Sonntag, 25. September 2016
She says she's a rebel, but she's way too sentimental
honigbienchen, 01:48h
Hey ihr Lieben!
Ich war gestern auf einer Geburtstagsparty. Von einer Lu oder so. Flo meinte zwar, dass ich sie kennen müsste, aber im Dunklen kamen mir die Umrisse ihres Gesichtes nicht bekannt vor. Sie hat in einem Bauwagen bzw auf einer Wiese gefeiert und es war eigentlich ganz nett. Ich hab mich mit ziemlich vielen Leuten echt gut unterhalten, weiß aber nicht mal mehr die Hälfte der Namen. Flo war meistens bei seinen Jungs und ich hab mich ganz gut mit Lola verstanden und bin deshalb die meiste Zeit mit ihr rumgelaufen. Sie war ein bisschen angetrunken und hat viel geredet, was echt unterhaltsam war. Und sie hat mit dazu verleitet mehr zu trinken. :P
Ich hab auch ein paar Leute getroffen, die an der selben Uni studieren werden wie ich, was ich echt cool fand. Man wird sich wahrscheinlich nicht allzu oft über den Weg laufen, aber es war schön zu hören, dass ich die Leute die ich kenne und die an dieser Uni studieren an einer Hand abzählen kann.
Irgendwann waren Lola und ich beide gut dabei und saßen in einer Ecke und haben geredet.
Sie:"Wie lange sind Flo und du jetzt eigentlich schon zusammen?"
Ich:"Seit neun Monaten."
Sie:"Ich bin voll der Fan von euch, ihr seit echt süß. Ich wünsche euch alles Glück der Welt."
Ich:"Ohh danke!"
Lola musste leider schon um kurz nach zwölf fahren, weil ihr Freund gekotzt hat und es ihm nicht gut ging.
Ich hatte dann irgendwie das Bedürfnis den Feldweg in Richtung Wald entlang zu gehen und Macy eine merkwürdige Sprachnachricht zu schicken. Als ich die Umrisse einer großen Gestalt auf mich zukommen sah, sollte ich eigentlich Angst bekommen, was aber der Alkohol in meinen Venen verhinderte. Zum Glück war es nur Flo.
Er:"Da bist du! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!"
Ich:"Echt? Sorry!"
Er:"Ich hab dich nirgends gefunden und die Lola ist schon nach Hause oder?"
Ich:"Ja, weil der Gin gekotzt hat."
Er:"Was machst du hier?"
Ich:"Ich hab der Macy geantwortet und dann hatte ich das komische Bedürfnis mich in den Wald zu setzen und Musik zu hören."
Er:"Warum das?"
Ich:"Dann fühlt man es mehr."
Manchmal dauert es ein bisschen, aber irgendwann fang ich an zu merken, was für einen Schwachsinn ich rede. Also vergrub ich den Kopf an seiner Brust.
Ich:"Eigentlich solltest du ganz weit weg rennen."
Er:"Wieso?"
Ich:"Weil ich so komisch bin."
Er:"Also bin ich dumm, weil ich bleibe?"
Ich:"Ja."
Er:"Dann bin ich gerne dumm. So jemanden wie dich findet man nicht oft."
Ich:"Ist wahrscheinlich auch besser so."
Er:"Nein. Menschen wie dich gibts nur einmal. Und deswegen liebe ich dich."
Und natürlich, auch nach all den Wochen, die wir zusammen sind, kamen mir auch diesmal die Tränen. Wie immer wenn er solche Dinge sagt.
Denn die Wahrheit ist: wenn er klug wäre, würde er sich von mir fernhalten. Ich kann echt richtig komisch und verrückt sein, bin stets ein Widerspruch in mir selbst, stur und schwer zu überzeugen, ganz zu schweigen von meinen zahlreichen Dämonen, die ich nur bedingt unter Kontrolle hab. Und auch wenn er liebevoll lächelt, wenn ich komische Dinge sag, irgendwann wird es ihm zu verrückt werden. Und dann wird er gehen.
Wir standen noch eine Weile eng umschlungen auf dem Feldweg unter den Sternen, dann sind wir zurück zu den anderen. Wir sind aber nicht mehr allzu lange geblieben. Mir ist dann auch echt kalt geworden, obwohl ich ein Shirt, einen dicken Kapuzenpulli von Flo, meine Lederjacke und seine Lederjacke anhatte. Jo, ich bin rumgerollt wie ein schwangeres Walross. :D
Wir haben uns dann mit Elli ein Taxi geteilt und sind nach Hause. Apropos: Elli hat geweint, weil Aaron mit einem Mädchen vor ihren Augen rumgeknutscht hat (Aaron und Elli sind so was wie Freunde mit gewissen Vorzügen, nur dass Elli mehr für ihn empfindet). Ich hab Aaron gesagt, er soll mal darüber nachdenken, wie Elli sich fühlt und dass es für Frauen etwas sehr viel emotionaleres ist, als ihn einfach reinzustecken. Ich weiß nicht, ob er darüber nachdenken wird, aber ich habs wenigstens versucht.
Und ich hab erfahren, dass Jojo und Lolo in Korfu und danach was hatten, obwohl Jojo einen Freund hat (den sie regelmäßig betrügt, der ihr aber immer wieder verzeiht). Zu mir ist sie zwar immer nett, aber ich hab kein gutes Gefühl, wenn ich mit ihr rede. Ich glaube, sie kann ziemlich hinterhältig sein und hat es auf jeden Fall faustdick hinter den Ohren.
Ich war gestern auf einer Geburtstagsparty. Von einer Lu oder so. Flo meinte zwar, dass ich sie kennen müsste, aber im Dunklen kamen mir die Umrisse ihres Gesichtes nicht bekannt vor. Sie hat in einem Bauwagen bzw auf einer Wiese gefeiert und es war eigentlich ganz nett. Ich hab mich mit ziemlich vielen Leuten echt gut unterhalten, weiß aber nicht mal mehr die Hälfte der Namen. Flo war meistens bei seinen Jungs und ich hab mich ganz gut mit Lola verstanden und bin deshalb die meiste Zeit mit ihr rumgelaufen. Sie war ein bisschen angetrunken und hat viel geredet, was echt unterhaltsam war. Und sie hat mit dazu verleitet mehr zu trinken. :P
Ich hab auch ein paar Leute getroffen, die an der selben Uni studieren werden wie ich, was ich echt cool fand. Man wird sich wahrscheinlich nicht allzu oft über den Weg laufen, aber es war schön zu hören, dass ich die Leute die ich kenne und die an dieser Uni studieren an einer Hand abzählen kann.
Irgendwann waren Lola und ich beide gut dabei und saßen in einer Ecke und haben geredet.
Sie:"Wie lange sind Flo und du jetzt eigentlich schon zusammen?"
Ich:"Seit neun Monaten."
Sie:"Ich bin voll der Fan von euch, ihr seit echt süß. Ich wünsche euch alles Glück der Welt."
Ich:"Ohh danke!"
Lola musste leider schon um kurz nach zwölf fahren, weil ihr Freund gekotzt hat und es ihm nicht gut ging.
Ich hatte dann irgendwie das Bedürfnis den Feldweg in Richtung Wald entlang zu gehen und Macy eine merkwürdige Sprachnachricht zu schicken. Als ich die Umrisse einer großen Gestalt auf mich zukommen sah, sollte ich eigentlich Angst bekommen, was aber der Alkohol in meinen Venen verhinderte. Zum Glück war es nur Flo.
Er:"Da bist du! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!"
Ich:"Echt? Sorry!"
Er:"Ich hab dich nirgends gefunden und die Lola ist schon nach Hause oder?"
Ich:"Ja, weil der Gin gekotzt hat."
Er:"Was machst du hier?"
Ich:"Ich hab der Macy geantwortet und dann hatte ich das komische Bedürfnis mich in den Wald zu setzen und Musik zu hören."
Er:"Warum das?"
Ich:"Dann fühlt man es mehr."
Manchmal dauert es ein bisschen, aber irgendwann fang ich an zu merken, was für einen Schwachsinn ich rede. Also vergrub ich den Kopf an seiner Brust.
Ich:"Eigentlich solltest du ganz weit weg rennen."
Er:"Wieso?"
Ich:"Weil ich so komisch bin."
Er:"Also bin ich dumm, weil ich bleibe?"
Ich:"Ja."
Er:"Dann bin ich gerne dumm. So jemanden wie dich findet man nicht oft."
Ich:"Ist wahrscheinlich auch besser so."
Er:"Nein. Menschen wie dich gibts nur einmal. Und deswegen liebe ich dich."
Und natürlich, auch nach all den Wochen, die wir zusammen sind, kamen mir auch diesmal die Tränen. Wie immer wenn er solche Dinge sagt.
Denn die Wahrheit ist: wenn er klug wäre, würde er sich von mir fernhalten. Ich kann echt richtig komisch und verrückt sein, bin stets ein Widerspruch in mir selbst, stur und schwer zu überzeugen, ganz zu schweigen von meinen zahlreichen Dämonen, die ich nur bedingt unter Kontrolle hab. Und auch wenn er liebevoll lächelt, wenn ich komische Dinge sag, irgendwann wird es ihm zu verrückt werden. Und dann wird er gehen.
Wir standen noch eine Weile eng umschlungen auf dem Feldweg unter den Sternen, dann sind wir zurück zu den anderen. Wir sind aber nicht mehr allzu lange geblieben. Mir ist dann auch echt kalt geworden, obwohl ich ein Shirt, einen dicken Kapuzenpulli von Flo, meine Lederjacke und seine Lederjacke anhatte. Jo, ich bin rumgerollt wie ein schwangeres Walross. :D
Wir haben uns dann mit Elli ein Taxi geteilt und sind nach Hause. Apropos: Elli hat geweint, weil Aaron mit einem Mädchen vor ihren Augen rumgeknutscht hat (Aaron und Elli sind so was wie Freunde mit gewissen Vorzügen, nur dass Elli mehr für ihn empfindet). Ich hab Aaron gesagt, er soll mal darüber nachdenken, wie Elli sich fühlt und dass es für Frauen etwas sehr viel emotionaleres ist, als ihn einfach reinzustecken. Ich weiß nicht, ob er darüber nachdenken wird, aber ich habs wenigstens versucht.
Und ich hab erfahren, dass Jojo und Lolo in Korfu und danach was hatten, obwohl Jojo einen Freund hat (den sie regelmäßig betrügt, der ihr aber immer wieder verzeiht). Zu mir ist sie zwar immer nett, aber ich hab kein gutes Gefühl, wenn ich mit ihr rede. Ich glaube, sie kann ziemlich hinterhältig sein und hat es auf jeden Fall faustdick hinter den Ohren.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 20. September 2016
All you have to do is stay
honigbienchen, 19:18h
Was meine Freunde angeht ist mein Leben momentan ein totales Chaos. Vielleicht liegt es daran, dass jeder seinen eigenen Weg jetzt geht, aber mache Veränderungen sind schon sehr krass.
