommer. Gott, ich liebe sie so sehr. Wir saßen um das Feuer herum und ich sagte die ganze Zeit:"Ach, das Leben ist so gut zu uns."
Ich fühlte den Lebenswert meines Lebens in einer ganz anderen Form. Meine Freunde geben mir Sicherheit. Sie geben mir Selbstbewusstsein. Nicht durch Komplimente, nein, einfach, weil sie da sind. Ist es nicht das größte Kompliment, wenn jemand deine pure Anwesenheit mag?
Sie fehlen mir, wenn ich in der Stadt bin. Ich ziehe mich sehr zurück und obwohl auch einige meiner Freunde in der Stadt leben, habe ich sie bisher nicht getroffen. Einerseits, weil ich nicht wirklich wollte, bzw. diese innere Blockade erst einmal überwinden muss und andererseits, weil es sich noch nicht ergeben hat. Aber daran muss und werde ich arbeiten. Zeit für mich ist unverzichtbar, aber ein gesundes Gleichgewicht ist wohl das, was mich langfristig am glücklichsten macht.
Mein neues Handy ist heute angekommen. Ich muss sowieso erst die Karte stanzen lassen, aber unabhängig davon, bin ich gar nicht so scharf darauf, es einzuschalten und direkt wieder online und erreichbar zu sein. Die Nachrichten haben sich wahrscheinlich angestaut. Andererseits ist es auch wieder schön, täglich von meinen Liebsten zu hören.
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