Dienstag, 6. August 2019
Dancing all night, getting guy's numbers
Krieg ich bitte einen Award für meine stalkerischen Fähigkeiten? :D
Ich habe herausgefunden:
- seinen vollen Namen
- sein Arbeitszimmer
- sein sportliches Hobby
- sein ungefähres Alter
- seine derzeitige Beschäftigung
Und das, obwohl ich es nicht einmal darauf angelegt habe. :D Okay, ein bisschen schon. :D
Ich musste heute wieder arbeiten, als er die Treppe heraufkam und in meinem Zimmer stehen blieb. Er hat kurz einem Studenten beim Scannen geholfen, dann hat er sich mit mir unterhalten.
Er fragte, wie es mit meiner Arbeit läuft und wir plauderten ein bisschen.
Ich blickte auf den Stapel Bücher, den er vorübergehend auf meinem Tisch gelagert hat und fragte, wozu er die brauche.
Dann eröffnete er mir, dass er gerade seine Doktorarbeit schreibt.
Zuuuuuummmm.
Meine Anziehung verschwand ein klitzekleines bisschen.
Ich wusste, dass er schon sein erstes Examen hatte, aber ich hätte nie gedacht, dass er auch schon sein zweites hätte und noch dazu promoviert. Waaaaas. Er sieht so jung aus.
Wenn er alles relativ zügig durchgezogen hat, müsste er Ende zwanzig sein. Wenn nicht, könnte er auch gut an die Anfang dreißig sein.
Puh.
Ist das nicht ein wenig alt für mich? :D
Rein optisch würde ich ihn auf Mitte zwanzig schätzen, aber vielleicht hat er auch nur gute Gene.
Wobei es schon ganz sexy ist, dass er eine Doktorarbeit schreibt. Intelligenz ist unglaublich sexy.
Ich dachte an Max' Worte gestern und versuchte, ihn ein wenig objektiver zu betrachten. Es funktionierte. Ich meine, er ist ein wirklich schöner Mann und absolut mein Typ, aber ansonsten ist da keine Spannung zwischen uns.
Gut, wir hatten bisher auch nur extrem oberflächliche Gespräche und daran wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern. :D
Aber ich sah ihn tatsächlich in einem anderen Licht und verspannte mich nicht mehr, als wir redeten.
Trotzdem ist er natürlich noch sehr schön. :D
Ich sterbe einfach für seine Haare.
Er scannte seine Bücher, ich sortierte die Post ein.
Ich überlegte, ob ich mit einem Gespräch beginnen sollte, aber mir viel nichts Spannendes ein und irgendwie war es mir auch egal. :D
Als er ging, vergaß er fast seinen Geldbeutel.
Ich wartete, bis er die Treppe oben war, dann schlug ich das Mitarbeiterverzeichnis auf. Da ich nun wusste in welchem Stock er arbeitete und unter welche Mitarbeiterkategorie er fiel, schränkte sich meine Suche sehr ein. Am Ende blieb nur ein Name übrig. Ich gab diesen in Google ein und erzielte einen Treffer, wodurch ich von seinem sportlichen Hobby erfuhr. Auf sozialen Medien war er einfach nicht zu finden und auch sonst gab es keinen Hinweis auf ihn im Internet. Selbst auf seiner Website standen nur Kontaktdaten, sonst nichts. :D
Er heißt genau wie ein Freund von mir, deswegen bleib ich aus Verwirrungsgründen bei der Bezeichnung "Der heiße Italiener".
Apropos ist sein Name sehr deutsch, ohne jeden südländischen Touch, was mich auch ein wenig verwunderte.
Ein wenig später kam ein Kunde, der ein Buch suchte. Anstelle des Buchs steckte ein Leihschein im Regal, auf dem der Name des heißen Italieners und seiner Zimmernummer stand. Wie praktisch. :D
Ich sagte dem Kunden, er solle hochgehen und fragen, ob er sich das Buch kurz ausleihen dürfe, was er daraufhin auch tat. Wenn ich nicht hätte arbeiten müssen, hätte ich das auch gemacht. :D
Auch wenn er sehr schön ist, hab ich mich wieder beruhigt. :D Außerdem bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich keine Männer jage. Der Grund dafür ist Shallon Lester. Sie hat ein wirklich gutes Selbstwertgefühl und dementsprechend gute Ratschläge.
Gestern gab es ein wenig Drama, weil Nadja Julia nicht zu ihrem Geburtstag eingeladen hat. Ich hab nicht damit gerechnet und Julia gefragt, ob wir uns für ein Geschenk zusammen tun wollen. Erst als sie mir antwortete, bemerkte ich, dass sie gar nicht in der Gruppe war.
Wirklich, Nadja?
Dadurch hab ich uns alle drei natürlich in eine total beschissene Situation gebracht, aber was soll's. Ich werde mich nicht einmischen, auch wenn ich es sehr unfair von Nadja finde.
Ich habe, die Hoffnung, dass sie sie noch spontan einlädt.

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Montag, 5. August 2019
She was just as bad as the boys
Freitag:

Ich wusste, dass meine Erdbeerwoche anstand. Ich weinte, als ich Musik hörte (wieder von Glee), hatte einen unglaublichen Heißhunger auf Schokolade, konnte generell nicht aufhören zu essen, hatte Wassereinlagerungen in den Boobies und meine Haut meinte, eine Diva sein zu müssen.
Dementsprechend wunderte es mich auch nicht, dass meine Stimmung immer wieder schwankte.
Ich war heute eigentlich ziemlich gut drauf. Ich hatte nette Gespräche mit den Mädels aus dem Seminar und Leuten aus der Arbeit. Normalerweise mache ich meine Stimmung nicht von den Taten anderer Menschen abhängig. aber als der heiße Italiener mit seinen Kollegen vom Mittagessen zurückkam, war ich danach schlecht drauf. Obwohl er mich sogar anlächelte und mich morgens mit "Hey" begrüßt hat. Ich war schlecht drauf, weil ich nicht mit ihm Mittagessen war und weil ich mir sicher war, dass er eine Freundin hat.
Hahaha ich kann mich gerade selbst nicht ernst nehmen. :DDD
So schnell wie diese schlechte Stimmung kam, verflog sie auch wieder. Und dann kam sie wieder, weil Simon meinte, er wollte heute feiern gehen.
