Dienstag, 17. September 2019
So won't you slide away back to the ocean
Die Zeit nach meiner Arbeit ist doch nicht so entspannt, wie ich dachte.
Natürlich habe ich mehr Zeit und bekomme auch mehr Schlaf, aber eine richtige Erholung ist es nicht.
Das Praktikum ist ziemlich anstrengend, aber auch sehr spannend. Ich bekomme in so viele unterschiedliche Bereiche Einblicke, dafür bin ich wirklich dankbar.
Dennoch bin ich danach immer fix und fertig und habe keine Lust mehr auf Menschenmassen.
Gestern war ich nach dem Praktikum noch mit Ina und Vroni im Park. Danach waren wir noch essen. Es war wirklich schön. Wir genossen die letzten lauen Abende, schlenderten durch die beleuchtete Stadt und hatten eine gute Zeit. Wir trafen sogar kurz auf Joschua, der wohl ein bisschen überrascht war, dass ich so enthemmt war. Er hatte mich ein paar Wochen zuvor gefragt, ob ich mit ihm essen gehen wollte, aber es passte zeitlich bei mir nicht.
Na gut, vielleicht versuche ich es auch ein wenig zu vermeiden, weil ich kein Date haben will. Ich denke aber, dass er das mittlerweile gecheckt hat.
Letztens war ich mit Franzi und ein paar anderen Leuten bei einer Art Marathon mit Hindernissen. Es war so anstrengend. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich meinen Körper das letzte Mal so an seine Grenzen gebracht habe. Ich bin noch nie 16 km am Stück gejoggt. Plus Hindernisse war das echt nicht ohne. Wir waren ein Team aus sieben, drei Mädels und vier Männer. Ja, Männer. Ich frage mich immer, wo die ganzen Männer geblieben sind. Ich kann es euch sagen: Sie waren hier.
Ich weiß nicht, was es ist, aber die Kombination aus Teamwork, sportlicher Betätigung und Natur lies die Männer zu Tieren werden. Und ich fand es überaus anziehend. Ich muss auch sagen, dass die Männer aus unserem Team in guter Form waren. Und ja, es setzte mich minimal unter Druck, dass sie erst vor ein paar Wochen im Himalaya klettern/wandern waren. Wir haben uns an diesem Tag erst kennengelernt, aber nachdem wir die Ziellinie überquert hatte, fühlte es sich an, als würden wir uns schon länger kennen. Teamwork schweißt zusammen.
Ich war froh, dass wir starke, große Männer im Team hatten. Manche Hindernisse hätten wir ohne deren Hilfe nicht überwinden können. Meterhohe, glatte Wände zum Beispiel. Die Männer machten Räuberleitern, schoben uns nach oben und fingen uns auf der anderen Seite wieder auf. Sie trugen Baumstämme durch die Gegend. Einer kümmerte sich besonders gut um uns. Wir nahmen ein mehr oder weniger freiwilliges Bad im Eisbecken. Die Luft wurde aus meinen Lungen gepresst, das Wasser fühlte sich wie tausende kleine Nadelstiche auf meiner Haut an und ich war kurz davor auszusteigen. Ich konnte aber nicht. Also tauchte ich unter der Rampe - wie vorgesehen - durch und wuchtete mich mit letzter Kraft aus dem Becken. Er gab mir die Hand und zog mich raus. Während ich immer noch versuchte, Luft in meine Lungen zu bekommen, sagte er, wir sollten uns in die Sonne stellen. Er wartete stets bei den Hindernissen auf uns, reichte uns immer die Hand und passte auf uns auf. Ich weiß nicht, was es war. Die Männlichkeit der Kerle oder meine Kraftlosigkeit am Ende. Aber ich wurde weich. Weiblich. Verletzlich. Normalerweise würde ich sie alle provozieren und behaupten, dass ich das alles ganz alleine schaffen würde. Aber im Gegensatz zu anderen Kerlen, versuchten sie gar nicht, sich mit mir zu messen. Sie kannten ihre Stärken. Und sie wussten, dass ich früher oder später auf ihre Hilfe angewiesen war. Obwohl ich es schon vorher wusste, war es mir mittlerweile umso mehr klar. Falls ich mich jemals binden sollte, brauche ich einen starken Mann.
Während des Laufs fühle ich mich wie bei einem militärischen Training. In meinen Beinen habe ich gut Kraft, die sind nicht das Problem. Aber meine Arme. Irgendwann hatte ich gar keine Kraft mehr in ihnen. Die Männer mussten mich hochziehen, weil ich mich selbst nicht mehr ziehen konnte. Ich bin ihnen wirklich sehr dankbar. Sie haben alles gegeben.
Ein Hindernis bestand aus einem 15m-hohen Klettergerüst. Wer mich nicht kennt: Ich hab Höhenangst.
Ich war kurz davor das Hindernis zu umgehen, aber Franzi überredete mich. Der eine Typ (ich hab natürlich seinen Namen vergessen), der immer besonders umschauend war, hob mich mit Hilfe einer Räuberleiter über die Rampe, damit ich zum Gerüst gelangen konnte. Meine Arme waren mittlerweile nur noch schlabbrige Spaghetti. So saß ich erst auf zwei Metern Höhe fest und versuchte irgendwie mich gut zu positionieren, um losklettern zu können. Dank meiner Kraftlosigkeit dauerte das eine Weile. Irgendwann war sogar schon der Typ neben mir. Da ich wirklich schon fertig war, versuchte ich auch nicht mehr ein Pokerface aufzusetzen. Dank meiner schnellen Atmung, meinem unsicheren Blick und wie ich ängstlich auf meiner Unterlippe herumbiss, war ihm wohl schnell klar, was Sache war.
Er:"Hast du Höhenangst?"
Ich nickte.
Er:"Ich auch. Aber wir machen das jetzt!"
Er wirkte überhaupt nicht so, als hätte er vor irgendwas Angst und auch nicht, als er neben mir hochkletterte.
Ich bat Franzi mir irgendetwas zu erzählen, damit ich abgelenkt war und nicht nach unten schauen würde. Sie erzählte mir von ihrer Arbeit, während ich übervorsichtig Schritt für Schritt nach oben kletterte.
Rückblickend kann ich es gar nicht so glauben, aber ich hab es geschafft. Verrückt. Ohne dieses Team, diesen Zusammenhalt, hätte ich mich das nie getraut.
Am letzten Hindernis fiel einer aus unserem Team hin. Ich kann mich sogar noch an seinen Namen erinnern. Marius. Er war spontan mitgekommen, war in der Nacht aber feiern und hatte noch guten Restalkohol. Nach sieben km meinte er schon, dass es ihm nicht mehr allzu gut ginge. Nach zehn km hatte er in beiden Waden Krämpfe. Am letzten Hindernis waren die Krämpfe so stark, dass er nicht mehr weiterlaufen konnte und hinfiel. Der extrem rücksichtsvolle Typ massierte ihm die Krämpfe raus. Marius legte seine Arme um die Schultern von ihm und einem anderen, und so schleppten wir uns alle ins Ziel.
Wir tranken und aßen erst mal ein bisschen. Die anderen lagen rum, während ich mich dehnte. Meine Oberschenkelmuskeln fühlten sich nach etwa zehn km nach Muskelkater an. Ich wusste, dass ich es morgen sehr bereuen würde, wenn ich mich jetzt nicht wenigstens ein bisschen dehnte.
Ich war wirklich gut fertig. Ich hatte nur wenig Schlaf, Franzi und ich sind lange Auto gefahren und dann haben wir uns so verausgabt.
Aber: Es war so cool!
Ich hab so was zuvor noch nie gemacht. Es war wirklich eine tolle Erfahrung. Und es war schön zu sehen, dass es noch richtige Männer gab.
Ich gehe ja eher mit den weiblichen Jungs in die Uni. Natürlich sind nicht alle so, aber die meisten. Selbstverständlich sind sie auch sehr lieb, aber es tut gut, Leute kennenzulernen, die komplett anders sind.
Franzi und ich wollten noch ein bisschen da bleiben, der Rest unseres Teams musste leider schon los. Wir verabschiedeten uns. Dann machen Franzi und ich uns auf zu den Duschen.
