Dienstag, 31. Dezember 2019
I've been seeing somebody but I've not found a way to tell you
Dinge die ich gefühlt habe
Anfang des Jahres empfand ich die purste Dankbarkeit. Mir wurde bewusst, wie sehr ich eigentlich geliebt werde. Ein paar Tage darauf wurde mein Herz von schwerer Enttäuschung umspült. Ich hatte den besten Kuss meines bisherigen Lebens, eine der witzigsten und verrücktesten Nächte meines Lebens. Mir fiel es schwer, "Nein" zu sagen, womit ich mir das Leben schwer machte. Ich war verwirrt, weil ich nicht genau wusste, was ich wollte und es überdramatisierte, anstatt es rational zu sehen.
Ich war kurz davor jemandem die dunkle Seite meines Mondes zu zeigen, machte aber einen Rückzieher. Glücklicherweise, denn später erfuhr ich, dass er gelogen hatte. Ich zweifelte an der Monogamie, dachte viel zu viel nach, hab mich sehr von meinen Trieben leiten lassen und war ziemlich introvertiert. Ich zog mich zurück, womit einige besser klar kamen als andere. Ich habe den Fehler gemacht Bier mit Wodka zu mixen. Ich war alleine im Park joggen, trank zu viel und schlief im Bett eines Anderen.
Ich ließ zu, dass ich auch Frauen anziehend fand und bewege mich immer sicherer in diesem Modus. Ich wollte die platonische Grenze nicht überschreiten, tat es aber dann doch. Notre Dame brannte, ich sah in ihm meinen Seelenverwandten und begriff das Wort "Wankelmut". Ich sagte "Nimm es nicht persönlich", obwohl es sehr persönlich war. Mir war alles egal, ich knutschte in Clubs und tanzte mir die Sorgen von der Seele.
Ich saß mit Restalkohol in Vorlesungen, habe mir zu viele Sorgen darüber gemacht, was Leute von mir denken könnten und glühte einen Typen nach dem anderen an.
Ich wollte keine Dates, weil ich nicht auf der Suche nach jemandem war und fand mich trotzdem bei Kerzenschein und romantischer Musik gegenüber einem Typen wieder. Ich war gemein, um Leute auf Distanz zu halten. Ich erkannte signifikante Unterschiede zwischen mir und einigen meiner Freunde, wenn es darum ging, was wirklich wichtig war. Ich war schüchtern und überfordert in der Anwesenheit attraktiver Männer, die Europawahlen haben mich in einen Zwiespalt gebracht und ich besuchte Paris erneut. Ich wurde Mitglied in einem studentischen Verein, ich nahm das Projekt der Selbstliebe ernsthaft in die Hand und distanzierte mich von Menschen, die mir nicht gut taten. Ich zweifelte daran, ob diese Stadt wirklich gut für mich war, auch wenn sie mir mein Herz immer wieder stielt. Ich hatte Zukunftsängste, stand um vier Uhr nachts nackt im Nieselregen auf meinem Balkon und vernachlässigte meine mentale Gesundheit aufgrund des Stress in der Uni.
"Schlafen könnt ihr, wenn ihr tot seid" wurde mein Motto, ich entdeckte neue, fantastische Musik und hatte viel Liebe für die Welt übrig. Ich lies mich von unerwarteten Situationen aus der Ruhe bringen, rannte vor meinen Problemen weg und schrieb in der Mittagshitze der heißesten Tage des Jahres Klausuren. Ich entschied mich dagegen die letzte Grenze zu überschreiten, sah das Gute in Zurückweisung und badete das erste Mal im Bach im Park. Ich war introvertiert, hatte bessere Diskussionen und eine ziemlich gute Chemie mit einer anderen Person. Niemand war wie Clint Eastwood, ich handelte ein Drama sehr gut und fragte mich erneut, ob Bier oder Musik besser war. Ich war sehr kühl, aber sehr stolz auf mich, war ziemlich froh, als jemand endlich aus meinem Leben war und erkannte, dass ich ein Helfersyndrom hatte. Ich spielte mit dem Feuer, entdeckte Shallon Lester, die mein Leben veränderte und schrieb meine Arbeit trotz einer fetten Kehlkopfentzündung. Dinge verliefen im Sand, mein Körper war am Ende und ich weinte zusammen mit meiner besten Freundin. Lover kam raus, ich machte ein Praktikum und lief einen Marathon, der mich an meine psychischen und körperlichen Grenzen brachte. Ich wurde verletzlich, nahm die Hilfe von Männern an und las endlich Illuminati, das mein bisheriges Lieblingsbuch vom Thron stieß. Ich nutzte jede Gelegenheit der Realität zu entfliehen, wartete nicht auf einen Kerl und hinterfragte meinen Alkoholkonsum.