Ina und Vroni sind seit einer Woche in Nepal. Sie bleiben da für ein halbes Jahr und arbeiten in einer Schule und in einem Kinderheim. Und obwohl es noch nicht lange her ist, als ich sie zum letzten Mal gesehen habe, ist es sehr merkwürdig. Ina und ich schreiben eigentlich ununterbrochen miteinander, aber seit sie in Nepal ist, bekomme ich höchstens eine Sprachnachricht pro Tag. Was ungewohnt für mich ist. Klar, ich verstehe, dass sie nicht pausenlos für mich Zeit hat, aber ich bin es seit 15 Jahren gewohnt, sie spätestens alle zwei Wochen zu sehen oder von ihr zu hören. Es fühlt sich komisch an, weil ich weiß, dass sie tausende Kilometer weit weg ist, wenn ich ein Problem habe und sie bräuchte. Ich hoffe, dass sich nicht allzu viel in diesem halben Jahr zwischen uns verändert.
Natürlich hab ich auch noch andere Freunde, aber die meisten sind momentan sehr beschäftigt. Was ich natürlich verstehe, keine Frage.
Lene hat Anfang des Monats ihre Ausbildung angefangen, ist deswegen ziemlich gestresst und verbringt glaub ich ansonsten viel Zeit mit ihren Freund oder den Mädels von ihrer Tanzgruppe.
Anna dreht zur Zeit voll am Rad. Sie hat mir letzten Freitag zum fünften Mal in Folge sehr kurzfristig und wieder mit einer sehr zweifelhaften "Begründung" abgesagt. Was unser Verhältnis und meine Einstellung zu ihr nicht gerade positiv fördert. Ich bin zwar immer sauer, wenn sie mir so kurzfristig absagt, weil ich den Tag auch anders hätte nutzen können, aber eigentlich finde ich es gar nicht so schlimm. Es gibt ziemlich viele Dinge auf die ich sie eigentlich mal ansprechen wollte, wie den bescheuerten "Text" in der Abizeitung, warum sie es nicht haben kann, wenn ich auch mit anderen Leuten was mache oder warum sie hinter meinem Rücken über mich redet (oft nicht mal die Wahrheit sagt) anstatt mir einfach ins Gesicht zu sagen was sie stört. Aber dafür ist sie wahrscheinlich zu feige. Und wenn ich sie auf die Dinge anspreche, die sie hinter meinem Rücken sagt, lächelt sie mich immer nur falsch an und behauptet, dass alles gut wäre. Übrigens bin ich nicht die einzige Person, bei der sie das macht. Ich verstehe sie nicht. Ich meine, ich würde ihr nicht den Kopf abreißen, wenn sie mir sagen würde, was sie stört. Im Gegenteil. Nur so könnte ich was ändern und es besser machen. Außerdem sollte sie aufhören immer auf den Fehlern meiner Vergangenheit rumzureiten. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, aber ich hab mich dafür entschuldigt und kann sie nicht mehr ändern. Was soll ich denn sonst noch tun?
Dass wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben, macht es natürlich nicht einfacher. Sie ist auch sehr distanziert geworden und erzählt mir eigentlich gar nichts mehr. Wahrscheinlich mach ich momentan das Selbe, aber eigentlich ist es nur eine Reaktion auf ihr Verhalten und zudem bin ich nicht gut im einfach so von sich erzählen. Nicht dass ich nichts erzählen will, im Gegenteil. Wenn mich jemand fragt, erzähle ich ihm gerne alles, was er wissen möchte. Aber es fällt mir irgendwie einfacher wenn die Person dann regelrecht nachbohrt.
Ich weiß nicht, ob Anna in meinem Leben bleiben wird. Zurzeit sieht es nicht besonders danach aus. Eigentlich möchte ich schon, dass sie bleibt, andererseits brauche ich keine Freunde in meinem Leben, die hinter meinem Rücken über mich Dinge sagen, die entweder übertrieben sind oder nur ansatzweise der Wahrheit entsprechen.
Mit Chris hab ich momentan auch gar keinen Kontakt. Wir haben uns ziemlich auseinander gelebt, was schade ist, aber ich kann es nicht ändern. Ich finde, es sollte nicht nur einseitig sein, wenn man den Kontakt halten will.
Ansonsten hab ich noch mit Felix und Macy regelmäßig Kontakt.
Felix' Mama ist letzte Woche gestorben. Ich kannte sie nicht, aber ich hab so geheult auf der Beerdigung. Mehr, als der Rest zusammen. Aber Felix' Familie geht generell sehr gefasst mit emotionalen Dingen um. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich dachte, dass ein paar Tränchen laufen werden, aber dass ich halb zusammenbreche, als ich ihn am Friedhofstor stehen sehen hab, damit hätte ich nicht gerechnet. In der Kirche fiel es mir so schwer mich zusammen zu reißen und nicht schluchzend und zitternd zusammenzubrechen, so dass ich versuchte, die Worte des Pfarrers zu ignorieren und stattdessen mathematische Formeln, Baumarten und Obststorten aufzuzählen. Hat nur bedingt geklappt. Der schlimmste Moment war der, als ich Felix vor dem Grab seiner eigenen Mutter stehen sehen hab. Bei dem Gedanken daran kommen mir immer noch die Tränen. Ich musste wegschauen, es hat mir so sehr im Herzen weh getan, dass ich am liebsten in den angelegenen Wald gerannt wäre, um mich dort an einem Baum zusammen zu kauern und dort zu weinen bis alle meine Tränen verbraucht waren. Aber ich musste stehen bleiben und die Zeremonie weiterhin vom Hintergrund aus betrachten.
Im Nachhinein war es mir so unangenehm, dass ich so viel geweint habe, aber ich konnte es einfach nicht kontrollieren. Und ich dachte, dass Felix' Verwandte und Bekannte dachten, dass ich ein kleines hysterisches Mädchen bin, das maßlos übertreibt und es nicht hinbekommt in vornehmer Stille zu trauern. Felix hat mir dann aber vor ein paar Tagen geschrieben, dass ich mit meinem äußerst unseriösen Auftritt eher für Bewunderung und Lob gesorgt habe. Was zwar besser ist, als für Abneigung und Augenrollen zu sorgen, aber trotzdem wäre es mir lieber gewesen, wenn man mich gar nicht bemerkt hätte. Aber mittlerweile kann ich damit leben. Ich kann es eh nicht mehr ändern.
Mit Macy hab ich auch täglich Kontakt, aber wir haben uns schon länger nicht mehr gesehen. Sie ist eine tolle Person und es ist ganz cool, dass sie an der selben Uni studieren wird wie ich (was zwar nichts heißt, weil wir uns wahrscheinlich nie über den Weg laufen werden, aber es ist trotzdem ganz nett wenigstens eine Person auf der Uni zu kennen).
Auch wenn nicht viele Leute aus der Schule übrig geblieben sind, mit denen ich regelmäßig Kontakt habe, bin ich so unendlich dankbar für alle Leute, die in meinem Leben sind. Ich hab wirklich ein riesiges Glück so tolle Menschen an meiner Seite zu haben und ich hoffe, dass sie mich so lange wie möglich begleiten werden.
Vielleicht sollte ich ihnen öfter sagen, dass sie mir wichtig sind, aber es fällt mir sehr schwer. Jede schlechte Erfahrung hinterlässt eine Narbe und jede Narbe hinterlässt eine Lektion. Und ich habe so viel in den letzten Jahren über Freundschaft gelernt und das ist wahrscheinlich genau der Grund, wieso es mir so schwer fällt, Leuten zu sagen, dass sie mir was bedeuten. Mit solchen Worten hab ich Freunde damals versucht zum bleiben zu bringen, mich nicht im Stich zu lassen, aber es hat nicht gereicht. Und deswegen fällt es mir leichter, gar nichts zu sagen, anstatt wieder zu viel zu geben, nur um dann noch mehr verletzt zu werden. Ich hab dieses Kapitel der Freundschaft schon öfter durchgemacht und ich möchte es nicht nochmal erleben, weil es einfach zu schmerzhaft ist.
Aber vielleicht sollte ich meinen Freunden einfach mal sagen, dass ich dankbar bin, dass sie hier sind. Denn das bin ich. So sehr.
In einem Monat wird mein Studium beginnen. Ich bin sehr nervös. Es ist wie am ersten Schultag, nur dass man ohne die Hand von Mama und Papa zu nehmen in ein riesiges unübersichtliches Gebäude geht, um dann nicht neben der besten Freundin aus dem Kindergarten zu sitzen, sondern von lauter wildfremden Menschen umgeben ist. Ich hoffe, dass dieses "Now I'm standing alone in a crowded room"-Gefühl nicht allzu oft eintreten wird, aber manchmal hab ich da auch meine Zweifel. Wie immer.
Natürlich freue ich mich auch darauf, denn ich glaube, dass das Studium eine tolle Zeit wird, an die ich mich noch lange erinnern werde.
Ina und Vroni sind seit einer Woche in Nepal. Sie bleiben da für ein halbes Jahr und arbeiten in einer Schule und in einem Kinderheim. Und obwohl es noch nicht lange her ist, als ich sie zum letzten Mal gesehen habe, ist es sehr merkwürdig. Ina und ich schreiben eigentlich ununterbrochen miteinander, aber seit sie in Nepal ist, bekomme ich höchstens eine Sprachnachricht pro Tag. Was ungewohnt für mich ist. Klar, ich verstehe, dass sie nicht pausenlos für mich Zeit hat, aber ich bin es seit 15 Jahren gewohnt, sie spätestens alle zwei Wochen zu sehen oder von ihr zu hören. Es fühlt sich komisch an, weil ich weiß, dass sie tausende Kilometer weit weg ist, wenn ich ein Problem habe und sie bräuchte. Ich hoffe, dass sich nicht allzu viel in diesem halben Jahr zwischen uns verändert.
Natürlich hab ich auch noch andere Freunde, aber die meisten sind momentan sehr beschäftigt. Was ich natürlich verstehe, keine Frage.
Lene hat Anfang des Monats ihre Ausbildung angefangen, ist deswegen ziemlich gestresst und verbringt glaub ich ansonsten viel Zeit mit ihren Freund oder den Mädels von ihrer Tanzgruppe.
Anna dreht zur Zeit voll am Rad. Sie hat mir letzten Freitag zum fünften Mal in Folge sehr kurzfristig und wieder mit einer sehr zweifelhaften "Begründung" abgesagt. Was unser Verhältnis und meine Einstellung zu ihr nicht gerade positiv fördert. Ich bin zwar immer sauer, wenn sie mir so kurzfristig absagt, weil ich den Tag auch anders hätte nutzen können, aber eigentlich finde ich es gar nicht so schlimm. Es gibt ziemlich viele Dinge auf die ich sie eigentlich mal ansprechen wollte, wie den bescheuerten "Text" in der Abizeitung, warum sie es nicht haben kann, wenn ich auch mit anderen Leuten was mache oder warum sie hinter meinem Rücken über mich redet (oft nicht mal die Wahrheit sagt) anstatt mir einfach ins Gesicht zu sagen was sie stört. Aber dafür ist sie wahrscheinlich zu feige. Und wenn ich sie auf die Dinge anspreche, die sie hinter meinem Rücken sagt, lächelt sie mich immer nur falsch an und behauptet, dass alles gut wäre. Übrigens bin ich nicht die einzige Person, bei der sie das macht. Ich verstehe sie nicht. Ich meine, ich würde ihr nicht den Kopf abreißen, wenn sie mir sagen würde, was sie stört. Im Gegenteil. Nur so könnte ich was ändern und es besser machen. Außerdem sollte sie aufhören immer auf den Fehlern meiner Vergangenheit rumzureiten. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, aber ich hab mich dafür entschuldigt und kann sie nicht mehr ändern. Was soll ich denn sonst noch tun?