Es liefen nicht nur heiße Männer mit, sondern auch sehr heiße Frauen. Und die standen jetzt wie griechische Göttinnen unter der eiskalten Dusche. Ein sehr ästhetischer Anblick.
Nach der Dusche kauften Franzi und ich uns etwas zu essen und legten uns dann erst mal auf Franzis Picknickdecke zum Schlafen. Das tat so gut.
Danach schlenderten wir noch ein bisschen über das Gelände und fuhren dann nach Hause.
Ja, ich konnte mich am nächsten Tag noch bewegen. Aber sehr eingeschränkt. Meine Spaghettiarme tun mir heute noch weh. :D
Letzte Woche war ich ein bisschen für shoppen, was ich auch schon ewig nicht mehr gemacht habe.
Ich kaufte ein paar Klamotten, aber mein Herz ging auf, als ich im Buchladen stand.
Das war einfach meine Welt.
Und als ich durch die Bücher stöberte, wurde mir plötzlich etwas bewusst: Ich nutze jede Gelegenheit, um der Realität zu entfliehen. Musik, Geschichte, Bücher. Wenn ich tief darin eintauche, bekomme ich äußerst wenig von dem mit, was um mich herum geschieht. Es ist nicht so, dass ich die Realität nicht mag. Ich liebe mein Leben. Aber manchmal fällt es mir schwer, mit Menschenmassen umzugehen. In dieser Hinsicht hat definitiv meine Introvertiertheit die Oberhand.
Ich kaufte "Illuminati", was ich schon immer mal lesen wollte. Der Film ist ein Meisterwerk. Ich habe erst die ersten hundert Seiten des Buches gelesen und bin jetzt schon begeistert. Ich habe schon so vieles gelernt über Geschichte, Physik, Religion, Symbologie und Menschen. Die Idee und die Recherchen des Autors sind überragend.
Mal sehen, ob es "Julia" vom Thron stößt.
Heute arbeite ich, später muss ich noch ins Praktikum. Ich wollte eventuell laufen gehen, mal sehen, wie mein Körper das mitmacht.
Mit Eric hab ich mich übrigens nicht mehr getroffen. Ich schlug ihm einen Abend vor, aber als bis Mittag keine Antwort kam, hatte ich keine Lust mehr. Ich schaltete mein Handy aus, packte meine Sachen und fuhr nach Hause. Ich sitze nicht herum und warte auf einen Kerl.
Glücklicherweise wäre es bei ihm sowieso nicht gegangen, was er mir am Abend schrieb. Man stelle sich vor, ich hätte bis abends da gesessen und auf seine Nachricht gewartet. Nicht mit mir.
Dennoch schrieb er mir kurz darauf, dass ich doch nach Hamburg kommen sollte.
Ich bin im Zwiespalt. Ich war noch nie in Hamburg und würde wirklich gerne mal hin - unabhängig von ihm. Einfach um mir die Stadt anzuschauen. Aber ich will nicht für einen Kerl in eine Stadt fahren. Wenn ich mit einer Freundin fahren würde, könnte ich sie schlecht für einen Abend alleine lassen, nur weil ich mich mit ihm treffe.
Im September habe ich eh keine Zeit, weshalb ich mich nicht sofort entscheiden muss.
Wir werden sehen.

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Montag, 9. September 2019
They whisper in the hallway she's a bad bad girl
Lange ist es her.
Viel gibt es nicht zu erzählen.
Aber es gibt einiges, was mich beschäftigt.
Der Grund, wieso ich mich so lange nicht gemeldet habe, war meine Arbeit.
Es war extrem stressig. Ich bin in den letzten beiden Wochen oft erst um fünf ins Bett gegangen. In den letzten Tagen vor der Abgabe hatte ich, wenn es hoch kommt, stabile drei Stunden Schlaf pro Nacht. Als ich am Tag der Abgabe mein Wecker klingelte, dachte ich:“Ich kann nicht mehr.“
Ich war so müde. Aber ich gab die Arbeit ab und schlief erst mal fünf Stunden. Ganz wohl fühle ich mich immer noch nicht. Ich bin noch nicht bereit, mich mit der Arbeit auseinander zu setzen. Aber die Zeit wird kommen.
Am Tag der Abgabe verspürte ich auch Ohrenschmerzen. Auch mein Körper war fix und fertig. Glücklicherweise wurde ich nicht schon wieder krank.
Am Samstag war ich mit Lene feiern. Ich fuhr erst zu ihr zum Vortrinken. Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen. Wir redeten viel und dank meines nicht vorhandenen Trainings, spürte ich den Alkohol sehr schnell. Sie erzählte mir Dinge, die mich mehr als schockierten. Ich bin froh, dass sie sie mir erzählt hat. Ich denke, sie macht vielleicht oft einige Dinge mit sich selbst aus. Als ich die Tränen in ihren Augen sah, musste ich auch sofort anfangen zu weinen. Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist. Vielleicht wurde dieses Band geknüpft, als wir uns in unserer Jugend immer am Turm trafen, über alles redeten, was uns belastete und zusammen weinten. Ich kann sie nicht weinen sehen, ohne auch weinen zu müssen. Als ich erfuhr, dass mein Ex mich betrogen hatte, konnte ich nicht weinen. Nicht mal abends alleine im Bett. Am nächsten Tag traf ich mich mit Lene und sobald ich es sagte und sie mich in den Arm nahm, flossen die Tränen. Ab da konnte ich endlich weinen.
Es brach mir das Herz sie so zu sehen. Ich war schockiert, dankbar, fassungslos, aber am meisten verspürte ich das Gefühl, unbedingt helfen zu wollen. Ich wusste nicht wie. Wahrscheinlich war ich gar nicht in der Position dafür, Deshalb fühlte ich mich so hilflos. Vielleicht ist das Einzige, was ich tun kann, für sie da zu sein, wenn sie jemanden braucht. Irgendwie fühlt sich das zu wenig an. Manchmal würde ich Menschen einfach gerne vor allem beschützen.
Das war auch eine Sache, worüber wir redeten.
Lene machte mir klar, dass ich Menschen nicht vor allem beschützen kann. Irgendwo ist mir das auch bewusst. Und irgendwo überhaupt nicht. Ich weiß, dass jeder seine Erfahrungen und Fehler machen muss. Und ich ich bin für jeden Fehler dankbar. Aber es ist so schwer für mich, jemanden auf diese Art und Weise los zulassen. Hin zu einem Menschen, der nicht mal ansatzweise gut genug ist. Der froh sein kann, dass er die selbe Luft atmen darf. Ich weiß, dass es hart klingt. Aber ich finde einfach, dass er ein Spast ist. Und dass er keine ritterlichen Intentionen hat. Kein reines Herz.
Ich versuche sie alle abzuschrecken, indem ich ihnen Angst mache. Bei ihm hatte ich leider noch nie die Gelegenheit dazu. Naja, früher oder später wird sie kommen.
Obwohl wir über zweieinhalb Stunden redeten, war es immer noch nicht genug. Wir haben uns einfach so lange nicht mehr gesehen und es gibt noch einige Themen, die wir gar nicht angesprochen haben.
Lenes Freundinnen warteten aber, weshalb wir noch Wodka und Orangensaft in einer Flasche mischten und loszogen. Lenes Wunsch war, einfach eine gute Zeit zu haben und ich gab mein Bestes, um ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Wir fuhren zum Club. Davor trafen wir Janina mit ein paar anderen, die auf dem Weg nach Hause waren. Unten auf der Tanzfläche war die rotzevolle Shelly. :D Sie war echt richtig betrunken. Sie hat die ganze Zeit neue Drinks bestellt. Lene meinte, ich solle sie ablenken, während sie Wasser in ihren Drink kippen wollte. Ich konnte ich daran erst wieder erinnern, als Lene mir das erzählte. :D Ja, ich war nach einigen Wodka Shots und ich glaube auch einem Wodka Bull ziemlich gut dabei. Wir tanzten, redeten mit irgendwelchen Leuten und hatten eine gute Zeit. Einmal waren Lene und ich auf einer anderen Tanzfläche und tanzten mit ein paar Schwarzen (die echt gut tanzen konnten). Dann zog Lene mich mit den Worten weg:“ Wir müssen weg hier, du weißt ganz genau, wie gern ich die mag.“ :D
Ich hab echt ein paar kleine Filmrisse, fällt mir gerade auf. :D Irgendwann hat uns Lenes Freund abgeholt und mich sogar nach Hause gefahren. Richtig lieb! Aber ich glaube, ich habe so viel scheiße im Auto geredet. :D Der Arme. :D
Ich hatte immer noch den arbeitsbedingten Schlafmangel, aber mittlerweile weiß mein Körper, wie man drei Stunden pro Nacht schläft und am nächsten Tag trotzdem total fit ist. Nach drei Stunden fuhr ich in ein Wellnesschwimmbad. Es war so angenehm. Kein Handy, keine Ablenkung. Die ganzen Probleme, Auseinandersetzungen, die ich auf nach die Abgabe schob, konnten nun Stück für Stück verarbeitet werden.
