Freitag, 1. Februar 2019
What's the name of the game?
Ich weiß, man sollte nachts keine Entscheidungen treffen, weil man dazu tendiert emotionaler anstatt rational zu denken.
Aber ich glaube, ich habe diese Entscheidung schon heute Nachmittag getroffen.
Obwohl...ist es überhaupt eine Entscheidung, wenn ich mir nicht mal wirklich sicher bin?
Wahrscheinlich eher nicht.
Vielleicht hat mir Toni heute einen Denkanstoß dazu gegeben.
Vielleicht hab ich schon die letzten Tage darüber nachgedacht.
Ich war heute mit Toni gegen elf einen Kaffee trinken, danach waren wir noch in der Mensa.
Wir haben so viel über alles Mögliche geredet und natürlich kam sie irgendwann auf das Thema Eric.
Ich erzählte ihr, dass meine Freunde nicht wirklich begeistert von ihm waren.
Sie verdrehte nur die Augen und meinte, dass das doch klar sei.
Sie:"Das ist ihr Beschützerinstinkt! Sie denken: Oh nein, meine Sabrina!"
Ich zweifelte erst an ihrer Analyse. Klar, bei Felix geht der Beschützerinstinkt manchmal mit ihm durch. Aber Addi? Das wäre mir komplett neu. Addi ist niemand der bezüglich Freunden einen Beschützerinstinkt hat. Und Marco erst recht nicht. Noch dazu bin ich mit Marco nicht supereng befreundet.
Es muss deren objektive (und nüchterne) Betrachtung der Situation gewesen sein.
Und ich weiß, es wäre besser, auf sie zu hören.
Aber heute dachte ich irgendwie daran, dass ich schon ganz gerne mit ihm befreundet wäre. Ich mein, er ist nett (und bisher hat er noch keine Psychopathenseite gezeigt). Und ich denke, er ist jemand, mit dem man viele verrückte Dinge tun kann. Das ist eigentlich genau das, was ich will. Verrückte Dinge tun, Erinnerungen schaffen, mein Leben in vollsten Zügen genießen.
Ich liebe meine Freunde, aber die meisten von ihnen sind sehr rational. Was ich extrem schätze, weil sie einen kühlen Kopf bewahren, wenn ich impulsiv werde. Aber manchmal fehlt mir ein bisschen der Pfeffer. Die Initiative. Das jugendliche Streben nach dem vollsten Genuss des Lebens.
Aus seinen Erzählungen und wie er sich gibt, weiß ich, dass es durchaus dabei ist, wenn es darum geht, verrückte Sachen zu tun. Wie nachts in der Arbeit rumhängen und auf den Tischen tanzen. Oder fünfzig Bananen an einem Tag essen. Der Kerl hat echt einen Vogel.
Ich glaube, es könnte cool sein, mit ihm befreundet zu sein,
Aber ist das fair von mir?
Ich weiß zwar nichts Genaues, aber körperliche Anziehungen scheinen ja von seiner Seite da zu sein. Zumindest wenn er betrunken ist.
Ist es dann selbstsüchtig von mir, weniger zu verlangen?
Sollte ich es einfach gut sein lassen und den Kontakt auf ein Arbeitsverhältnis beschränken?
Ich denke natürlich auch daran, wie Macy mir die Leviten gelesen hat.
Wenn ich jetzt weiterhin mit ihm schreibe, sende ich dann immernoch gemixte Signale?
Klar, wenn ich mich alleine mit ihm treffe, ist die Grenze zur Ungerechtigkeit wieder überschritten.
Kann man mit jemandem befreundet sein, der einen vielleicht irgendwie anziehend findet?
Ich weiß, dass es nicht fair ist und dass ich mit dem Feuer spiele, wenn ich weiterhin mit ihm schreibe.
Es ist zwar harmlos und ich lasse regelmäßig Dinge vom Stapel wie "Ich bin ein kaltblütiger Mensch" oder "Ich bin alles andere als eine Verstärkung" um ihn zu warnen. Keine Ahnung ob es ankommt. Kerle tendieren ja eher weniger dazu Dinge zu interpretieren.
Es ist insbesondere nicht fair, weil sich meine Meinung wie ein Fähnchen im Wind ändert.
Ausgerechnet ich. Ich hab zu fast allen Dingen eine ganz klare Meinung.
Vielleicht liegt es daran, dass ich momentan hauptsächlich von meinen Hormonen leiten lasse.
Ausgerechnet ich, die sonst alles hinterfragt und versucht, rationale Entscheidungen zu treffen. Was ich momentan nicht wirklich erfolgreich verwirkliche.
Ich denke, im Endeffekt werde ich es eh auf mich zukommen lassen.
Ich weiß, dass ich es wahrscheinlich hier an dieser Stelle beenden sollte.
Bin ich selbstsüchtig?
Andererseits kann ich ja solange ahnungslos spielen, bis er es jemals anspricht.
Endet das schlecht für ihn?
Es ist definitiv besser, wenn er sich für mich fern hält.
Ich höre gerade das Coveralbum "Dancing Queen" von Cher, in der Hoffnung einen Rat zu finden.
Spiele ich mit ihm, wenn ich mich weiterhin von meinen Hormonen leiten lasse? Heute so, morgen anders? Heute du, morgen jemand anderes?
Ist so was verwerflich?
Kommt es irgendwann auf mich zurück?

Ich gehe morgen mit Naomi feiern. Ich freue mich schon so sehr! Tanzen, feiern, Ablenkung, Erinnerungen schaffen.
Ich versuche mich zurückzuhalten, was den Konsum angeht.
Ich bin frei.

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