Dass wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben, macht es natürlich nicht einfacher. Sie ist auch sehr distanziert geworden und erzählt mir eigentlich gar nichts mehr. Wahrscheinlich mach ich momentan das Selbe, aber eigentlich ist es nur eine Reaktion auf ihr Verhalten und zudem bin ich nicht gut im einfach so von sich erzählen. Nicht dass ich nichts erzählen will, im Gegenteil. Wenn mich jemand fragt, erzähle ich ihm gerne alles, was er wissen möchte. Aber es fällt mir irgendwie einfacher wenn die Person dann regelrecht nachbohrt.
Ich weiß nicht, ob Anna in meinem Leben bleiben wird. Zurzeit sieht es nicht besonders danach aus. Eigentlich möchte ich schon, dass sie bleibt, andererseits brauche ich keine Freunde in meinem Leben, die hinter meinem Rücken über mich Dinge sagen, die entweder übertrieben sind oder nur ansatzweise der Wahrheit entsprechen.
Mit Chris hab ich momentan auch gar keinen Kontakt. Wir haben uns ziemlich auseinander gelebt, was schade ist, aber ich kann es nicht ändern. Ich finde, es sollte nicht nur einseitig sein, wenn man den Kontakt halten will.
Ansonsten hab ich noch mit Felix und Macy regelmäßig Kontakt.
Felix' Mama ist letzte Woche gestorben. Ich kannte sie nicht, aber ich hab so geheult auf der Beerdigung. Mehr, als der Rest zusammen. Aber Felix' Familie geht generell sehr gefasst mit emotionalen Dingen um. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich dachte, dass ein paar Tränchen laufen werden, aber dass ich halb zusammenbreche, als ich ihn am Friedhofstor stehen sehen hab, damit hätte ich nicht gerechnet. In der Kirche fiel es mir so schwer mich zusammen zu reißen und nicht schluchzend und zitternd zusammenzubrechen, so dass ich versuchte, die Worte des Pfarrers zu ignorieren und stattdessen mathematische Formeln, Baumarten und Obststorten aufzuzählen. Hat nur bedingt geklappt. Der schlimmste Moment war der, als ich Felix vor dem Grab seiner eigenen Mutter stehen sehen hab. Bei dem Gedanken daran kommen mir immer noch die Tränen. Ich musste wegschauen, es hat mir so sehr im Herzen weh getan, dass ich am liebsten in den angelegenen Wald gerannt wäre, um mich dort an einem Baum zusammen zu kauern und dort zu weinen bis alle meine Tränen verbraucht waren. Aber ich musste stehen bleiben und die Zeremonie weiterhin vom Hintergrund aus betrachten.
Im Nachhinein war es mir so unangenehm, dass ich so viel geweint habe, aber ich konnte es einfach nicht kontrollieren. Und ich dachte, dass Felix' Verwandte und Bekannte dachten, dass ich ein kleines hysterisches Mädchen bin, das maßlos übertreibt und es nicht hinbekommt in vornehmer Stille zu trauern. Felix hat mir dann aber vor ein paar Tagen geschrieben, dass ich mit meinem äußerst unseriösen Auftritt eher für Bewunderung und Lob gesorgt habe. Was zwar besser ist, als für Abneigung und Augenrollen zu sorgen, aber trotzdem wäre es mir lieber gewesen, wenn man mich gar nicht bemerkt hätte. Aber mittlerweile kann ich damit leben. Ich kann es eh nicht mehr ändern.
Mit Macy hab ich auch täglich Kontakt, aber wir haben uns schon länger nicht mehr gesehen. Sie ist eine tolle Person und es ist ganz cool, dass sie an der selben Uni studieren wird wie ich (was zwar nichts heißt, weil wir uns wahrscheinlich nie über den Weg laufen werden, aber es ist trotzdem ganz nett wenigstens eine Person auf der Uni zu kennen).
Auch wenn nicht viele Leute aus der Schule übrig geblieben sind, mit denen ich regelmäßig Kontakt habe, bin ich so unendlich dankbar für alle Leute, die in meinem Leben sind. Ich hab wirklich ein riesiges Glück so tolle Menschen an meiner Seite zu haben und ich hoffe, dass sie mich so lange wie möglich begleiten werden.
Vielleicht sollte ich ihnen öfter sagen, dass sie mir wichtig sind, aber es fällt mir sehr schwer. Jede schlechte Erfahrung hinterlässt eine Narbe und jede Narbe hinterlässt eine Lektion. Und ich habe so viel in den letzten Jahren über Freundschaft gelernt und das ist wahrscheinlich genau der Grund, wieso es mir so schwer fällt, Leuten zu sagen, dass sie mir was bedeuten. Mit solchen Worten hab ich Freunde damals versucht zum bleiben zu bringen, mich nicht im Stich zu lassen, aber es hat nicht gereicht. Und deswegen fällt es mir leichter, gar nichts zu sagen, anstatt wieder zu viel zu geben, nur um dann noch mehr verletzt zu werden. Ich hab dieses Kapitel der Freundschaft schon öfter durchgemacht und ich möchte es nicht nochmal erleben, weil es einfach zu schmerzhaft ist.
Aber vielleicht sollte ich meinen Freunden einfach mal sagen, dass ich dankbar bin, dass sie hier sind. Denn das bin ich. So sehr.
In einem Monat wird mein Studium beginnen. Ich bin sehr nervös. Es ist wie am ersten Schultag, nur dass man ohne die Hand von Mama und Papa zu nehmen in ein riesiges unübersichtliches Gebäude geht, um dann nicht neben der besten Freundin aus dem Kindergarten zu sitzen, sondern von lauter wildfremden Menschen umgeben ist. Ich hoffe, dass dieses "Now I'm standing alone in a crowded room"-Gefühl nicht allzu oft eintreten wird, aber manchmal hab ich da auch meine Zweifel. Wie immer.
Natürlich freue ich mich auch darauf, denn ich glaube, dass das Studium eine tolle Zeit wird, an die ich mich noch lange erinnern werde.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 14. September 2016
It has begun
honigbienchen, 22:58h
https://www.youtube.com/watch?v=e1PIxWEoAtM
Er: Die erste Zeile erinnert mich an dich.
Even a well lit place can hide salvation.
Wir haben gestern viel über die Vergangenheit geredet, als er das zu mir sagte. Von dieser Band verbindet uns vor allem "My Demons", auch wenn ich den Verdacht habe, dass meine Dämonen sehr viel öfter aus den dunklesten Ecken meines Gehirns rauskommen und Zweifel auf meine Gegenwart streuen.
Er hasst seine Vergangenheit.
Ich:"Ich glaub die wenigsten Menschen haben eine wirklich schöne Vergangenheit."
Er:"Aber die wenigsten haben auch so eine wie ich."
Ich:"Wie warst du denn in deiner Vergangenheit?"
Er:"Ein Arschloch."
Dann meinte er, dass ich es nicht falsch verstehen soll und er immer treu war, nur dass er halt oft dumme Sachen getan hat. Ich weiß, dass seine Vergangenheit nicht die schönste ist. Er meinte, er wird mir davon erzählen, wenn ich will. Wenn ich bereit dafür bin. Wenn ich meine Dämonen an die Leine gelegt hab.
Er meinte, man kennt eine Person erst richtig, wenn man ihre Vergangenheit kennt. Wie recht er hat. Wird er mich verstehen, wenn ich ihm meine Vergangenheit im Detail schildere? Die Dämonen, die mich heute noch verfolgen und mich jederzeit zum Weinen bringen können? Die Gründe, warum es mir so unendlich schwer fällt zu vertrauen und warum ich es nicht mehr schaffe, mehr zu geben als ich zurückbekomme, nachdem viele Male viel zu viel gegeben habe und damit auf die Schnauze gefallen bin? Wir werden sehen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.
Es mag ungewöhnlich sein, dass ihn eine Zeile aus einem punk- und metalartigen Song an mich erinnert. Aber diese Metapher aus der ersten Zeile ist einfach so viel ausdrucksstarker als es ein "I'm yours" oder "Over and over again" jemals sein könnte.
Selbst ein hell erleuchteter Ort kann die Erlösung verstecken.
Er hat die Erlösung im Dunklen gesucht, in Alkohol, Drogen, Partys, Mädels. Es hat ihn nie erfüllt. Denn wie er mir vor einem Jahr sagte:"Drogen helfen auch nicht gegen ein gebrochenes Herz."
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 4. September 2016
Without you
honigbienchen, 21:28h
Er:"Was würde ich nur ohne dich tun?"
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 1. September 2016
Mine
honigbienchen, 01:26h
She:"You're mine."
He:"I know."
He:"I know."
... link (0 Kommentare) ... comment
Got me
honigbienchen, 01:26h
She:"Can I keep you?"
He:"You've already got me."
He:"You've already got me."
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 31. Juli 2016
It just comes back in flashes you know
honigbienchen, 18:50h
Eine Sache, die ich zu oft mache: bei Musikvideos heulen.
... link (1 Kommentar) ... comment
Mittwoch, 20. Juli 2016
You wanna make a memory
honigbienchen, 00:07h
Hey ihr Lieben!
Es gibt ein paar Dinge, die ich in letzter Zeit gelernt habe.
Ich bin jung.
Was ich will mag nicht immer klar sein, aber für was ich brenne schon.
Manche Menschen stehen auch nach über 18 Jahren nicht zu sich selbst.
Was zählt ist, wer jetzt bleibt.
Ich hab mich länger nicht gemeldet.
Das lag daran, dass ich mit ein paar Leuten in Griechenland war und danach ziemlich viel Zeit für mich gebraucht habe.
Die Fahrt nach Griechenland fing nicht unbedingt gut an. Zwar machten sich die aufziehenden Wolken noch nicht auf der langen Busfahrt oder auf der ersten Fähre bemerkbar, so dass ich die Fahrt anfangs noch sehr genießen konnte.
Die Busfahrt, vor allem das lange Warten am Hafen bis wir auf die Fähre konnten, waren echt anstrengend und zerrten an den Nerven. Als wir aber schließlich auf Deck waren, waren die anfänglichen Strapazen vergessen. Ich bin erst ein bisschen mit den Leuten von meiner Schule rumgelaufen, dann hab ich mich ein bisschen zu Ina, Vroni, Flo und deren Leuten gesellt. Wir haben den wunderschönen Sonnenuntergang auf Schlafsäcken auf Deck geschaut, gepaart mit Alkohol und Snacks. Wir haben uns zuvor aber Schlafsessel unter Deck gesichert, um nicht die Nacht an Deck verbringen zu müssen. Flo gings abends nicht besonders gut, er hatte Husten, Halsweh und auch Fieber, so dass er schon relativ früh ins Bett - bzw auf den Sessel - gegangen ist. Also hab ich die Zeit mit Ina und Vroni verbracht. Wir haben die meiste Zeit in der Disko auf Deck verbracht, wo alle ziemlich gut drauf waren. Wir hatten echt viel Spaß, obwohl wir teilweise mit Getränken voll geschüttet wurden. Macy hat es auch ziemlich krachen lassen und gleich mal mit einem unbekannten Kerl rumgemacht. :D
K.s Versuche, ein Mädchen kennen zulernen, waren nicht ganz so erfolgreich, obwohl wir tatkräftig dazu beitrugen.