Natürlich hatte ich während der heißen Phase gar keine Zeit, mich mit mir und meiner Selbstliebe zu beschäftigen. Selbstverständlich sagte ich mir jeden Abend, dass ich mich liebe, aber mir fehlte die Zeit für mich. Die Zeit für meine Musik.
Ich hab es beispielsweise nicht geschafft, „Lover“ weiter zu hören, als bis zum 10. Lied. Ich hab es immer noch nicht geschafft, aber ich bin, während ich diesen Post schreibe, fleißig dabei. Ich finde das Album gut. Es kommt nicht an Speak Now oder 1989 heran, aber es ist definitiv besser als Reputation. Die offensichtlichen Metaphern haben ja ziemlich mit 1989 aufgehört. Die Zeit, die ich brauche, um mich in die neuen Metaphern einzuarbeiten, hatte ich bisher nicht. Aber ich bin dran. Ja, auch sonst habe ich Hobbys. :D Ich liebe Metaphern einfach.
Ein weiteres Problem, das ich vor mich hergeschoben habe, ist, dass Felix in zwei Tagen wieder eine schwere Zeit durchmachen wird. Vermute ich zumindest. So ganz lässt er es mich ja nicht wissen. Ich weiß, dass er mich genau so zurückweisen wird, wie er es die letzten Jahre getan hat. Und das ist okay. Ich werde es jedes Jahr wieder probieren. Und wenn er erst in zehn Jahren sagt, dass er darüber reden möchte. Oder in 60. Oder nie. Ich weiß, dass ich es probiert habe. Dinge, die Emotionen innehaben, muss man immer aus ihm herauskitzeln. Was mich ein wenig beruhigt hat, war die Tatsache, dass Tobi mir erzählt hat, dass Felix gaaanz selten mit ihm darüber reden würde. Er muss nicht mit mir darüber reden. Mir ist es nur wichtig, dass er nicht alles mit sich alleine ausmacht. Ich weiß, wie tödlich das sein kann. Ich habe nicht die höchste Meinung von Tobi, aber das hat mir sehr viel bedeutet.
Wir werden sehen, wie es dieses Jahr verläuft.
Ansonsten gibt es nicht viel zu erzählen, Ich habe heute mit meinem Praktikum angefangen. Scheiße, ich liebe diese Stadt. Der Tag war aber ziemlich anstrengend, weil ich vier Verhandlungen am Stück ohne Pause hatte. Was bedeutet, dass ich weniger als einen halben Liter getrunken und zehn Stunden lang nichts gegessen habe. Nicht gut. Ursprünglich wollte ich danach noch in die Stadt gehen, aber ich war zu fertig, hatte Hunger und absolut keinen Bock mehr auf Menschen. Manchmal entziehen sie mir so viel Energie. Aber es war wirklich sehr interessant. Es ist nicht der Bereich, den ich machen möchte – bis jetzt zumindest – aber es ist bereichernd, einen vertiefenden Einblick in Dinge zu bekommen, die man an sich nicht so spannend findet, wie andere.
Würde ich Macy dieses Lebensupdate geben, würde sie jetzt fragen:“Uuuund? Was ist mit den Boys?“
Nun, nicht viel, würde ich wahrscheinlich antworten.
Das Schreiben mit Simon hat sich ziemlich ausgedünnt, weil ich wegen meiner Arbeit mal ein paar Tage nicht geantwortet habe. Scheinbar verkraftet das sein Ego nicht so gut. :D
Aber das ist okay. Wenn es passieren soll, wir es passieren. Wenn nicht, ist es besser so.
Ich werde keinem Mann hinterher jagen. Danke Shallon.
Was ein wenig komisch ist, ist dass ich noch mit Eric schreibe, Obwohl ich es gar nicht darauf angelegt habe, aber er schreibt mir immer mal wieder. Er fragte mich, ob ich nach meiner Abgabe nach Hamburg kommen wollte. Ich sagte ab. Mein ganzer September ist voll geplant, wie soll ich da nach Hamburg kommen? Vor ein paar Tagen meinte er, dass er nächste Woche in der Stadt ist. Ob ich Lust auf ein Bier hätte.
Muchacho. Wir haben uns doch erst vor zwei Monaten gesehen. Nicht mal.
War das schon genug Abstand?
Ich kann es nicht sagen.
Klar, ich hätte schon Lust, ihn wieder zusehen aber irgendwie auch nicht.
Wahrscheinlich habe ich gerade meine introvertierte Phase. Es liegt an diesem Wetter. Und an meiner Erdbeerwoche. Und an der verlorener Zeit mit mir, die ich nachholen muss.
Ich sagte ihm, dass es auf den Tag ankäme – was auch stimmt. Ich hab ziemlich viel vor diese Woche. Es wird Zeit, dass ich wieder ein Leben habe.

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Dienstag, 20. August 2019
So convenient for you to pull me into a room and lock the door
Ich weiß, dass ich mich lange nicht mehr gemeldet hab.
Der Grund war, dass ich mir eine fette Kehlkopfentzündung eingefangen habe. Wie? Ich hab absolut keine Ahnung.
Dadurch lag ich zwei Wochen im Bett und konnte nichts für meine Arbeit machen. Deshalb konzentriert sich jetzt meine ganze Energie auf die Fertigstellung der Arbeit.
Bis auf ein Ereignis gibt es nicht viel zu erzählen.
Ich wollte mich ja mit Simon treffen, wurde dann aber krank und musste absagen.
Am Sonntag hat Nadja ihren Geburtstag gefeiert. Wir sind bowlen gegangen.
Julia hat organisiert, dass sie, ich, Carl und Simon uns für ein Geschenk zusammen tun.
Am Sonntag schrieb sie mir, ob wir zusammen hinfahren wollten. Ich sagte zu, schaffte aber die U-Bahn nur knapp und war deshalb in einem anderen Abteil für sie.
Ich nahm noch Antibiotika und weil meine Ohren zu waren, hörte ich schlechter. Infolgedessen nahm ich alles wie durch einen leichten Schleier da.
Ich hörte "DO IT YOURSELF" in der Bahn und versuchte mich, mental darauf einzustellen, dass ich auf Simon wieder treffen würde. Ich wollte alles dafür tun, dass keine komische Situation entstehen würde.
Als ich ausstieg, musste ich zum anderen Ende des Bahnsteigs. Ich sah Julia schon von weitem, als ich näher kam stand dort auch Jakob. Und Simon. Ich war nicht darauf vorbereitet, ihn jetzt schon wieder zu sehen, aber ich nahm die Herausforderung an und ging entschlossen auf die Gruppe zu. Ich begrüßte alle mit einer Umarmung. Wir machten ein bisschen Smalltalk, wickelten die Geschenke noch ein und dann wurde ich glaub ich komisch. :D Ich weiß nicht warum, aber irgendwie konnte ich seinem Blickkontakt nicht wirklich standhalten (worin ich ja eh ziemlich schlecht bin). Um unter allen Umständen zu vermeiden, dass eine unangenehme Stille entstand, drehte ich ihm den Rücken zu und unterhielt mich mit Jakob. :D Warum bin ich so? :D Simon und Julia waren hinter uns, kurz darauf trafen wir auf Nadja und die anderen.