Ich sagte, ich wäre raus, weil ich morgen früh raus müsse. Wir diskutierten ewig rum und das ging mir ziemlich auf die Nerven. :D Er hat echt wenig Selbstbewusstsein und damit kann ich echt nicht umgehen. Ich mag es, wenn Männer wissen, was sie wollen und klare Ansagen machen. Nicht dieses ständige Rumgedruckse.
Er ist zu jung. Aber ganz abgeschrieben hab ich ihn noch nicht. Wenn er nicht redet, ist es besser. :P
Mal schauen, ob wir es irgendwann nachholen oder ob sich das ganze verläuft.
Nadja hat ihm übrigens von Netflix & Chill abgeraten, weil sie meinte, ich wäre nicht der Typ dafür. :D Bin ich normalerweise auch nicht.
Aber feiern gehen während ich meine Arbeit schreiben muss geht einfach nicht.
Ich mag halt keine Dates. Aber Bier trinken und Musik hören geht immer.

Montag:

Als ich heute Mittag eine Lernpause machte, ging ich mit Max in die Mensa. Dort sah ich schon einige Leute aus der Arbeit. Max und ich kauften uns danach noch einen Kaffee, setzten uns auf eine Bank, die mit dem Rücken zur Mensa stand und blickten auf die Tische und Wiese vor uns. Und wer stand da plötzlich auf der Wiese, in mitten seiner Arbeitskollegen?
Der heiße Italiener.
Fuck.
Natürlich berichtete ich Max direkt davon, versuchte nicht allzu oft hinüber zuschauen und stattdessen möglichst entspannt an meinem Cappucino zu nippen. Max checkte ihn währenddessen ab (ich hoffe, es war nicht zu offensichtlich) und konnte mich nicht so ganz verstehen.
Was ich wiederrum nicht verstehen konnte. :D
Ich dachte, ungefähr jeder findet ihn heiß.
Max meinte, er sähe schon nicht schlecht aus, aber wäre nicht so überkrass, wie ich ihn anscheinend fände.
Hab ich ihn bereits verklärt?
Ich meine, klar, er ist jetzt nicht riesengroß und breit gebaut, aber ich stehe voll auf seine vollen, welligen Haare. Er hat ein sehr maskulines und symetrisches Gesicht, einen Drei-Tage-Bart, bestechende braun-grüne Augen, gerade, weiße Zähne, Grübchen, eine geschwungene Unterlippe, eine gerade Nase und ist braun gebrannt.
Ich meine hallooooo???
Ist er nicht schön?. :D
Abgesehen davon hat er den geilsten Arsch, den ich jemals an einem Mann gesehen hab. :D Ina sieht das genauso. :D
Max war nicht ganz so überzeugt, aber vielleicht haben wir auch einfach einen unterschiedlichen Männergeschmack.
Während Max ihn beobachtete, sagte ich nur die ganze Zeit:"Fuck. Ist der schön. Ich will ihn haben. Ich will ihn in meinem Bett." :D
Als er und seine Kollegen gingen (übrigens weiß ich jetzt, in welchem Stockwerk er arbeitet), blicketen Max und ich ihm verträumt hinterher. :D
Obwohl Max meint, dass ich ihn nicht mehr so objektiv sehen würde, wie er es täte, versuche ich auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, weil ich glaube, dass er eine Freundin hat. Ich meine, er sieht so gut aus und er wirkt wie ein Freundinnen-Typ. Aber träumen darf ich ja wohl. :D
Ansonsten gibt es nicht viel Neues. Ich schreibe weiterhin an meiner Arbeit und werde mich jetzt auch direkt wieder daran setzen.

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Mittwoch, 31. Juli 2019
And I wanna lay under the stars and hear the ocean while I'm talking bullshit
Die Woche ist noch nicht einmal ansatzweise vorbei und doch gibt es einiges, was passiert ist und einiges, worüber ich nachdenke.
Am Montag ging ich in die Bib. Ich erhielt eine Nachricht von Joschua, ob wir um drei zusammen Mittag essen gehen wollten. Ich war dabei. Ich blieb noch eine Weile in der Bib, dann machte ich einen Abstecher in die Arbeit, weil ich etwas ausdrucken musste. Miri hatte Schicht und wir plauderten ein bisschen. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich das richtig interpretiere, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sie mich … abcheckt? Es kann gut sein, dass ich das falsch auffasse, aber sie ließ ihren Blick immer wieder mehr oder weniger offensichtlich über meinen Körper schweifen. Gut, vielleicht hab ich es auch ein wenig provoziert, weil ich ein bauchfreies Oberteil anhatte. Gut möglich, dass Eric ihr erzählt hat, dass ich es momentan mit den Ladies hab. Ich weiß nicht viel über Miri, bis auf, dass sie sexuell sehr offen und experimentierfreudig ist. Keine Ahnung, ob sie etwas starten will. Dieses Gespräch war irgendwie ein bisschen wie ein Kennenlernen – was ihre Fragen betrifft.
Ich finde sie wunderschön und wirklich toll, aber sexuell angezogen fühle ich mich von ihr eher nicht so. Obwohl ich ihre Boobies ganz schön toll finde…
Aber wie gesagt, vielleicht überinterpreiere ich auch nur.
Übrigens kam der heiße Italiener kurz vorbei und schenkte mir ein umwerfendes Lächeln. Ich sterbe.
Ich ging wieder in die Bib, kam aber später nochmal in die Arbeit zurück, um meine Sachen dort zu lassen. Diesmal hatte Lena Schicht. Nach dem sie mir einige Tipps für‘s Rep gegeben hat und wir meine bestandene Prüfungen feierten, erzählte sie mir, dass sie den Typ, mit dem sie was hatte, endlich abgeschossen hat und es ihr richtig gut ginge. Ich war so stolz auf sie!
Plötzlich kam Max vorbei, der mit David Mittagessen war.
Er:“Na, was machst du denn heute hier?“
Ich:“Ich geh gleich mit Joschua Mittagessen und wollte meine Sachen hier lassen.“
Er grinste wissend, woraufhin Lena auch anfing zu grinsen.
Ich:“Es ist nicht so, wie er es darstellt.“
Max:“Jajaja. Schreib mir dann mal heute Abend.“
Ich:“Mach ich.“
Dann ging er und ich setzte mein Gespräch mit Lena fort, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich wartete wie vereinbart am Brunnen, dachte, dass ich zu spät wäre. Er war aber glücklicherweise noch nicht da, weshalb ich Macy, die gerade in China ist, eine Sprachnachricht machte.