Vroni ging zu einem Mädel hin, das K, hübsch fand:
Vroni:"Hi, das ist K. und er ist echt nett."
Mädchen:"I only speak english."
Vroni:"Hi, this is K. and he is very nice." :D
K. und das Mädchen haben dann sogar ein bisschen gequatscht, aber mehr war dann leider nicht. Er ist was Mädchen angeht, ziemlich schüchtern und unsicher, was echt schade ist, weil er ein wirklich lieber Kerl ist.
Wir haben dann noch ein bisschen weitergetanzt, bis die Musik aufhörte. Da es eins war und ich echt fertig war, hab ich beschlossen in den Schlafraum zu gehen - anstatt wie Macy den Club unter Deck zu besuchen und bis vier Uhr durchzutanzen. :D
Die Nacht war okay. Sie war nicht schlaflos, aber ich bin immer wieder aufgewacht, weil immer eine meiner Arschbacken eingeschlafen ist. Ich schlief auch nicht besonders tief. Beispielsweise hab ich im Halbschalf mitbekommen, wie Flo mich sanft auf die Stirn küsste oder die Arme - trotz der Keuschheits-Armlehne, die uns trennte und die man nicht verstellen konnte - von hinten die Arme um mich schlag. Trotzdem schliefen wir relativ lange. Fast so lange, bis die Fähre anlegte. Als wir an Deck mussten, begrüßte uns eine brennende Sonne gepaart mit tropischer Hitze. Ich fühlte mich sowieso schon eklig, da ich meine Zahnbürste und Gesichtscreme im Bus vergessen hatte und so nur eine Katzenwäsche plus mein als Zahnbürste missbrauchten Finger durchführen konnte. Die meisten bekamen auf der Fähre gleich einen Sonnenbrand - ich blieb glücklicherweise den ganzen Urlaub lang davon verschont.
Anna war ziemlich angepisst, dass ich die Nacht nicht in den Schlafraum war, wo sie mit den anderen war. Ich konnte sie teilweise verstehen, ich hätte es besser regeln können. Aber auf der anderen Seite, war es den ganzen Urlaub über schwer, die Leute aus meiner Schule, Ina und co. und Flo unter einen Hut zu bekommen. Ich weiß, dass Anna teilweise echt sauer war - nicht dass sie es mir selbst gesagt hätte. Nein, ich hab es ein paar Abende später von Macy erfahren, die die Sache mit dem unter einen Hut kriegen sehr viel besser versteht als Anna.
Denn das ist doch das was wir wollen oder? Verstanden werden.
Ich hab dann versucht, Anna wieder ein bisschen aufzumuntern, was nicht so ganz geklappt hat.
Sie hörte erst auf mich abzublocken, als wir im Bus saßen und ich mit einem erschrockenen Blick in die Tasche feststellte, dass ich gestern Abend vergessen hatte die Pille zu nehmen. An dem Abend lief zwar nichts - dank Müdigkeit und Keuschheits-Armlehne - aber fünf Tage davor. Und wie wir durch einen Besuch bei Google später erfuhren, bleibt der männliche Lebenssaft drei bis fünf Tage im Körper einer Frau. Und ich hab die Pille am fünften Tag vergessen. Ich versuchte keine Panik zu machen und erstmal Kontakt zu meiner Frauenärztin aufzunehmen. Aber die grüblerischen Gedanken blieben, als wir an Bord der zweiten Fähre gingen.
Ich war erst eine Zeit unter Deck, dann auf Deck bei den anderen. Flo und ich haben SMS geschrieben, weil er mich sehen wollte. Ich hab ihm geschrieben, wo ich bin und als er kam, sah ich den ersten Gesichtsausdruck trotz der verspiegelten Sonnenbrille, als er mein Handgelenk nahm, mich von meinen Freunden wegzog und sagte:"Wir müssen quatschen." Ich fühlte, dass etwas in der Luft war, konnte es aber nicht einordnen.
Ich dachte nicht, dass er so sauer war.
Als er loslegte, war ich im ersten Moment perplex, fing mich aber schnell wieder. Er erhob nicht die Stimme gegen mich und er blieb auch sachlich, was ich irgendwie zu schätzen weiß, weil es seinen Respekt zeigt.
Er meinte, dass er das Gefühl hat, dass er mir die ganze Zeit hinterher rennen muss und dass er das nicht okay findet, weil eine Beziehung auf Gegenseitigkeit beruht. Wir haben noch ein bisschen diskutiert, aber grundsätzlich habe ich es eingesehen. Er kommt mir echt oft entgegen und ich weiß, dass es dumm ist, aber ich hab manchmal immer noch Angst zu viel zu geben. Deswegen bin ich vermutlich auch so vorsichtig.
Ich habe ihm gesagt, dass es mir Leid tut und dass ich das ändern werde. Als er mich zu einer versöhnlichen Umarmung an seine Brust zog, dachte ich, dass es die Gelegenheit wäre - wo wir schon mal bei Ehrlichkeit sind.
Ich:"Ich hab ein Problem." Ich spürte wie mir die Tränen über die Wangen liefen, was man dank meiner Sonnenbrille allerdings nicht so gut sehen konnte.
Er:"Was?"
Ich:"Ich hab die Pille vergessen."
Er verstand nicht genau, was ich meinte und dachte, ich hätte sie zu Hause vergessen.
Er:"Heißt das, wir können im Urlaub nicht miteinander schlafen?"
Ich:"Ich hab vergessen sie zu nehmen."
Er:"Aber das letzte Mal ist doch schon ein bisschen her oder?"
Ich:"Das war am Donnerstag."
Er:"Dann brauchst du dir glaub ich keine Sorgen machen."
Ich:"Ich hab voll Angst."
Er wischte mir liebevoll die Tränen von den Wangen und versuchte mich zu beruhigen.
Ich:"Ich will nicht schwanger sein."
Er:"Du bist nicht schwanger."
Es half nichts. Die Tränen liefen weiter über meine Wangen.
Er nahm mein Gesicht in seine Hände:
Er:"Und selbst wenn du schwanger wärst, du hättest deine Familie, deine Freunde und ich wäre auch nicht weg."
Als er das sagte, brach ich mit einem "Oh Gott" schluchzend an seiner Brust halb zusammen. Das mag übertrieben klingen, aber so war es. Der Grund ist der: Wenn ich jetzt schwanger wäre, sehe ich mich alleine. Mein Verstand weiß, dass ich eine wunderbare Familie und tolle Freunde habe, die mich unterstützen würden, aber irgendwie ist dieses Bild in meinem Kopf verankert. Außerdem rechne ich immer damit, dass er geht. Wieviele Kerle verlassen ihre schwangeren Freundinnen, weil sie keine Kinder wollen? Zu hören, dass er bleiben wird, egal ob in mir etwas wächst oder nicht, war das, was ich in diesem Moment voller Schwäche hören musste.
Er versuchte weiterhin mich zu beruhigen und hielt meinen von Schluchzern durchschüttelten Körper.
Nach einer Zeit beruhigte ich mich auch wieder.
Trotzdem war ich noch sehr verletzlich.
Wir legten an, und er zog mich in seine Arme und sagte:"Schau mal nach links." Ich tat wie er sagte und erblickte eine terrakottafarbenes Haus auf einer kleinen griechischen Insel, die von türkisblauem Wasser umgeben war, in dem sich die Sonnenstrahlen tummelten. Er schlang von hinten seine Arme um mich.
Er:"Lass uns einfach einen schönen Urlaub machen okay?"
Ich:"Okay."
Er war danach echt aufmerksam und ging sehr liebevoll mit mir um. Nahm meine Hand, trug meine Tasche, fragte bei jeder Gelegenheit, ob alles okay war.
Und das war es. Irgendwie.
Es gibt ein paar Dinge, die ich in letzter Zeit gelernt habe.
Ich bin jung.
Was ich will mag nicht immer klar sein, aber für was ich brenne schon.
Manche Menschen stehen auch nach über 18 Jahren nicht zu sich selbst.
Was zählt ist, wer jetzt bleibt.
Ich hab mich länger nicht gemeldet.
Das lag daran, dass ich mit ein paar Leuten in Griechenland war und danach ziemlich viel Zeit für mich gebraucht habe.
Die Fahrt nach Griechenland fing nicht unbedingt gut an. Zwar machten sich die aufziehenden Wolken noch nicht auf der langen Busfahrt oder auf der ersten Fähre bemerkbar, so dass ich die Fahrt anfangs noch sehr genießen konnte.
Die Busfahrt, vor allem das lange Warten am Hafen bis wir auf die Fähre konnten, waren echt anstrengend und zerrten an den Nerven. Als wir aber schließlich auf Deck waren, waren die anfänglichen Strapazen vergessen. Ich bin erst ein bisschen mit den Leuten von meiner Schule rumgelaufen, dann hab ich mich ein bisschen zu Ina, Vroni, Flo und deren Leuten gesellt. Wir haben den wunderschönen Sonnenuntergang auf Schlafsäcken auf Deck geschaut, gepaart mit Alkohol und Snacks. Wir haben uns zuvor aber Schlafsessel unter Deck gesichert, um nicht die Nacht an Deck verbringen zu müssen. Flo gings abends nicht besonders gut, er hatte Husten, Halsweh und auch Fieber, so dass er schon relativ früh ins Bett - bzw auf den Sessel - gegangen ist. Also hab ich die Zeit mit Ina und Vroni verbracht. Wir haben die meiste Zeit in der Disko auf Deck verbracht, wo alle ziemlich gut drauf waren. Wir hatten echt viel Spaß, obwohl wir teilweise mit Getränken voll geschüttet wurden. Macy hat es auch ziemlich krachen lassen und gleich mal mit einem unbekannten Kerl rumgemacht. :D
K.s Versuche, ein Mädchen kennen zulernen, waren nicht ganz so erfolgreich, obwohl wir tatkräftig dazu beitrugen.
Vroni ging zu einem Mädel hin, das K, hübsch fand:
Vroni:"Hi, das ist K. und er ist echt nett."
Mädchen:"I only speak english."
Vroni:"Hi, this is K. and he is very nice." :D
K. und das Mädchen haben dann sogar ein bisschen gequatscht, aber mehr war dann leider nicht. Er ist was Mädchen angeht, ziemlich schüchtern und unsicher, was echt schade ist, weil er ein wirklich lieber Kerl ist.
Wir haben dann noch ein bisschen weitergetanzt, bis die Musik aufhörte. Da es eins war und ich echt fertig war, hab ich beschlossen in den Schlafraum zu gehen - anstatt wie Macy den Club unter Deck zu besuchen und bis vier Uhr durchzutanzen. :D
Die Nacht war okay. Sie war nicht schlaflos, aber ich bin immer wieder aufgewacht, weil immer eine meiner Arschbacken eingeschlafen ist. Ich schlief auch nicht besonders tief. Beispielsweise hab ich im Halbschalf mitbekommen, wie Flo mich sanft auf die Stirn küsste oder die Arme - trotz der Keuschheits-Armlehne, die uns trennte und die man nicht verstellen konnte - von hinten die Arme um mich schlag. Trotzdem schliefen wir relativ lange. Fast so lange, bis die Fähre anlegte. Als wir an Deck mussten, begrüßte uns eine brennende Sonne gepaart mit tropischer Hitze. Ich fühlte mich sowieso schon eklig, da ich meine Zahnbürste und Gesichtscreme im Bus vergessen hatte und so nur eine Katzenwäsche plus mein als Zahnbürste missbrauchten Finger durchführen konnte. Die meisten bekamen auf der Fähre gleich einen Sonnenbrand - ich blieb glücklicherweise den ganzen Urlaub lang davon verschont.