Zusammen gingen wir zum Bowling, wobei ich darauf achtete, dass ich im vorderen Teil der Gruppe war, während Simon im hinteren war.
Vielleicht war es mir unangenehm, weil schon ein paar Leute Bescheid wissen (Julia, Nadja, die es bestimmt Jakob erzählt hat, der es bestimmt Carl erzählt hat) und ich das Gefühl hatte, dass Nadja uns ganz genau beobachtete und analysierte.
An der Bowlingbahn angekommen, zogen wir unsere Schuhe an und bildeten zwei Gruppen. Wobei Nadja eher die Gruppen bildete und peinlichst darauf achtete, dass alle Jungs bei ihr und nicht in Julias Team waren. Dann spielten wir. Ich war anfangs ziemlich schlecht und war die Kugel immer nach links. Dann gab mir Julia den Tipp, dass ich meinen ganzen Körper drehen sollte und schwupps ging es um einiges besser. :D
Irgendwann kam auch Toni nach ein wenig Smalltalk gingen wir auf's Klo, um ungestört reden zu können.
Sie:"Und wie ist die Situation mit Simonsens (so nennt sie ihn)? Ein wenig unterkühlt oder?"
Ich:"Ja schon ein bisschen. Ich glaube, ich bin komisch."
Sie:"Schreibt ihr noch?"
Ich:"Ein bisschen."
Sie:"Er wirkt ein bisschen angepisst, weil du ihn ignorierst."
Ich:"Ich ignorier ihn gar nicht! Es ist nur irgendwie komisch, wenn so viele andere dabei sind."
Sie:"Ja, ich glaube, dass vor allem Nadja euch ganz genau beobachtet. Und ich bin mir sicher, dass sie euch immer noch verkuppeln will. Du kannst echt froh sein, dass Julia noch nichts davon weiß, die würde direkt auf den Zug aufspringen."
(Ich hab Julia bisher noch nichts erzählt, weil ich noch nicht dazu gekommen bin.)
Dann kam jemand rein und da wir beide in den Kabinen waren und nicht wussten, wer es war, mussten wir unser Gespräch beenden.
Dennoch dachte ich über das nach, was Toni gesagt hatte.
Wirkte es wirklich so, als würde ich ihn ignorieren?
Deshalb versuchte ich die Situation aufzulockern.
Als ich das nächste Mal mit bowlen dran war, war er auch gerade zufällig dran. Wir standen an diesem Kugeldings und suchten nach der perfekten Bowlingkugel. Als er nach einer griff, stieß ich spielerisch seine Hand weg und behauptete, dass das meine Kugel wäre. Haha, ich Zwerg mit einer 15kg-Kugel. :D Er lachte, nahm die Kugel und ich nahm eine leichtere.
In den nächsten Runden klatschte er manchmal, wenn ich wieder die Kugel in der Rinne versenkte. Grinsend bekam er dann von mir einen Mittelfinger geschenkt. :D
Wir spielten weiter und ich hatte richtig viel Spaß. Ich unterhielt mich gut mit den Leuten, lachte viel und war nicht mehr ganz so schlecht im Bowlen. Es schien so, dass je mehr Spaß ich hatte, desto frustrierter war Simon.
Einmal kam ich von einer Runde zurück, setzte mich wieder neben Toni, die plötzlich zu lachen anfing.
Ich:"Was?"
Sie:"Wenn du das wissen willst, komm mit was trinken."
Also standen wir beide auf und gingen zu unseren Getränken. Als ich an meinem Wasser nippte, flüsterte sie mir ins Ohr:"Als du dran warst, hat Simon dich gerade RICHTIG abgecheckt."
Ich:"Echt?"
Sie:"Ja! Aber ansonsten scheint er echt frustriert zu sein, weil du nicht mit ihm redest."
Ich:"Ich glaub nicht, dass es daran liegt. Es kann doch auch sein, dass er 'ne Nachricht von seiner Ex oder so bekommen hat."
Sie:"Ach stimmt, da war ja auch richtig Drama. Aber trotzdem."
Ich:"Ich glaub nicht, dass ich einen so großen Einfluss auf sein Gemüt habe. Aber schön, dass du mir das zutraust." :D
Wir gingen wieder zurück zu den anderen und spielten weiter.
Toni flüsterte mir die ganze Zeit ins Ohr, warum sie Simon nicht mag.
Er kommt nicht von hier, sie mag seine Haare nicht, seine Waden auch nicht, sie mag nicht, wie er redet etc.
Ich fand es sehr lustig. :D Ich liebe sie dafür.
Ich weiß, dass sie mir ihn nicht madig machen will. Sie meinte, sie stellt sich für mich einfach jemand anderes vor und hat dementsprechend hohe Ansprüche. :D
Ich finde es gut, dass sie das macht. Das hat sie auch vor über eineinhalb Jahren gemacht, als ich was mit Lukas hatte und irgendwann sah ich die Dinge genau wie sie. Und das war gut so. :)
Solche Freunde brauch ich. Keine, die Verkupplungsversuche starten.
Toni fragte mich auch, ob ich ihn heiß fände.
Nun ja ich sah ihn ja das erste Mal in vollem Licht und durch nüchterne Augen wieder und muss sagen...ich weiß es nicht. Ich schwankte von "Ich find ihn total sexy" und "Ich finde ihn gar nicht sexy". Danke Hormone. :D Manchmal erwischte er mich dabei, wie ich ihn abcheckte, aber ich wandte immer schnell den Blick ab. Hätte ich nur Alkohol trinken können, dann wäre es mir leichter gefallen, den Blickkontakt stand zu halten. Manchmal sah ich aus dem Augenwinkel, wie er mich beobachtete. Ich sah dann aber bewusst nicht hin.
Teilweise wünschte ich, wir würden uns heimlich davon stehlen und in einer dunklen Ecke rummachen, ohne dass jemand was davon mitbekam. Aber ich war mir auch Nadjas Adleraugen bewusst.
Er ist an sich nicht mein Typ, aber er konnte gut küssen, ist sehr sarkastisch und irgendwie finde ich seinen Körper anziehend. Und deswegen will ich ihn. :D
Dennoch ließ ich mich von seiner Stimmung nicht runterziehen. Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. Ich hatte sehr viel Spaß. :D
Gegen elf beschlossen wir dann zu gehen. Draußen verabschiedeten sich alle.
Ich umarmte ihn, er behielt mich einen Augenblick länger in der Umarmung.
Dann sagte er:"Wir zwei müssen noch wegen unseren Gelübden schauen."
(Ich hatte ihm zuvor spaßhalber geschrieben, dass wir diese erst ablegen müssten, bevor wieder etwas laufen würde.)
Ich:"Ja, ich hab sogar schon meinen Ring. Wo ist deiner?"
Er:"Den musst du mir dann anstecken."
Ich verabschiedete mich von dem Rest der Gruppe. Die Jungs zogen noch los in Richtung McDonald's, Toni, Nadja und ich machen uns auf den Weg zur U-Bahn. Zum Abschied erwischte mich Simon, wie ich ihn erneut abcheckte und ich erntete ein schüchternes Lächeln dafür.
Dann fuhr ich heim.
Wir schreiben noch ein bisschen, mal sehen wohin das führt.

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Dienstag, 6. August 2019
Dancing all night, getting guy's numbers
Krieg ich bitte einen Award für meine stalkerischen Fähigkeiten? :D
Ich habe herausgefunden:
- seinen vollen Namen
- sein Arbeitszimmer
- sein sportliches Hobby
- sein ungefähres Alter
- seine derzeitige Beschäftigung
Und das, obwohl ich es nicht einmal darauf angelegt habe. :D Okay, ein bisschen schon. :D
Ich musste heute wieder arbeiten, als er die Treppe heraufkam und in meinem Zimmer stehen blieb. Er hat kurz einem Studenten beim Scannen geholfen, dann hat er sich mit mir unterhalten.
Er fragte, wie es mit meiner Arbeit läuft und wir plauderten ein bisschen.
Ich blickte auf den Stapel Bücher, den er vorübergehend auf meinem Tisch gelagert hat und fragte, wozu er die brauche.
Dann eröffnete er mir, dass er gerade seine Doktorarbeit schreibt.