Dann kam Joschua und wir streunten ein wenig durch das Viertel, auf der Suche nach Essen. Der Italiener, zu dem er rein wollte, hatte geschlossen, weshalb wir in eine Gaststätte gingen. Wir redeten viel. Wenn Hindernisse unseren Weg blockierten, ließ er mir stets den Vortritt, hielt mir die Türe auf und zog in der Gaststätte sogar galant meinen Stuhl zurück. Das ist genau die altmodische Art, die ich mag, aber mir schwante Übles.
Das Essen hat wirklich sehr gut geschmeckt und wir haben uns richtig gut unterhalten. Aber irgendwie fühlte ich mich wie bei einem Date, weil wir uns irgendwie kennenlernten. Ich hatte nie außerhalb von der Uni mit ihm zu tun und obwohl unsere Whatsappnachrichten teilweise ein wenig zweideutig und versaut waren, schrieben wir nie über wirklich spannende Dinge.
Ich hatte eine gute Zeit, aber ich mochte dieses Datinggefühl nicht. Es setzte mich unter Druck. Es war ganz interessant, was er erzählte, aber im Endeffekt juckt es mich genauso wenig, wie wenn irgendein anderer Kerl mir etwas erzählt. Ich war selbst schuld. Ich hatte mich in diese Situation gebracht. Ja, ich glühte ihn (und seine Oberarme) zeitweise an, aber es ging genau so schnell vorbei, wie es gekommen ist. Es sind einfach meine Hormone.
Ich dachte in letzter Zeit viel über die Typen nach, die ich irgendwann mal anziehend fand. Vor fast zwei Jahren fand ich einen Typ aus meiner Arbeit anziehend – heute erinnert er mich an meinen Ex (nur optisch, er ist mega nett) und deshalb finde ich ihn sogar ein wenig abstoßend. Ich meine, Eric fand ich ja auch mal für eine Weile anziehend, aber das hat sich gelegt, als ich das erste Mal bei ihm übernachtet habe. Sogar den heißen Peter, den ich wochenlang super heiß fand, Lieder über ihn geschrieben habe und der mir sogar die Sprache verschlug und mich verlegen machte, als er „Tschüss“ zu mir sagte, find ich nicht mehr anziehend.
Der Grund? Rein rational betrachtet sind diese Beispiele nicht mein Typ. Deshalb hält die Anziehung nicht lange. Meine paarungsfreudigen Hormone finden immer schnell ein neues Opfer, eine neues Fantasie. Und wenn ich aus Versehen mit den Typen geflirtet habe, hab ich dann den Salat. Wie bei Joschua.
Ich gebe zu: Es hat mich gereizt. Ich weiß, dass er ein vielbeschäftigter Mann ist. Sein Leben besteht praktisch nur aus Uni, Arbeit und Sport. Ich konnte davon ausgehen, dass er sich eher wenig Zeit für Mädels nimmt, weil seine Karriere einfach Priorität hat.
Vielleicht wollte ich wissen, ob ich ihn dazu bringen konnte. Vielleicht provozierte ich seine zweideutigen Nachrichten. Ich denke aber auch, dass ich es anziehend fand, dass er so perfektionistisch war. Dann war er das vielleicht auch in den Laken.
Aber noch während wir aßen, dachte ich mir:“Scheiße. In was für eine Situation hast du dich da gebracht?“
Und ich beschloss, von nun an nur noch mit Typen etwas zu machen, die rein rational betrachtet mein Typ sind und nicht Typen, von denen sich meine sprunghaften Hormone zeitweilig angezogen fühlen.
Wir zahlten (getrennt natürlich) und gingen zurück zur Uni. Er suchte ein wenig Körperkontakt, legte den Arm um mich, legte seine Hand zwischen meine Schulterblätter und führte mich zwischen Menschen durch und packte mich spielerisch bei den Schultern. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und war ein wenig gemein (natürlich alles in Spaß verpackt und er hat es auch als Spaß verstanden). Ich provozierte ihn, in dem ich Männer nieder redete, aber er schien es nicht ernst zu nehmen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es ernst gemeint habe.
Wir verabschiedeten uns zwei Häuser von meiner Arbeit entfernt. Eine Umarmung zum Abschied, dann ging ich wieder in die Arbeit zum Lernen. Als ich ein paar Schritte von ihm entfernt war, hörte ich, wie er einen Prof ansprach und ihn nach der Vorlesung fragte.
Ich weiß, dass er rational betrachtet ein sehr guter Kerl ist. So einen wünschen sich wahrscheinlich viele Frauen, aber ich will ihn nicht. Nicht auf diese Art und Weise. Nur als Freund.
Vor ein paar Wochen hätte ich nicht ausgeschlossen, dass ich auch was Lockeres mit ihm haben würde, aber jetzt bin ich mir sicher. Ich fühle mich einfach nicht von ihm angezogen.
Ich weiß, dass er nicht ganz so unschuldig ist, wie er tut. Übrigens hat er plötzlich auch Sachen über Doggystyle rausgehauen und wir kamen mehr oder weniger auf das Thema Sex zu sprechen. Dass er es so schnell anging, überraschte mich dennoch.
Er meinte, er würde mich das nächste Mal zum Italiener ausführen. Total überrumpelt sagte ich zu, schob aber kurz danach Panik. Ausführen. Fuck. Das ist definitiv Dating. Ich bin einfach nicht für Dating gemacht. Es interessiert mich nicht besonders, was andere Leute (die nicht zu meinen Liebsten gehören selbstverständlich) zu erzählen haben, auch wenn es natürlich ganz interessant ist. Ich bin nicht auf der Suche nach etwas Festem. Ich bin viel lieber mit mir alleine. Dementsprechend gerne rede ich auch über mich selbst. :D Ist das ein neues Level der Selbstliebe/Selbstreflexion oder schon Narzissmus? :D
Ein wenig überfordert, machte ich mich wieder in die Arbeit, gab aber schon bald auf, weil ich Kopfschmerzen und Aggressionen auf Menschen bekam. Ich fuhr heim. Schon davor erhielt ich eine Nachricht von Eric, ob wir an seinem letzten Abend in der Stadt etwas trinken wollten und ob er vielleicht bei mir schlafen könne, weil er keine Matratze mehr hatte. Zuerst war ich genervt. Ich hatte weder Bock auf ihn, noch auf Alkohol, noch darauf, mir die Beine zu rasieren. Deshalb antwortete ich zuerst nicht. Ich fuhr heim, kaufte ein, kochte und kam wieder ein wenig runter. Dann beschloss ich, dass ich ihm zusagen würde. Unter meinen Bedingungen natürlich: Nur ein Bier für mich, früh ins Bett und früh aufstehen.