Anna war ziemlich angepisst, dass ich die Nacht nicht in den Schlafraum war, wo sie mit den anderen war. Ich konnte sie teilweise verstehen, ich hätte es besser regeln können. Aber auf der anderen Seite, war es den ganzen Urlaub über schwer, die Leute aus meiner Schule, Ina und co. und Flo unter einen Hut zu bekommen. Ich weiß, dass Anna teilweise echt sauer war - nicht dass sie es mir selbst gesagt hätte. Nein, ich hab es ein paar Abende später von Macy erfahren, die die Sache mit dem unter einen Hut kriegen sehr viel besser versteht als Anna.
Denn das ist doch das was wir wollen oder? Verstanden werden.
Ich hab dann versucht, Anna wieder ein bisschen aufzumuntern, was nicht so ganz geklappt hat.
Sie hörte erst auf mich abzublocken, als wir im Bus saßen und ich mit einem erschrockenen Blick in die Tasche feststellte, dass ich gestern Abend vergessen hatte die Pille zu nehmen. An dem Abend lief zwar nichts - dank Müdigkeit und Keuschheits-Armlehne - aber fünf Tage davor. Und wie wir durch einen Besuch bei Google später erfuhren, bleibt der männliche Lebenssaft drei bis fünf Tage im Körper einer Frau. Und ich hab die Pille am fünften Tag vergessen. Ich versuchte keine Panik zu machen und erstmal Kontakt zu meiner Frauenärztin aufzunehmen. Aber die grüblerischen Gedanken blieben, als wir an Bord der zweiten Fähre gingen.
Ich war erst eine Zeit unter Deck, dann auf Deck bei den anderen. Flo und ich haben SMS geschrieben, weil er mich sehen wollte. Ich hab ihm geschrieben, wo ich bin und als er kam, sah ich den ersten Gesichtsausdruck trotz der verspiegelten Sonnenbrille, als er mein Handgelenk nahm, mich von meinen Freunden wegzog und sagte:"Wir müssen quatschen." Ich fühlte, dass etwas in der Luft war, konnte es aber nicht einordnen.
Ich dachte nicht, dass er so sauer war.
Als er loslegte, war ich im ersten Moment perplex, fing mich aber schnell wieder. Er erhob nicht die Stimme gegen mich und er blieb auch sachlich, was ich irgendwie zu schätzen weiß, weil es seinen Respekt zeigt.
Er meinte, dass er das Gefühl hat, dass er mir die ganze Zeit hinterher rennen muss und dass er das nicht okay findet, weil eine Beziehung auf Gegenseitigkeit beruht. Wir haben noch ein bisschen diskutiert, aber grundsätzlich habe ich es eingesehen. Er kommt mir echt oft entgegen und ich weiß, dass es dumm ist, aber ich hab manchmal immer noch Angst zu viel zu geben. Deswegen bin ich vermutlich auch so vorsichtig.
Ich habe ihm gesagt, dass es mir Leid tut und dass ich das ändern werde. Als er mich zu einer versöhnlichen Umarmung an seine Brust zog, dachte ich, dass es die Gelegenheit wäre - wo wir schon mal bei Ehrlichkeit sind.
Ich:"Ich hab ein Problem." Ich spürte wie mir die Tränen über die Wangen liefen, was man dank meiner Sonnenbrille allerdings nicht so gut sehen konnte.
Er:"Was?"
Ich:"Ich hab die Pille vergessen."
Er verstand nicht genau, was ich meinte und dachte, ich hätte sie zu Hause vergessen.
Er:"Heißt das, wir können im Urlaub nicht miteinander schlafen?"
Ich:"Ich hab vergessen sie zu nehmen."
Er:"Aber das letzte Mal ist doch schon ein bisschen her oder?"
Ich:"Das war am Donnerstag."
Er:"Dann brauchst du dir glaub ich keine Sorgen machen."
Ich:"Ich hab voll Angst."
Er wischte mir liebevoll die Tränen von den Wangen und versuchte mich zu beruhigen.
Ich:"Ich will nicht schwanger sein."
Er:"Du bist nicht schwanger."
Es half nichts. Die Tränen liefen weiter über meine Wangen.
Er nahm mein Gesicht in seine Hände:
Er:"Und selbst wenn du schwanger wärst, du hättest deine Familie, deine Freunde und ich wäre auch nicht weg."
Als er das sagte, brach ich mit einem "Oh Gott" schluchzend an seiner Brust halb zusammen. Das mag übertrieben klingen, aber so war es. Der Grund ist der: Wenn ich jetzt schwanger wäre, sehe ich mich alleine. Mein Verstand weiß, dass ich eine wunderbare Familie und tolle Freunde habe, die mich unterstützen würden, aber irgendwie ist dieses Bild in meinem Kopf verankert. Außerdem rechne ich immer damit, dass er geht. Wieviele Kerle verlassen ihre schwangeren Freundinnen, weil sie keine Kinder wollen? Zu hören, dass er bleiben wird, egal ob in mir etwas wächst oder nicht, war das, was ich in diesem Moment voller Schwäche hören musste.
Er versuchte weiterhin mich zu beruhigen und hielt meinen von Schluchzern durchschüttelten Körper.
Nach einer Zeit beruhigte ich mich auch wieder.
Trotzdem war ich noch sehr verletzlich.
Wir legten an, und er zog mich in seine Arme und sagte:"Schau mal nach links." Ich tat wie er sagte und erblickte eine terrakottafarbenes Haus auf einer kleinen griechischen Insel, die von türkisblauem Wasser umgeben war, in dem sich die Sonnenstrahlen tummelten. Er schlang von hinten seine Arme um mich.
Er:"Lass uns einfach einen schönen Urlaub machen okay?"
Ich:"Okay."
Er war danach echt aufmerksam und ging sehr liebevoll mit mir um. Nahm meine Hand, trug meine Tasche, fragte bei jeder Gelegenheit, ob alles okay war.
Und das war es. Irgendwie.
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 26. Juni 2016
It was the end of the decade but the start of an age
honigbienchen, 01:32h
Hey ihr Lieben!
Ich hatte gestern meinen Abiball. Es war eigentlich ganz schön.
Ich hab mich zuvor selbst geschminkt, aber die Haare vom Friseur hochstecken und locken lassen.
Anfangs war ich so nervös, dass die rote Linie meines Lipliners auf der Oberlippe ein bisschen wackelig wurde und ich sie nochmal machen musste. Aber dann legte sich die Aufregung relativ schnell wieder. Was vielleicht auch daran lag, dass ich die wichtigsten Menschen in meinem Leben um mich hatte.
Nach der Parkplatzsuche mussten wir ein paar Straßen laufen, um zu der Halle zu kommen, in der der Abiball statt fand. Es war merkwürdig in einem roten Ballkleid bei 30°C den Gehweg entlang zu laufen und irgendwie zu versuchen, die blicke der Fußgänger und Autofahrer zu ignorieren.
An der Location angekommen, ließen wir uns erst ein paar Mal fotografieren, bevor das Make-up in dieser schwülen Halle zu Brei werden würde.
Der Abend zog sich ziemlich.
Das Essen war wirklich lecker - die Reden aber für den Arsch. Unser Direktor erwähnte in seiner Abirede kein einziges Mal das Wort "Schüler" oder "Abiturienten", sondern beschloss stattdessen vollkommen vom Thema abzuweichen und von Digitalisierung zu reden. The fuck.
Eine Lehrerin lobte in ihrer Rede nur ihre Lieblingsschüler, was auch nicht so geil für den Rest war.
Eine Schülerin hielt zum Glück auch eine Rede, in der sie die Lehrer verarschte und den Saal zum Lachen brachte. Die Lehrer wurden dann von den Stufensprechern geehrt und beschenkt - was meiner Meinung nach übertrieben war, aber ich bin ja nicht ganz objektiv. :P
Nach dem Dessert war die Zeugnisverleihung. Wir wurden alphabetisch aufgerufen und sollten über einen langen roten Teppich nach vorne auf die Bühne treten. Mein Herz schlug bis zum Hals, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so nervös war. Als der Direktor meinen Namen aufrief, fing mein Lied an zu spielen und so schritt ich zu Taylors "Long live" ohne Stolperfalle den Teppich entlang. Meine Nervosität war wie weggeblasen, da ich auf einmal alles ausblendete. Der Oberstufenkoordinator umarmte mich zu meiner Überraschung sogar. Ich erhielt mein Zeugnis, eine Rose und eine kleine Medaille und stieg die Treppen wieder runter.
Da fällt mir gerade auf - ich hab mein Zeugnis bis heute gar nicht richtig angeschaut. :D das sollte ich definitiv noch nachholen. XD
Wir feierten noch ein bisschen, machten ein paar Fotos, aber dann löste sich die Veranstaltung relativ schnell auf und wir zogen weiter zu unserer Partylocation am See. Ursprünglich wollte ich mich nicht umziehen, denn ich liebe dieses Kleid und wer weiß wann ich es das nächste Mal tragen werde. Aber im Club schwollen meine Füße plötzlich an und ich kam fast nicht mehr in meine Schuhe. Also musste ich mir wohl oder übel Nikes holen und mein Kleid gegen Shorts und Top austauschen.
Anfangs war mir zum Heulen zu Mute. Nicht, weil ich die Schule oder so vermissen werde. Nein, weil ich mich fragte, wieso ich nirgendwo so richtig hinein passe und warum ich manchmal mehr gebe als ich zurück bekomme.
Mein Abitext war für den Müll. Es tut mir Leid, dass ich das so hart sage bzw schreibe, aber es ist so. Ich hab mir bei den Texten von meinen Freunden wirklich richtig viel Mühe gegeben und dann bekomm ich so was, was irgendwie niemand angebracht fand. Vermutlich meinten sie es nicht so, aber ich hätte mir schon einen Text erwartet.
Was soll ich sagen. Ich liebe es zu schreiben und deswegen hätte ich es auch schön gefunden etwas über mich zu lesen. Und dann kommt so was. Ich war wirklich enttäuscht und bin es immer noch. Ich hab es Anna auch gesagt, aber ich glaub nicht, dass sie es wirklich ernst genommen hat.
Vermutlich sollte ich mich mehr mit Schriftstellern abgeben.
Ich fühlte mich missverstanden und in ein schlechtes Licht gerückt. Also hab ich mir ein überteuertes Bier gekauft, mich ans Wasser gesetzt und philosophiert. So richtig dazu passen tu ich nirgendwo. Zumindest was Freunde angeht. Ich liebe meine Freunde, keine Frage, aber in letzter Zeit kommen immer mehr kleine Dinge, die mich enttäuschen. Seien es kurzfristige Absagen, so dass ich meine Pläne über den Haufen werfen muss oder Aktionen, die mir das Gefühl geben, ich gebe mehr als ich bekomme.