Zuuuuuummmm.
Meine Anziehung verschwand ein klitzekleines bisschen.
Ich wusste, dass er schon sein erstes Examen hatte, aber ich hätte nie gedacht, dass er auch schon sein zweites hätte und noch dazu promoviert. Waaaaas. Er sieht so jung aus.
Wenn er alles relativ zügig durchgezogen hat, müsste er Ende zwanzig sein. Wenn nicht, könnte er auch gut an die Anfang dreißig sein.
Puh.
Ist das nicht ein wenig alt für mich? :D
Rein optisch würde ich ihn auf Mitte zwanzig schätzen, aber vielleicht hat er auch nur gute Gene.
Wobei es schon ganz sexy ist, dass er eine Doktorarbeit schreibt. Intelligenz ist unglaublich sexy.
Ich dachte an Max' Worte gestern und versuchte, ihn ein wenig objektiver zu betrachten. Es funktionierte. Ich meine, er ist ein wirklich schöner Mann und absolut mein Typ, aber ansonsten ist da keine Spannung zwischen uns.
Gut, wir hatten bisher auch nur extrem oberflächliche Gespräche und daran wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern. :D
Aber ich sah ihn tatsächlich in einem anderen Licht und verspannte mich nicht mehr, als wir redeten.
Trotzdem ist er natürlich noch sehr schön. :D
Ich sterbe einfach für seine Haare.
Er scannte seine Bücher, ich sortierte die Post ein.
Ich überlegte, ob ich mit einem Gespräch beginnen sollte, aber mir viel nichts Spannendes ein und irgendwie war es mir auch egal. :D
Als er ging, vergaß er fast seinen Geldbeutel.
Ich wartete, bis er die Treppe oben war, dann schlug ich das Mitarbeiterverzeichnis auf. Da ich nun wusste in welchem Stock er arbeitete und unter welche Mitarbeiterkategorie er fiel, schränkte sich meine Suche sehr ein. Am Ende blieb nur ein Name übrig. Ich gab diesen in Google ein und erzielte einen Treffer, wodurch ich von seinem sportlichen Hobby erfuhr. Auf sozialen Medien war er einfach nicht zu finden und auch sonst gab es keinen Hinweis auf ihn im Internet. Selbst auf seiner Website standen nur Kontaktdaten, sonst nichts. :D
Er heißt genau wie ein Freund von mir, deswegen bleib ich aus Verwirrungsgründen bei der Bezeichnung "Der heiße Italiener".
Apropos ist sein Name sehr deutsch, ohne jeden südländischen Touch, was mich auch ein wenig verwunderte.
Ein wenig später kam ein Kunde, der ein Buch suchte. Anstelle des Buchs steckte ein Leihschein im Regal, auf dem der Name des heißen Italieners und seiner Zimmernummer stand. Wie praktisch. :D
Ich sagte dem Kunden, er solle hochgehen und fragen, ob er sich das Buch kurz ausleihen dürfe, was er daraufhin auch tat. Wenn ich nicht hätte arbeiten müssen, hätte ich das auch gemacht. :D
Auch wenn er sehr schön ist, hab ich mich wieder beruhigt. :D Außerdem bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich keine Männer jage. Der Grund dafür ist Shallon Lester. Sie hat ein wirklich gutes Selbstwertgefühl und dementsprechend gute Ratschläge.
Gestern gab es ein wenig Drama, weil Nadja Julia nicht zu ihrem Geburtstag eingeladen hat. Ich hab nicht damit gerechnet und Julia gefragt, ob wir uns für ein Geschenk zusammen tun wollen. Erst als sie mir antwortete, bemerkte ich, dass sie gar nicht in der Gruppe war.
Wirklich, Nadja?
Dadurch hab ich uns alle drei natürlich in eine total beschissene Situation gebracht, aber was soll's. Ich werde mich nicht einmischen, auch wenn ich es sehr unfair von Nadja finde.
Ich habe, die Hoffnung, dass sie sie noch spontan einlädt.

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Montag, 5. August 2019
She was just as bad as the boys
Freitag:

Ich wusste, dass meine Erdbeerwoche anstand. Ich weinte, als ich Musik hörte (wieder von Glee), hatte einen unglaublichen Heißhunger auf Schokolade, konnte generell nicht aufhören zu essen, hatte Wassereinlagerungen in den Boobies und meine Haut meinte, eine Diva sein zu müssen.
Dementsprechend wunderte es mich auch nicht, dass meine Stimmung immer wieder schwankte.
Ich war heute eigentlich ziemlich gut drauf. Ich hatte nette Gespräche mit den Mädels aus dem Seminar und Leuten aus der Arbeit. Normalerweise mache ich meine Stimmung nicht von den Taten anderer Menschen abhängig. aber als der heiße Italiener mit seinen Kollegen vom Mittagessen zurückkam, war ich danach schlecht drauf. Obwohl er mich sogar anlächelte und mich morgens mit "Hey" begrüßt hat. Ich war schlecht drauf, weil ich nicht mit ihm Mittagessen war und weil ich mir sicher war, dass er eine Freundin hat.
Hahaha ich kann mich gerade selbst nicht ernst nehmen. :DDD
So schnell wie diese schlechte Stimmung kam, verflog sie auch wieder. Und dann kam sie wieder, weil Simon meinte, er wollte heute feiern gehen.
Ich sagte, ich wäre raus, weil ich morgen früh raus müsse. Wir diskutierten ewig rum und das ging mir ziemlich auf die Nerven. :D Er hat echt wenig Selbstbewusstsein und damit kann ich echt nicht umgehen. Ich mag es, wenn Männer wissen, was sie wollen und klare Ansagen machen. Nicht dieses ständige Rumgedruckse.
Er ist zu jung. Aber ganz abgeschrieben hab ich ihn noch nicht. Wenn er nicht redet, ist es besser. :P
Mal schauen, ob wir es irgendwann nachholen oder ob sich das ganze verläuft.
Nadja hat ihm übrigens von Netflix & Chill abgeraten, weil sie meinte, ich wäre nicht der Typ dafür. :D Bin ich normalerweise auch nicht.
Aber feiern gehen während ich meine Arbeit schreiben muss geht einfach nicht.
Ich mag halt keine Dates. Aber Bier trinken und Musik hören geht immer.

Montag:

Als ich heute Mittag eine Lernpause machte, ging ich mit Max in die Mensa. Dort sah ich schon einige Leute aus der Arbeit. Max und ich kauften uns danach noch einen Kaffee, setzten uns auf eine Bank, die mit dem Rücken zur Mensa stand und blickten auf die Tische und Wiese vor uns. Und wer stand da plötzlich auf der Wiese, in mitten seiner Arbeitskollegen?
Der heiße Italiener.
Fuck.
Natürlich berichtete ich Max direkt davon, versuchte nicht allzu oft hinüber zuschauen und stattdessen möglichst entspannt an meinem Cappucino zu nippen. Max checkte ihn währenddessen ab (ich hoffe, es war nicht zu offensichtlich) und konnte mich nicht so ganz verstehen.
Was ich wiederrum nicht verstehen konnte. :D
Ich dachte, ungefähr jeder findet ihn heiß.
Max meinte, er sähe schon nicht schlecht aus, aber wäre nicht so überkrass, wie ich ihn anscheinend fände.
Hab ich ihn bereits verklärt?
Ich meine, klar, er ist jetzt nicht riesengroß und breit gebaut, aber ich stehe voll auf seine vollen, welligen Haare. Er hat ein sehr maskulines und symetrisches Gesicht, einen Drei-Tage-Bart, bestechende braun-grüne Augen, gerade, weiße Zähne, Grübchen, eine geschwungene Unterlippe, eine gerade Nase und ist braun gebrannt.
Ich meine hallooooo???
Ist er nicht schön?. :D
Abgesehen davon hat er den geilsten Arsch, den ich jemals an einem Mann gesehen hab. :D Ina sieht das genauso. :D
Max war nicht ganz so überzeugt, aber vielleicht haben wir auch einfach einen unterschiedlichen Männergeschmack.