Er willigte ein.
Ich kaufte am Kiosk Bier und gegen halb neun kam er mit Koffer und Snowboard im Gepäck an, weil er in der Früh direkt den Zug nach Hamburg neben würde. Wir taten das, was wir immer taten. Wir tranken Bier, hörten Musik und redeten. Ich weiß nicht, ob es an der Kombi aus Bier und Kopfschmerzen lag, aber ich bekam etwa für eine halbe Stunde lang meine fünf Minuten. Ich redete richtig viel Scheiße und feierte mich dafür sehr. Ich fand mich unglaublich lustig. :D
Dann stellte ich wieder die Frage aller Fragen, die ich laut ihm immer stellte, wenn wir tranken:“Ist Bier oder Musik besser?“
Ich überlegte ewig lange, kam aber zu dem Schluss, dass es Musik sein musste. Ich entschuldigte mich dafür bei dem Bier.
Ja, auch ansonsten geht es mir gut und ich bin überhaupt nicht komisch. :D
Dann beschloss ich, dass ich ins Bett gehen musste, schminkte mich ab und putzte meine Zähne. Er saß währenddessen auf der Couch, während ich zu „Hula Hoop“ im Bad tanzte. Danach machten wir wieder ein wenig rum. Dann gingen wir ins Bett.
Natürlich lief wieder was, aber genau so wenig wie sonst. Natürlich versuchte er mich zum „Abschiedssex“ zu überreden, aber ich blieb hart und fand es so lustig, die Spaßbremse zu sein. Ich sagte ihm knallhart:“Ich schlafe nur mit Leuten, von denen ich mich angezogen fühle. Und du bist keine Frau.“
Je nach Zeichensetzung kann man diesen Satz anders interpretieren.
Ich war mobbte ihn ein wenig, erhielt meinen Vorteil und war aber ansonsten sehr kalt.
Es war mir so egal, dass ich die Spaßbremse war. Im Gegenteil: Ich fand es extrem lustig. :D
Es war mir insgesamt alles so egal.
Er war mir egal.
Ich bin ein wenig überrascht von meiner Kälte (vor allem nachdem ich Anfang des Monats die Situation mit ihm total überdramatisiert habe), aber ich war sehr stolz auf mich. So war es am Besten für mich.
Er sprach jetzt schon davon, wann er wieder in der Stadt sein würde und wann ich nach Hamburg kommen sollte (im September), obwohl er noch nicht mal weg war.
Ich schlief nicht wirklich gut. Ich wachte ständig auf, weil ich zu wenig Platz hatte, er laut atmete oder meine Nachbarin meinte, mitten in der Nacht lautstark Dinge auf ihrem Balkon umräumen zu müssen.
Als der Wecker klingelte, war ich so bereit für seinen Abschied, aber nicht bereit, aufzustehen. Ich verwarf meinen Plan, früh aufzustehen, weil ich mit zu wenig Schlaf überhaupt nicht produktiv sein würde. Ich stellte den Wecker auf eine Stunde später, während er sich fertig machte, um den Zug erwischen zu können.
Dann kam er nochmal hoch, um sich zu verabschieden. Er küsste mich ziemlich lange – was komisch war (deshalb zog ich auch unterbewusst kritisch meine linke Augenbraue nach oben), weil wir uns sonst nie außerhalb der Action küssen. Was mir auch sehr recht ist, weil es ja beim Küssen nach wie vor nicht wirklich harmoniert. Ich ließ ihn gewährend, dann wünschte ich ihm ein „geiles Leben in Hamburg“ und formte meine Hände zu Metalzeichen.
Ich drehte mich um und versuchte weiterzuschlafen, er ging die Treppe herunter. Ich war froh, als ich hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel und die Rollen seines Koffers über das Pflaster rumpelten.
I‘m glad that he‘s gone.
Endlich hatte ich mein Bett für mich alleine. Ich schlief noch eine Stunde lang sehr gut, dann machte ich mich auf den Weg zur Arbeit.
Natürlich dachte ich viel über diesen „Abschied“ nach, aber ich war in keinster Weise traurig oder melancholisch. Auf zu neuen Ufern.
Ich will unter Sternen liegen, das Meer hören und Scheiße reden.
Ich bin mir sicher, dass wir uns wieder sehen werden. Keine Ahnung, ob wieder etwas läuft. Keine Ahnung, ob ich ihn in Hamburg besuche. Vielleicht. Nicht, weil ich ihn so vermisse, sondern weil ich die Stadt schon immer mal sehen wollte.
Wir hatten eine nette Zeit, schufen witzige Erinnerungen und obwohl mich das Lied "Mary" immer an ihn erinnern wird, werde ich nicht melancholisch, wenn ich es höre.
Ich fühle mich befreit und glücklich.
So ist es besser für meine mentale Gesundheit.
Heute war ich in der Bib und dann mit Julia und Max in der Mensa. Max war natürlich sehr enttäuscht, dass ich von dem Treffen mit Joschua nichts besseres zu berichten hatte. Max liebt Joschua nämlich. :D Aber er verstand es, als ich ihm meine Gründe erklärte.
Simon hat mich gestern gefragt, ob wir etwas am Freitag machen wollen. Ich war überrascht, sagte aber zu. Mal schauen, ob es war wird. Ich bin gerade noch am Überlegen, ob ich Nadja davor Bescheid sagen sollte. Eigentlich wollte ich ihr so wenig wie möglich erzählen, um ihren Kupplungsversuchen entgegen zu wirken. Aber es wäre sehr komisch, wenn wir uns plötzlich im Flur oder in der Küche treffen würden, weil sie bei Jakob ist. Und da sie ja gerne immer überall dabei ist, warne ich sie vielleicht vor.
Toni hat mir übrigens davon abgeraten, etwas mit Simon anzufangen.
Die Gründe?
Sie mag ihn weniger als Carl (und das will was heißen).
Er ist ein Beziehungstyp.