Ich sollte wahrscheinlich nicht so gierig sein und etwas erwarten. Aber das tu ich nunmal. Ich hab Erwartungen an meine Freunde, keine hohen, eigentlich Dinge, die selbstverständlich sind.
Ich weiß nicht, ob ich eine pessimistische Phase habe und mir alles einbilde oder ob es wirklich die Realität ist die ich fühle.
Kein Song beschreibt meine momentane Situation besser als "Figure me out" von the Summer Set:
"I'm a bit too pop for the punk kids but I'm too punk for the pop kids"
Nicht nur in musikalischer Weise trifft das zu. Auch generell. Ich habe das Gefühl, ich von etwas entweder zu wenig oder zu viel habe. Und meine Musik ist zu popig für Punk und zu punkig für Pop.
"I just don't know where I fit in, 'cause when I open my mouth I know nobody's listening."
Ich weiß nicht wo ich rein passe, weil ich immer mehr das Gefühl habe, dass sich alles spaltet. Früher war es egal, aber jetzt spezialisiert es sich viel mehr.
Und manchmal habe ich das Gefühl, dass niemand oder nur sehr sehr wenige mich wirklich verstehen.
"'cause I don't fit in with the in crowd but I'm too Hollywood to go back to my hometown."
Ich war niemals Teil der In-Leute an unserer Schule und ich wollte es auch nie sein, weil sie Werte vertreten, hinter denen ich nicht stehen kann.
Andererseits denken auch einige Nachbarn, ich würde mich für etwas besseres halten nur weil ich diese Schule besucht habe.
Ich glaube, ich denke momentan zu viel nach - das war vermutlich auch mein Fehler gestern Abend.
Ich redete ein wenig mit Hendrik darüber und musste mich teilweise zusammen reißen, um nicht loszuweinen. Er meinte, er hat manchmal ähnliche Außenseiter-Gefühle wie ich, aber seine haben andere Wurzeln.
Ich erwartete nicht, dass er mich verstand - wer tut das schon - aber er versuchte es wenigstens.
Ich beschloss mir noch ein Bier zu kaufen, um meine Gedanken zu beenden. Meine Freunde hatten beschlossen in ein benachbartes Lokal abzuhauen, also verbrachte ich die Zeit mit anderen Leuten. Wir tanzten, sangen, schrien uns die Seele aus dem Leib, feierten, tranken, lebten. Es war schön. So wird es nie wieder sein und einige werde ich echt vermissen. Andere dafür umso weniger.
Lene meinte, ich soll aufpassen wegen Hendrik, weil er mir sein Sakko gegeben hat, als mir kalt war.
Ich denke nicht, dass er was von mir will. Okay, wir stehen uns schon nahe, er meinte mal, dass ich seine beste Freundin bin. Aber er weiß von Flo und alldem.
Andererseits erinnert er sich extrem gut an kleine Dinge, wie meine literarische Lieblingsepoche.
Kann aber auch sein, dass ich einfach zu viel rede.
Wir haben bis kurz nach vier durchgetanzt, dann wurden wir rausgeschmissen, weil der Club zugemacht hat.
Also haben Macy, Jana, Marlene, Knoppers und ich beschlossen, noch den Sonnenaufgang anzuschauen. Ich war immer noch in Top und Shorts unterwegs und mir war teilweise echt kalt. Wir setzten uns auf eine Bank am See und warteten. Dann kam Marlene auf die Idee nach Hause zu laufen, was wir nur teilweise verwirklichten.
Es war schließlich viertel nach sechs als ich ins Bett fiel. Um zwölf wachte ich schon wieder auf. Irgendwie bin ich heute nicht so gut drauf. Ich glaube, ich denke schon wieder zu viel nach.
Morgen muss ich packen, weil wir nach Griechenland fahren um dort unser Abi zu feiern. Ich bin gespannt, aber ich freue mich auch.
Ich hab heute ein paar Komplexe. Es liegt an einer gewissen Exfreundin. Ich bin wirklich zufällig auf ihr Profil gekommen, das zugegeben nicht mehr ganz aktuell war. Trotzdem waren Fotos von ihr und ihm online. Kein schönes Gefühl. Ich weiß, ich sollte mir keine Gedanken machen. Es ist über eineinhalb Jahre her und er sagt mir so oft, was er für mich empfindet und gibt mir keinen Grund daran zu zweifeln. Ich weiß es ist idiotisch. Sie ist der Mensch, der ihn am meisten verletzt hat und ich glaube in letzter Zeit haben sie wieder mehr Kontakt. ich weiß nicht, ob sie mit nach Griechenland kommt, aber ich hoffe nicht. So wie ich mein Glück momentan allerdings kenne, wird sie mitkommen. Ich muss mal Ina ausquetschen.
Diese Dämonen wollen einfach nicht verschwinden. Ich hab es in den letzten Jahren oft genug erlebt, wie es ist ersetzt zu werden und ich hab keine Lust mehr auf dieses Gefühl. Er bedeutet mir wirklich viel und ich bin nicht bereit, dass er geht. Ich weiß nicht, ob ich momentan eine sentimentale Phase durchmache, aber ich könnte gerade heulen, weil er mir so wichtig ist. Fuck, ich hätte das nie gedacht. Ich will ihn nicht verlieren.
Zu spät, ich heule.
Aaalter, was ist nur los mit mir im Moment. Wann bin ich so schwach geworden?
Ich versuche in den nächsten Tagen meine Gedanken auszuschalten und einfach das Leben zu genießen. Ich hoffe, dass Griechenland toll wird und es nicht zu bösen Überraschungen kommt.
Ich werde jetzt noch ein bisschen Musik hören.
Gute Nacht ihr Lieben! ♥
Ich hatte gestern meinen Abiball. Es war eigentlich ganz schön.
Ich hab mich zuvor selbst geschminkt, aber die Haare vom Friseur hochstecken und locken lassen.
Anfangs war ich so nervös, dass die rote Linie meines Lipliners auf der Oberlippe ein bisschen wackelig wurde und ich sie nochmal machen musste. Aber dann legte sich die Aufregung relativ schnell wieder. Was vielleicht auch daran lag, dass ich die wichtigsten Menschen in meinem Leben um mich hatte.
Nach der Parkplatzsuche mussten wir ein paar Straßen laufen, um zu der Halle zu kommen, in der der Abiball statt fand. Es war merkwürdig in einem roten Ballkleid bei 30°C den Gehweg entlang zu laufen und irgendwie zu versuchen, die blicke der Fußgänger und Autofahrer zu ignorieren.
An der Location angekommen, ließen wir uns erst ein paar Mal fotografieren, bevor das Make-up in dieser schwülen Halle zu Brei werden würde.
Der Abend zog sich ziemlich.
Das Essen war wirklich lecker - die Reden aber für den Arsch. Unser Direktor erwähnte in seiner Abirede kein einziges Mal das Wort "Schüler" oder "Abiturienten", sondern beschloss stattdessen vollkommen vom Thema abzuweichen und von Digitalisierung zu reden. The fuck.
Eine Lehrerin lobte in ihrer Rede nur ihre Lieblingsschüler, was auch nicht so geil für den Rest war.
Eine Schülerin hielt zum Glück auch eine Rede, in der sie die Lehrer verarschte und den Saal zum Lachen brachte. Die Lehrer wurden dann von den Stufensprechern geehrt und beschenkt - was meiner Meinung nach übertrieben war, aber ich bin ja nicht ganz objektiv. :P
Nach dem Dessert war die Zeugnisverleihung. Wir wurden alphabetisch aufgerufen und sollten über einen langen roten Teppich nach vorne auf die Bühne treten. Mein Herz schlug bis zum Hals, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so nervös war. Als der Direktor meinen Namen aufrief, fing mein Lied an zu spielen und so schritt ich zu Taylors "Long live" ohne Stolperfalle den Teppich entlang. Meine Nervosität war wie weggeblasen, da ich auf einmal alles ausblendete. Der Oberstufenkoordinator umarmte mich zu meiner Überraschung sogar. Ich erhielt mein Zeugnis, eine Rose und eine kleine Medaille und stieg die Treppen wieder runter.
Da fällt mir gerade auf - ich hab mein Zeugnis bis heute gar nicht richtig angeschaut. :D das sollte ich definitiv noch nachholen. XD
Wir feierten noch ein bisschen, machten ein paar Fotos, aber dann löste sich die Veranstaltung relativ schnell auf und wir zogen weiter zu unserer Partylocation am See. Ursprünglich wollte ich mich nicht umziehen, denn ich liebe dieses Kleid und wer weiß wann ich es das nächste Mal tragen werde. Aber im Club schwollen meine Füße plötzlich an und ich kam fast nicht mehr in meine Schuhe. Also musste ich mir wohl oder übel Nikes holen und mein Kleid gegen Shorts und Top austauschen.
Anfangs war mir zum Heulen zu Mute. Nicht, weil ich die Schule oder so vermissen werde. Nein, weil ich mich fragte, wieso ich nirgendwo so richtig hinein passe und warum ich manchmal mehr gebe als ich zurück bekomme.
Mein Abitext war für den Müll. Es tut mir Leid, dass ich das so hart sage bzw schreibe, aber es ist so. Ich hab mir bei den Texten von meinen Freunden wirklich richtig viel Mühe gegeben und dann bekomm ich so was, was irgendwie niemand angebracht fand. Vermutlich meinten sie es nicht so, aber ich hätte mir schon einen Text erwartet.
Was soll ich sagen. Ich liebe es zu schreiben und deswegen hätte ich es auch schön gefunden etwas über mich zu lesen. Und dann kommt so was. Ich war wirklich enttäuscht und bin es immer noch. Ich hab es Anna auch gesagt, aber ich glaub nicht, dass sie es wirklich ernst genommen hat.
Vermutlich sollte ich mich mehr mit Schriftstellern abgeben.
Ich fühlte mich missverstanden und in ein schlechtes Licht gerückt. Also hab ich mir ein überteuertes Bier gekauft, mich ans Wasser gesetzt und philosophiert. So richtig dazu passen tu ich nirgendwo. Zumindest was Freunde angeht. Ich liebe meine Freunde, keine Frage, aber in letzter Zeit kommen immer mehr kleine Dinge, die mich enttäuschen. Seien es kurzfristige Absagen, so dass ich meine Pläne über den Haufen werfen muss oder Aktionen, die mir das Gefühl geben, ich gebe mehr als ich bekomme.
Ich sollte wahrscheinlich nicht so gierig sein und etwas erwarten. Aber das tu ich nunmal. Ich hab Erwartungen an meine Freunde, keine hohen, eigentlich Dinge, die selbstverständlich sind.
Ich weiß nicht, ob ich eine pessimistische Phase habe und mir alles einbilde oder ob es wirklich die Realität ist die ich fühle.
Kein Song beschreibt meine momentane Situation besser als "Figure me out" von the Summer Set:
"I'm a bit too pop for the punk kids but I'm too punk for the pop kids"
Nicht nur in musikalischer Weise trifft das zu. Auch generell. Ich habe das Gefühl, ich von etwas entweder zu wenig oder zu viel habe. Und meine Musik ist zu popig für Punk und zu punkig für Pop.