Während Max ihn beobachtete, sagte ich nur die ganze Zeit:"Fuck. Ist der schön. Ich will ihn haben. Ich will ihn in meinem Bett." :D
Als er und seine Kollegen gingen (übrigens weiß ich jetzt, in welchem Stockwerk er arbeitet), blicketen Max und ich ihm verträumt hinterher. :D
Obwohl Max meint, dass ich ihn nicht mehr so objektiv sehen würde, wie er es täte, versuche ich auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, weil ich glaube, dass er eine Freundin hat. Ich meine, er sieht so gut aus und er wirkt wie ein Freundinnen-Typ. Aber träumen darf ich ja wohl. :D
Ansonsten gibt es nicht viel Neues. Ich schreibe weiterhin an meiner Arbeit und werde mich jetzt auch direkt wieder daran setzen.

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Mittwoch, 31. Juli 2019
And I wanna lay under the stars and hear the ocean while I'm talking bullshit
Die Woche ist noch nicht einmal ansatzweise vorbei und doch gibt es einiges, was passiert ist und einiges, worüber ich nachdenke.
Am Montag ging ich in die Bib. Ich erhielt eine Nachricht von Joschua, ob wir um drei zusammen Mittag essen gehen wollten. Ich war dabei. Ich blieb noch eine Weile in der Bib, dann machte ich einen Abstecher in die Arbeit, weil ich etwas ausdrucken musste. Miri hatte Schicht und wir plauderten ein bisschen. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich das richtig interpretiere, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sie mich … abcheckt? Es kann gut sein, dass ich das falsch auffasse, aber sie ließ ihren Blick immer wieder mehr oder weniger offensichtlich über meinen Körper schweifen. Gut, vielleicht hab ich es auch ein wenig provoziert, weil ich ein bauchfreies Oberteil anhatte. Gut möglich, dass Eric ihr erzählt hat, dass ich es momentan mit den Ladies hab. Ich weiß nicht viel über Miri, bis auf, dass sie sexuell sehr offen und experimentierfreudig ist. Keine Ahnung, ob sie etwas starten will. Dieses Gespräch war irgendwie ein bisschen wie ein Kennenlernen – was ihre Fragen betrifft.
Ich finde sie wunderschön und wirklich toll, aber sexuell angezogen fühle ich mich von ihr eher nicht so. Obwohl ich ihre Boobies ganz schön toll finde…
Aber wie gesagt, vielleicht überinterpreiere ich auch nur.
Übrigens kam der heiße Italiener kurz vorbei und schenkte mir ein umwerfendes Lächeln. Ich sterbe.
Ich ging wieder in die Bib, kam aber später nochmal in die Arbeit zurück, um meine Sachen dort zu lassen. Diesmal hatte Lena Schicht. Nach dem sie mir einige Tipps für‘s Rep gegeben hat und wir meine bestandene Prüfungen feierten, erzählte sie mir, dass sie den Typ, mit dem sie was hatte, endlich abgeschossen hat und es ihr richtig gut ginge. Ich war so stolz auf sie!
Plötzlich kam Max vorbei, der mit David Mittagessen war.
Er:“Na, was machst du denn heute hier?“
Ich:“Ich geh gleich mit Joschua Mittagessen und wollte meine Sachen hier lassen.“
Er grinste wissend, woraufhin Lena auch anfing zu grinsen.
Ich:“Es ist nicht so, wie er es darstellt.“
Max:“Jajaja. Schreib mir dann mal heute Abend.“
Ich:“Mach ich.“
Dann ging er und ich setzte mein Gespräch mit Lena fort, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich wartete wie vereinbart am Brunnen, dachte, dass ich zu spät wäre. Er war aber glücklicherweise noch nicht da, weshalb ich Macy, die gerade in China ist, eine Sprachnachricht machte.
Dann kam Joschua und wir streunten ein wenig durch das Viertel, auf der Suche nach Essen. Der Italiener, zu dem er rein wollte, hatte geschlossen, weshalb wir in eine Gaststätte gingen. Wir redeten viel. Wenn Hindernisse unseren Weg blockierten, ließ er mir stets den Vortritt, hielt mir die Türe auf und zog in der Gaststätte sogar galant meinen Stuhl zurück. Das ist genau die altmodische Art, die ich mag, aber mir schwante Übles.
Das Essen hat wirklich sehr gut geschmeckt und wir haben uns richtig gut unterhalten. Aber irgendwie fühlte ich mich wie bei einem Date, weil wir uns irgendwie kennenlernten. Ich hatte nie außerhalb von der Uni mit ihm zu tun und obwohl unsere Whatsappnachrichten teilweise ein wenig zweideutig und versaut waren, schrieben wir nie über wirklich spannende Dinge.
Ich hatte eine gute Zeit, aber ich mochte dieses Datinggefühl nicht. Es setzte mich unter Druck. Es war ganz interessant, was er erzählte, aber im Endeffekt juckt es mich genauso wenig, wie wenn irgendein anderer Kerl mir etwas erzählt. Ich war selbst schuld. Ich hatte mich in diese Situation gebracht. Ja, ich glühte ihn (und seine Oberarme) zeitweise an, aber es ging genau so schnell vorbei, wie es gekommen ist. Es sind einfach meine Hormone.
Ich dachte in letzter Zeit viel über die Typen nach, die ich irgendwann mal anziehend fand. Vor fast zwei Jahren fand ich einen Typ aus meiner Arbeit anziehend – heute erinnert er mich an meinen Ex (nur optisch, er ist mega nett) und deshalb finde ich ihn sogar ein wenig abstoßend. Ich meine, Eric fand ich ja auch mal für eine Weile anziehend, aber das hat sich gelegt, als ich das erste Mal bei ihm übernachtet habe. Sogar den heißen Peter, den ich wochenlang super heiß fand, Lieder über ihn geschrieben habe und der mir sogar die Sprache verschlug und mich verlegen machte, als er „Tschüss“ zu mir sagte, find ich nicht mehr anziehend.
Der Grund? Rein rational betrachtet sind diese Beispiele nicht mein Typ. Deshalb hält die Anziehung nicht lange. Meine paarungsfreudigen Hormone finden immer schnell ein neues Opfer, eine neues Fantasie. Und wenn ich aus Versehen mit den Typen geflirtet habe, hab ich dann den Salat. Wie bei Joschua.
Ich gebe zu: Es hat mich gereizt. Ich weiß, dass er ein vielbeschäftigter Mann ist. Sein Leben besteht praktisch nur aus Uni, Arbeit und Sport. Ich konnte davon ausgehen, dass er sich eher wenig Zeit für Mädels nimmt, weil seine Karriere einfach Priorität hat.
Vielleicht wollte ich wissen, ob ich ihn dazu bringen konnte. Vielleicht provozierte ich seine zweideutigen Nachrichten. Ich denke aber auch, dass ich es anziehend fand, dass er so perfektionistisch war. Dann war er das vielleicht auch in den Laken.
Aber noch während wir aßen, dachte ich mir:“Scheiße. In was für eine Situation hast du dich da gebracht?“
Und ich beschloss, von nun an nur noch mit Typen etwas zu machen, die rein rational betrachtet mein Typ sind und nicht Typen, von denen sich meine sprunghaften Hormone zeitweilig angezogen fühlen.
Wir zahlten (getrennt natürlich) und gingen zurück zur Uni. Er suchte ein wenig Körperkontakt, legte den Arm um mich, legte seine Hand zwischen meine Schulterblätter und führte mich zwischen Menschen durch und packte mich spielerisch bei den Schultern. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und war ein wenig gemein (natürlich alles in Spaß verpackt und er hat es auch als Spaß verstanden). Ich provozierte ihn, in dem ich Männer nieder redete, aber er schien es nicht ernst zu nehmen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es ernst gemeint habe.
Wir verabschiedeten uns zwei Häuser von meiner Arbeit entfernt. Eine Umarmung zum Abschied, dann ging ich wieder in die Arbeit zum Lernen. Als ich ein paar Schritte von ihm entfernt war, hörte ich, wie er einen Prof ansprach und ihn nach der Vorlesung fragte.