Und sie hat Angst, dass ich mich in irgendetwas verrennen könnte, weil ich ein ziemliches Helfersyndrom hab (der vermutlich einige Grund, weshalb ich mit meinem Ex zusammen war). Simon ist auch eher jemand, der sich selbst noch nicht ganz gefunden hat, bzw. nicht alleine sein kann. Starke Männer sind nicht mein Problem. Es sind die schwachen. Ich mag es zwar nicht besonders, aber wenn man es sehr schlau anstellt, aktiviert man mein Helfersyndrom.
Ich muss einfach darauf achten, ihm nicht so zuzuhören, wenn er von seinen Problemen erzählt, ihm sagen, dass er sich um seinen Scheiß selbst kümmern muss und mich eher auf mich konzentrieren.
Ursprünglich hatte ich ja mal beschlossen nichts mehr mit Typen anzufangen, die emotionalen Ballast mit sich herum schleppen.
Ich spiele also mit dem Feuer.
Lasst die Spiele beginnen.

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Samstag, 27. Juli 2019
Saw your face, heard your name, gotta get with you
Diese Woche war eine absolute Achterbahn der Gefühle.
Am Montag war ich gut drauf. Ich war mit Toni in einer Kunstausstellung und danach noch was trinken. Ich liebe diese Stadt. Sie ist so schön! Ich bin so privilegiert, hier wohnen zu dürfen. Ich bin so dankbar.
Der Dienstag war ja ziemlich gut, man bedenke nur meinen überdrehten Post.
Am Mittwoch war ich aus unerklärlichen Gründen nicht gut drauf. Es fing schon morgens an. Natürlich setzte ich in der Arbeit ein Lächeln auf und da ging es mir vergleichsweise noch am Besten an diesem Tag. Vor allem als mir der heiße Italiener ein Lächeln schenkte, als er die Treppe rauf ging. Schenk mir noch einmal dein Lächeln. Ich würde echt gerne nochmal mit ihm reden, aber das geht nur, wenn er zu mir runter kommt oder ich Dinge in seinem Arbeitszimmer erledigen muss. Das Problem ist: Ich weiß nicht, welches sein Zimmer ist, ich weiß nicht mal in welchem Stock er arbeitet und außerdem beschränkt sich meine Arbeit gerade auf drei Räume, von denen keiner der seine ist.
Ich interpretiere nichts in sein Lächeln, er hat wahrscheinlich sowieso eine Freundin. Aber er ist einfach zu 99% mein Typ und ich will ihn nicht ziehen lassen, ohne dass ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiß, dass er nicht für mich zu haben ist.
Ich habe jeden Namen aus dem Mitarbeiterverzeichnis in Facebook und Instagram eingegeben und ihn nicht gefunden. Es gab ein paar Namen mit denen ich gar keine Treffer erzielte. Ich vermute, dass er einer von denen ist, weil das Mitarbeiterverzeichnis erst aktualisiert wurde.
Ja, auch sonst hab ich sehr viele Hobbys. :D
Bis er wieder runterkommt um zu Scannen, werden wahrscheinlich wieder Monate vergehen. Ich muss also früher oder später einen Weg finden, ein Aufeinandertreffen zu erzwingen. Ganz undercover natürlich. Es soll wie ein Zufall wirken.
Wahrscheinlich zieh ich es eh nicht durch. Mein Stolz ist immer größer als jedes Verlangen nach einem Mann - wobei dieser es mir wirklich nicht leicht macht.
Themenwechsel.
Als Miri mich ablöste hat sie mir auch nochmal den Tag versüßt. Wir haben 40 Minuten lange geredet und danach ging es mir ein wenig besser. Sie erzählte von ihrem Umzug und ich war gefangen in ihrer Ausstrahlung. Sie ist wirklich unglaublich toll.
Sie machte mir ein Kompliment über meine Nägel und ich war kurz davor zu sagen, dass ich ihre Brüste mochte, aber ich konnte mich gerade noch rechtzeitig davon abhalten. :D Sie ist noch nicht bereit für meine komische Seite. Wir müssen erst noch warm werden. :DAls ich daheim und weg von Menschen war, ging es mir auch ein bisschen besser, aber irgendwas belastete mich und ich wusste nicht was. War es eine böse Vorahnung?
Abends erhielt ich die Themenliste meines Seminars und keines der Themen hatte etwas mit dem Überbegriff des Seminars zu tun.
Bei jedem Thema dachte ich mir nur: Hä? Ich konnte nicht einmal was mit den Begriffen anfangen, ohne googeln zu müssen.
Ich dachte, das wäre ein schlechter Scherz.
Dann war ich der Überzeugung, dass ich es hinschmeißen würde und nächstes Semester schreiben würde. Auch, wenn sich dadurch alles verzögern würde.
Ich redete mit Julia, die sich auch für dieses Seminar angemeldet hatte und ebenso geschockt war. Dann beschlossen wir, ins Bett zu gehen und uns das ganze am nächsten Tag anzuschauen.
Ich ging relativ entspannt ins Bett, weil ich mir selbst die ganze Zeit gut zu redete. Alles passiert so, wie es passieren soll. Meine Kraft liegt in Jesus. Es passiert nicht mir, es passiert für mich.
Ich versuchte das ganze Adrenalin, das durch meinen Körper rauschte, herunter zu fahren. Ich schlief besser als erwartet. Nur um am nächsten Morgen eine Panikattacke/kleinen Nervenzusammenbruch zu haben. Ich hatte das Gefühl, nichts mehr unter Kontrolle zu haben und völlig überfordert zu sein. Ich schickte panische Sprachnachrichten an Michi und Felix, die mich beruhigten und mir gut zu redeten. Ich liebe sie. Michi meinte, er konnte mit seinem Thema damals auch nichts anfangen, was mich extrem beruhigte.
Ich denke mir schon seit einer Weile, dass ich viel entspannter an alles rangehen muss. Es kann nicht sein, dass ich nachts mit rasendem Herzen aufwache, weil mein Körper von Stresshormonen geflutet wird. Das ist nicht gesund.
Ich versuchte es weiter.
Die Seminarbesprechung war besser als gedacht. Zwar war sich der Professor keiner Schuld bewusst und ich denke auch nicht, dass er nett bewerten wird. Aber ich ziehe das jetzt durch.
Die Themen wurden verlost. Ich hatte keine Präferenz, weil ich mit keinem wirklich etwas anfangen konnte. Als ich in den Umschlag nach meinem Thema griff, dachte ich mir nur so entspannt wie möglich, dass Gott mich leitet. Ich hab ein gutes Thema bekommen. Es gibt zwar wenig Literatur dazu, aber es ist ein interessanter Fall und einer, der definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient. Es wird hart, sich einzuarbeiten, aber ich ziehe das durch. Etwas anders akzeptiere ich nicht.