"I just don't know where I fit in, 'cause when I open my mouth I know nobody's listening."
Ich weiß nicht wo ich rein passe, weil ich immer mehr das Gefühl habe, dass sich alles spaltet. Früher war es egal, aber jetzt spezialisiert es sich viel mehr.
Und manchmal habe ich das Gefühl, dass niemand oder nur sehr sehr wenige mich wirklich verstehen.
"'cause I don't fit in with the in crowd but I'm too Hollywood to go back to my hometown."
Ich war niemals Teil der In-Leute an unserer Schule und ich wollte es auch nie sein, weil sie Werte vertreten, hinter denen ich nicht stehen kann.
Andererseits denken auch einige Nachbarn, ich würde mich für etwas besseres halten nur weil ich diese Schule besucht habe.
Ich glaube, ich denke momentan zu viel nach - das war vermutlich auch mein Fehler gestern Abend.
Ich redete ein wenig mit Hendrik darüber und musste mich teilweise zusammen reißen, um nicht loszuweinen. Er meinte, er hat manchmal ähnliche Außenseiter-Gefühle wie ich, aber seine haben andere Wurzeln.
Ich erwartete nicht, dass er mich verstand - wer tut das schon - aber er versuchte es wenigstens.
Ich beschloss mir noch ein Bier zu kaufen, um meine Gedanken zu beenden. Meine Freunde hatten beschlossen in ein benachbartes Lokal abzuhauen, also verbrachte ich die Zeit mit anderen Leuten. Wir tanzten, sangen, schrien uns die Seele aus dem Leib, feierten, tranken, lebten. Es war schön. So wird es nie wieder sein und einige werde ich echt vermissen. Andere dafür umso weniger.
Lene meinte, ich soll aufpassen wegen Hendrik, weil er mir sein Sakko gegeben hat, als mir kalt war.
Ich denke nicht, dass er was von mir will. Okay, wir stehen uns schon nahe, er meinte mal, dass ich seine beste Freundin bin. Aber er weiß von Flo und alldem.
Andererseits erinnert er sich extrem gut an kleine Dinge, wie meine literarische Lieblingsepoche.
Kann aber auch sein, dass ich einfach zu viel rede.
Wir haben bis kurz nach vier durchgetanzt, dann wurden wir rausgeschmissen, weil der Club zugemacht hat.
Also haben Macy, Jana, Marlene, Knoppers und ich beschlossen, noch den Sonnenaufgang anzuschauen. Ich war immer noch in Top und Shorts unterwegs und mir war teilweise echt kalt. Wir setzten uns auf eine Bank am See und warteten. Dann kam Marlene auf die Idee nach Hause zu laufen, was wir nur teilweise verwirklichten.
Es war schließlich viertel nach sechs als ich ins Bett fiel. Um zwölf wachte ich schon wieder auf. Irgendwie bin ich heute nicht so gut drauf. Ich glaube, ich denke schon wieder zu viel nach.
Morgen muss ich packen, weil wir nach Griechenland fahren um dort unser Abi zu feiern. Ich bin gespannt, aber ich freue mich auch.
Ich hab heute ein paar Komplexe. Es liegt an einer gewissen Exfreundin. Ich bin wirklich zufällig auf ihr Profil gekommen, das zugegeben nicht mehr ganz aktuell war. Trotzdem waren Fotos von ihr und ihm online. Kein schönes Gefühl. Ich weiß, ich sollte mir keine Gedanken machen. Es ist über eineinhalb Jahre her und er sagt mir so oft, was er für mich empfindet und gibt mir keinen Grund daran zu zweifeln. Ich weiß es ist idiotisch. Sie ist der Mensch, der ihn am meisten verletzt hat und ich glaube in letzter Zeit haben sie wieder mehr Kontakt. ich weiß nicht, ob sie mit nach Griechenland kommt, aber ich hoffe nicht. So wie ich mein Glück momentan allerdings kenne, wird sie mitkommen. Ich muss mal Ina ausquetschen.
Diese Dämonen wollen einfach nicht verschwinden. Ich hab es in den letzten Jahren oft genug erlebt, wie es ist ersetzt zu werden und ich hab keine Lust mehr auf dieses Gefühl. Er bedeutet mir wirklich viel und ich bin nicht bereit, dass er geht. Ich weiß nicht, ob ich momentan eine sentimentale Phase durchmache, aber ich könnte gerade heulen, weil er mir so wichtig ist. Fuck, ich hätte das nie gedacht. Ich will ihn nicht verlieren.
Zu spät, ich heule.
Aaalter, was ist nur los mit mir im Moment. Wann bin ich so schwach geworden?
Ich versuche in den nächsten Tagen meine Gedanken auszuschalten und einfach das Leben zu genießen. Ich hoffe, dass Griechenland toll wird und es nicht zu bösen Überraschungen kommt.
Ich werde jetzt noch ein bisschen Musik hören.
Gute Nacht ihr Lieben! ♥
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 19. Juni 2016
Put your hands off my hips
honigbienchen, 01:45h
Hey ihr Lieben!
Ich muss mir mal wieder was von der Seele schreiben.
Im Moment ist nicht viel los, da ich endlich mit der Schule fertig bin. Ich verbringe meine Zeit mit Freunden oder zu Hause, lese viel und schaue unnötige Youtubevideos.
Letzten Freitag hatten wir unseren Abistreich. Ich weiß, dass unser Direktor ein Spießer ist, aber da er meinte, dass wir "nur" keinen Alkohol an Minderjährige ausschenken dürfen, nicht aufs Dach klettern und nichts abschrauben sollen, dachte ich, dass wir ein bisschen mehr Freiheiten hätten. Hatten wir aber nicht.
Wir haben das Schulhaus mit Hefteinträgen beklebt, den Gang zum Lehrerzimmer mit Kartons vollgestellt, überall Absperrbänder angebracht etc. Für die Aktion haben wir uns um fünf Uhr morgens an der Schule getroffen. Bevor allerdings irgendein Schüler sehen konnte, was wir veranstalteten, kam unser Direktor, zerschnitt die Absperrbänder und riss die Hefteinträge von den Fenstern. Ganz ehrlich: Zieh ein einziges Mal den Stock aus dem Arsch und lass uns unseren Spaß. Was wir veranstaltet haben war eh harmlos, also wozu der Stress?
Es war dann schlussendlich doch noch ganz witzig, der Abistreich wurde mit einer Bierschlacht in der Turnhalle beendet.
Zuhause hab ich ein bisschen geschlafen, da ich nachts nur drei Stunden Schlaf hatte und abends mit Ina und Vroni in einen Club gehen wollte.
Wir haben bei Vroni vorgeglüht und es war sehr lustig. Im Club kamen dann noch Sophia und Lucy dazu und wir hatten richtig viel Spaß. Je später der Abend, umso mehr Kerle kamen. Ich hab mich eher im Hintergrund gehalten und war ganz froh, dass mir niemand seine Visitenkarte in die Hand gedrückt hat, sowie Vroni. :D
Tja, dann kamen zwei Kerle. Der eine hat sich ganz gut mit Vroni unterhalten, der andere hat mich immer wieder beobachtet. Ich ahnte etwas, versuchte es aber zu ignorieren. Wir tanzten ziemlich lange in einer Gruppe und irgendwann tanzte dieser Kerl auf einmal neben mir. Plötzlich beugte er sich zu mir rüber:
Er:"Darf ich dir ein Kompliment machen?"
Ich:*argwöhnischer Blick* (weil viele Kerle einfach nur Komplimente machen, um dich dahin zu kriegen wo sie dich haben wollen): "Kommt drauf an."
Er:"Du kannst dich gut bewegen."
Ich:"Dankeschön."
Er:"Willst du später tanzen?"
Ich:"Ich hab einen Freund." (das erste Mal, dass ich gesagt habe, dass ich einen Freund habe, anstatt der üblichen Antwort:"Ich bin lesbisch.")
Er:"Nur tanzen, ich würde dich gerne kennenlernen."
Ich:"Okay."
Ich hoffte, dass er vergessen würde, dass er mit mir tanzen wollte und versuchte mich von Lied zu Lied immer weiter von ihm wegzubewegen.
Plötzlich war er hinter mir, nahm meine Hand und wirbelte mich lächelnd auf der Tanzfläche herum.
Als Vroni mir zujubelte, zeigte ich ihr reflexartig den Mittelfinger.
Der Kerl nahm meine Hände, legte sie um seinen Nacken und fuhr mit seinen Händen meine Taille und Hüfte entlang. Das war der Moment in dem ich mich ÜBERHAUPT NICHT mehr wohlgefühlt habe.
Versteht mich nicht falsch: Normalerweise fällt es mir gar nicht schwer, schleimige Kerle im Club zu korben. Aber in diesem Fall war es schwer, weil er eigentlich echt nett war, sympathisch rüber kam und mich vergleichsweise noch respektvoll anfasste.
Er:"Wie heißt du?"
Ich:"Sabrina."
Er:"Sabrina." Er ließ sich meine Namen auf der Zunge zergehen.
Ich:"Und du?"
Er:"Kyle."
Ich:"Okay."
Er:"Du riechst gut." (Beeestimmt, ich tanz nur seit drei Stunden in einem dampfigen Club und schwitze überhaupt nicht)
Ich:"Danke."
Ich fühlte mich immer unwohler. Ich bin eigentlich echt nicht verklemmt, aber seine Hände auf meinen Hüften waren mir einfach zu viel. Er versuchte meine Hüften so zu bewegen, wie ich es getan habe, als ich alleine tanzte, aber ich tat so, als wäre das nicht mehr möglich. Ich machte unser geheimes Breakup-Zeichen in Vronis Richtung, die es aber nicht sah. Zugegeben, das Zeichen ist alles andere als unauffällig (es ist so eine Kehle-durchschneiden-Bewegung) und natürlich hat Kyle das gesehen. (auf irgendeine komische Weise finde ich das lustig)
Er:"Ist alles okay?"
Ich:"Ja, mir ist nur mega heiß." Ich fächelte mir Luft zu.
Ich:"Ich muss raus, ich brauch frische Luft."
Er:"Alleine?"
Ich:"Ja." Und rannte förmlich auf die Toilette, aus Angst er könnte mir nach draußen folgen.
Als ich das kühle Wasser über meine Handgelenke liefen ließ, kam Ina. Die Süße ist mir gleich nachgerannt.
Ich hab ein bisschen mit ihr geredet, weil ich ein richtig schlechtes Gewissen hatte. Ich hätte es viel früher abbrechen müssen. Es hört sich zwar harmlos an, aber ich würde auch nicht wollen, wenn Flo so mit einem Mädchen tanzen würde. Ina hat versucht mich zu beruhigen, weil es ja nichts Schlimmes war und ich ihn nicht geküsst oder daggering mit ihm gemacht habe.
Trotzdem blieb das schlechte Gewissen. Er sollte der Einzige sein, der seine Hände auf meine Hüften legt. In fünf Tagen sind wir ein halbes Jahr zusammen und es läuft echt gut, und dann mach ich so was, weil ich nicht die Eierstöcke hab, den kack Möchtegernaustralier zu korben? Das ist echt schwach. Ich wünschte, er wäre ein schleimiges Arschloch gewesen, dann hätte ich ihn entspannt mit einer Meghan-Trainor-Attitude korben können. Aber nein, er musste ja nett sein. Fuck you.