Ich war sehr extrovertiert, schrieb einen Liebesbrief an mich selbst und erkannte, dass das Leben sehr zerbrechlich ist.
Ich wurde ein Jahr älter und sah nur mich.
Ich aß mit Freunden Nudeln mit viel zu viel Knoblauch und vier Uhr nachts, fühlte mich frei und ging alleine ins Museum. Ich lernte meine Nachbarin und ihre Freunde kennen, die meinen Horizont sehr erweiterten. Ich erkannte die Macht der Körpersprache und nutzte sie direkt für mich. Ich küsste jemanden, der so sehr mein Typ war nur für die Wissenschaft (und für den Ruf deutscher Frauen). Ich hatte meinen Ersti-Moment, den ich schon vor drei Jahren hätte haben sollen und es fühlte sich so richtig an. Ich hatte die tollste Aussicht auf die Stadt und kam absichtlich zu spät. Gott gab mir genau das, worum ich ihn bat und ich erkannte, dass es etwas war, das ich nicht wollte. Ich schrieb viele Songs, wurde immer rationaler und erkannte, dass ich Menschen, die nicht gut für mich waren, sehr lieben konnte. Ich ging nachdenklich zu meiner Musik durch die nebeligen Straßen im Herbst, bewegte mich auf gefährlichem Terrain und fand immer mehr zu mir selbst. Ich entwickelte ein Selbstwertgefühl, war im besten Musical meines bisherigen Lebens und mir wurde bewusst, dass Menschen für Emotionen leben.
Mein teuflisches Ich kam zum Vorschein, ich lernte, wie man Spaghetti Carbonara kochte und gab zu viel von mir preis. Ich ging regelmäßig in die Kirche, tat viele Dinge nur für mich und erkannte, dass ich nicht mehr der Retter sein wollte. Ich machte Polaroidbilder, musste des Öfteren Knutschflecken verstecken und konnte zum ersten Mal seit sechs Jahren die Adventszeit genießen. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf mich selbst, nahm mir viel Zeit für mich und fragte mich, ob mich meine Freunde überhaupt kannten. Ich traf ein unglaublich tolles Mädchen, war überrascht, dass Leute mich mochten und lernte endlich Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern sie zuzulassen, mich zu fragen, warum ich mich so fühlte und dann eine rationale Lösung dafür zu finden.
Und am Ende des Jahres bin ich immer noch in jemanden verliebt, dessen Psyche angeknackst war, der höchstwahrscheinlich schwul war und der vor langer Zeit gestorben ist.
Ich weiß, dass 2019 zu vielen wirklich scheiße war. Was mich betrifft, war das Jahr wirklich toll. Ich habe so viel gelernt wie noch nie, insbesondere in den letzten Monaten. Ich habe ein Selbstwertgefühl entwickelt und denke positiver und rationaler. Das Jahr hat meine Liebsten mit Gesundheit und Freude gesegnet und das ist alles, was ich wissen muss. Ich bin sehr gesegnet und sehr sehr dankbar. Ich hoffe, dass 2020 genauso toll, vielleicht sogar noch toller wird. Der Anfang einer neuen Dekade.

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