Ich ging mit Julia gleich in die Bib und machte mich an die Arbeit. Ich war sehr viel beruhigter als in den letzten 24 Stunden.
Mittags traf ich mich mit Max und wir gingen zusammen in die Mensa. In der Mensa traf ich auf Joschua. Wir redeten ein bisschen und Max meinte später, dass er auf jeden Fall Heiratspotential ist. :D Ich sagte ihm, dass ich nur glühe und nichts Festes will, aber das fand er anscheinend nicht so gut. Naja, ist ja meine Sache. :D
Abends traf ich auf Michi und Anna, die mir nochmal von ihren Erfahrungen berichteten und mir Tipps gaben. Michi brachte mir dann auch noch Vorhänge für meine Wohnung vorbei. Er ist einfach so ein lieber Mensch. Wie kann man ihn nicht mögen?
Ich saß bis abends da und recherchierte.
Heute stand ich früh auf und ging direkt in die Bib.
Ich hatte ein paar Konzentrationstiefs, aber ansonsten kam ich ganz gut voran.
Viel Neues gibt es nicht zu berichten. Eric hat mir nach einer Weile Funkstille geschrieben und mir schöne Grüße aus dem Urlaub geschickt.
Mit Simon schreibe ich auch ein bisschen, aber ich hab Zweifel, dass das noch zu was führt. Obwohl ich Lust darauf habe. Wir werden sehen.

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Mittwoch, 24. Juli 2019
Ton sourire
Ton sourire.

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Dienstag, 23. Juli 2019
They see cain, I see abel
OMG.
Gönnt mir einen kurzen Moment der Dramatik.
Der schönste Typ aus meiner Arbeit hat gerade mit mir geredet.
Und ER hat anfangen.
Whaaaaaat.
Ich hab keine Ahnung wie er heißt, aber er sieht einfach wie ein verdammt heißer Italiener aus.
Er hat in meinem Raum was gescannt und plötzlich ein Gespräch angefangen.
In welchem Studiumsabschnitt ich mich befände, was in nächster Zeit so ansteht und dann hat er von seinen Erfahrungen erzählt und mir Tipps gegeben.
Ich weiß, ich sollte da nichts reininterpretieren - mach ich auch nicht.
Aber mein lieber Schwan: Hat der ein schönes Gesicht.
Fuck.
Fuck fuck fuck.
Er ist einfach genau mein Typ.
Ich versuchte, entspannt und locker das Gespräch zu führen - was mir glaub ich ganz gut gelang - aber teilweise merkte ich, wie ich mich verkrampfte, wenn ich mich zu sehr auf sein Gesicht und seine absolut schönen Augen konzentrierte.
Fuck.
So ein schöner Mann.
Und nett auch noch.
Er ist immer ziemlich ruhig, weshalb es mich wunderte, dass er das Gespräch begonnen hatte.
Wahrscheinlich war ihm beim Scannen einfach nur langweilig.
Und diese Haare.
Haare machen mich sowieso verrückt.
Ich sterbe, er ist so schön. :D
Danke für die Aufmerksamkeit. :D

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Freitag, 19. Juli 2019
I make up my mind then I change it
Gestern war ein Tag mit ziemlich vielen neuen Eindrücken.
Toni und ich sind einem studentischen Verein beigetreten. Ich bin mir zwar noch nicht sicher, ob mir das wirklich so viel Spaß macht, weil es mich momentan einfach nur stresst. Ich hab ziemlich viel zu tun und sich dann zusätlich immer um Vereinssachen zu kümmern, dort den Überblick zu behalten und organisiert zu bleiben ist echt nicht einfach.
Gestern waren wir dann auf der Jahreshauptversammlung und auf der anschließenden Grillparty. Anfangs fühlte ich mich ein wenig unwohl. Die meisten Mitglieder waren schon ewig dabei und viel älter und erfahrener als wir. Sie waren erfolgreich, unerschrocken und rednerisch sehr begabt.
Wir wurden aber ganz nett und hezrlich aufgenommen. Ich genoss die Aufmerksamkeit, die für einen Moment auf uns lag zwar überhaupt nicht, aber damit muss ich lernen umzugehen. Es ist wichtig, mutig zu sein.
Wenn ich mir nur nicht immer so viele Gedanken machen würde.
Auf dem Grillfest danach war ich ein wenig entspannter. Wir haben uns mit ein paar Leuten unterhalten, die wirklich sehr nett waren.
Sie überschütteten uns mit Tipps für die kommenden Jahre und ich fühlte mich auf einmal leicht gestresst. Vor allem als ich erfuhr, dass es nicht besser wird. Die Anwältin, mit der ich redete, hat 10 Jahre gebraucht, bis sie fertig war. Und ihre Träume gingen nicht in Erfüllung. Stattdessen machte sie jetzt ganz alleine eine Kanzlei auf.
Wir redeten auch über die psychische Belastung dieser Jahre und sie erzählte, dass ihre Psyche defitnitv einen bleibenden Knacks davon behalten hat. Was nicht verwunderlich ist. Wenn der Körper über Jahre hinweg einem solchen Stresslevel ausgesetzt ist...ich frag mich wohin das bei mir führt.
Ich hab mich schon damit abgefunden, dass ich dieses Jahr keinen wirklichen Sommer haben werde. Trotzdem würde ich gerne in den nächsten Jahren zumindest Mal ein paar Tage wegfahren wollen, einfach um mal wieder völlig runterzukommen und den Kopf freizubekommen. Ein Tag ohne irgendwas im Hinterkopf zu haben.
Natürlich wird es diese Tage geben - hoffe ich -, aber es werden bestimmt nicht viele.
Stresst mich das? Ja
Ist es das trotzdem wert? Auf jeden Fall
Es wird hart, aber ich schaffe das. Es gibt keine andere Option.
Michi war auch auf dem Fest, da er ebenfalls Mitglied ist. Er sprach ein wenig entspanntere Themen an und war wie immer gut drauf. Er meinte, er hätte noch ein paar Sachen für meine Wohnung, die ich brauchen könnte.
Mein Herz ist bezüglich ihm einfach so mit platonischer Liebe erfüllt.