Ich weiß nicht auf wen ich mehr sauer war, auf ihn oder auf mich. Vermutlich auf beide. Auch wenn er nicht so viel dafür kann, man tanzt nicht mit Mädchen, die vergeben sind. Zuminderst nicht so.
Ich hatte Angst, er würde noch auf der Tanzfläche sein, als ich mit Ina zurückging, aber zum Glück waren er und sein Kumpel verschwunden.
Der Heimweg war ziemlich nachdenklich. In solchen Momenten wird mir noch mehr klar, was für ein unglaubliches Glück ich mit Flo habe. Er geht so respektvoll mit mir um, er bringt mich zum Lachen, er macht mich glücklich. Er macht keinen Stress, er zettelt keine Diskussionen an, er schränkt mich nicht ein. Er ist nicht eifersüchtig, weil er mir vertraut.
Solche Kerle sind echt selten. Und ich weiß es so sehr zu schätzen, dass er in meinem Leben ist, denn verdammte Scheiße, ich liebe ihn.
Auf irgendeine komische Art und Weise, die ich nicht definieren kann, liebe ich ihn.
Liebe ist ein breit gefächerter Begriff und ich werde niemals jemanden so sehr lieben können, wie ich meine Familie liebe.
Aber ich liebe ihn auf eine andere Weise. Es ist alles andere als logisch und auch wenn ich schlussendlich nur eine Kerbe in seinem Bettpfosten sein werde, sind die Erinnerungen, die wir schaffen für die Ewigkeit.
Fuck, ich hätte nie gedacht, dass mir jemand lernen könnte zu lieben, aber er hat es getan. Geduldig, hartnäckig, hat er nicht aufgegeben. Er hat mich kein einziges Mal unter Druck gesetzt und das war vermutlich das, was ich brauchte. Er lässt mich frei sein. Das war das wovor ich am meisten Angst hatte, aber keine meiner Ängste hat sich bis zum jetzigen Zeitpunkt bewahrheitet.
Ich werde ihm davon erzählen. Es ist vielleicht nicht die beste Idee, ihm das am Halbjährigen zu sagen, aber ich möchte ihm nichts verheimlichen. Außerdem könnte es sein, dass Leute, die er kennt auch im Club waren und mich gesehen haben. Ich möchte nicht, dass er es durch andere erfährt und ich will, dass er davon weiß.
Ich bin nur ein Mensch und ich mache Fehler.
Lana, how I hate those guys.
Ich muss mir mal wieder was von der Seele schreiben.
Im Moment ist nicht viel los, da ich endlich mit der Schule fertig bin. Ich verbringe meine Zeit mit Freunden oder zu Hause, lese viel und schaue unnötige Youtubevideos.
Letzten Freitag hatten wir unseren Abistreich. Ich weiß, dass unser Direktor ein Spießer ist, aber da er meinte, dass wir "nur" keinen Alkohol an Minderjährige ausschenken dürfen, nicht aufs Dach klettern und nichts abschrauben sollen, dachte ich, dass wir ein bisschen mehr Freiheiten hätten. Hatten wir aber nicht.
Wir haben das Schulhaus mit Hefteinträgen beklebt, den Gang zum Lehrerzimmer mit Kartons vollgestellt, überall Absperrbänder angebracht etc. Für die Aktion haben wir uns um fünf Uhr morgens an der Schule getroffen. Bevor allerdings irgendein Schüler sehen konnte, was wir veranstalteten, kam unser Direktor, zerschnitt die Absperrbänder und riss die Hefteinträge von den Fenstern. Ganz ehrlich: Zieh ein einziges Mal den Stock aus dem Arsch und lass uns unseren Spaß. Was wir veranstaltet haben war eh harmlos, also wozu der Stress?
Es war dann schlussendlich doch noch ganz witzig, der Abistreich wurde mit einer Bierschlacht in der Turnhalle beendet.
Zuhause hab ich ein bisschen geschlafen, da ich nachts nur drei Stunden Schlaf hatte und abends mit Ina und Vroni in einen Club gehen wollte.
Wir haben bei Vroni vorgeglüht und es war sehr lustig. Im Club kamen dann noch Sophia und Lucy dazu und wir hatten richtig viel Spaß. Je später der Abend, umso mehr Kerle kamen. Ich hab mich eher im Hintergrund gehalten und war ganz froh, dass mir niemand seine Visitenkarte in die Hand gedrückt hat, sowie Vroni. :D
Tja, dann kamen zwei Kerle. Der eine hat sich ganz gut mit Vroni unterhalten, der andere hat mich immer wieder beobachtet. Ich ahnte etwas, versuchte es aber zu ignorieren. Wir tanzten ziemlich lange in einer Gruppe und irgendwann tanzte dieser Kerl auf einmal neben mir. Plötzlich beugte er sich zu mir rüber:
Er:"Darf ich dir ein Kompliment machen?"
Ich:*argwöhnischer Blick* (weil viele Kerle einfach nur Komplimente machen, um dich dahin zu kriegen wo sie dich haben wollen): "Kommt drauf an."
Er:"Du kannst dich gut bewegen."
Ich:"Dankeschön."
Er:"Willst du später tanzen?"
Ich:"Ich hab einen Freund." (das erste Mal, dass ich gesagt habe, dass ich einen Freund habe, anstatt der üblichen Antwort:"Ich bin lesbisch.")
Er:"Nur tanzen, ich würde dich gerne kennenlernen."
Ich:"Okay."
Ich hoffte, dass er vergessen würde, dass er mit mir tanzen wollte und versuchte mich von Lied zu Lied immer weiter von ihm wegzubewegen.
Plötzlich war er hinter mir, nahm meine Hand und wirbelte mich lächelnd auf der Tanzfläche herum.
Als Vroni mir zujubelte, zeigte ich ihr reflexartig den Mittelfinger.
Der Kerl nahm meine Hände, legte sie um seinen Nacken und fuhr mit seinen Händen meine Taille und Hüfte entlang. Das war der Moment in dem ich mich ÜBERHAUPT NICHT mehr wohlgefühlt habe.
Versteht mich nicht falsch: Normalerweise fällt es mir gar nicht schwer, schleimige Kerle im Club zu korben. Aber in diesem Fall war es schwer, weil er eigentlich echt nett war, sympathisch rüber kam und mich vergleichsweise noch respektvoll anfasste.
Er:"Wie heißt du?"
Ich:"Sabrina."
Er:"Sabrina." Er ließ sich meine Namen auf der Zunge zergehen.
Ich:"Und du?"
Er:"Kyle."
Ich:"Okay."
Er:"Du riechst gut." (Beeestimmt, ich tanz nur seit drei Stunden in einem dampfigen Club und schwitze überhaupt nicht)
Ich:"Danke."
Ich fühlte mich immer unwohler. Ich bin eigentlich echt nicht verklemmt, aber seine Hände auf meinen Hüften waren mir einfach zu viel. Er versuchte meine Hüften so zu bewegen, wie ich es getan habe, als ich alleine tanzte, aber ich tat so, als wäre das nicht mehr möglich. Ich machte unser geheimes Breakup-Zeichen in Vronis Richtung, die es aber nicht sah. Zugegeben, das Zeichen ist alles andere als unauffällig (es ist so eine Kehle-durchschneiden-Bewegung) und natürlich hat Kyle das gesehen. (auf irgendeine komische Weise finde ich das lustig)
Er:"Ist alles okay?"
Ich:"Ja, mir ist nur mega heiß." Ich fächelte mir Luft zu.
Ich:"Ich muss raus, ich brauch frische Luft."
Er:"Alleine?"
Ich:"Ja." Und rannte förmlich auf die Toilette, aus Angst er könnte mir nach draußen folgen.
Als ich das kühle Wasser über meine Handgelenke liefen ließ, kam Ina. Die Süße ist mir gleich nachgerannt.
Ich hab ein bisschen mit ihr geredet, weil ich ein richtig schlechtes Gewissen hatte. Ich hätte es viel früher abbrechen müssen. Es hört sich zwar harmlos an, aber ich würde auch nicht wollen, wenn Flo so mit einem Mädchen tanzen würde. Ina hat versucht mich zu beruhigen, weil es ja nichts Schlimmes war und ich ihn nicht geküsst oder daggering mit ihm gemacht habe.
Trotzdem blieb das schlechte Gewissen. Er sollte der Einzige sein, der seine Hände auf meine Hüften legt. In fünf Tagen sind wir ein halbes Jahr zusammen und es läuft echt gut, und dann mach ich so was, weil ich nicht die Eierstöcke hab, den kack Möchtegernaustralier zu korben? Das ist echt schwach. Ich wünschte, er wäre ein schleimiges Arschloch gewesen, dann hätte ich ihn entspannt mit einer Meghan-Trainor-Attitude korben können. Aber nein, er musste ja nett sein. Fuck you.
Ich weiß nicht auf wen ich mehr sauer war, auf ihn oder auf mich. Vermutlich auf beide. Auch wenn er nicht so viel dafür kann, man tanzt nicht mit Mädchen, die vergeben sind. Zuminderst nicht so.
Ich hatte Angst, er würde noch auf der Tanzfläche sein, als ich mit Ina zurückging, aber zum Glück waren er und sein Kumpel verschwunden.
Der Heimweg war ziemlich nachdenklich. In solchen Momenten wird mir noch mehr klar, was für ein unglaubliches Glück ich mit Flo habe. Er geht so respektvoll mit mir um, er bringt mich zum Lachen, er macht mich glücklich. Er macht keinen Stress, er zettelt keine Diskussionen an, er schränkt mich nicht ein. Er ist nicht eifersüchtig, weil er mir vertraut.
Solche Kerle sind echt selten. Und ich weiß es so sehr zu schätzen, dass er in meinem Leben ist, denn verdammte Scheiße, ich liebe ihn.
Auf irgendeine komische Art und Weise, die ich nicht definieren kann, liebe ich ihn.
Liebe ist ein breit gefächerter Begriff und ich werde niemals jemanden so sehr lieben können, wie ich meine Familie liebe.
Aber ich liebe ihn auf eine andere Weise. Es ist alles andere als logisch und auch wenn ich schlussendlich nur eine Kerbe in seinem Bettpfosten sein werde, sind die Erinnerungen, die wir schaffen für die Ewigkeit.
Fuck, ich hätte nie gedacht, dass mir jemand lernen könnte zu lieben, aber er hat es getan. Geduldig, hartnäckig, hat er nicht aufgegeben. Er hat mich kein einziges Mal unter Druck gesetzt und das war vermutlich das, was ich brauchte. Er lässt mich frei sein. Das war das wovor ich am meisten Angst hatte, aber keine meiner Ängste hat sich bis zum jetzigen Zeitpunkt bewahrheitet.
Ich werde ihm davon erzählen. Es ist vielleicht nicht die beste Idee, ihm das am Halbjährigen zu sagen, aber ich möchte ihm nichts verheimlichen. Außerdem könnte es sein, dass Leute, die er kennt auch im Club waren und mich gesehen haben. Ich möchte nicht, dass er es durch andere erfährt und ich will, dass er davon weiß.
Ich bin nur ein Mensch und ich mache Fehler.
Lana, how I hate those guys.
... link (0 Kommentare) ... comment
... nächste Seite