Ich weiß, dass er rational betrachtet ein sehr guter Kerl ist. So einen wünschen sich wahrscheinlich viele Frauen, aber ich will ihn nicht. Nicht auf diese Art und Weise. Nur als Freund.
Vor ein paar Wochen hätte ich nicht ausgeschlossen, dass ich auch was Lockeres mit ihm haben würde, aber jetzt bin ich mir sicher. Ich fühle mich einfach nicht von ihm angezogen.
Ich weiß, dass er nicht ganz so unschuldig ist, wie er tut. Übrigens hat er plötzlich auch Sachen über Doggystyle rausgehauen und wir kamen mehr oder weniger auf das Thema Sex zu sprechen. Dass er es so schnell anging, überraschte mich dennoch.
Er meinte, er würde mich das nächste Mal zum Italiener ausführen. Total überrumpelt sagte ich zu, schob aber kurz danach Panik. Ausführen. Fuck. Das ist definitiv Dating. Ich bin einfach nicht für Dating gemacht. Es interessiert mich nicht besonders, was andere Leute (die nicht zu meinen Liebsten gehören selbstverständlich) zu erzählen haben, auch wenn es natürlich ganz interessant ist. Ich bin nicht auf der Suche nach etwas Festem. Ich bin viel lieber mit mir alleine. Dementsprechend gerne rede ich auch über mich selbst. :D Ist das ein neues Level der Selbstliebe/Selbstreflexion oder schon Narzissmus? :D
Ein wenig überfordert, machte ich mich wieder in die Arbeit, gab aber schon bald auf, weil ich Kopfschmerzen und Aggressionen auf Menschen bekam. Ich fuhr heim. Schon davor erhielt ich eine Nachricht von Eric, ob wir an seinem letzten Abend in der Stadt etwas trinken wollten und ob er vielleicht bei mir schlafen könne, weil er keine Matratze mehr hatte. Zuerst war ich genervt. Ich hatte weder Bock auf ihn, noch auf Alkohol, noch darauf, mir die Beine zu rasieren. Deshalb antwortete ich zuerst nicht. Ich fuhr heim, kaufte ein, kochte und kam wieder ein wenig runter. Dann beschloss ich, dass ich ihm zusagen würde. Unter meinen Bedingungen natürlich: Nur ein Bier für mich, früh ins Bett und früh aufstehen.
Er willigte ein.
Ich kaufte am Kiosk Bier und gegen halb neun kam er mit Koffer und Snowboard im Gepäck an, weil er in der Früh direkt den Zug nach Hamburg neben würde. Wir taten das, was wir immer taten. Wir tranken Bier, hörten Musik und redeten. Ich weiß nicht, ob es an der Kombi aus Bier und Kopfschmerzen lag, aber ich bekam etwa für eine halbe Stunde lang meine fünf Minuten. Ich redete richtig viel Scheiße und feierte mich dafür sehr. Ich fand mich unglaublich lustig. :D
Dann stellte ich wieder die Frage aller Fragen, die ich laut ihm immer stellte, wenn wir tranken:“Ist Bier oder Musik besser?“
Ich überlegte ewig lange, kam aber zu dem Schluss, dass es Musik sein musste. Ich entschuldigte mich dafür bei dem Bier.
Ja, auch ansonsten geht es mir gut und ich bin überhaupt nicht komisch. :D
Dann beschloss ich, dass ich ins Bett gehen musste, schminkte mich ab und putzte meine Zähne. Er saß währenddessen auf der Couch, während ich zu „Hula Hoop“ im Bad tanzte. Danach machten wir wieder ein wenig rum. Dann gingen wir ins Bett.
Natürlich lief wieder was, aber genau so wenig wie sonst. Natürlich versuchte er mich zum „Abschiedssex“ zu überreden, aber ich blieb hart und fand es so lustig, die Spaßbremse zu sein. Ich sagte ihm knallhart:“Ich schlafe nur mit Leuten, von denen ich mich angezogen fühle. Und du bist keine Frau.“
Je nach Zeichensetzung kann man diesen Satz anders interpretieren.
Ich war mobbte ihn ein wenig, erhielt meinen Vorteil und war aber ansonsten sehr kalt.
Es war mir so egal, dass ich die Spaßbremse war. Im Gegenteil: Ich fand es extrem lustig. :D
Es war mir insgesamt alles so egal.
Er war mir egal.
Ich bin ein wenig überrascht von meiner Kälte (vor allem nachdem ich Anfang des Monats die Situation mit ihm total überdramatisiert habe), aber ich war sehr stolz auf mich. So war es am Besten für mich.
Er sprach jetzt schon davon, wann er wieder in der Stadt sein würde und wann ich nach Hamburg kommen sollte (im September), obwohl er noch nicht mal weg war.
Ich schlief nicht wirklich gut. Ich wachte ständig auf, weil ich zu wenig Platz hatte, er laut atmete oder meine Nachbarin meinte, mitten in der Nacht lautstark Dinge auf ihrem Balkon umräumen zu müssen.
Als der Wecker klingelte, war ich so bereit für seinen Abschied, aber nicht bereit, aufzustehen. Ich verwarf meinen Plan, früh aufzustehen, weil ich mit zu wenig Schlaf überhaupt nicht produktiv sein würde. Ich stellte den Wecker auf eine Stunde später, während er sich fertig machte, um den Zug erwischen zu können.
Dann kam er nochmal hoch, um sich zu verabschieden. Er küsste mich ziemlich lange – was komisch war (deshalb zog ich auch unterbewusst kritisch meine linke Augenbraue nach oben), weil wir uns sonst nie außerhalb der Action küssen. Was mir auch sehr recht ist, weil es ja beim Küssen nach wie vor nicht wirklich harmoniert. Ich ließ ihn gewährend, dann wünschte ich ihm ein „geiles Leben in Hamburg“ und formte meine Hände zu Metalzeichen.
Ich drehte mich um und versuchte weiterzuschlafen, er ging die Treppe herunter. Ich war froh, als ich hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel und die Rollen seines Koffers über das Pflaster rumpelten.
I‘m glad that he‘s gone.
Endlich hatte ich mein Bett für mich alleine. Ich schlief noch eine Stunde lang sehr gut, dann machte ich mich auf den Weg zur Arbeit.
Natürlich dachte ich viel über diesen „Abschied“ nach, aber ich war in keinster Weise traurig oder melancholisch. Auf zu neuen Ufern.
Ich will unter Sternen liegen, das Meer hören und Scheiße reden.
Ich bin mir sicher, dass wir uns wieder sehen werden. Keine Ahnung, ob wieder etwas läuft. Keine Ahnung, ob ich ihn in Hamburg besuche. Vielleicht. Nicht, weil ich ihn so vermisse, sondern weil ich die Stadt schon immer mal sehen wollte.
Wir hatten eine nette Zeit, schufen witzige Erinnerungen und obwohl mich das Lied "Mary" immer an ihn erinnern wird, werde ich nicht melancholisch, wenn ich es höre.
Ich fühle mich befreit und glücklich.
So ist es besser für meine mentale Gesundheit.
Heute war ich in der Bib und dann mit Julia und Max in der Mensa. Max war natürlich sehr enttäuscht, dass ich von dem Treffen mit Joschua nichts besseres zu berichten hatte. Max liebt Joschua nämlich. :D Aber er verstand es, als ich ihm meine Gründe erklärte.
Simon hat mich gestern gefragt, ob wir etwas am Freitag machen wollen. Ich war überrascht, sagte aber zu. Mal schauen, ob es war wird. Ich bin gerade noch am Überlegen, ob ich Nadja davor Bescheid sagen sollte. Eigentlich wollte ich ihr so wenig wie möglich erzählen, um ihren Kupplungsversuchen entgegen zu wirken. Aber es wäre sehr komisch, wenn wir uns plötzlich im Flur oder in der Küche treffen würden, weil sie bei Jakob ist. Und da sie ja gerne immer überall dabei ist, warne ich sie vielleicht vor.
Toni hat mir übrigens davon abgeraten, etwas mit Simon anzufangen.
Die Gründe?
Sie mag ihn weniger als Carl (und das will was heißen).
Er ist ein Beziehungstyp.