Ich kann mir wirklich keinen vorstellen, der ihn nicht mag. Er ist ein kompletter Sympathieträger.
Naja, gut, Eric mag ihn nicht wirklich. Als er letztes Mal bei mir war, redeten wir über Anna und Michi und ich meinte, dass die beiden einfach das absolute Traumpaar wären. Darauf antwortete er nicht, aber er war ziemlich gesprächig, als es um Annas Arsch ging. :D
Ich bin nicht dahinter gekommen, was genau da im Busch ist und das werd ich wahrscheinlich auch nicht mehr. Aber das ist okay, es geht mich ja eh nichts an. :D
Toni mochte Michi auch richtig gerne und meinte, sie hätte ihn auch gerne als Mentor gehabt. Nein, er gehört mir. :D
Wir führten ziemlich nette Gespräche mit allen Möglichen und blieben bis halb zehn.
Danach fuhren Toni und ich zu mir und schliefen. Wir wollten noch feiern gehen und ein Nickerchen und Essen waren der Schlüssel zu purer Energie.
Ich legte mich in mein Bett, sie sich auf meine Couch. Zunächst verarbeitete mein Gehirn die ganzen Eindrücke dieses Tages, dann schlief ich tatsächlich ein.
Eine Stunde später aßen wir etwas, köpften einen Sekt, hörten Musik und machten uns fertig. Es war wirklich schön, mal wieder was mit ihr alleine zu machen. So konnten wir auch endlich mal wieder ausführlich reden.
Dann zogen wir in den Club los. Es war ziemlich gut besucht, aber Toni und ich verschwanden genau wie letztes Jahr direkt zur Bar im hinteren Bereich, tranken Wodkashots und tanzten als wären wir alleine da. Genau deswegen bin ich hergekommen.
Irgendwann beschlossen wir, auf dem Podest zu tanzen, auch wie letztes Jahr. Es war richtig cool, wir hatten mega viel Spaß. Die Musik war anfangs ganz gut, dann wurde sie leider schlechter. Zwischendurch gingen wir auch mal raus, trafen Maxi, Joel, Nico und Vincent. Wir hatten ziemlich lustige Gespräche und als wir danach in einer Gruppe tanzten, hatten wir auch viel Spaß. Toni und ich wollten wieder auf das Podest, dieses Mal waren ein Mädel und ein Kerl dabei. Wir kannten sie nicht.
Das Mädchen meinte irgendwann, ihr Freund würde mich süß finden, sich aber nicht trauen, mich anzusprechen.
Ja, dann kann ich dir auch nicht helfen Schatz. :D
Ne, Spaß, aber ich war in dieser Nacht nicht auf der Jagd. Ich wollte einfach eine gute Zeit mit meiner Toni haben. :D
Der Typ fragte mich dann, ob ich was trinken wollte, aber ich lehnte höflich und nett ab. Danach versuchte er mich anzutanzen, was ich ein bisschen frech fand, aber ich ließ es eh nicht zu.
Da die Musik dann nicht mehr so gut war, wollte Toni heim. Wir gingen durch die nächtliche Stadt zur U-Bahn-Station. Der Kerl und das Mädel liefen uns tatsächlich noch ein wenig nach, aber irgendwann ließen sie es auch. Komische Menschen. :D
Toni nahm ein Taxi, ich die Bahn.
Als ich daheim war, hörte ich erst mal voller Euphorie traurige Lieder. :D Ich fühlte sie so und obwohl sie früher so schmerzen, war ich so glücklich.
Alleine zu "Better Man" ging ich beim Abschminken so ab. :D
Gut, ich hatte auch noch Alkohol intus. :D
Als ich ins Bett ging war es bereits fünf, aber mein Nachbar war auch noch wach.
Heute morgen ging es mir ganz gut, auch wenn ich noch Restalkohol hatte.
Simon hat mir noch was geschrieben, was ich ein bisschen komisch finde.
Er meinte, er hätte mit Nadja geredet und fände es süß, dass ich mehr über ihn weiß.
Ich dachte mir nur: Was??!!
Um die Situation zu verstehen, springen wir mal auf Mittwoch zurück.
Wir machten einen Mädelsabend bei Julia und schauten Bachelorette. Es war wirklich schön. Bevor die Show anfing, redete Nadja über Simon und seine Trennung. Julia hatte nämlich gehört, dass er der Arsch bei der Trennung war, was Nadja dementierte. Währenddessen nippte ich ein wenig angespannt und peinlich berührt an meinem Wasserglas. Ich war mir sicher, dass Nadja Julia erzählt hatte, dass ich etwas mit Simon hatte. Und ich war mir ebenfalls sicher, dass Nadja das Ganze gleich ansprechen würde, aber nichts passierte. Klar will ich relativ diskret damit umgehen, aber ich hatte kein Problem damit, wenn Julia es weiß. Aber ich fand es auch komisch, wenn ich auf einmal sagen würde:"Übrigens: Ich hatte was mit ihm!"
Deshalb sagte ich gar nichts und wir kamen auch das Thema auch nciht mehr zu sprechen.
Nadja und ich hatten für ein Stück den selben Heimweg, weshalb ich die Sache noch einmal ansprach.
Sie erwähnte irgendwie seinen Namen, was ich direkt als Einstieg benutzte:
Ich:"Darüber wollte ich auch nochmal persönlich mit dir reden: Falls ich euch dadurch irgendwie in eine komische Situation gebracht habe, tut es mir Leid. Das war wirklich nicht geplant!"
Sie:"Nein, alles gut! Ich hab Simon ja davor von dir erzählt und dich so ein bisschen vorgeschlagen."
Ich:"Was?" :D
Sie:"Ja, ich meinte halt, dass du Single bist und sein Typ sein könntest."
Ich:"Okay, jetzt macht das alles Sinn. Für mich kam das nämlich total überraschend, dass er mich geküsst hat. Aber wenn du davor schon die Fäden gezogen hast..."
Sie:"Ja, deswegen wäre ich auch die Letzte, die dann irgendwas dagegen sagen würde!"
Ich:"Im Nachhinein war es mir aber wirklich ein wenig unangenehm. Ich dachte anfangs wir hätten nur zehn Minuten rumgemacht, aber ich glaube es war länger."
Sie:"Eine Stunde!"
Ich:"Oh Gott!"
Sie:"Wir sind drei Mal an euch vorbei, aber ihr hab nichts mehr mitbekommen."
Ich:"Oh man."
Sie:"Aber es sah noch schön aus. Also es war kein ekeliges Rummachen."
Ich:"Ich hatte am nächsten Tag voll den Muskelkater in den Waden. Ich dachte mir erst: Hä, wo kommt der denn her? Aber dann ist mir eingefallen, dass ich ja die ganze Zeit auf Zehenspitzen stehen musste."
Sie:"Ja, das hab ich auch gesehen."
Ich:"Aber es tut mir echt Leid, dass wir uns so ein bisschen von der Gruppe abgekapselt haben. Mir ist das erst später bewusst geworden."
Sie:"Alles gut, das versteh ich voll! Ich glaube, nur für Luis war es ein bisschen blöd, weil er uns ja nicht kannte."
Ich:"Ja, das tat mir dann auch Leid, dass ich ihm seinen Freund so weggeschnappt habe."
Sie:"Aber du hast ziemlich Eindruck bei Simon hinterlassen."
Ich:"Ach schmarrn!"
Sie:"Doch! Er fragt mindestens fünf, sechs Mal pro Tag nach dir!"
Ich;"So ein Schmarrn! Der hat doch eine nach der Anderen!"
Sie:"Nein, echt nicht so viele! Wirklich nicht!"
Ich glaubte ihr nicht.
Egal was Nadja sagt, mann muss immer die Hälfte davon abziehen. Wenn sie sagt, er fragt öfter nach mir, hat er vielleicht einmal gefragt. Wenn überhaupt. Wenn sie sagt, er hat nicht eine nach der anderen, hat er sie definitiv. Was sie ja auch ein paar Tage davor zu Toni sagte.
Nadja ist gerade nur voll im Kuppelmodus.
Deshalb übertreibt sie, wenn sie mir Dinge von Simon erzählt.
Und zu hundert Prozent übertreibt sie auf, wenn sie Simon Dinge von mir erzählt.
Irgendwie skurril, wie schnell sie von nicht begeistert zu Armor spielen sprang.
Ich will einfach nur ein bisschen Spaß. Eine Beziehung kommt für mich nicht in Frage, für ihn denk ich auch nicht.
Nadja bedenkt wahrscheinlich auch nicht, dass er gerade eine Trennung hinter sich hat und das erst mal verarbeiten muss. Wie dumm wäre es, direkt in die nächste Beziehung zu rutschen.
Ich denke, ich werde wahrscheinlich des Öfteren Gesprächsthema bei den beiden sein. Ich kenne Nadja mittlerweile so gut, dass ich weiß, wenn sie übertreibt. Ob Simon das weiß, kann ich nicht sagen. Das ist auch nicht mein Bier.
Falls das hier irgendwie weiter geht, werde ich Nadja auf jeden Fall so wenig wie möglich erzählen. Aber ich denke, Simon wird ihr einiges auf die Nase binden.
Was mich an sich nicht stört. Man muss nur aufpassen, dass das Ganze unkompliziert bleibt, was vielleicht ein wenig schwierig werden könnte, wenn Armor Nadja meint, uns mit Pfeilen befeuern zu müssen. :D
Wir werden sehen.
Nadja meinte auch, ich brauche keine Angst haben, zwischen die Fronten eines Rosenkrieges zu geraten.
Da bin ich mir auch nicht so sicher.
Mache ich es trotzdem? Vielleicht?
Spiele ich dann mit dem Feuer? Gut möglich.

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Mittwoch, 17. Juli 2019
Boy, you don't deserve it, you're way too fucking thirsty
Als ich gestern gearbeitet habe, ist Eric vorbei gekommen.
Ich meinte, seine Stimme im Flur gehört zu haben, war mir aber nicht sicher. Plötzlich stand er mit einem großen Koffer vor mir und meinte, er würde jetzt seine Spinde ausräumen.
Wir redeten ein bisschen über seinen Urlaub, meinen Sommer und seinen anstehenden Umzug.
Er verabschiedete sich von meiner Chefin und meiner französischen Kollegin.
Als wir alleine in dem Raum waren, ging er um meinen Tisch herum, stellte sich vor mich hin und wollte natürlich wieder eine Umarmung zum Abschied.
Ich weigerte mich erst, weil ich nicht aufstehen wollte. Dann verdrehte ich theatralisch die Augen und ließ es über mich ergehen. :D
Natürlich blieben seine Hände nicht auf meinem Rücken, aber ich war an diesem Tag ein wenig sehr verrückt und aufgedreht drauf, weshalb es mir nichts ausmachte. Er suchte in dieser Umarmung die ganze Zeit Augenkontakt, weshalb in mir das ungute Gefühl aufkam, dass er mich küssen wollte. Dieser verbotene Reiz ist definitiv mein Ding, aber nicht mit ihm.
Er:"Ich fände es lustig, wenn du dich gleich nicht mehr konzentrieren könntest."
Ich, ganz trocken und unbeeindruckt:"Ich kann mich immer konzentrieren."
Er probierte es noch ein bisschen, aber dann knarzen die Dielen, was bedeutete, dass jemand kam.
Ich setzte mich schnell wieder an meinen Schreibtisch, stützte das Kinn in die Handfläche und tat als gäbe es nichts Interessanteres als meine Jugendstrafrechtszusammenfassung, während er schnell wieder um meinen Schreibtisch herum zu seinem Koffer ging.
Nachdem er seine Spinde ausgeräumt hatte, fragte er mich, ob wir heute, an seinem letzten Abend vor dem Urlaub, noch ein Bier trinken wollten.
Ich lehnte ab. Ich wollte einen großen Hausputz machen, laufen gehen und ein wenig Zeit für mich haben.
Kurzfristig mit ihm zu trinken, wäre mir zu stressig geworden. Außerdem hatte ich ja festgestellt, dass ich ein wenig Abstand wollte.
Ich war stolz auf mich, dass ich standhaft geblieben bin.
Es war besser so.
Wir ließen es offen, ob wir an seinem letzten Abend in der Stadt nochmal was machen würden.
Wir werden sehen.
Er lud mich nach Hamburg ein, ich sagte spaßhalber zu.
Dann wünschte ich ihm einen schönen Urlaub und er ging.
Ich sah ihm nach, als er die Treppe herunter ging, war aber nicht traurig oder ähnliches. Es war gut so.
Heute Abend treffen wir uns bei Julia zum Bachelorette schauen. Ich bin gespannt wie es wird.

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