Und sie hat Angst, dass ich mich in irgendetwas verrennen könnte, weil ich ein ziemliches Helfersyndrom hab (der vermutlich einige Grund, weshalb ich mit meinem Ex zusammen war). Simon ist auch eher jemand, der sich selbst noch nicht ganz gefunden hat, bzw. nicht alleine sein kann. Starke Männer sind nicht mein Problem. Es sind die schwachen. Ich mag es zwar nicht besonders, aber wenn man es sehr schlau anstellt, aktiviert man mein Helfersyndrom.
Ich muss einfach darauf achten, ihm nicht so zuzuhören, wenn er von seinen Problemen erzählt, ihm sagen, dass er sich um seinen Scheiß selbst kümmern muss und mich eher auf mich konzentrieren.
Ursprünglich hatte ich ja mal beschlossen nichts mehr mit Typen anzufangen, die emotionalen Ballast mit sich herum schleppen.
Ich spiele also mit dem Feuer.
Lasst die Spiele beginnen.

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Samstag, 27. Juli 2019
Saw your face, heard your name, gotta get with you
Diese Woche war eine absolute Achterbahn der Gefühle.
Am Montag war ich gut drauf. Ich war mit Toni in einer Kunstausstellung und danach noch was trinken. Ich liebe diese Stadt. Sie ist so schön! Ich bin so privilegiert, hier wohnen zu dürfen. Ich bin so dankbar.
Der Dienstag war ja ziemlich gut, man bedenke nur meinen überdrehten Post.
Am Mittwoch war ich aus unerklärlichen Gründen nicht gut drauf. Es fing schon morgens an. Natürlich setzte ich in der Arbeit ein Lächeln auf und da ging es mir vergleichsweise noch am Besten an diesem Tag. Vor allem als mir der heiße Italiener ein Lächeln schenkte, als er die Treppe rauf ging. Schenk mir noch einmal dein Lächeln. Ich würde echt gerne nochmal mit ihm reden, aber das geht nur, wenn er zu mir runter kommt oder ich Dinge in seinem Arbeitszimmer erledigen muss. Das Problem ist: Ich weiß nicht, welches sein Zimmer ist, ich weiß nicht mal in welchem Stock er arbeitet und außerdem beschränkt sich meine Arbeit gerade auf drei Räume, von denen keiner der seine ist.
Ich interpretiere nichts in sein Lächeln, er hat wahrscheinlich sowieso eine Freundin. Aber er ist einfach zu 99% mein Typ und ich will ihn nicht ziehen lassen, ohne dass ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiß, dass er nicht für mich zu haben ist.
Ich habe jeden Namen aus dem Mitarbeiterverzeichnis in Facebook und Instagram eingegeben und ihn nicht gefunden. Es gab ein paar Namen mit denen ich gar keine Treffer erzielte. Ich vermute, dass er einer von denen ist, weil das Mitarbeiterverzeichnis erst aktualisiert wurde.
Ja, auch sonst hab ich sehr viele Hobbys. :D
Bis er wieder runterkommt um zu Scannen, werden wahrscheinlich wieder Monate vergehen. Ich muss also früher oder später einen Weg finden, ein Aufeinandertreffen zu erzwingen. Ganz undercover natürlich. Es soll wie ein Zufall wirken.
Wahrscheinlich zieh ich es eh nicht durch. Mein Stolz ist immer größer als jedes Verlangen nach einem Mann - wobei dieser es mir wirklich nicht leicht macht.
Themenwechsel.
Als Miri mich ablöste hat sie mir auch nochmal den Tag versüßt. Wir haben 40 Minuten lange geredet und danach ging es mir ein wenig besser. Sie erzählte von ihrem Umzug und ich war gefangen in ihrer Ausstrahlung. Sie ist wirklich unglaublich toll.
Sie machte mir ein Kompliment über meine Nägel und ich war kurz davor zu sagen, dass ich ihre Brüste mochte, aber ich konnte mich gerade noch rechtzeitig davon abhalten. :D Sie ist noch nicht bereit für meine komische Seite. Wir müssen erst noch warm werden. :DAls ich daheim und weg von Menschen war, ging es mir auch ein bisschen besser, aber irgendwas belastete mich und ich wusste nicht was. War es eine böse Vorahnung?
Abends erhielt ich die Themenliste meines Seminars und keines der Themen hatte etwas mit dem Überbegriff des Seminars zu tun.
Bei jedem Thema dachte ich mir nur: Hä? Ich konnte nicht einmal was mit den Begriffen anfangen, ohne googeln zu müssen.
Ich dachte, das wäre ein schlechter Scherz.
Dann war ich der Überzeugung, dass ich es hinschmeißen würde und nächstes Semester schreiben würde. Auch, wenn sich dadurch alles verzögern würde.
Ich redete mit Julia, die sich auch für dieses Seminar angemeldet hatte und ebenso geschockt war. Dann beschlossen wir, ins Bett zu gehen und uns das ganze am nächsten Tag anzuschauen.
Ich ging relativ entspannt ins Bett, weil ich mir selbst die ganze Zeit gut zu redete. Alles passiert so, wie es passieren soll. Meine Kraft liegt in Jesus. Es passiert nicht mir, es passiert für mich.
Ich versuchte das ganze Adrenalin, das durch meinen Körper rauschte, herunter zu fahren. Ich schlief besser als erwartet. Nur um am nächsten Morgen eine Panikattacke/kleinen Nervenzusammenbruch zu haben. Ich hatte das Gefühl, nichts mehr unter Kontrolle zu haben und völlig überfordert zu sein. Ich schickte panische Sprachnachrichten an Michi und Felix, die mich beruhigten und mir gut zu redeten. Ich liebe sie. Michi meinte, er konnte mit seinem Thema damals auch nichts anfangen, was mich extrem beruhigte.
Ich denke mir schon seit einer Weile, dass ich viel entspannter an alles rangehen muss. Es kann nicht sein, dass ich nachts mit rasendem Herzen aufwache, weil mein Körper von Stresshormonen geflutet wird. Das ist nicht gesund.
Ich versuchte es weiter.
Die Seminarbesprechung war besser als gedacht. Zwar war sich der Professor keiner Schuld bewusst und ich denke auch nicht, dass er nett bewerten wird. Aber ich ziehe das jetzt durch.
Die Themen wurden verlost. Ich hatte keine Präferenz, weil ich mit keinem wirklich etwas anfangen konnte. Als ich in den Umschlag nach meinem Thema griff, dachte ich mir nur so entspannt wie möglich, dass Gott mich leitet. Ich hab ein gutes Thema bekommen. Es gibt zwar wenig Literatur dazu, aber es ist ein interessanter Fall und einer, der definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient. Es wird hart, sich einzuarbeiten, aber ich ziehe das durch. Etwas anders akzeptiere ich nicht.
Ich ging mit Julia gleich in die Bib und machte mich an die Arbeit. Ich war sehr viel beruhigter als in den letzten 24 Stunden.
Mittags traf ich mich mit Max und wir gingen zusammen in die Mensa. In der Mensa traf ich auf Joschua. Wir redeten ein bisschen und Max meinte später, dass er auf jeden Fall Heiratspotential ist. :D Ich sagte ihm, dass ich nur glühe und nichts Festes will, aber das fand er anscheinend nicht so gut. Naja, ist ja meine Sache. :D
Abends traf ich auf Michi und Anna, die mir nochmal von ihren Erfahrungen berichteten und mir Tipps gaben. Michi brachte mir dann auch noch Vorhänge für meine Wohnung vorbei. Er ist einfach so ein lieber Mensch. Wie kann man ihn nicht mögen?
Ich saß bis abends da und recherchierte.
Heute stand ich früh auf und ging direkt in die Bib.
Ich hatte ein paar Konzentrationstiefs, aber ansonsten kam ich ganz gut voran.
Viel Neues gibt es nicht zu berichten. Eric hat mir nach einer Weile Funkstille geschrieben und mir schöne Grüße aus dem Urlaub geschickt.
Mit Simon schreibe ich auch ein bisschen, aber ich hab Zweifel, dass das noch zu was führt. Obwohl ich Lust darauf habe. Wir werden sehen.

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Mittwoch, 24. Juli 2019
Ton sourire
Ton sourire.

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